Im Jahr 2021 noch einen S211 kaufen?
Hallo zusammen, ich liebäugle schon länger mit einen Mercedes S211 als Familienauto, aber lohnt sich ein Kauf heutzutage noch und welche Laufleistung/Preis ist angemessen ? Ich hätte am liebsten einen 350er MOPF, hat man überhaupt noch die Chance, einen vernünftigen zu erwerben heutzutage?
97 Antworten
Mit sehr viel Geduld bekommt man noch anständige S211. Ich habe im Juli einen 280CDI 4Matic Avantgarde von 2006 gekauft. 2.Hand mit nachweisbaren 126tkm und einer lückenlosen Historie bei Mercedes. Sogar der Kaufvertrag war noch im Ordner abgeheftet. Leider noch knapp ein Vormopf aber das war mir bei 6800€ egal.
Mittlerweile war eine Inspektion fällig und demnächst muss eine neue Batterie rein. Die Bremse vorne kommt auch irgendwann und die SBC kann sich auch mal melden. Will sagen, auch so ein "gepflegter" S211 kostet im Unterhalt einiges an Kohle, selbst wenn ich das alles privat erledigen kann.
Also braucht man bei Autos mit Modellpflege und unter 150.000 km gar nicht gucken gehen, wenn die nicht um die 15.000 Euro liegen. Vor Wochen war mal einer drin, 320 CDI 7Gtronic Avantgarde von 2007 mit rund 140.000 km, MB Checkheftgepflegt für 6500 Euro. Kam mir sehr billig Vor, wollte eigentlich auch gucken fahren, aber nach ständigen Standortwechsel seitens des Verkäufers habe ich es dann sein lassen. Da kann man dann schon riechen, dass da irgendwas nicht stimmt, oder sehe ich das jetzt falsch ?
Man kann sich aber auch ein wenig anstellen. Über 10.000€(!) für einen W/S 211 finde ich deutlich überzogen. Wir reden hier schließlich nicht von einem E55 oder E63. Mein 04 E55 hat vor ~vier Jahren mit nachweislich 50.000KM (jetzt 116.000KM), 25.500€ gekostet. Da finde ich es absurd über 10.000€ für eine nicht AMG Version auszugeben. Sucht man sich einen schönen VorMopf mit M112, oder besser einem M113, hat man lange Zeit Ruhe. Keine Steuerketten oder sonstigem Quatsch, welche schnell den Wagenwert übersteigen können.
Dementsprechend mein Rat an alle, die sich einen 211 Benziner kaufen wollen:
Maximal ~6000€, guter Motor (112 & 113), 5-Gang Automatik, und idealerweise von einem Kenner gefahren, der die Reparaturen nicht hat schleifen lassen. Wichtig wäre mir hier, dass das Getriebe regelmäßig einen Ölwechsel bekommen hat. Genauso sollte es auch beim Motor sein.
Wer Airmatic will, sollte davor auch nicht zurückschrecken. Abgesehen von Undichtigkeiten, und einer defekten Pumpe brennt hier nichts an.
Eine gute, nicht verbrauchte Innenausstattung ist aber Pflicht. Teile sind recht teuer, und das gebastelt im Innenraum entnervt schnell.
Alles andere, wie Lackarbeiten, Rostbeseitigung Fahrwerk, etc., das kann man alles selber, oder machen lassen. Davon würde ich mich nicht abschrecken lassen.
Und an die Leute, die ernsthaft das nötige Kleingeld haben, denen kann ich einen E55 nur wärmstens empfehlen. Kein anderes meiner Autos ist so Problemfrei. Und das trotz ~17TKM pro Jahr.
Zitat:
@phoenix217 schrieb am 15. Dezember 2020 um 14:02:28 Uhr:
Man kann sich aber auch ein wenig anstellen. Über 10.000€(!) für einen W/S 211 finde ich deutlich überzogen ...
Nun ja, letztendlich beeinflussen ja auch Angebot und Nachfrage den Preis. Wenn das Angebot etwas aus dem üblichen Rahmen heraus sticht und zeitgleich eine Nachfrage danach besteht, dann sind auch Preise oberhalb einer durchschnittlich üblichen Marktpreisbewertung möglich.
Für weniger als den erzielten Preis hätte ich den nie im Leben hergegeben. Dann hätte ich ihn einfach weitergefahren:
https://www.motor-talk.de/fahrzeuge/500118/mercedes-e-klasse-s211
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Ich habe mir vor ein paar Wochen einen S211 220CDI Mopf aus Mitte 2009 Elegance als Daily gekauft. Hatte zwar schon 311Tkm gelaufen, hat man dem Auto aber nicht angesehen. Bis 288Tkm bei Mercedes gewartet, 2 Vorbesitzer, Checkheft lückenlos vorhanden.
Das Getriebe schaltet einwandfrei und das Getriebeöl ist farblich wie neu.
Ich musste zwar einen Injektor abdichten, vorne Traggelenke, Bremsen vorne und Heckklappenschloß machen. Jetzt kommt noch der Ölabscheider (Ventildeckel).
Ich hab die Kiste für 3500,-€ gekauft. Und der 220CDI rennt ne Million Kilometer bei entsprechender Pflege.
Wenn man mal überlegt das ich mein Ex-Taxi E270CDI VorMopf vor 8 Wochen für 2600,-€ verkauft hab.
Zitat:
@burky350 schrieb am 15. Dezember 2020 um 13:26:39 Uhr:
Zitat:
@Koelner67 schrieb am 15. Dezember 2020 um 12:56:12 Uhr:
Also wenn man nicht das erst Beste Angebot holt,
in Ruhe Sucht und jetzt kommt esAhnung vom dem jeweiligen Modell hat dann eine ausgiebige Probefahrt macht, dabei dann Carly oder besser noch eine SD laufen lässt, der findet das auch günstiger.
E350T aus 6.2006 mit 210.000 KM im Mai 2018 für 6.200,- € gekauft.
Gekauft habe ich neue Reifen und einen Satz Scheibenbremse mit Feststellbremse und das übliche Ölwechsel, Filter, Zündkerzen, Scheibenwischer usw.Er läuft, wirklich kaputt war bis Dato,
Kühlwasser Thermostat und der Bremslichtschalter.Runter hat er 232.000 km zur Zeit.
Wirklich ein Schnäppchen. Hast den Wagen bestimmt ordentlich runterhandeln können, wenn man bedenkt, dass Fahrzeuge aus 6/2006 ja eigentlich das weiche Kettenrad ab Werk verbaut hatten und eine Reparatur ja richtig teuer werden kann.
Habe für meinen aus 11/2007 mit 197tkm 8-fach bereift tatsächlich mehr als das doppelte bekommen und dazu gerade noch einen Komplettradsatz mit neuwertigen Sportpaketfelgen für einen fairen Preis verkauft.
Somit musste ich für den Kauf des E400 (S212) das Sparschwein nicht ganz so lange würgen.
Nee runter Handeln war nicht, weil der Preis von Anfang an schon Fair war.
Bei 210.000 km kommt das Kettenräd nicht mehr, da alle etwa 70.000 bis gute 150.000 km auftraten.
Im Preis war am Ende noch ein neuer Zündschlüssel drin, weil der 2. wegen Renovierung im Haus nicht mehr gefunden wurde. Achja und ein Klimaservice, weil es Rot blinkte.
Wie gesagt vorher viel gelesen und gesucht, dann Glück gehabt.
Der Wagen war vor dem Verkauf noch extra zum Service in der Werkstatt gewesen, Ölwechsel usw. Alles gemacht.
Hier mal meine Empfehlung:
T Modell 220CDI mopf aus dem Baujahr 2008. 170PS, Motor sehr solide, oft sind die Standard Extras drin, also Leder, Automatik, Comand, Schiebedach und möglichst in der Variante Elegance.
Sowas kostet vielleicht noch 7500€, was ich angesichts der Diesel Diskussion und der CO Steuer auf Kraftstoff fast schon ambitioniert finde.
Ich fahre meinen jetzt seit 2014 und der Wagen fährt mit 250tkm genauso gut, wie mit 450tkm, wenn denn die Wartung und Pflege stimmen.
Ich wüsste nicht, wie man noch billiger Auto fahren sollte. Letzer Ölwechsel kostete 54€, Luftfilter, Dieselfilter und Innenraumfilter liegen im Keller und haben 40€ gekostet. Meine GJR halten fast 70tkm, genauso die Bremsbeläge ATE Ceramic bzw. Jurid White. Teurere Reparaturen wie Anlasser, Lima und Getriebesteuergerät waren erst jenseits der 300tkm fällig. Und selbst davon hat nix über 1000€ gekostet. Billiger fährt man wohl nur mit einem alten Golf 4 TDI oder einem Dacia Logan.
Grüße Christian
Genau meine Meinung. Der 211 ist so gut, dass er mit Schmierstoffwechsel und ab und an Bremsflüssigkeit erneuern schon zufrieden ist. Plus natürlich übliche Verschleißteile. Da kann natürlich mal die Motorlager kommen oder die Federbeine. Haben wir alles schon erlebt. Aber in einer kleinen freien Werkstatt alles keine Riesensummen. Preiswerter fuhr man sonst nur den W123. Als Familienwagen ist der S211 ein Traum. Daher an den TE: Geduld, suchen und kaufen.
Ich werde einfach mal weiter schauen, der S211 wäre mein absoluter Traumwagen, aber ich sollte mich wohl auch nicht zu sehr darauf versteifen. Habe ja noch locker bis Februar Zeit, Tüv kann man problemlos etwas überziehen und notfalls komme ich auch ohne Auto klar.
Es ist unmöglich mit einem 12-16 Jahre alten 211er so wie im Eröffnungspost gefragt mehrere Jahre mit annähernd Null Investitionen zu fahren, besonders wenn die eigenen Möglichkeiten beschränkt sind. Irgendwas kommt immer, mal sind es Kleinigkeiten, mal kommt's dick. Manches kann man anstehen lassen, anderes ist zwingend abzuarbeiten.
Ich fahre selber einen 280 CDI, meine Frau einen 200 CDI, beide letztes Baujahr. Der 200 CDI ist ohne Zweifel das im Bereich Motor günstiger zu erhaltende Auto, aber ich denke die "besseren" Ottomotore sind etwas weniger komplex.
Der 280 CDI mit inzwischen fast 310.000 km hat üblicherweise einen Marktwert von gut 5.000 Euro, so wie meiner beinander ist würde ich 7.500 Euro sehen wollen. Wert ist er das in meinen Augen auf jeden Fall, es ist sehr vieles neu und der Zustand ist 1A, von den Relingdichtungen bis zur Steuerkette. Aber auch wenn der Motor gut ist für die dreiviertel Million, es kommt eben doch auch laufend etwas dazu!
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 15. Dezember 2020 um 22:12:05 Uhr:
Es ist unmöglich mit einem 12-16 Jahre alten 211er so wie im Eröffnungspost gefragt mehrere Jahre mit annähernd Null Investitionen zu fahren, besonders wenn die eigenen Möglichkeiten beschränkt sind. Irgendwas kommt immer, mal sind es Kleinigkeiten, mal kommt's dick. Manches kann man anstehen lassen, anderes ist zwingend abzuarbeiten.Ich fahre selber einen 280 CDI, meine Frau einen 200 CDI, beide letztes Baujahr. Der 200 CDI ist ohne Zweifel das im Bereich Motor günstiger zu erhaltende Auto, aber ich denke die "besseren" Ottomotore sind etwas weniger komplex.
Der 280 CDI mit inzwischen fast 310.000 km hat üblicherweise einen Marktwert von gut 5.000 Euro, so wie meiner beinander ist würde ich 7.500 Euro sehen wollen. Wert ist er das in meinen Augen auf jeden Fall, es ist sehr vieles neu und der Zustand ist 1A, von den Relingdichtungen bis zur Steuerkette. Aber auch wenn der Motor gut ist für die dreiviertel Million, es kommt eben doch auch laufend etwas dazu!
Hast du die Dichtungen der Dachreling machen lassen oder selbst gemacht? Wenn machen lassen, was hat es gekostet? Wenn selbst gemacht, was muss alles raus/ab? Zeitaufwand?
Ich ließ machen weil weder Talent, Geduld, Raum und Ratgeber für solche Eingriffe zur Verfügung stehen. Der Himmel muss raus, erst dann kann man die Reling lösen. Die Dichtungen sind günstig, die Arbeit ist viel ... ein guter Tausender pro Fahrzeug. Auch die Abdeckung unterhalb der Windschutzscheibe ist neu, auch dort zerbröselte bereits die Gummilippe. Teil teurer, Einbau einfacher. 😉
Zitat:
@UrbanRebel schrieb am 14. Dezember 2020 um 20:59:16 Uhr:
Hallo zusammen, ich liebäugle schon länger mit einen Mercedes S211 als Familienauto, aber lohnt sich ein Kauf heutzutage noch und welche Laufleistung/Preis ist angemessen ? Ich hätte am liebsten einen 350er MOPF, hat man überhaupt noch die Chance, einen vernünftigen zu erwerben heutzutage?
Ich kann dir nach einem 190er, einem w210 und dann s211 (320 CDI ) nur von der Baureihe abraten. Ich habe im Schnitt alle 10.000 km ca. 1.000 Euro an Reparaturkosten gehabt. Die Trennung fiel mit steigender Laufleistung dann immer leichter. Die Karre hat meinen Kindern das Geld weggefressen.
Meinen aktuellen Van habe ich mit 24.000 km gekauft. Jetzt 143.000 km gelaufen und exakt einen Defekt gehabt: Kennzeichenbeleuchtung Leuchtmittel defekt
Ich hänge gedanklich noch immer bei Mercedes. Für mich mit Abstand die schönsten Fahrzeuge. Aber absolut nicht meine Einkommensklasse.
Okey, krass - ich lese seit Monaten überall im Internet alles mögliche über den 211er, aber so etwas habe ich noch nie gelesen - alle 10.000 km eine Reperatur für rund 1000 Euro - da kann ich auch gerne drauf verzichten, neben Arbeiten und Auto fahren, lebe ich auch ganz gerne ein bisschen mein Leben.
Na ja, das mag schon stimmen, aber man muss auch die Aufwände bei der Erhaltung der gestiegenen Komplexität der Fahrzeuge gegenüberstellen. Einen 190er kann man mit einem Golf IV vergleichen, aber einen 211er eben nicht, dazu müsste man einen Audi A6 mit Automatik heranziehen.
Klar ist auch: Was nicht da ist kann nicht kaputtgehen. Und in den Laderaum der nicht da ist, kann man nichts einladen.