Hohe Drehzahlen unumgänglich.... schädlich bei LPG Autogas?!

Hallo,

ich habe mir hier schon einige Beiträge durchgelesen und bin eigentlich schon zu dem Entschluss gekommen, mein Auto ggf mit einer KME Diego LPG Gasanlage bei AZR-Autogas hier vor Ort umrüsten zu lassen.

Jetzt habe ich aber noch meine Bedenken, denn ich habe einen

Golf IV 1.6 SR Automatik (Bj 1998)

Das Problem ist, dass es sich hier um eine 4-Gang Automatik handelt und die Drehzahlen bei 100 Km/h schon bei 3200 liegen und wenn ich mal auf der Autobahn bin dreht er schnell hoch, also extremfall bei 185 Km/h fast 6200 Touren....Auch bei Überholvorgängen, zum Beipiel von landwirtschaftlichem Verkehr hier vor Ort 🙂 dreht der bis 6200 Umdrehungen und schaltet dann knackig hoch....

Sind die Ventile bei diesem Golf auch gehärtet bzw wie sieht das aus bei den Drehzahlen und so...ich habe auch schon diverse Male von Löchern im Kolben und so gehört.

Der Golf hat jetzt 125.000Km runter und die Anlage würde sich nach einem Jahr amortisieren. Wäre dieser Umbau sinnvoll...aus Kostengründen für mich auf jeden Fall, doch wenn der Wagen das nicht lange mitmacht, wäre diese Investition schließlich ein Schuss nach hinten...

Man hat mir zwar bei AZR gesagt, dass VW-Ventile LPG-Gas abkönnen, aber eine solche Frage bzgl der Drehzahlen und so wollte ich lieber euch als neutrales Plenum beantworten lassen 🙂

Vielen Dank im Voraus

lG omitz

Beste Antwort im Thema

Wobei du fairerweise bei "Open Loop" berücksichtigen musst, dass seit Euro-4 die Masse der umrüstbaren Fahrzeuge mit Breitbandsonden als Regelsonde ausgestattet ist. Somit ist Vollgas nicht gleichbedeutend mit einem "messtechnisch blinden" Open Loop, der Zielwert der lambdaregelung wird halt verschoben.

Zudem sind die Anlagenkomponenten mittlerweile besser geworden, die "Drehmel dir deine Düsen bitte selbst" Kits wie die damals in den Markt gepushten Femitec-Kits (KME Steuergerät, NoName Verdampfer...) und somit heftigen praktischen Durchfluss-Abweichungen zwischen den einzelnen Zylindern sind faktisch Geschichte. Schade um Einbauten mit diesem technischen Mist, denn rechtlich betrachtet darf man nicht einfach besseres Material verbauen. Das Abgasgutachten und die darauf beruhende Eintragung gibt diesen Tausch eben nicht her.

Vialle hatte bei den Düsen (genau wie Prins, BRC...) von Anfang an auf Dosier-Qualität und Linearität geachtet. Alle Verdampferanlagen über einen Kamm zu scheren find ich somit technisch etwas gewagt.

95 weitere Antworten
95 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von MS-Treibgut



Benzin und Diesel haben noch eine kühlende Wirkung beim Eintritt in den Verbrennungsraum. Diese ist bei Gas nicht gegeben.

Ich frag mich immer, von welcher kühlenden Wirkung hier die Rede ist?

Ich kenn nur den 2.0l Turbo bei Opel, wo die Ventile durch Benzin gekühlt werden, allerdings nicht durch das im Gemisch...

Zitat:

Original geschrieben von MS-Treibgut


Die Abgastemperaturen sind im Gasbetrieb höher. Das kann nicht nur Auswirkungen auf die Auslassventile haben sondern auch auf die Lambdasonde und den Katalysator.

Die Abgastemps sind nicht höher.

Gas verbrennt nur langsamer und trockener als Benzin. Dadurch werden die Auslassventile länger beansprucht...

Ich selbst schone den Motor auch auf Gas nicht. Vollgasfahrten gehen klaglos. Einzig mal die Seiren-Kerzen haben sich mal verabschiedet. Durch kältere Kerzen (gilt nicht für alle Automarken) war dies auch kein Problem mehr.

Gruß

@ hlmd: genau das wollte ich schreiben ... gigavolt hat hier mal messungen mit einer sonde gemacht, und kam auf einige wenige grad differenz in der abgastemp.

meiner meinung nach erleidet ein gasfester motor mit korrekt eingestellter anlage bei vollast mit LPG nicht mehr schaden als bei vollast mit benzin.
eine ausnahme sind nicht korrekt eingestellte venturi die gerne bei hoher last und drehzahl etwas abmagern. im magerbetrieb gehen logischerweise die abgastemperaturen hoch. mein alter bmw 316 mit venturi hatte das problem, das er bei vollast abmagerte, das ergebnis habe ich an den sitzen der auslassventilen beim kopftausch gesehen.

hi,
ich hab mal eine Verständnisfrage. Ich lese hier immer nur von hohen drehzahlen. Mein wissen über Motoren ist sehr beschränkt aber aus logischem denken müsste doch die Zylindezahl auch eine Große Rolle spielen, oder? Die Kolben eines 4 Zylinders müssten sich doch bei einer Drehzahl von z.B. 4000U/min um einiges öfter/schneller auf und ab bewegen als die eines 6- oder 8 Zylinders. Bin für jede Aufklärung dankbar.

Zitat:

Original geschrieben von downhill-rider


hi,
ich hab mal eine Verständnisfrage. Ich lese hier immer nur von hohen drehzahlen. Mein wissen über Motoren ist sehr beschränkt aber aus logischem denken müsste doch die Zylindezahl auch eine Große Rolle spielen, oder? Die Kolben eines 4 Zylinders müssten sich doch bei einer Drehzahl von z.B. 4000U/min um einiges öfter/schneller auf und ab bewegen als die eines 6- oder 8 Zylinders. Bin für jede Aufklärung dankbar.

nein, die anzahl der zylinder hat mit der drehzahl nichts zu tun. sie wird an der kurbelwelle gemessen, die auch 16 zylinder haben kann (bugatti).

Ähnliche Themen

Naja, so abwegig ist das mit der Drehzahl und der Anzahl der Zylinder nicht.

Die Motordrehzahl wird an der Kurbelwelle gemessen, je mehr Zylinder der Motor hat, desto geringer ist die Hubfrequenz jedes einzelnen Zylinder.

@HLMD

"Gas verbrennt nur langsamer und trockener als Benzin. Dadurch werden die Auslassventile länger beansprucht... "

(1) Trockene Verbrennung als Begriff kommt aus der Heizungstechnik und bezeichnet einen Brennstoff, der eben nicht flüssig ("nass"😉 verbrannt wird. Gas verbrennt bezüglich Wasserstoff-> Wasser sogar feuchter wie Benzin und der am Auspuff messbar "nasseste" Brennstoff ist Erdgas.

(2) Die Auslassventile öffnen im Auslasstrakt. Da ist die Verbrennung bereits um. Also was genau soll die Ventile höher belasten? Wenns Gemisch stimmt, dann liegt die Temperatur am Ende des Verbrennungstaktes und damit dem Beginn des Auslasstaktes fest.

Wie bereits vom Vorposter geschrieben: bei korrekter Einstellung ist die Abgastemperatur bei LPG praktisch identisch und den höchsten Einfluss auf die Temperatur hat das Gemisch.

Wegen Zylinder und Drehzahl: 4000 UPM sind 4000 UPM. Die Geschwindigkeit eines Zylinders kann man abschätzen, wenn man den Hub kennt. Hier haben Hochdrehzahlmotoren eine große Bohrung und kleinen Hub (siehe Motorrad mit 15.000 UPM oder bzw. F1 Motor mit fast 19.000), während die Langhuber eben viel Hub und wenig Bohrung haben. Die Flammgeschwindigkeit limitiert die Kolbengeschwindigkeit, fertig.

Zitat:

Original geschrieben von GolfABI


Naja, so abwegig ist das mit der Drehzahl und der Anzahl der Zylinder nicht.

Doch, ist sie!

Zitat:

Original geschrieben von GolfABI


Die Motordrehzahl wird an der Kurbelwelle gemessen, je mehr Zylinder der Motor hat, desto geringer ist die Hubfrequenz jedes einzelnen Zylinder.

Nö!

Ein Kolben eines Einzylinders hebt sich bei 6000/min 100mal pro sec.

Ein Kolben eines Sechszylinders hebt sich bei 6000/min 100mal pro sec.

Ein Kolben eines Zwölfzylinders hebt sich bei 6000/min 100mal pro sec.

....

Allerdings braucht ein 3 l 6-Zyl. nur 4000 U/min um die selbe Leistung abzugeben wie ein 2 l 4-Zyl. bei 6000 U/min. 😁

Zitat:

Original geschrieben von Käfer1500



Zitat:

Original geschrieben von GolfABI


Naja, so abwegig ist das mit der Drehzahl und der Anzahl der Zylinder nicht.
Doch, ist sie!

Zitat:

Original geschrieben von Käfer1500



Zitat:

Original geschrieben von GolfABI


Die Motordrehzahl wird an der Kurbelwelle gemessen, je mehr Zylinder der Motor hat, desto geringer ist die Hubfrequenz jedes einzelnen Zylinder.
Nö!
Ein Kolben eines Einzylinders hebt sich bei 6000/min 100mal pro sec.
Ein Kolben eines Sechszylinders hebt sich bei 6000/min 100mal pro sec.
Ein Kolben eines Zwölfzylinders hebt sich bei 6000/min 100mal pro sec.
....

Stimmt, mein Fehler!

Habe gehört das Gas deutlich heißer verbrennt als Benzin .
Fahre selbst einen Volvo v40 2,0 100Kw.
Auf der Autobahn halte ich mich etwas zurück ,max 4500 Umdrehungen, da kann ichgut mit Leben , sind etwa 165 Kmh.
Ab und zuruhig mal 20-30 Km auf Benzin fahren. Und ich denke es werden keine großen Probleme auftreten.

Hast du gehört ... dann muss was dran sein.

Zitat:

@jh159 schrieb am 10. Juni 2015 um 20:17:40 Uhr:


Habe gehört das Gas deutlich heißer verbrennt als Benzin .
Fahre selbst einen Volvo v40 2,0 100Kw.
Auf der Autobahn halte ich mich etwas zurück ,max 4500 Umdrehungen, da kann ichgut mit Leben , sind etwa 165 Kmh.
Ab und zuruhig mal 20-30 Km auf Benzin fahren. Und ich denke es werden keine großen Probleme auftreten.

Das Höre ich schon so lange wie ich mit LPG Fahre und das sind auch schon gute 10 Jahre😁

Aber es ist ja leichter auf Gerüchte zu Hören...als sich mal selber schlau zu machen.

Zitat:

@GaryK schrieb am 10. Juni 2015 um 21:31:59 Uhr:


Hast du gehört ... dann muss was dran sein.

@GaryK : obwohl Du in Deiner Signatur den Link hast, der das von @jh159 widergekäute Gerücht widerlegt, versteht Deine Ironie hier wohl nicht jeder 😉

Ausserdem ist es auch auf Benzin weniger die Drehzahl, die die Temperaturen ansteigen läßt, sondern primär die Motorlast, also die tatsächlich abgegebene Leistung, in etwa ersichtlich am Momentanverbrauch.

Leistung bekommen wir entweder aus Hubraum, oder eben Drehzahl; das hängt kausal zusammen.

Natürlich ist die Verbrennung mit Autogas heisser als mit Benzin, wenn Brennstoffmangel und somit Sauerstoffüberschuss das Gemisch ausweist.
Und das betrifft 90 % aller Verdampferanlagen, durch falsch gewählte Komponenten und oder nicht optimierter Einstellung.
Im Ausland haben wir Geschweindigkeitsbegrenzungen, da fällt das nicht so auf. In D, drückt man dann doch schon mal auf die Tube, wenn es der Verkehr zulässt.
Und da wird es auf Dauer problematisch.
Es fahren immer noch genügend Fahrzeuge mit Sprungsonden herum und da gehts nunmal ab Drehzahl X in den Open Loop Bereich, geregelt wird dann durch Steuergeräteprogramm.

Das kann man vergleichen mit zwei ungleiche Läufer, wobei der Schwächere durch ausgeklügelte Regelung ständig auf gleiche Höhe geschoben wird. Fällt dieser Ausgleich aus (openloop) fällt der Schwächere weit zurück.
Dies ist der Bereich, wo es mit Autogas gefählich wird.

Brauch ich zur Leistungsenfaltung Drehzahl muss die Gasanlage einfach stimmig sein.
Ich halte es nicht für sinnvoll Usern vorzugaukeln " meine Anlage ist die beste, ich hab garkeine Probleme, ich merke nix u.s.w." das erinnert an die Manta Mentalität. das mag ins Umsatzgeschehen passen, ist jedoch im Schnitt fern jeglicher Realität, denn es gibt täglich reichlich Gasanlagen Reparaturen und Abstimmungen.

Ich sollte wieder Verdampferanlagen einbauen, denn auf lange Sicht, gibt das Umsatz für die Rente.
Mit flüssig einspritzenden Anlagen würde die Werkstatt leer bleiben........

Wobei du fairerweise bei "Open Loop" berücksichtigen musst, dass seit Euro-4 die Masse der umrüstbaren Fahrzeuge mit Breitbandsonden als Regelsonde ausgestattet ist. Somit ist Vollgas nicht gleichbedeutend mit einem "messtechnisch blinden" Open Loop, der Zielwert der lambdaregelung wird halt verschoben.

Zudem sind die Anlagenkomponenten mittlerweile besser geworden, die "Drehmel dir deine Düsen bitte selbst" Kits wie die damals in den Markt gepushten Femitec-Kits (KME Steuergerät, NoName Verdampfer...) und somit heftigen praktischen Durchfluss-Abweichungen zwischen den einzelnen Zylindern sind faktisch Geschichte. Schade um Einbauten mit diesem technischen Mist, denn rechtlich betrachtet darf man nicht einfach besseres Material verbauen. Das Abgasgutachten und die darauf beruhende Eintragung gibt diesen Tausch eben nicht her.

Vialle hatte bei den Düsen (genau wie Prins, BRC...) von Anfang an auf Dosier-Qualität und Linearität geachtet. Alle Verdampferanlagen über einen Kamm zu scheren find ich somit technisch etwas gewagt.

Deine Antwort
Ähnliche Themen