VW Twin-Up: Erste Fahrt

VW up! E-up! (AA)

Wolfsburg – Mit kleinen Dingen Großes tun. Das beherrschte VW mal sehr gut. Der Käfer war so ein Produkt. Bezahlbar, praktisch, robust - bis der Rost ihn holte. Eine neue, tatsächlich aufsehenerregende Revolution ist das, was VW mit dem Up plant. Der Kleinstwagen wird der Größte. Wenn es darum geht, möglichst weit mit möglichst wenig Kraftstoff zu fahren. Wie das geht? Indem VW die Technik des Ein-Liter-Autos XL1 in den Up einbaut. Klingt einfach, oder einfach genial.

Die offizielle Premiere des sogenannten Twin-Up findet auf der Tokio Motor Show statt. Dabei zieht der sparsamste Viersitzer der Welt (mit Verbrennungsmotor) bereits seine Kreise um die Wolfsburger Konzernzentrale.

Einen dieser Kreise drehte MOTOR-TALK-Redakteurin Sabine Stahl mit dem Plug-in-Auto, auf dem in großen Buchstaben „Erprobungsauto“ steht. Die Technik des XL1 und das Blechpaket des Up sind bekannt. Die Kombination aus beiden ist neu, genial, aber auch bezahlbar?

VW hat den 0,8-Liter-Zweizylinder und den E-Motor aus dem Heck des XL1 unter die Motorhaube des Up gepackt. Gemeinsam leisten die Antriebe 75 PS. Spannend ist die Reichweite. Rein elektrisch liegt sie dank größerer Batterien bei rund 50 Kilometer. Parallel dazu fasst der Dieseltank 33 Liter. Der Verbrauch des Twin-Up liegt mit 1,1 Liter je 100 Kilometer (neuer europäischer Zyklus für Plug-in-Fahrzeuge) nur 0,2 Liter über dem des Spar-Wunders XL1 - ganz ohne Carbon und Brimborium. Im Alltag braucht der Wagen sicherlich mindestens das Doppelte. VW gibt die Reichweite des Autos mit 1.053 Kilometer an.

Unspektakulär, aber leise

Dieses Reichweiten-Öko-Wunderauto sieht völlig unscheinbar aus. Gerade neben der spektakulären XL1-Karosserie. Auch beim Tritt aufs Gaspedal agiert der Twin-Up weitaus weniger auffällig als die platte Sparflunder. Was auch daran liegt, dass der XL1 eine denkbar dünne Dämmung hat, die das Knattern des Zweizylinders ungefiltert in den Innenraum dringen lässt.

Im Up sitzt der Knatter-Motor vorn, unter einer Großserien-Haube ohne Leichtbau. Das schluckt einiges und erhöht den Fahrkomfort massiv. Was der Twin-Up noch besser kann als der XL1: Den Übergang von der E-Maschine zum Selbstzünder. Der kleine Turbodiesel schaltet sich im Up ohne spürbaren Ruck zu .

Bei den Fahrleistungen kann der Nicht-Leichtbau-Up natürlich nicht mithalten. Für den Sprint auf 100 km/h braucht der Up 15,7 Sekunden (3 Sekunden länger als der XL1). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 km/h (der XL1 fährt 160 km/h). Das verwundert nicht, denn der Up wiegt 400 Kilo mehr als das nur 795 Kilogramm schwere Ein-Liter-Auto.

Ob der Twin-Up wirklich kommt? VW sagt jein. Es wird wie so oft an zwei Dingen hängen. Der Nachfrage und dem Preis. Der dürfte nur ein Bruchteil von dem betragen, was VW für den XL1 verlangt (110.000 Euro). Bislang kostet der teuerste Up 16.000 Euro, der E-Up kostet 26.900 Euro. Den Preis für den Twin-Up schätzen wir auf 25.000 Euro.

Sicher ist, dass VW mit dem Twin-Up den sparsamsten Viersitzer aller Zeiten auf die Straße bringen würde. Ein Wagen, der eine gute Alternative zum reinen Elektro-Auto wäre.

Golf mit Steck-Vorrichtung

Auch der Golf wird dank Plug-in-Technik künftig zu einer Art Ein-Liter-Auto. Und das geht so. VW kombiniert bei seinem Bestseller einen Turbobenziner mit 150 PS mit einer 109-PS-E-Maschine. Gemeinsam bringen die beiden Antriebe 204 PS und 350 Newtonmeter an die Räder. Tempo 100 erreicht der Plug-in nach 7,6 Sekunden und damit fast genauso schnell wie der Golf GTD (184 PS). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 217 km/h.

Die beiden Antriebe arbeiten exzellent miteinander. Bei unserer Testfahrt zeigt sich der TSI so leise, dass man die Ohren stark spitzen muss, um das Zuschalten des Verbrenners durch die Wind- und Abrollgeräusche zu hören. Von einem Ruckeln spürten wir auch hier kaum etwas. Genau wie der Twin-Up soll auch der Golf 50 Kilometer ohne fossilen Kraftstoff fahren können. Die Markteinführung ist für Sommer 2014 geplant.

Der Twin-Up wie der E-Golf zeigen deutlich, was VW schon früher auszeichnete. Lange wartet der Konzern ab, was die Konkurrenz macht. Aber wenn er sich eines Technik-Themas annimmt, dann mit geballter zur Verfügung stehender Finanz- und Technikkraft. Den E-Up gibt es schon zu kaufen, der E-Golf folgt im Frühjahr, kurz danach der Plug-in-Golf.

Und wer den Konzern kennt, der ahnt: Auch der Twin-Up wird mehr als eine Fingerübung.

141 Antworten

Das ganze mit einem kleinen Akku damit der Elektromotor nur eine Unterstützende Funktion hat. Macht das Auto leichter, sparsamer und günstiger. Möglicherweise auch mehr Kofferraum. Der Langstreckenverbrauch sollte auch günstiger sein, da nicht so viel Gewicht Mitgeschleppt wird.
Zum i3, wie kann es sein, dass so ein Auto aus Kohlefaser, .... welches als reines Elektroauto für viel Geld entwickelt bei ähnlicher Batteriekaperzität 100kg schwerer als ein schnöder E-Up ist?

Zitat:

Original geschrieben von zylindertausch


Das ganze mit einem kleinen Akku damit der Elektromotor nur eine Unterstützende Funktion hat. Macht das Auto leichter, sparsamer und günstiger. Möglicherweise auch mehr Kofferraum. Der Langstreckenverbrauch sollte auch günstiger sein, da nicht so viel Gewicht Mitgeschleppt wird.
Zum i3, wie kann es sein, dass so ein Auto aus Kohlefaser, .... welches als reines Elektroauto für viel Geld entwickelt bei ähnlicher Batteriekaperzität 100kg schwerer als ein schnöder E-Up ist?

Weil Dämmung und Ausstattung das Gewicht erhöhen. Der Up hat nicht viel von den genannten Punkten.

Zitat:

Original geschrieben von ShadMomentum



Zitat:

Original geschrieben von zylindertausch


Das ganze mit einem kleinen Akku damit der Elektromotor nur eine Unterstützende Funktion hat. Macht das Auto leichter, sparsamer und günstiger. Möglicherweise auch mehr Kofferraum. Der Langstreckenverbrauch sollte auch günstiger sein, da nicht so viel Gewicht Mitgeschleppt wird.
Zum i3, wie kann es sein, dass so ein Auto aus Kohlefaser, .... welches als reines Elektroauto für viel Geld entwickelt bei ähnlicher Batteriekaperzität 100kg schwerer als ein schnöder E-Up ist?

Weil Dämmung und Ausstattung das Gewicht erhöhen. Der Up hat nicht viel von den genannten Punkten.

außerdem ist der i3 höher, breiter und länger.

und er hat auch einen anständigen motor

:D

Herrschaftszeiten! Jetzt wird hier eine potenzielle Ökoschüssel vorgestellt, es gibt 4 Seiten Kommentare aber kein Einziger von OPC. Alles in Ordnung bei dir?  :D:D:D

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Zitat:

Ob der Twin-Up wirklich kommt? VW sagt jein. Es wird wie so oft an zwei Dingen hängen. Der Nachfrage und dem Preis.

Und genau damit die Nachfrage möglichst gering bleibt setzt VW einen Preis von 25.000€ an - weil ja klar ist das kein Mensch mit Verstand sich einen Kleinstwagen kauft, für dessen Preis man zwei "normale" bekommt, nur um 1-2 Liter Diesel zu sparen.

Selbst wenn man das "ideale" Fahrprofil hätte, also nur selten den Dieselmotor benötigen würde, kriegt man die Investition wohl nie wieder rein.

Eben wieder ein Auto das VW nur vorstellt, um anschließend sagen zu können: "wir haben ja einen Hybrid angeboten, der Markt wollte so etwas aber nicht."

Zum Fahrbericht: niemals kaufe ich Motor Talk ab das ein 2 Zylinder Diesel in einem Kleinstwagen angenehm sein soll. Mir persönlich gehen selbst die Dieselmotoren in Golf und Passat (1.6 und 2.0 TDI) auf die Nerven, wenn ich versuche niedrigtourig zu fahren oder an der Ampel stehe - im deutlich schlechter gedämmten Up! (bin den 75PS Benziner schon gefahren, röhrt gut) muss das echt schmerzhaft sein. Und dabei rede ich nicht nur vom Nageln, sondern eher von den damit einhergehenden Vibrationen die man im Lenkrad, in den Pedalen und im Schaltknauf spürt.

Zitat:

Original geschrieben von wein4tler


Wow, wahnsinnig Innovativ ;-)
Da kauf ich mir lieber einen Yaris Hybrid um ca. 17.000,- und fahre damit ein "richtiges" Auto, ganz ohne Dieselstinker und mit tollem Automatikgetriebe!

Genau.
Der Yaris ist doch geradezu ideal.

Weshalb eigentlich mit Diesel und DSG-Getriebe beim UP?

Hat der Dieselpartikelfilter?

Weshalb kein Benziner und mit normaler 5-Gang-Schaltung?

für den preis dieses schuhkartons kann man sich auch fast einen prius kaufen:D

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


 
und er hat auch einen anständigen motor:D

Genau, einem Rollermotor :D

Gruß Eike

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111



Zitat:

Original geschrieben von ShadMomentum



Weil Dämmung und Ausstattung das Gewicht erhöhen. Der Up hat nicht viel von den genannten Punkten.

außerdem ist der i3 höher, breiter und länger.
und er hat auch einen anständigen motor:D

Mag ja alles stimmen. Nur wird der Motor auch nicht viel größer und schwerer sein. Viel mehr Platz ist im Innenraum auch nicht. Also alles keine Gründe die 100kg Mehrgewicht rechtfertigen. Wenn er konventionell aus Stahl gebaut wäre, dann wären die 100kg für den Größenunterschied in Ordnung. Aber nicht so.

Zitat:

Original geschrieben von EikeSt



Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


 
und er hat auch einen anständigen motor:D

Genau, einem Rollermotor :D
Gruß Eike

ähm, das war auf den elektromotor bezogen, nicht auf den range extender.

Hi,
Alternative: 0815 up kaufen ne schöne KME für 800€ selber einbauen und
Gas anstatt Benzin tanken. Ist der pragmatische Weg.
Gruß
Ciwa

was soll der quark überhaupt?
das ist allenfalls ein behelfsauto für < 10.000km im jahr.
nur masochisten fahren mit sowas freiwillig mehr :D

Zitat:

Für den Sprint auf 100 km/h braucht der Up 15,7 Sekunden (3 Sekunden länger als der XL1). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 km/h (der XL1 fährt 160 km/h). Das verwundert nicht, denn der Up wiegt 400 Kilo mehr als das nur 795 Kilogramm schwere Ein-Liter-Auto.

Die Fahrleistungen Erinnern mich an mein erstes Auto (Ford Fiesta, 1L-Motor, 40PS, EZ 1983). Der schaffte auch nur max. 140km/h und war nur in der Stadt schnell. Überholen auf Landstraßen konnte man Vergessen und auf der Autobahn war man nur etwas schneller als die LKWs. 4 Sitze hatte er auch gehabt und der Verbrauch lag irgendwo bei 7-8Liter Normal-Benzin.

Mein derzeitiges Auto hat 64PS aus 660ccm³ 4-Zylinder Turbo-Motor und schafft max. 170km/h. Würde ich mit meinen kleinen auch nur durch die Gegend Schnarchen wie der E-up!, würde meiner auch nur 4 Liter auf 100km Verbrauchen.

Um den Mehrpreis eines E-up! wieder rein zu fahren müsste ich schon 4-5 Jahre damit Fahren. Da VW für seine Qualität bekannt ist hätte ich den Wagen aber schon vorher verkauft wegen den Hohen Reparaturkosten.

Zitat:

Original geschrieben von der_hausmeister


..
Zum Fahrbericht: niemals kaufe ich Motor Talk ab das ein 2 Zylinder Diesel in einem Kleinstwagen angenehm sein soll. ... im deutlich schlechter gedämmten Up!...

2-Zylinder + Diesel, das stößt wahrlich schon beim lesen auf und wird durch,

"...Im Up sitzt der Knatter-Motor vorn, unter einer Großserien-Haube ohne Leichtbau. Das schluckt einiges und erhöht den Fahrkomfort massiv...."
Nicht wirklich so gedämmt !

Macht keinen Sinn, Diesel + Elektroantrieb in diesem Auto zu vereinen, welches ursprünglich als Stadtauto konzipiert wurde. Der Diesel verteuert das unnötig und man schleppt auch mehr Gewicht rum.
Entweder voll elektrisch, oder die Erdgasvariante. 3 Liter Diesel hat man auch schon mit den A2 1.2 TDI verbrauchen können. Das ist 1 Liter mehr, aber der günstig auf dem Gebrauchtmarkt zu haben.
Also ich bin ja für den Elektroantrieb. Aber nicht in der Kombination mit einem Dieselmotor! in einem Kleinwagen.

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