HVO100 Synthetischer Diesel
Hi,
für die meisten kein Thema aber trotzdem interessant:
BMW erlaubt jetzt HVO100 in allen Dieselmodellen ab März 2020. Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.
Ich tanke schon seit Januar nu HVO und kann nur Gutes berichten. Keinerlei aromatische Verbindungen und schwefelfrei. Ein positiver Effekt: der DPF regeneriert viel seltener.
LG,
Masala
Beste Antwort im Thema
Hi,
für die meisten kein Thema aber trotzdem interessant:
BMW erlaubt jetzt HVO100 in allen Dieselmodellen ab März 2020. Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.
Ich tanke schon seit Januar nu HVO und kann nur Gutes berichten. Keinerlei aromatische Verbindungen und schwefelfrei. Ein positiver Effekt: der DPF regeneriert viel seltener.
LG,
Masala
404 Antworten
Ich hätte da eine Idee, warum das BMUV das verzögert…
Man munkelt, dass sie die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen damit durchsetzen wollen…
Zitat:
@Adalbert_Dorsten schrieb am 10. April 2024 um 17:04:08 Uhr:
Ich hätte da eine Idee, warum das BMUV das verzögert…
Man munkelt, dass sie die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen damit durchsetzen wollen…
Nö, da muss man auch nicht vermuten. Die Bundesgrünen wollen einfach keine marktfähige ökologische Konkurrenz zu E und H um diese klar zu etablieren.
Alles andere ist mehr oder weniger vorgeschoben:
Biokraftstoffe machen für Schifffahrt und Luftverkehr Sinn, nur sind diese Sektoren noch lange nicht so weit, als dass man für sie diese zurückhalten müsste.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 10. April 2024 um 16:59:45 Uhr:
... naja, Du nimmst den Energieträger woanders weg. Wo ist da nun der "ökologische Gewinn"?
Die Hersteller der Biokraftstoffe produzieren diese ja nicht umsonst. Damit ihr Produkt konkurrenzfähig ist, bedarf es der THG. Wenn dein sogenanntes woanders bereit gewesen wäre mehr zu zahlen, dann würde heutzutage auch weitaus mehr produziert werden..... das noch offene Potential ist enorm. Der, der Bio kauft, bezahlt auch dessen Produktion.
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@tomate67 Was meinst Du denn wo zuvor Millionen Tonnen altes Fett/Öl jedes Jahr geblieben sind?
Tipp: Deponiert oder verklappt haben wir es nicht.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 10. April 2024 um 16:59:45 Uhr:
... naja, Du nimmst den Energieträger woanders weg. Wo ist da nun der "ökologische Gewinn"?
Ganz einfach. Der ökologische Gewinn liegt klar auf der Hand: Es wird die am schwierigsten zu verdrängende fossile Energie, nämlich Dieselkraftstoff verdrängt. HVO bringt die Biodiesel-Rohstoffe auf die nächste Stufe.
Für die bisherige Anwendungen werden meist andere, nicht-fossile Rohstoffe herangezogen oder sie entfallen, wie beim Biodiesel.
Manche Rohstoffe, wie die fettigen Reste in Ölmühlenabwässer oder über die Kanalisation entsorgte Fettreste wurden tatsächlich verklappt. "Fettberge" in der Kanalisation sind ja keine Einzelfälle.
Dort wo in großen Mengen Altfette/öle anfallen werden sie eingesammelt und auch verwertet. Verwertung als chemischer Rohstoff und Energieträger. Die kleinen mengen die wir vllt. privat verklappen werden auch kein HVO. Das was wir in die Tonne kloppen ist in jedem Fall Energieträger..
Kanalisationen leiden in der Regel auch nicht unter Fettbergen sondern allgemein Silhautbildung.
Das Einsammeln und verwerten von Altfetten/ölen ists eit jahrzehnten ein rel. lukrativer Geschäftszweig. Der ist auch viel älter als HVO-Herstellung.
Korrekt, du darfst als "gewerblicher" deine Altfette nicht einfach in den Kanal oder die Tonne hauen. Musst du auch nicht, weil das Zeug wird im Gegensatz zu Restmüll für Kleingeld oder gar kostenlos abgeholt. Siehe als Beispiel https://www.berlin-recycling.de/.../frittierfett-speiseoel-entsorgen
Wenn man es dann noch mit nem grünen Stempel drauf teurer verkauft wird um das Gewissen der Käufer zu beruhigen - für mich ist das Geschäftsmodell hart am Ablasshandel des Mittelalters. Ist aber nichts neues, man kennt das auch von "100% Ökostrom Tarifen" mit 'nem kleinen Aufpreis'. Dass Ökostrom sowieso ins Netz gespeist wird - das ignorieren die Leute. Der Anbieter aber nicht, da er diesen Teil teurer verkaufen kann/will bzw. "besser" bewirbt.
Und wie gesagt - es gibt in der Literatur ausreichende und voneinander unabhängige Messungen, bei denen die NOx Emissionen bei Verwendung von HVO sogar steigen, selbst bei Euro-6 Fahrzeugen mit Doppel-SCR System. Nicht jeder Wagen ist betroffen (Thema wahrscheinlich modellgestützte Abgas-Regelung versus echte NOx-Messung), aber pauschale Freigaben kann es seriös nicht geben.
Siehe STVZO paragraph 19(2):
https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__19.htmlZitat:
Die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs bleibt, wenn sie nicht ausdrücklich entzogen wird, bis zu seiner endgültigen Außerbetriebsetzung wirksam. Sie erlischt, wenn Änderungen vorgenommen werden, durch die
1. die in der Betriebserlaubnis genehmigte Fahrzeugart geändert wird,
2. eine Gefährdung von Verkehrsteilnehmern zu erwarten ist oder
3. das Abgas- oder Geräuschverhalten verschlechtert wird.
Nummer drei greift in diesem Punkt.
Zitat:
@GaryK schrieb am 13. April 2024 um 09:33:27 Uhr:
...voneinander unabhängige Messungen, bei denen die NOx Emissionen bei Verwendung von HVO [punktuell] sogar steigen...
Bisher konnte ich nur punktuelle Anstiege sehen, also keine grundsätzlichen, über den gesamten Betriebsbereich gültigen. Erst recht keinen Anstieg um 50% wie als Konformitätsfaktor für Euro6d final (CF 1,5 Euro6d final; CF=2,1 Euro6d temp) zulässig.
Unter Euro6e beträgt der nun PEMS error margin heißende Toleranzbereich nur noch 10%, weil aber die modernen Fahrzeuge alle schon mit XTL/B10 im Hinterkopf appliziert werden, wird das auch kein Problem mehr sein.
Einer pauschalen Freigabe stünde unter den Aspekten der Konformitätstoleranz akzeptierten Verschlechterung einer Praxismessung ggü. Homologationswerten daher nichts wirklich entgegen. Wird ja genau so EU-weit gehandhabt.
#sturmimwasserglas?
Zitat:
@Astradruide schrieb am 11. April 2024 um 11:32:18 Uhr:
Dort wo in großen Mengen Altfette/öle anfallen werden sie eingesammelt und auch verwertet.
Ja, und? Jetzt werden diese Rohstoffe eben einer sinnvolleren Anwendung zugeführt. Die Wirtschaft ist ein sehr gutes Spielfeld, den Wettbewerb um Rohstoffe auszuhandeln.
Deswegen fände ich einen einheitlichen CO2-Preis über alle Sektoren gar nicht mal so verkehrt.
Ich hab den HVO100 Diesel nie verstanden. Andere Fahren auch direkt ihr Pöl im Tank. Da kann man sich die Energie für die Herstellung sparen.
Zitat:
@heizerbirne schrieb am 26. Juni 2024 um 14:37:29 Uhr:
Ich hab den HVO100 Diesel nie verstanden. Andere Fahren auch direkt ihr Pöl im Tank. Da kann man sich die Energie für die Herstellung sparen.
Aber nicht mit einem Common Rail, also modernen Diesel 😉
Zitat:
@der_zieher schrieb am 26. Juni 2024 um 13:48:03 Uhr:
Ja, und? Jetzt werden diese Rohstoffe eben einer sinnvolleren Anwendung zugeführt. Die Wirtschaft ist ein sehr gutes Spielfeld, den Wettbewerb um Rohstoffe auszuhandeln.
Deswegen fände ich einen einheitlichen CO2-Preis über alle Sektoren gar nicht mal so verkehrt.
Einer Anwendung zugeführt die sinnvoller ist als die thermische Verwertung in einer MVA, werden diese Rohstoffe aber nur beim Einsatz in Lastkraftwagen, Schiffen, Fahrzeugen der Rettungsdienste usw. In privaten PKW ist der Anwendungsfall auf Grund des Wirkungsgrades und der Verfügbarkeit von BEV weniger Sinnvoll als die bisher übliche Verstromung.
Nachdem die oben genannten Fahrzeuggruppen mit HVO versorgt sind, bleibt so oder so nichts mehr für die privaten PKW über, wahrscheinlich reicht die verfügbare Abfallmenge noch nicht einmal für LKW und Schiffe.
Ich halte die Diskussion über künftige PKW Verbrenner für obsolet......
Die Frage ist eher, ob wir mit einem Havanna Effekt, also extrem langen Laufzeiten des aktuellen Verbrennerbestandes, rechnen müssen, wie man diesem entgegen wirken kann und wie auch dieser möglichst klimaschonend betrieben werden kann.
Relativ modernen PKWs gebe ich wegen der vielen Schnick Schnacks und fragiler Motortechnik keine gute Perspektive, weil sie für Schrauber(wie mich) eher ungeeignet sind.
Der Erhalt der Fahrzeuge ist dann interessant, wenn in einigen Bereichen die Alternativen fehlen. Ob dies nur der Sprinter für den Umzug von Hamburg nach München, das Wohnmobil oder ein gutes Zugfahrzeug ist wird man sehen. Für den typischen Klein- oder Mittelklassewagen gibt es sehr gute elektrische Alternativen.
Für diese doch recht kleine Gruppe könnte genug Biokraftstoff zu Verfügung stehen.
Vom LKW Verkehr könnte ein großer Teil auf die Schiene wandern, wobei dazu erst das völlig marode Schienennetz saniert werden müsste. Auch die völlig chaotische Streiksituation(welche Gesellschaft ist schon von drei Gewerkschaften abhängig) macht die Bahn unzuverlässig. Aber so rein theoretisch könnte viel von der Strasse auf die Schiene. Der Bedarf im LKW Verkehr ließe sich also auch drastisch senken.
Und dann stell die Frage nochmal, wie weit reicht Bio, wenn der Bedarf unter xxx% des jetzigen liegt.
P.S. Ich sitze hier gerade am Rhein und sehe die ganzen Binnenschiffe. Kaum vorstellbar, dass diese Transporte eines Tages klimaneutral sein sollen.
Auf dem ganzen Campingplatz stehen nur zwei klimaneutrale Camper, ich mit BioCNG und ein Tesla. Der Rest sind Diesel, da ist HVO100 doch zumindest temporär eine gute Lösung.
Zitat:
@heizerbirne schrieb am 26. Juni 2024 um 14:37:29 Uhr:
Ich hab den HVO100 Diesel nie verstanden. Andere Fahren auch direkt ihr Pöl im Tank. Da kann man sich die Energie für die Herstellung sparen.
Jein, vom Siedeverhalten her und dem Dampfdruck ist Pflanzenöl was anderes als RME und dieses was anderes als HVO.
und @Tomate67: Siehe https://www.cesni.eu/.../cesnipt_energyindex_de.pdf für ENergieindizies. Wir haben in DE ein Potenzial von etwa 2-3 Mio Tonnen Rapsöl. Egal ob als Rapsöl, RME oder HVO. Reicht cdas für die LKW und PKW (zusammen 40 Mrd Liter)? Nein. Aber für die Binnenschiffahrt und wenige Bahnstrecken, die nicht sinnvoll elektrifiziert werden können? Ja. Und vergiss die Landwirtschaft nicht, auch wenn diese auf LNG gehen könnte. Rein rechnisch betrachtet.