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Hallgeberfehler nach Motorschaden
Hallo Leute,
vor kurzem hat mein Golf 4 MKB AGN einen 'Zahnausfall' gehabt.
Als Folge waren alle 20 Ventile krumm, der Rest hats mehr oder weniger überstanden. Ich habe dann den Zylinderkopf auseinandergenommen und zum Motoreninstandsetzer gebracht.
Nachdem ich alles wieder eingebaut habe läuft er zwar wieder, verbraucht aber tierisch viel Sprit und fährt auf der Bahn nur noch ca. 160. Untenherum hat er eigentlich noch gut Drehmoment. Nach Auslesen des Fehlerspeichers kam die Meldung G40 Hallgeber Kurzschluss nach Masse zutage. Der Hallgeber ist aber scheinbar in Ordnung. Im Kabelbaum messe ich bei laufenden Motor ein stabiles Rechtecksignal mit 12V Amplitude. Wenn ich den Stecker vom Geber abziehe ändert sich der Fehler in Kurzschluss nach B+. Der kabelbaum scheint also auch in Ordnung zu sein.
Was könnte es jetzt noch sein? Eventuell ein Timingproblem? Die Steuerzeiten sollten aber eigentlich passen, die beiden Nockenwellen zeigen bei OT Zylinder 1 mit ihren Markierungen am Kettenrad zueinander, OT KW passt auch zu OT NW.
Kann die Kurbelwelle um eine Umdrehung zur Nockenwelle versetzt sein (das sollte doch eigentlich egal sein, oder?)
Ich hoffe, Ihr habt noch einen Tip für mich, bin mehr oder weniger ratlos!
viele Grüße,
paul
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10 Antworten
Ergänzung
Hallo und Frohe Weihnachten!
Ich konnte das Problem etwas eingrenzen:
Beim AGN Motor gibt es eine Nockenwellenverstellung, welche mit Öldruck und einem Elektromagnetventil arbeitet.
Die Verstellung soll zwischen ca. 1800 und 3600 Umdrehungen aktiv sein und die Einlassnockenwelle gegenüber der Auslassnockenwelle um einige Grad verdrehen. Wenn ich in diesem Drehzahlbereich bin, kann ich den G40 Fehler löschen, er kommt dann auch nicht wieder. Erst wenn ich aus dem Drehzahlfenster rauskomme kommt auch sofort der Fehler wieder.
Es macht fast den Eindruck, als wäre die Nockenwellenverstellung hängengeblieben, gibt es eine Möglichkeit das zu kontrollieren?
Kann ich vielleicht die Steuerkette zwischen Einlass und Auslassnockenwelle um einen Zahn verstellt haben? Wenn der Kettenspanner ganz eingefahren ist, und der Motor auf OT steht, dann fluchten die Pfeile auf den Lagerböcken der Nockenwelle mit den Aussparungen an den Kettenrädern. Ist das richtig?
Wär echt super, wenn ihr einen Tip hättet, ich will das Auto nicht wegen sowas in die Werkstatt bringen müssen, nachdem ich den Motor fast komplett zerlegt hatte.
Gibt es noch eine Möglichkeit die Nockenwellensteuerzeiten zu überprüfen? (ausser dem Zahnriemenrad)
viele Grüße,
Paul
ich glaube mit einer solch intensiven technikfrage bist du hier am falschen ort
Zitat:
Original geschrieben von AS-Tuning
ich glaube mit einer solch intensiven technikfrage bist du hier am falschen ort
richtig, aber endlich mal einer der ahnung hat:)...
Re: Ergänzung
Zitat:
Original geschrieben von rammelsberg
Ich konnte das Problem etwas eingrenzen
Hmm...kann hier momentan garnix eingrenzen...
"AGN" Motor mit 20Ventilen und Steuerkette??
AGN = 1.8l 92kW/125PS ;)
Du meinst sicherlich den 2.3l "AGZ"!!
Schick mir mal eine PN mit Deiner email-addy,
dann kann ich Dir eine Anleitung zu der Steuerkette mailen.
Gruß und FrohesFest
Oli
Kann dir leider bei deinem Problem nicht weiterhelfen, weil ich da viel zu wenig Ahnung davon hab.
Mich würde aber mal interessieren, was der Hallgeber ist und wofür der gut ist.
Kenne nur "Hallsonde" zur Messung von Magnetfeldern, kann mir aber nicht vorstellen, wofür man das im Auto braucht.
Zitat:
Original geschrieben von dsrihk
Mich würde aber mal interessieren, was der Hallgeber ist und wofür der gut ist.
Richtig heisst das Ding "Kurbelwinkelsensor".
In unserem Beispiel kommt noch wg. der verstellbaren Nockenwelle der "Nockenwellenpositionssensor" hinzu.
Diese Sensoren messen in der Tat Berührungslos, also wohl auch magnetisch. Ob tatsächlich jetzt eine Hallsonde drin ist, kann ich Dir auch nicht sagen.
Jedenfalls braucht das Steuergerät diese Informationen, beim Kurbelwinkelsensor wird u.a. auch der Drehzahlmesser darüber gesteuert.
Hab mal vor langer Zeit einen ABS-Sensor zerlegt.
Das Teil misst ja auch berührungslos über ein Zahnrad/Schlitzscheibe. In meinem Fall war es aber eine simple Spule mit Dauermagnet, also kein elektronischer Hallsensor. Jedenfalls unverschämt teuer als Ersatzteil...
Möglicherweise ist im KFZ-Bereich alles was berührungslos ist gleich "Hall", genauso wie jede Wartungsfreie Autobatterie gleich "GEL" ist ;)
Gruß
Oli
Hi!
Es ist in der Tat ein 1,8l AGN Motor mit 2 obenliegenden Nockenwellen. Die Auslassnockenwelle ist mit einem Zahnriemen vom Kurbelwellenrad angetrieben, die Einlassnockenwelle ist mit einer kurzen Steuerkette mit der Auslassnockenwelle verbunden.
Der Hallgeber ist tatsächlich einer mit integrierter Signalaufbereitung. Gegenüber von einem Dauermagneten ist die Hallsonde angeordnet. Normalerweise wird sie von einem Magnetfeld durchsetzt. Auf der Einlassnockenwelle sitzt eine geschlitzte Scheibe, welche zwischen der Hallsonde und dem Dauermagneten rotiert. An den ausgeschnittenen Stellen kann das Magnetfeld ungehindert die Hallsonde passieren, dort wo die (ferromagnetische) Scheibe aber nicht ausgeschnitten ist, befindet sich nun ein Material, was die Feldlinien quasi ableitet. Die Hallsonde wird nun nicht mehr von dem Magnetfeld durchströmt und das Ausgangssignal ändert sich.
An der Schwungscheibe des Motors befindet sich der Drehzahlsensor und OT Geber für die Kurbelwelle. Dieser tastet einen Zahnkranz ab bei dem an einer bestimmten Stelle ein Ausschnitt vorhanden ist. Am Sensor liegt ein sinusförmiges Signal mit einer Lücke pro Umdrehung an.
Aus der Verschiebung zwischen der Lücke und dem Signal des Hallgebers an der Nockenwelle lässt sich die Nockenwellenverstellung kontrollieren.
Wenn ich jetzt wüsste, wie diese Signale zueinander liegen müssen (z.B. Zahn x nach der Lücke auf der Kurbelwelle muss mit dem ersten kurzen Impuls des Hallgebers übereinstimmen), dann könnte ich das Timing des Motors kontrollieren und herausfinden, was dem Steuergerät nicht passt.
viele Grüße,
Paul
Zitat:
Original geschrieben von rammelsberg
Es ist in der Tat ein 1,8l AGN Motor mit 2 obenliegenden Nockenwellen. Die Auslassnockenwelle ist mit einem Zahnriemen vom Kurbelwellenrad angetrieben, die Einlassnockenwelle ist mit einer kurzen Steuerkette mit der Auslassnockenwelle verbunden.
Aha, die Verbindungskette sitzt auf der anderen Seite vom Kopf. Jetzt hab ich das nach eingehender Recherche auch gerafft :)
Habe da nur eine Anleitung zum Zahnriemenwechsel für "AGN" wo logischerweise nur der Riementrieb mit einer Nockenwelle abgebildet ist...
Da ist aber auch nur die Sache mit der "Kurbelwellenmarkierung muss zu Markierung Auslassnockenwelle fluchten" angegeben. Beim normalen Zahnriemenwechsel wird ja nix an der Verbindungskette gemacht.
Dann kann ich Dir leider auch nicht weiterhelfen.
Normal reichen ja auch zur Montage die Markierungen, bei der Verbindung Einlass zu Auslassnockenwelle wird es wohl auch mit Markierungen geschehen.
Was ich an Ozi-Bildern von Kurbelwinkelsensor u. Nockenwellensensor für den "AGN" habe, dient nur zum prüfen der Signale und hat keinerlei zeitlichen Bezug untereinander...
Gruß
Oli
@ rammelsberg
Hab Dir mal ne mail mit meinen Infos geschickt...
Hoffe es hilft Dir weiter!
Gruß
Oli
So!
Das Auto läuft wieder...(ist aber nicht mein Verdienst)
Mein Vater hat entschieden (es ist nich mein Auto wie ich geschrieben habe sondern das meiner Schwester), dass das Auto in die Werkstatt kommt. Ursache war: (und ich könnte mich grün ärgern) die Steuerkette zwischen Einlass und Auslassnockenwelle. Diese war um einen Zahn verstellt.
Da ich das Auto nie selber (vor dem Zahnriemencrash) gefahren bin, habe ich nicht gemerkt, dass es schlecht Gas annimmt, dem Typ bei VW ist das gleich aufgefallen.
Naja, das nächste mal werde ich mir !vorher! das Service Manual besorgen, da stand das mit der Kette genau beschrieben.
viele Grüße,
Paul