ID.4 - 148 PS vs 204 PS - innerorts/Stadtrand

VW ID.5 ID.5 (E2)

Bin vor kurzem einen ID.4 mit 204 PS Probe gefahren und muss sagen, dass er für unsere Ansprüche extreme agil und schnell ist. In der Praxis fahre ich damit innerorts bzw. auch mal (auf 70 limitierte) Bundesstraße sehr viel schneller als mit Verbrennern im Bereich 150 - 200 PS (gut, er hat 204 PS - aber der Unterschied war wie Tag und Nacht gegenüber Audis, VWs, Mazdas im Bereich 150-200 PS).

Das liegt natürlich auch daran, dass man einen Verbrenner jetzt nicht auf 4.000 - 5.000 Umdrehungen innerorts hochjagt um optimal zu beschleunigen, weil er dann extrem laut und unangenehm ist. Auch ist der Motor ja kalt, weil unsere Wege zwischen 2 und 15 Minuten dauern. Beim ID.4 drückt man natürlich deutlich mehr auf das "Gas"-Pedal, weil man den kalten Motor nicht schonen muss, nicht komisch angeschaut, wenn man den Motor laut hochjagt etc. pp.

Nun gibt es deutschlandweit einige dieser 148-PS-Versionen, welche wirklich für einen Appel und ein Ei rumstehen (20.000 - 40.000 km; 24.000 - 25.000 Euro mit Rückfahrkamera). Wir fahren 12-15tkm Großteils Kurzstrecke und unser aktueller Verbrenner verbraucht 11,5 Liter auf 100 Kilometer. Er hat Automatik, eine gewisse Größe, Kofferraum und nichts davon möchte ich missen (bevor jetzt Vorschläge kommen, kauf dir doch einen Polo 90 PS als Handschalter). Überlege daher, mir so ein 148-PS-ID4 für Kurzstrecken zuzulegen (meiner Frau ist der ID.3 zu klein hinten, falls wir mal 5-10km innerorts fahren und sie hinten sitzt).

Einfach mal so Probe fahren ist nicht, weil so viele davon auch nicht rumstehen und wir locker ein paar hundert Kilometer fahren müssten. Daher meine Frage, wie verhält sich der ID.4 mit 148 PS im Vergleich zu dem ID.4 mit 204 PS? Merklich langsamer beim zügigen Anfahren an der Ampel? Mal 70-100 km/h auf der Bundesstraße erreichen? Schlimmstenfalls mal mit 90-120 km/h Stadtring-Autobahn (ist eh beschränkt)?

Wie gesagt, der ID.4 mit 204 PS kam mir extrem übermotorisiert vor und im Vergleich zu allen Verbrennern (die ich dann aber kalt nicht bis zum Blech trete...) deutlich, deutlich schneller. Reicht also auch die 148 PS Version für uns oder ist der schon merklich langsamer für unseren Anwendungsfall?

81 Antworten

Zitat:

Im Idealfall (gem. Klima, nur kurze Strecken, keine höheren Geschwindigkeiten, ständige Lademöglichkeit über Nacht oder beim Arbeitgeber) ist alles gut.

Klima und Heizung laufen immer auf 100%, auch auf kürzesten Strecken. Auch auf Kurzstrecken (2-3 Minuten zum Supermarkt) ist es deutlich angenehmer, mit 100% kalter Luft angepustet zu werden. Eher mach ich sogar das Auto an, lade dann erst Taschen für den Einkauf und Leergut ein und steige dann ein und freue mich, dass ich 2-3 Minuten kalt angepustet werde. Heizung weiß ich gerade nicht, da ist es mir nicht so wichtig (von warmer Luft angepustet zu werden, ist nicht ganz so toll), aber Klima muss immer 100% auf voller Stufe und "Low" im Sommer, bis es mich fröstelt bei 30 Grad draußen.

Ständige Lademöglichkeit über Nacht können wir einrichten (EFH, Doppel-Stellplatz mit Elektrokabel nach draußen).

Zitat:

Im Winter, ohne wärmere Garage und mit Fz-Heizung auf übliche 20Grad gestellt, wird das, gerade bei viel Kurzstrecke definitiv nichts, denn unter solchen Bedingungen steigt der Verbrauch überproportional an.

Und der Verbrenner schneidet dann im Winter besser ab? Also ich fahre bspw. 2-3 Minuten zum Supermarkt - selbst bei 30kWh auf 100 Kilometer sind das "nur" 9 Euro je 100 Kilometer (30 Cent je kWh). Mit meinem aktuellen Verbrenner bin ich im Schnitt (inkl. sporadischer Langstrecken) bei 12 Litern auf 100 Kilometer - macht aktuell 21,60 Euro auf 100 Kilometer (statt 9 Euro). Trotzdem Verbrenner besser für Winter-Kurzstrecke?

Und das Material? Batterie im Winter nutzen schlecht für die Degradation? Schlechter als 2-3 Minuten Verbrenner an & wieder aus?

Zitat:

@Kolati schrieb am 26. Juni 2024 um 13:02:21 Uhr:



Zitat:

Im Winter, ohne wärmere Garage und mit Fz-Heizung auf übliche 20Grad gestellt, wird das, gerade bei viel Kurzstrecke definitiv nichts, denn unter solchen Bedingungen steigt der Verbrauch überproportional an.


Und der Verbrenner schneidet dann im Winter besser ab? Also ich fahre bspw. 2-3 Minuten zum Supermarkt - selbst bei 30kWh auf 100 Kilometer sind das "nur" 9 Euro je 100 Kilometer (30 Cent je kWh). Mit meinem aktuellen Verbrenner bin ich im Schnitt (inkl. sporadischer Langstrecken) bei 12 Litern auf 100 Kilometer - macht aktuell 21,60 Euro auf 100 Kilometer (statt 9 Euro). Trotzdem Verbrenner besser für Winter-Kurzstrecke?
Und das Material? Batterie im Winter nutzen schlecht für die Degradation? Schlechter als 2-3 Minuten Verbrenner an & wieder aus?

Einen Verbrenner mit durchschnittlich 12L/100km ist das, wie m.E. einiges, was du machst, schon sehr speziell, es sei denn du hast spezielles Mobil.
Mit 12L/100km im Schnitt fahre ich eine Urlaubstour mit Benziner und Wohnwagen...

Es ging hier nicht um die Kosten/100km sondern um die Reichweite.
Die nochmals geringere Reichweite wäre ein Nachteil eines E-Autos mit kleinem Akku, nicht die Energiekosten.
Zudem können Energiekosten beim E-Auto, je nach Anbieter und Tarif, deutlich stärker differieren, als Kraftstoffkosten. Tank mal zum Normalpreis einiger Edelanbieter (bis zu ca 80C/kWh) und rechne dir die Energiekosten/100km unter Einbeziehung deiner Fahrweise mal aus.
Mit deinen unterstellten 30kWh/100km wärst du dann nicht mehr bei 9, sondern bei 24€/100km und damit teurer als ein Verbrenner mit 12L/100km Verbrauch.

Ich bin bis vor einer Woche in Schweden gewesen, habe ein Ladetagebuch geführt und kann daher bestätigen, dass ich mit Diesel bei gleicher Fahrweise, für die gesamte Reise weniger ausgegeben hätte, als mit meinem Enyaq.
Von der jeweiligen Reichweite und Zeitdauer der zudem sehr seltenen Betankungen mal ganz abgesehen.
Ernsthaft günstiger ist der Enyaq nur mit meinem Haus-Stromtarif, schneller mit Energie zu versorgen niemals.

Zur Reichweite:
Wenn du viele kurze Strecken mit 30kWh/100km o.ä. fährst, was bei deiner Fahrweise und deinem Kühlungsanspruch nicht nur im Winter passieren könnte, hast du eine sehr eingeschränkte Reichweite.
Das ist nun mal so....
Ein Verbrenner oder zumindest ein aktueller Diesel hat auch unter verschärften Bedingungen, dieses Problem nicht annähernd in gleicher Weise, weil er halt erheblich mehr nutzbare Energie mitführen kann und wenn der, deutlich seltener, mal Energie nachfassen muss, ist der damit in spätestens ca 3 Minuten fertig und das bei danach 100% vollem Tank.

Zur Degradation im Vergleich zum Kaltlaufverschleiß eines Verbrenners:
Wenn man kalt sofort volle Pulle fährt, wird ein Verbrenner vermutlich nicht sehr lange ohne Reparatur auskommen. Für dich würde aufgrund dessen, tatsächlich ausschließlich ein BEV in Frage kommen und definitiv kein Hybrid.

Wenn man mit Verbrennern "normal" fährt (inkl. beschränkten Warmlauf usw.), haben die im Schnitt nach 200tkm immer noch ca die gleiche Leistung und Reichweite.
Das ist beim BEV nicht der Fall und du kannst letztendlich kaum etwas dagegen tun.
Wenn du allerdings häufig volle Pulle fährst, besonders bei kalter Batterie, und andere bekannte Dinge machst, die den Batteriezustand schneller verschlechtern lassen, kannst du diesen Prozess durchaus abkürzen.

Strecken von 2-3km sind halt am effizientesten zu fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen.

Zitat:

@Ben_F schrieb am 26. Juni 2024 um 17:54:06 Uhr:


Strecken von 2-3km sind halt am effizientesten zu fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen.

Das ist nicht korrekt. Wenn ich am Tag 4 x 3 Kilometer habe, sind das 4 x 4 Minuten = 16 Minuten mit dem Auto, aber 2 Stunden und 24 Minuten zu Fuß. Hast du über 2 Stunden zu viel Zeit am Tag oder wie kommst du auf solche Ideen?

Eine Strecke von 700 Metern zum Getränkemarkt dauert mit dem Auto 2 x 2 Minuten. Zu Fuß kann ich in jeder Hand ein Sixpack Getränke schleppen (9 Liter = 9kg pro Hand). Wenn ich 8 davon habe, muss ich also 8x laufen = 5,6 Kilometer = knapp über eine Stunde. Wir wohnen auch mitten in einem größeren EFH-Gebiet und ich kann dir versichern, keiner läuft hier zum Supermarkt und schleppt das Zeug zu Fuß.

Das Auto wird für eine tägliche Aneinanderreihung von vielen, vielen Kurzstrecken benutzt. Durchaus auch 3x/4x und manche Tage 5x jeweils Hin- und Zurück. Jeder einzelne Weg davon ist natürlich problemlos zu Fuß möglich. Die Summe aus 4x3, 6x2,5 oder 10x1,5 macht es aus.

Am Ende des Tages fahren wir etwa 9.000 Kilometer Kurzstrecke im Jahr und 3.000 Kilometer mittlere Strecken (ab 20 bis 90 Kilometer). 9.000 Kilometer Kurzstrecke pro Jahr wären 5 Stunden zu Fuß pro Tag, jeden Tag. Viele Strecken dazu mit Transportaufwand.

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Zitat:

@navec schrieb am 26. Juni 2024 um 14:28:40 Uhr:



Zitat:

@Kolati schrieb am 26. Juni 2024 um 13:02:21 Uhr:



Und der Verbrenner schneidet dann im Winter besser ab? Also ich fahre bspw. 2-3 Minuten zum Supermarkt - selbst bei 30kWh auf 100 Kilometer sind das "nur" 9 Euro je 100 Kilometer (30 Cent je kWh). Mit meinem aktuellen Verbrenner bin ich im Schnitt (inkl. sporadischer Langstrecken) bei 12 Litern auf 100 Kilometer - macht aktuell 21,60 Euro auf 100 Kilometer (statt 9 Euro). Trotzdem Verbrenner besser für Winter-Kurzstrecke?
Und das Material? Batterie im Winter nutzen schlecht für die Degradation? Schlechter als 2-3 Minuten Verbrenner an & wieder aus?

Einen Verbrenner mit durchschnittlich 12L/100km ist das, wie m.E. einiges, was du machst, schon sehr speziell, es sei denn du hast spezielles Mobil.
Mit 12L/100km im Schnitt fahre ich eine Urlaubstour mit Benziner und Wohnwagen...

Das Auto ist mit 8,2 Litern kombiniert angegeben, 11,3 Litern innerorts und 6,4 Litern "Land". Dass ich da nur auf 12 Liter komme, also quasi 6% über NEFZ (nicht WLTP!) finde ich jetzt nicht schlecht.

Zitat:

Es ging hier nicht um die Kosten/100km sondern um die Reichweite.
Die nochmals geringere Reichweite wäre ein Nachteil eines E-Autos mit kleinem Akku, nicht die Energiekosten.
Zudem können Energiekosten beim E-Auto, je nach Anbieter und Tarif, deutlich stärker differieren, als Kraftstoffkosten. Tank mal zum Normalpreis einiger Edelanbieter (bis zu ca 80C/kWh) und rechne dir die Energiekosten/100km unter Einbeziehung deiner Fahrweise mal aus.

Wir haben jeden Tage kurze und kürzeste Hin- und Zurückwege. Strom von der Schnellladesäule ist ein nahezu irrelevanter Anwendungsfall. Die eigentlich größtmögliche Tour sind 2 x 90 Kilometer Autobahn. Da ist meine Erwartung, dass ich es hin- und zurück schaffe. Nach 90 Kilometern am Ziel nochmal nachladen wäre auch ein ziemlicher Zeitaufwand.

Der Fall Urlaub mit Autobahn ist theoretisch noch vorhanden. Theoretisch wollen wir es uns schon offen halten, praktisch gewinnt immer das Fliegen, im Moment.

Zitat:

Mit deinen unterstellten 30kWh/100km wärst du dann nicht mehr bei 9, sondern bei 24€/100km und damit teurer als ein Verbrenner mit 12L/100km Verbrauch.

Ist denn 30 kWh/100km realistisch für Ultra-Kurzstrecken!? Preis wären etwa 30 Cent je kWh. Wir hätten auch die Option auf 10 kWp PV (Südwest/Südest; 30 Grad Nordost/Nordwest wären dann in Summe 20 kWp), aber geplant ist das aktuell nicht.

Zitat:

Zur Reichweite:
Wenn du viele kurze Strecken mit 30kWh/100km o.ä. fährst, was bei deiner Fahrweise und deinem Kühlungsanspruch nicht nur im Winter passieren könnte, hast du eine sehr eingeschränkte Reichweite.
Das ist nun mal so....

90% der Fahrten sind 700 Meter bis 12.000 Meter. Das würde mich da nicht stören, weil auch 30 kWh x 0,30 = 9 Euro, deutlich unter 12 Liter (NEFZ:11,3 Liter) x 1,80 = 21,60 Euro.

Bei unserer "langen" Fahrt mit 2x 90 Kilometern könnte man ja vorher auf 100% vollladen und am Strom hängend klimatisieren/heizen (bzw. ziemlich sicher würde ich das machen). Bei der Rückfahrt sollte es dann ohne nachladen gehen.

Zitat:

Ein Verbrenner oder zumindest ein aktueller Diesel hat auch unter verschärften Bedingungen, dieses Problem nicht annähernd in gleicher Weise, weil er halt erheblich mehr nutzbare Energie mitführen kann und wenn der, deutlich seltener, mal Energie nachfassen muss, ist der damit in spätestens ca 3 Minuten fertig und das bei danach 100% vollem Tank.

Jetzt wird es aber lustig. Ich weise immer und immer wieder auf mein Fahrprofil hin, mit Ultra-Kurzstrecken und du fängst mit einem Diesel an? Ein Diesel verträgt Kurzstrecken deutlich schlechter als ein Benziner!

Zitat:

Zur Degradation im Vergleich zum Kaltlaufverschleiß eines Verbrenners:
Wenn man kalt sofort volle Pulle fährt, wird ein Verbrenner vermutlich nicht sehr lange ohne Reparatur auskommen. Für dich würde aufgrund dessen, tatsächlich ausschließlich ein BEV in Frage kommen und definitiv kein Hybrid.

Wenn man mit Verbrennern "normal" fährt (inkl. beschränkten Warmlauf usw.), haben die im Schnitt nach 200tkm immer noch ca die gleiche Leistung und Reichweite.
Das ist beim BEV nicht der Fall und du kannst letztendlich kaum etwas dagegen tun.
Wenn du allerdings häufig volle Pulle fährst, besonders bei kalter Batterie, und andere bekannte Dinge machst, die den Batteriezustand schneller verschlechtern lassen, kannst du diesen Prozess durchaus abkürzen.

Auch der Verbrenner hat nach 200tkm und 17 Jahren keinen relevanten Restwert mehr. Über die 200.000 Kilometer habe ich aber 6 Euro (bei 20 kWh; was ja schon deutlich über WLTP liegt und mit meinem aktuellen Beziner bin ich ja nur 6% über WLTP) auf 100 Kilometer ausgeben statt 21,60 Euro. Auf 200tkm gerechnet sind das 12.000 Euro Stromkosten hier, 43.200 Euro Benzinkosten (falls der Benzinpreis bei 1,80 Euro bleibt).

Edit: Und das mit dem Verbrenner warmlaufen lassen dürfte ja auch eher nicht gegeben sein? Ich kann ja nichts dafür, dass wir relativ zentral wohnen, alle unsere Ziele erreichen wir in maximal 15 Minuten mit dem Auto - das ist noch kein wirkliches warmlaufen, oder? Viele, viele Ziele sind eher 2-4 Minuten entfernt. Wie aber eben schon dargestellt würde die Summe dieser Kurzstrecken zu Fuß etwa 5 Stunden am Tag bedeuten (sagen wir 6 Stunden pro Tag Mo-Fr, 3 Stunden Sa/So - wenn wir alles laufen würden).

Zitat:

@Ben_F schrieb am 26. Juni 2024 um 17:54:06 Uhr:


Strecken von 2-3km sind halt am effizientesten zu fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen.

Ist aber eben nicht jeder gut zu Fuß, es kann auch nicht jeder (mehr) mit dem Rad fahren, die Transportmöglichkeiten sind zu Fuß besonders eingeschränkt und das Wetter spielt zusätzlich eine Rolle.

Zumindest im Sommer, ohne Zusatzverbrauch der Klimaanlage, mache ich durchaus mal "unvernünftige" Kurzstrecken mit dem BEV, die ich mir mit Verbrenner verkniffen hätte.

In jedem Fall halte ich selbst mein über 2T schweres E-Auto für kurze Strecken für besser geeignet als mein Motorrad, sofern am Ziel ein Parkplatz vorhanden ist.
Mit dem E-Auto bin ich schneller, denn bis ich mein Motorrad aus dem Schuppen habe und zumindest eine leichte Schutzkleidung angezogen ist, bin ich mit dem E-Auto meist schon am Ziel....mehr Energiekosten sind mit dem E-Auto bei Ladung über die eigene Wallbox nicht fällig.

Hi,

habt ihr wirklich noch das Gefühl, dass diese "Diskussion" tiefgründig ist..? 😉

Strange! Viel Zeit für nichts - aber Hauptsache die CO2 Bilanz stimmt. :-)

Ich denke schon, dass ich auch noch ein bisschen mehr erfahren habe. Die Beschleunigung 0 auf 50 km/h ist selbst bei schwachen, schweren Elektroautos unschlagbar, da sind wir uns ja einig. Insb. gibt es kein Turboloch, kein langsames Getriebe usw... (0-50/100 km/h Werte bei Verbrennern sind mit Launch Control und Motor hochdrehen im Stand erreicht; Elektroautos können die 0-50/100 km/h Werte im realen Fahralltag aus der kalten erreichen). Ab Landstraßen-Tempo flacht es dann anscheinend insb. bei den Basis-VAG-Modellen deutlich ab.

Da sollte man also doch mehr auf das PS/kg-Verhältnis achten (wobei zumindest ICH aus einem Elektroauto immer mehr raushole als aus einem Verbrenner. Habe es vor kurzem mal bei unserem großen Auto ausprobiert, diesen "sportlich" zu fahren, dass S-Modus und da dreht er bis 5.000 hoch... einfach nur peinlich, diese Lautstärke... ganz anders bei einem Elektroauto, da kann man ordentlich beschleunigen, ohne dass alle komisch schauen, weil der Motor brüllt).

Es wird also wohl ein Model 3 in der Standard-Ausführung mit LFP-Akku und 405 Kilometer Reichweite, wobei im Stadtverkehr real 375 Kilometer (-10 Grad, Heizung an) bis 595 Kilometer (Sommer) erreicht werden. Im Worst Case im Winter auf der Autobahn sind es 290 Kilometer (alles lt. EV Database, wieder -10 Grad und Heizung) - das reicht für unsere 2 x 90 Kilometer-Strecke dick aus.

(Edit: So etwas in der Art hier, junger Gebrauchtwagen ab 2022 mit LFP-Akku:
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=395722846
)

Zudem hat man, wenn es mal auf Langstrecke gehen sollte, das Tesla-Supercharger-Netz. Was wirklich eher einmal alle 2 Jahre sein wird, wenn überhaupt (wir fliegen lieber).

Vermeintlicher Vorteil vom LFP-Akku, er soll sehr lang haltbar sein. Das Auto sollte möglichst 10, eher 15 Jahre gefahren werden. Auf 10 Jahre sparen wir uns gegenüber einem Benziner mindestens 10.000 Euro Benzinkosten - bezogen auf UNSEREN Anwendungsfall (95% Laden an der Wallbox mit 30 Cent vs. Kurzstrecken-Benziner mit nahezu NEFZ-Verbrauch im Realbetrieb).

Wir fliegen bald wieder in den Urlaub, da nehmen wir einen Koffer XL mit und einen Koffer L. In das Model 3 passt hinten "unten" ein Koffer L (kommt auf die konkrete Marke an, 1-2 cm mehr oder weniger machen den Unterschied) und in den Kofferraum dann noch 2 Koffer XL. Dazu noch der Fußraum mittig und der Frunk für Kleinkram.

Und mit 283 PS auf 1,7/1,8 Tonnen bzw. 420 Nm dann auch nicht untermotorisiert, weder bei den im Alltag (d.h. das was ich täglich dutzendfach mache) wichtigen 0-50/70 km/h noch bei etwaigen Anwendungsfällen im höheren Geschwindigkeitsbereich.

... ich bin als Mitlesender jetzt mal hier raus.
204PS "überfordern" den TE. Eigentlich reichen 148PS.
Dann orientiert man sich Richtung Hybrid und schließt BEV aus.
Und nun ist man beim Tesla Model3 RWD mit 256PS?
Alles richtig soweit?

Freundliche Grüße

Zitat:

204PS überfordern den TE.

Ich fand die Beschleunigung ohne lautes Brumm Brumm bei einer 20 minütigen Probefahrt nur sehr extrem, war zudem auch mitten im Berufsverkehr (Probefahrten macht man eben nicht 20/21h, wenn ich sonst typischerweise Auto fahre). Sicherlich habe ich ordentlich auf das "Gas"-Pedal gedrückt, aber wollte eben mit einem Auto, was ich gerade 15 Minute fahre nicht gleich Voll"-gas" im Berufsverkehr fahren. Die Beschleunigung ist besser als alles, was ich von Verbrennern (150 PS - 200 PS, deutlich leichter) kenne, WOBEI (!) ich Verbrenner im Alltag nicht auf mehr als ~ 3.000 Umdrehungen drehe (Ausnahme sicher die Autobahn), weil das einfach unangenehm laut und auffällig ist. Und WOBEI (!) ich Verbrenner an der Ampel nicht mit Launch Control und Standgas starte. Mit Launch Control und Standgas sind Verbrenner (abzgl. Turboloch und Getriebe, diese Gedenksekunde kann man nicht verhindern) auch aus dem Stand heraus ähnlich schnell - das habe ich ja mittlerweile gelernt. Aber so werde ich einen Verbrenner nie fahren.

Zitat:

Dann orientiert man sich Richtung Hybrid und schließt BEV aus.
Und nun ist man beim Tesla Model3 RWD mit 256PS?

Genau, eigentlich wollte ich BEV, tolles Beschleunigungsverhalten usw., aber auch alltagstauglich für zahlreiche Extrem-Kurzstrecken pro Tag aber auch für 180 Kilometer Tagesstrecke und auch, wenn wir mal alle 2 Jahre mit dem Auto in den Urlaub fahren sollten. Das absolute Optimum für alles quasi.

Jetzt bin ich von der Meinung zurückgewichen, dass ich etwas suche, womit ich evtl. alle 2 Jahre mal bis Österreich oder Italien durchfahren kann. Für diese Ausnahme nehme ich dann 2-3 Stopps ans Superchargern in Kauf, falls wir das wirklich machen wollen oder was weiß ich, da nehmen wir unseren Verbrenner, der ja auch noch im Bestand bleibt (brauchen eh 2 Autos für Arbeitswege). Oder wir nehmen den Zug.

Beim Hybrid würde es mich schon nerven, ihn quasi täglich zu Laden. Und für 95% der Strecken schleppe ich einen Verbrenner mit, welchen ich nicht brauche.

Und wenn ich die 283 PS vom Tesla nicht ausnutze, so what? Dann mach ich es halt nicht. Ist die kleinste Motorisierung, welche Tesla anbietet. Preislich aufgrund der hohen Verfügbarkeit eben auch besser als Enyaq & Co. (im Gebrauchtwagen-Markt). Außerdem war die Meinung hier im Thread (von anderen), im höheren Geschwindigkeitsbereich (welchen ich gar nicht mit dem 204er Probe gefahren bin), fehlt beim ID.4/Enyaq schon noch Leistung.

Hm hm. Wird immer abstruser. Die erste Aussage war, man hat sich auf der Landstraße von 0 auf 100 "nicht getraut" das Pedal durchzutreten. Ich hab das bei meinem 286 PS Gerät gestern mal gemacht... das "extremste" ist der Ruck am Anfang, weil das Drehmoment, exakter das Luftspaltmoment, beim Elektromotor innerhalb einer sehr kurzen Anregelzeit des Stromreglers ansteht. Danach ist es eine normale Beschleunigung, innerhalb von 6,5 Sekunden auf 100. Nix Wildes.

Die 385km im Winter wirst du bei deiner Fahrweise kaum erreichen, wenn du ständig Ampelrennen fährst. Und die knapp 600km Sommer sind mit ausgeschalteter Klimaanlage gemessen worden... bei nem schwarzen Auto also locker 50°C im Innenraum. Wenn du die Klimaanlage aufdrehst, bis du im Auto frierst, son Klimakompressor lutscht einige kW, vor allem bei Temperaturen, wie wir sie jetzt gerade erleben.
Autobahnwerte werden 110km/h "angenommen", was wohl heißt die Reichweiten sind gerechnet...
Naja, naja 😉

Zitat:

@div_E schrieb am 27. Juni 2024 um 11:26:41 Uhr:


Die erste Aussage war, man hat sich auf der Landstraße von 0 auf 100 "nicht getraut" das Pedal durchzutreten.

Ja, genau genommen meinte meine Frau, dass man ja extrem in den Sitz gepresst wird (sie hatte auch kein Lenkrad zum Festhalten bzw. kann sich ja nicht darauf vorbereiten). Da wollte ich es nicht übertreiben. Jedenfalls schneller, als alles, was ich mit Verbrennern jemals gewohnt war, wobei ich wie gesagt einen normalen Verbrenner im Stadt/Umland-Verkehr nicht laut hochdrehe. Wenn man das machen würde und mit Lauch Control starten würde, hätte ein Verbrenner nach ca. einer Sekunde Turbo/Getriebe-Zeit in etwa die gleiche oder eine bessere Beschleunigung - das habe ich schon verstanden.

Mit einem eigenen Auto, das man kennt und ohne Mitfahrer werde ich sicher mal ausprobieren, das Pedal durchzudrücken. Gerade, weil es beim Elektroauto ja erlaubt ist und man den kalten Motor nicht kaputt macht (im Vergleich zu einem Benziner mit 2 Minuten Warmlaufzeit).

Zitat:

Ich hab das bei meinem 286 PS Gerät gestern mal gemacht... das "extremste" ist der Ruck am Anfang, weil das Drehmoment, exakter das Luftspaltmoment, beim Elektromotor innerhalb einer sehr kurzen Anregelzeit des Stromreglers ansteht. Danach ist es eine normale Beschleunigung, innerhalb von 6,5 Sekunden auf 100. Nix Wildes.

Ich fahre halt keine Sportwägen und starte auch nicht mit Launch Control. Und trete meine Benziner (also diese, die ich noch länger weiterfahren möchte) auch nicht auf über 3.000 Umdrehungen. Von 8,5 Sekunden lt. Werksangabe bleiben im Realbetrieb (ohne Standgas, ohne Lauch Control, kalter Motor, 2.000 - 3.000 Umdrehungen um den Motor zu schonen) bei mir vielleicht 12 - 15 Sekunden auf 100 übrig.

Zitat:

Die 385km im Winter wirst du bei deiner Fahrweise kaum erreichen, wenn du ständig Ampelrennen fährst. Und die knapp 600km Sommer sind mit ausgeschalteter Klimaanlage gemessen worden... bei nem schwarzen Auto also locker 50°C im Innenraum. Wenn du die Klimaanlage aufdrehst, bis du im Auto frierst, son Klimakompressor lutscht einige kW, vor allem bei Temperaturen, wie wir sie jetzt gerade erleben.
Autobahnwerte werden 110km/h "angenommen", was wohl heißt die Reichweiten sind gerechnet...
Naja, naja 😉

Der Klimakompressor verbraucht auch im Benziner "einige kW". Das Model 3 ist mit 14 kWh/100 Kilometern angegeben. Selbst wenn ich 25 verbrauchen sollte (also 80% über WLTP und jetzt fahre ich einen Verbrenner und bin bei 6% über NEFZ), sind das nur 7,50 Euro pro 100 Kilometer (vs. 21,60 Euro im Benziner mit aktuellen Benzinpreisen, welche aufgrund CO2-Bepreisung sicher noch massiv steigen werden). Der Vorteil eines Elektroautos (aber auch Hybrid) ist die Rekuperation. Das typische Stadtrand-Fahrprofil abends (ständiger Wechsel zwischen roten Ampeln und Strecken, welche mit 60-90 befahren werden können) harmoniert da sehr gut damit (würde aber auch zu einem Hybriden von Toyota passen). Ich weiß also gerade nicht, warum du bei einem Fahrprofil, was ganz offensichtlich BEV/Hybrid bevorzugt (ständiges Bremsen notwendig aufgrund Ampeln), gegen BEV argumentierst? Ja, mag sein, dass da mit einem BEV Energie verschwendet wird, aber bei einem Benziner noch viel mehr, denn dort wird auch nicht rekuperiert und dort tut jede WLTP-Abweichung nach oben (durch häufigeres Beschleunigen/Bremsen) deutlich mehr weh. Ein Model 3 welches 10% mehr als 14 kWh/100 (WLTP) braucht, braucht dann eben 42 Cent mehr pro 100 Kilometer. Mein Auto mit 11,3 Litern NEFZ würde bei 10% Mehrverbrauch pro 100 Kilometer Mehrkosten iHv 2,03 Euro verursachen.

Ja. Im Benziner ist das aber herzlich egal, weil der 400-500 kWh im Tank hat.
Ich will dich nur vorwarnen, dass du mit diesen 385km im Winter und 600km im Sommer nicht rechnen solltest. Das wird bei deinem Fahr- und Heiz/Kühlverhalten und deinem Fahrprofil nicht mal annähernd hinhauen. Schon gar nicht in Farbe schwarz 😉

Du machst dir auch bei der Rekuperation was vor. Da kriegst du bestenfalls 70% der vorher eingesetzten Energie wieder. Rekuperation verlangt auch ein sanftes Bremsen bzw. ausrollen lassen, denn ab einer bestimmten Verzögerung kommt die Bremse dazu.
Bei eurem Regionalmotto "Wer später bremst, fährt länger schnell" wirst du wahrscheinlich kaum rekuperieren, sondern die meiste Energie in die Bremsscheiben schicken.

Diese Werte im WLTP werden nicht im ständigen Ampelrennen mit Vollgas auf 100 und dann Zielbremsung an der nächsten Ampel ermittelt 😉

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