Hinten links Bremse heißgelaufen

Mercedes E-Klasse S210

Hallo,

nach der Heimfahrt von der Arbeit bemerkte ich beim Aussteigen, dass es sehr nach Bremse roch. Hinten links war sie auch sehr heiß gelaufen. Anschließend habe ich das Rad demontiert und das Automatikgetriebe auf Neutral gestellt. Freier Lauf war da. Ich konnte nichts verdächtiges feststellen, außer dass ein leichtes Kratzgeräusch beim drehen an der Bremsscheibe zu hören war. Nach dem montieren des Rades nochmal daran gezogen und gedrückt - alles fest. Was ist am wahrscheinlichsten?
Bremsseil festgerostet? --> dann würde ich aber danach doch auch keinen freien Lauf haben - oder?
Anbahnender Radlagerdefekt? --> dass es nur unter Last auf die Bremsbacken drückt ?
Oder was ganz anderes.

Was meint Ihr ?

Schöne Grüße

Beste Antwort im Thema

Zur Fehlereingrenzung kannst bei warmer und klemmender Bremse mal den Entlüftungsnippel aufdrehen. Wird die Bremse dann frei kann Druck im System nicht abgebaut werden. Klemmts weiterhin dann liegts mechanisch am Sattel.

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Steht doch alles oben. 🙂 Erst mal auseinander bauen und prüfen, woran es liegt. Ich würde mir keine Sättel auf Verdacht kaufen. Dein Vorredner hat die zwei wahrscheinlichen Fälle geschildert: entweder Kolben schwergängig oder Klotz verklemmt (durch Rost, Dreck).

LG

...oder die Bremsschläuche (die kurzen von der starren Leitung zum Sattel) überaltert / innen zugequollen. Auch schon erlebt.

Nur mal so als weitere Option in den Raum geworfen 🙂

LG, Mani

Zitat:

@moritz11 schrieb am 28. August 2018 um 18:40:02 Uhr:


Hallo,
habe bei meinem W210 220 cdi Baujahr 2001 vor dem TÜV Termin vorn und hinten neue Scheiben und Bremsklötze ( aber nicht neue Bremssättel ) eingebaut und auch die Beläge der Feststellbremse auf beiden Seiten erneuert. Beim TÜV alle Bremsen okay.
Nach einigen Wochen fängt nun das Theater an, dass hinten beide Bremsen heiß werden ( komischerweise beide, rechts aber stärker als links ), vorn dagegen nicht. In kaltem Zustand lassen sich die Räder hinten ( hochgebockt ) normal drehen. Hatte zunächst die Vermutung, dass die Feststellbremse der Übeltäter ist, aber nach kurzer Probefahrt konnte ich mir die Finger beim Fühlen nur an den Scheiben verbennen, der mit der Scheibe verbundene Teil der Trommel war merklich kühler!
Bei den Probefahrten fiel mir auf, dass das Abbremsen des Fahrzeuges nach einer stärkeren Bremsung besonders intensiv wurde. Auch wurden die Bremsen hinten immer giftiger, je weiter ich fuhr. Dann habe ich zur Probe bei der nächsten Probefahrt ESP abgeschaltet, gelbes Dreieck leuchtet ja dann in der Kombianzeige. Keine Veränderung durch das Abschalten.
Habe bei den Probefahrten schon Wasserflaschen mit genommen aber immer anzuhalten und zu kühlen ( zischt ja so schön ) wird auf Dauer lästig, zumal die Ehefrau sich jetzt auch noch weigert, sich in mein Auto zu setzen. ( Du musst ja auch alles selbst machen! )
Wo könnte der Fehler liegen? Beide Bremssättel hinten auch noch erneuern?

Ich hätte Angst, die Bremsscheiben würden sich verziehen und dann rubbeln, wenn sie mit kaltem Wasser abgeschreckt werden würden.

Michael

Zitat:

@mbn schrieb am 29. August 2018 um 11:34:53 Uhr:


Ich hätte Angst, die Bremsscheiben würden sich verziehen und dann rubbeln, wenn sie mit kaltem Wasser abgeschreckt werden würden.

Michael

Richtig ! Abschrecken einer heißen Bremsscheibe mit einem Guß kaltem Wasser ist Gift.

Auf welche Ideen die Leute so kommen...

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Zunächst mal vielen Dank für Eure Ratschläge.
Wie schon beschrieben, habe ich vor dem Tüv Termin ( bereits im Juli ) die Bremsen vorn und hinten erneuert, dabei auch den Dreck oder Rost aus den Bremssätteln entfernt und die neuen Klötze hinten ( zum Bremskolben hin ) und auch an den Kanten mit Bremspaste eingerieben, so dass ich mir eine Schwergängigkeit der Bremsklötze nicht so vorstellen kann.
Inzwischen bin ich fast 2 Monate lang ohne Probleme mit den Bremsen gefahren, darunter auch mehrere hundert Km Autobahn. Mit dem TÜV gab es vor gut einem Monat auch kein Problem.
Eigenartig für mich ist, dass hinten beide Seiten nun gleichzeitig betroffen sind. Sollen beide Bremsen hinten gleichzeitig klemmen oder sollen hinten beide Bremsschläuche hinten sich gleichzeitig verengt haben?
Meines Wissens nach ( kann natürlich als Nichtfachmann falsch liegen) hat mein Wagen ein getrenntes Bremssystem, einmal eins für vorn und eines für hinten. Ein sogenannter Hauptbremszylinder? soll diese Aufgabe übernehmen, vielleicht ist der defekt? Das würde auch erklären, dass die Bremsscheiben vorn nicht heiß werden.
Nochmals Dank für den Hinweis, nicht mit Wasser zu kühlen. Werde vor den nächsten Probefahrt zwei Flaschen Wasser hintereinander trinken und im Bedarfsfall die Felgen hinten anpinkeln.

Sehe nur 2 Möglichkeiten:
1) Auf Verdacht hintere Bremssättel neu mit Bremsschläuchen, Materialkosten 250 Euro mindestens.
2) Zur Wekstatt ( mach ich nicht selbst ) und Hauptbremszylinder erneuern lassen, kostet wahrscheinlich 350-400 Euro oder noch mehr.

Wähle ich Möglichkeit 1, habe ich eventuell nichts erreicht. ( beide Seiten sind ja zugleich betroffen).
Muss wohl Möglichkeit 2 wählen oder hat jemand noch eine Idee?

Und weshalb nimmst Du nicht alles mal auseinander, um zu prüfen, ob da nicht schon der Fehler liegt. Wenn das alles I. O. sein sollte, kannst Du Dich immer noch mit dem Hauptbremszylinder beschäftigen.
Man sollte doch erst mal klar feststellen, ob die Betriebsbremse, oder die Feststellbremse für das Problem verantwortlich ist.

Gruß

Jürgen

Hallo Jürgen,
während der Probefahrten habe ich auf beiden Seiten die Scheiben und die damit verbundenenTrommeln angefühlt.
Das Ergebnis war, dass die Trommeln noch (relativ ) kühl waren, während ich mir an den Scheiben schon die Finger verbrannte ( vorn waren die Scheiben aber noch fast kalt ). Würde die Feststellbremse blockieren, wären die Trommeln doch ( meiner Meinung nach ) heißer als die Scheiben. Bei einer der Probefahrten habe ich zunächst nur mit der Feststellbremse gebremst, die Trommeln wurden zwar warm, aber nicht die Scheiben. Sobald ich aber die Fußbremse benutzte. ging das Theater los. Ein paar Stunden später nach den Probefahrten lässt sich der Wagen sogar von Hand schieben; während der Probefahrt wird die Bremse aber immer "griffiger" bis kurz vor dem Blockieren. Das deutet auch darauf hin, dass bedingt durch die Hitze die Scheiben "dicker" werden und die Klötze so richtig zulangen. Es könnte ja sein, dass die Kolben der Bremssättel nicht zurückgehen, aber bei der Erneuerung der Bremsen vor dem TÜV konnte ich die Kolben ohne großen Kraftaufwand zurückdrücken, um die neuen Klötze einbauen zu können. Zudem bleibt die Frage, warum auf beiden Seiten zugleich das Problem auftritt.

Sei mir nicht böse, aber was soll da jetzt ein Forum per Ferndiagnose sagen?

Aufmachen - anschauen - fertig. Restliches Bremssystem prüfen. Nur weil es vor ein paar Wochen oder Monaten funktioniert hat, kann es doch jetzt trotzdem defekt oder fehlerbehaftet sein.

Wenn beide Seiten betroffen sind ist der HBZ natürlich der Hauptverdächtige.
Einfach mal eine der Bremsen hinten aufmachen und versuchen die Kolben zurückzudrücken.
Wenn das nicht geht, solltest Du den Schlauch am Bremsleitungsende abschrauben. Lassen sich die Kolben jetzt zurückdrücken ist der HBZ der Übeltäter, sonst die Schläuche...oder Sättel.

Zitat:

@moritz11 schrieb am 29. August 2018 um 20:12:03 Uhr:



Es könnte ja sein, dass die Kolben der Bremssättel nicht zurückgehen, aber bei der Erneuerung der Bremsen vor dem TÜV konnte ich die Kolben ohne großen Kraftaufwand zurückdrücken, um die neuen Klötze einbauen zu können. Zudem bleibt die Frage, warum auf beiden Seiten zugleich das Problem auftritt.

Auto bzw, Bremse heiß fahren, Rad oder Räder hinten demontieren und prüfen ob sich der/ die Bremskolben zurückdrücken lassen!
Nachdem "anheben", als erstes prüfen ob sich das Rad/ die Räder tatsächlich scher drehen lassen oder nur die Bremsbeläge etwas zufest "anliegen"!
Dabei kannst du dann auch prüfen ob die Bremsbeläge in den Führungen leichtgängig sind!

"Beide Seiten", du hast doch r / l neue Bremsbeläge montiert und falls z.b. die Bremskolben aus Kunststoff sein sollten, dann könnten jetzt beide Bremskolben "schwergängig" sein!

MfG Günter

Nach dem Abkühlen ( sonst hätte ich mich verbrannt ) hatte ich rechts ( diese Seite wurde besonders heiß ) den Wagen hochgebockt, die Bremsbeläge herausgenommen, den Rücksteller eingeschoben und die Kolben zurückgedrückt. Nichts zu erkennen, außer dass die Bremsbeläge schon etwas dünner wird und die rechte Alufelge inzwischen immer mehr verdreckt ist vom Bremsstaub.
Wenn die Bremsen abgekühlt sind, lassen sich die Räder wieder leicht drehen.
Aber einmal auf einer Probefahrt kräftig bremsen reicht und schon fängst es an zu qualmen. Konnte nur mit Mühe schnell vom ersten in den zweiten Gang schalten, so als ob ich eine steile Bergstraße hochfahre.
Die Kolben sind zum Klotz hin etwas rostig, gehen aber nicht schwer zurück ( wenn die Bremse kalt ist ), sind wohl nicht aus Kunststoff.

deutet unter Umständen auf zu gequollene Schläuche hin, Hat der Kollege "motzendorfer" weiter oben auch angemerkt.

LG

Habe einen neuen Hauptbremszylinder online bestellt und werde mir eine freie Werkstatt zum Einbau suchen.
Das wird wohl erst in der kommenden Woche passiert sein.
Wenn dann der Fehler immer noch auftritt, neue Bremsschläuche und Bremssättel einbauen.
Sollte dann immer noch nicht der Fehler behoben sein, geht die Karre auf den Schrott.
Lieber die Karre als meine Nerven.
Danke allen für Ihre Ursachenforschung.
Werde mich nach dem hoffentlich erfolgreichen Tausch des Hauptbremszylinders ( Ende der kommenden Woche ) wieder melden.

Ich würde erstmal neue Bremsschläuche und komplett neue Bremsflüssigkeit nehmen, bevor ich den HBZ bei deinem Fehlerbild auf Verdacht wechsel.
Schläuche kosten so ca. 10 bis 20€ das Paar im freien Handel.
Besorg dir einen vernünftigen Bremsleitungsschlüssel in SW 11 und du hast Chancen mit Wärme die Leitungen am Leben zu lassen.

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