Kaufberatung 330 Ci: Folgendes Angebot
Guten Tag BMW-Community...
Möchte von meinem jetzigen Fahrzeug auf ein 330 E46 Coupé umsteigen. Habe nun folgendes Angebot:
Grunddaten:
BMW 330ci
Baujahr: 01/2002
Farbe: Orientblau
Getriebe: Automat
KM-Stand: 86'000
Bereifung: nur sommer, rel. abgefahren auf V-Speichenstyling 18" (guter Zustand der Felgen)
Ausstattung:
Interieur: Leder Beige, Holz Myrte
M-Sportpaket II
Aussenspiegel rechts und links beheiz-,elektrisch verstell-/ und einklappbar
Radio Business mit CD
Harman/Kardon-Soundsystem
Diebstahlwarnanlage
Elektrisches Glasschiebe-/Hebedach
Farbkeil in Frontscheibe
Innenspiegel automatisch abblendbar
Metallic-Lackierung
Multifunktionslenkrad
Sitzheizung
Park Distance Control
Skisack
Veloursfussmatten vorne und hinten
Vordersitze elektrisch verstellbar,Fahrersitz mit Memoryschaltung
Weisse Blinkleuchten
Xenon-Lichtanlage
Zustand:
Zustand des Fahrzeugs ist - als Laie beurteilt - sehr gut, hatte 2 Vorbesitzer (wobei der 2. nur für ca. 2'000 km, anschliessend hatte er laut Verkäufer "kein Geld mehr").
Kilometerstand sollte meiner Erfahrung nach stimmen, Lenkrad sieht fast wie neu aus, Pedale ebenfalls sehr gut, Interieur insgesamt auch der Laufleistung entsprechend SEHR gut! Innen so gut wie keine Gebrauchsspuren - habe da bei Fzgen mit 80'000 km schon ganz anderes gesehen!
Aussen auch fast keine Kratzer, nur absolute kleinigkeiten (1 winzige Tür-Parkbeule, an einem Kotflügel ein kaum sichtbarer Kratzer).
- Alle Service wurden bei Off. BMW-Vertretungen gemacht, ausser der Letzte.
- Laut Verkäufer garantiert Unfallfrei
Eindrücke der Probefahrt:
Der Motor schnurrt wie er es tun sollte ( :) ), beim Bremsen bleibt er Spurtreu, verzögert sehr gut. Das einzige, was mich ein wenig beunruhigte (und ich von meinem akt. Audi A6 C4 Kombi nicht kenne) war, dass der Wagen, wenn man das Lenkrad loslässt, gerne nach links oder auch manchmal nach rechts ein wenig wegzieht - auf der Autobahn konnte ich das aber nicht testen. Liegt das an der Bereifung oder hat der 330ci einfach die Tendenz Spurrillen nachzulaufen? Testfahrt war hauptsächlich auf der Landstrasse. Die Lenkung fühlt sich im Gegensatz zum Audi auch eher schwerfälliger an - man(n) braucht mehr Kraft: Normal?!
Nun noch einige Fragen zu Service + Unterhalt:
- Bei welchem KM-Stand fallen ungefähr grössere Wartungen an, wie z.B. Bremsen?
- Ist es auch in der Schweiz so, dass Service bis 10 Jahre oder 100'000km Gratis sind? Ergo kann man in jede beliebige BMW-Werkstatt gehen und der Service ist - abgesehen von Teilen - gratis?
- Der Verkäufer gewährt 6 Monate Garantie: angenommen die berühmt-berüchtigten Querlenker würden hier anfallen, fiele das unter diese Garantie?
Preis:
Umgerechnet verlangt der Verkäufer - nach einigen Nachverhandlungen - für das Fzg 14'500 Euro (ursprünglich 15'200) - Ein fairer Preis? Zu billig?
Vielen Dank im Voraus für Meinungen :-)!
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8 Antworten
Hi,
leider kann ich nicht alles beantworten was du anfragst... Aber nen Anfang mach ich mal! :)
Der Preis ist (am deutschen Markt gemessen und in meinen Augen) ok, nicht teuer, auch nicht übermäßig günstig. Kundendienste sind grundsätzlich alle 25 tkm fällig, die Intervalle sind jedoch nicht fest sondern je nach Fahrprofil kürzer oder länger. Die Reihenfolge ist so:
ca. 25 tkm Ölwechsel
ca. 50 tkm kl. Inspektion
ca. 75 tkm Ölwechsel
ca. 100 tkm gr. Insp.
dann gehts wieder von vorne los...
Wann die Bremsen dabei sind, kann man schlecht sagen, denn diese können vor 30 tkm oder erst nach 80 tkm kommen, je nach Fahrweise...
Was mich persönlich etwas beunruhigen würde, wäre der Zusammenhang "2 Vorbesitzer, letzter Kundendienst nicht bei BMW und nur 2 tkm vom letzten Besitzer"... Etwas spekulativ könnte das folgendermaßen gelaufen sein: 2. Mann lässt am Tacho drehen, deshalb geht er auch nicht zu BMW beim letzen Kundendienst und möchte das Auto dann möglichst schnell verkaufen...
Die Spurrillenempfindlichkeit ist kein BMW-3er-Problem sondern tritt grundsätzlich bei breiteren Reifen auf. Die Lenkung ist wohl nicht so stark servounterstützt wie bei deinem Audi, deshalb kommt diese dir "schwerfälliger" vor. Man gewöhnt sich da schnell daran und gerade bei höheren Tempi ist dies nichtmal schlecht. ;)
Wie das mit den Service in der Schweiz aussieht, kann ich leider nicht sagen. In D ist da nämlich nix mit "Kundendienste bis zu nem gewissen Alter inclusive..." Wir zahlen sofort für den Service "voll". Lediglich für Mängel haftet der Hersteller und auch ein Händler muß ne Gewährleistung geben. Wie die Bestimmungen hierzu in der Schweiz sind, kann ich leider auch nicht sagen...
Gruß
Jan
Hallo Jan
Vielen Dank für deine Antwort :) !
Das mit dem Vorbesitzer hat mich im ersten Moment auch stutzig gemacht - jedoch glaube ich dem Fahrzeug vom Zustand her die 85'000 Km auch - denn das Lenkrad, die Sitze etc. sehen wirklich sehr gut aus, das Lenkrad wie neu.
Der letzte Service wurde ja auch vor 10'000 Km gemacht, der letzte Besitzer (der ein Bekannter des Garagisten ist, der ihn jetzt verkauft) hatte den Wagen aber angeblich nur ca. 2000 Km und wurde dann Arbeitslos und musste ihn verkaufen.
Gibt es für die BMW Garage eine Möglichkeit das mit den Kilometern zu erkennen?
Was für anhaltspunkte gibt es für Laien?
Zitat:
Original geschrieben von angschte
Gibt es für die BMW Garage eine Möglichkeit das mit den Kilometern zu erkennen?
Was für anhaltspunkte gibt es für Laien?
Hi nochmal,
wenn die Manipulation "gut" gemacht wurde, kann die Werkstatt nicht erkennen, dass manipuliert wurde. Dabei sollten natürlich in den BMW-Systemen keine höheren als der aktuelle km-Stand auftauchen. ;)
Ich persönlich würde auch auf die von dir angesprochenen Punkte "Sitze, Lenkrad, Pedale, Ölwechselschilder, Checkheft, Reifen (Herstellungsdatum - allerdings wenig aussagekräftig)" gucken. Zu beachten ist hierbei noch:
Lenkrad und Pedale könnten gegen Neue oder neuere Gebrauchte ausgetauscht worden sein.
Die Montana-Ledersitze sind gerade an der Fahrerseitenwange sehr "anfällig" für Gebrauchspuren. Allerdings kann eine Lederaufbereitung hier wohl auch "Wunder" bewirken...
Die diversen Schilder, wann der nächste Ölwechsel ist,... können natürlich auch manipuliert sein.
Beim Checkheft würde ich auf die einzelnen Eintragungen achten (verschiedene Stempelfarben? anderer Kugelschreiber? andere Schrift? andere Unterschrift? verschiedene BMW-Autohäuser?) und evtl auch den Erstbesitzer mal versuchen anzurufen. Des Weiteren sollte man mal bei nem BMW-Händler die Reparaturhistorie anfragen...
Ob ich persönlich die oben angesprochenen Sachen alle überprüfen würde, wenn ich "ein gutes Bauchgefühl" habe, wage ich zu bezweifeln. Wenn jedoch "Ungereimtheiten" auftreten, dann wäre ich vorsichtig. Und 2.000 km von einem Besitzer wären für mich schon sehr zweifelhaft. Das sind ja gerade mal ein oder zwei Monate Haltedauer... Eine Arbeitslosigkeit kündigt sich doch normalerweise zumindest ca. 3 Monate (Kündigungsfrist) vorher an... Naja, vielleicht bin ich da ja etwas zu vorsichtig, ich persönlich würde aus Gründen der Nachvollziehbarkeit ein Auto dieser Preisklasse grundsätzlich nur aus 1. Hand kaufen. Dann lieber ohne Garantie von privat als aus 2. Hand mit Garantie... Wenn wirklich am Tacho manipuliert wurde oder doch ein Unfallschaden auftaucht, dann schieben es die 2 Vorbesitzer doch immer auf den anderen...
Gruß
Jan
Zitat:
Original geschrieben von jan.th
Des Weiteren sollte man mal bei nem BMW-Händler die Reparaturhistorie anfragen...
Hierzu bräuchte ich wohl die Fahrgestellnummer, oder? Dann würde ich diese mal anfragen.
Zum Thema Scheckheft: Alle Service bis auf den letzten wurden bei derselben BMW-Garage gemacht. Der letzte Wiederum bei einer - vom Stempel her zumindest - freien Garage, bei 75'000 km.
Man muss sich aber auch fragen, wieso man den Wagen dann nicht teurer verkaufen will wenn man die Pedale, das Lenkrad wechselt, die Sitze aufbereitet etc? Das kostet ja auch nicht wenig.
Ich werde den Verkäufer auch nochmals nach dem genauen Grund fragen, wieso ihn der letzte Vorbesitzer so schnell wieder verkaufen musste (Der ist angeblich ein "Bekannter" von ihm).
Zitat:
Original geschrieben von angschte
Hierzu bräuchte ich wohl die Fahrgestellnummer, oder? Dann würde ich diese mal anfragen.
Ich meine Ja!
Zitat:
Original geschrieben von angschte
Zum Thema Scheckheft: Alle Service bis auf den letzten wurden bei derselben BMW-Garage gemacht. Der letzte Wiederum bei einer - vom Stempel her zumindest - freien Garage, bei 75'000 km.
Ist ja grundsätzlich nicht ungewöhnlich, dass sich der Besitzer nach 5 Jahren denkt "ich geh nicht mehr in die teuere BMW-Apotheke sondern lieber fürs halbe Geld zum Meister um die Ecke!" Nur in diesem speziellen Fall ist da eben mehr Spielraum für (falsche?) Spekulationen. ;)
Zitat:
Original geschrieben von angschte
Man muss sich aber auch fragen, wieso man den Wagen dann nicht teurer verkaufen will wenn man die Pedale, das Lenkrad wechselt, die Sitze aufbereitet etc? Das kostet ja auch nicht wenig.
Naja, wenns ein "Langstreckenwagen" ist, sieht der von Natur aus vielleicht mit 200 tkm sowieso wie 50 tkm aus und es muß nichts gemacht werden. Wenn die Gebrauchspuren des Gaspedals jedoch schon 200 tkm vermuten lassen, dann tausch ich als Betrüger (ich meine damit nicht mich persönlich!) das Teil doch (für 20,- EUR?) und verkauf das Auto dann mit gedrehten km für 3.500,- EUR über meinem Einkaufspreis... Lieber schnelles Geld und weitere Geschäfte, als stehende Wägen die durchs Stehen auch wieder Geld kosten. ;) Ne Aufbereitung ist bereits ab ca. 100,- EUR zu bekommen, wenn alles professionell gemacht wird und man 400,- EUR ausgibt, dafür aber auch die Optik von 100 tkm weniger erreicht, man so noch 3.000,- EUR verdient, warum soll man dieses Geld nicht in die Hand nehmen?
Ok, jetzt driftets hier aber schon sehr in Richtung "Spekulation" ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Geschichte des Verkäufers zum Großteil stimmt, ist schon recht hoch... Meine Bedenken sind/waren eher vorsichtiger und theoretisch maximal möglicher Natur. Sie sollten nur dein Mißtrauen etwas schärfen und dich genauer hinhören lassen. Sprich den VK doch ruhig direkt mal auf die mögliche Problematik an...
Gruß
Jan
Habe dem VK nun ein Mail geschrieben und ihn
a) um die Fahrgestellnummer gebeten und
b) nochmals nachgefragt wieso der 2. Besitzer den Wagen nur so kurz behielt.
Die Kilometergeschichte tönt ja schon machbar, aber wieso sind dann:
- Keine Gebrauchsspuren an allen Holzverkleidungen
- Keine Gebrauchsspuren am Radio/Klima (alle Beschriftungen noch prima vorhanden)
- Keine Gebrauchsspuren an den Felgen
- Nur sehr geringe Gebrauchsspuren am Leder aufweist
- Kofferraum wie neu aussieht
Ich hätte dem Fahrzeug - rein Optisch - auch eine Laufleistung von 40'000Km abgekauft. Hingegen habe ich vor 2 Wochen ein 330ci mit 90'000km gesehen das wirklich zerschossen aussah - und absolut sicher nicht zurückgedreht wurde.
Was mich am meisten wundert:
Wenn man Gratisservice bis 100'000km hat - warum ging man nicht in eine BMW-Niederlassung für den letzten Service? Das kann höchstens sein, weil der Besitzer irgendeinen Garagisten kennt? Oder weil z.B. ein Bremswechsel dann billiger kommt (da dies ja nicht unter den Gratis-Service fällt)?
Wenn der Zustand des Wagens wirklich überdurchschnittlich gut ist, dann stimmen die km mit hoher Wahrscheinlichkeit auch. Ich kenne das Fahrzeug ja nicht und habe nur meine "schlimmsten Befürchtungen" ;) geäußert. Nicht jedes "gute Angebot" muss gleich mit Betrug im Zusammenhang stehen... Nur gerade im (hochpreisigen) Gebrauchtwagensektor wird eben viel Schindluder getrieben... ;)
Wie das mit eueren Gratisservices aussieht, weiß ich nicht. Wundere mich aber schon, wie man nen Stempel einer freien Werkstatt dem "kostenlosen" und "besseren" Stempel der BMW-Garage vorzuziehen kann... Man kann ja den Service trotzdem bei BMW machen lassen und die Bremsen beim "Kumpel" wechseln... Da spart man dann Geld UND hat den (wichtigen) BMW-Stempel im Serviceheft...
Viel Erfolg beim Kauf!
Gruß
Jan
Hallo Jan
Habe nun die Kopie des Fahrzeugausweises bekommen, inklusive Telefonnr. des letzten Vorbesitzers (Jg. 55, muss nichts heissen, aber für mich positiv). Werde den heute mal kontaktieren und in eine BMW Vertretung gehen - hoffentlich können mir die auch noch was sagen anhand der Chassis-Nr...
Sehr spannend: Auf dem Fax hat mir der VK nun ein "neues" Angebot gemacht - Er verlangt jetzt 1800 Euro mehr...
--> Dieses Angebot hätte ich damals erwartet, vielleicht habe ich das Angebot falsch verstanden (Französischsprachige Schweiz, verstehe Französisch nicht so gut)
--> Eigentlich finde ich diesen Preis auch Glaubwürdig
--> Dennoch werde ich ihn diesbezüglich auch nochmals kontaktieren. Aber erst wenn ich mehr über den Wagen und seinen Vorbesitzer weiss...