Gummibuchse am Dreieckslenker ausgeschlagen
Und gleich das nächste Problem für heute:
Nachdem mich die rote Warnlampe (!) im Cockpit in einer kurvenfahrt darauf aufmerksam machte dass mein Bremsflüssigkeitsstand zu niedrig ist, habe ich mich auf die Suche nach einem Leck gemacht - man weiß ja nie. Ok, der wechsel ist ohnehin mehr als Überfällig (18.02.05 bzw 39tkm her!!) und Pitstop bietet den Wechsel zzt für 19€ an 😁
Dennoch ist mir was anderes beunruhigendes aufgefallen:
am linken Dreieckslenker ist eine Gummibuchse ausgeschlagen. Und zwar ist das Federbein ja über eine Schraube bzw. eben diese Gummibuchse mit dem Dreieckslenker verbunden. Genau dieser Gummi sieht ziemlich zerrupft aus.
Welche Konsequenzen hat das? Und was kostet ein Wechsel? Kann ich das evtl auch selbst machen? Spezielwerkzeug habe ich keines, wohl aber einen zur Zeit extrem schmalen Geldbeutel 😉
17 Antworten
Re: Gummibuchse am Dreieckslenker ausgeschlagen
Zitat:
Original geschrieben von Habichnet
Und zwar ist das Federbein ja über eine Schraube bzw. eben diese Gummibuchse mit dem Dreieckslenker verbunden.
Hört sich für mich eher nach Traggelenk an...
Sieht das in etwa so aus:
http://www.atp-autoteile.de/images/ebay/660386.jpg?
Das Teil ist am Querlenker festgenietet, diese Nieten musst du aufbohren und bein neuen Gelenk bekommst du 3 Schrauben dabei. Also absolut unkompliziert zu tauschen 😉
Das ist der Gummi vom Traggelenk (auch Achsgelenk oder Kreuzgelenk genannt). Diese werden im Laufe der Zeit porös und irgendwann reißen sie an der vulkanisierten Naht auf. Im Innern befindet sich eine Fettfüllung und bei defektem Gummi kann da Schmutz eintreten. In der Folge wird die Lenkung schwergängiger.
Abhilfe: die Nieten der alten werden aus dem Querlenker ausgebohrt (nur Kopf abbohren , den Rest dünn ausbohren und austreiben). Neue gibt es als Reparatursatz inkl. Befestigungsschrauben. Da hierzu das Federbein ausgebaut werden muss solltest Du ggf. auch die Spurstangenköpfe erneuern (gleiche Krankheit). Weiterhin sollte der Austausch auf beiden Seiten erfolgen.
Werkzeugtechnisch sind - neben dem Standardprogramm Ratschkasten, Hammer und Schraubenzieher - hilfreich:
- Federspanner (zum Ausbau der Federbeine)
- passenden Abdrücker (ein billiger überlebt das evtl. nicht) zum Abdrücken des Federbeines vom Achsgelenk und der Spurstangenköpfe (sind kegelförmige festsitzende Bolzen)
- ggf. Bohrständer (zum Ausbohren der Nieten am Querlenker)
Re: Re: Gummibuchse am Dreieckslenker ausgeschlagen
Zitat:
Original geschrieben von Bunny Hunter
Hört sich für mich eher nach Traggelenk an...
Sieht das in etwa so aus: http://www.atp-autoteile.de/images/ebay/660386.jpg ?
Das Teil ist am Querlenker festgenietet, diese Nieten musst du aufbohren und bein neuen Gelenk bekommst du 3 Schrauben dabei. Also absolut unkompliziert zu tauschen 😉
Achso und ich dachte die Buchse.
Ähnliche Themen
wenn ich mir das hier auf dem bild so ansehen http://www.car-master.de/carmasterkunze/bilder/27617517_bild.JPG.jpg ist es wohl wirklich das von gerald bzw. bunny hunter beschriebene traggelenk.
was mich beunruhigt ist dass gerald schreibt, dass das ganze federbein raus müsste. das kann ich leider nicht selbst. geht das nicht auch ohne?
wenn ja: wie muss ich zum wechsel vorgehen?
achja: und was sind die spurstangenköpfe?
sind das die gebogenen stabilisatoren die direkt mittig am dreieckslenker ebenfalls in einer gummibuchse enden?
da sieht der gummi noch ok aus. kann man das auch selbst wechseln.
Das Federbein muss doch nicht raus!
Du musst nur das Traggelenk abdrücken (bzw. mit einem Montiereisen raushebeln).
Aber schau dir gleich auch die Buchsen von den Querlenker genau an, evtl. lohnt es sich gleich die kompletten Querlenker zu erneuern.
Und wenn Du es richtig machen willst, dann untersuche noch die Spurstangenköpfe und tausche sie ggf. auch aus und lass nachher die Spur einstellen.
Nein, die Spurstangenköpfe sind oben am Federbein befestigt; da wo die Spurstange vom Lenkgetriebe herkommt und ans Federbein geht.
Was Du meinst sind die Stabipendel. Falls Du die lösen musst, werden sie eh abreißen. Solltest Du also mehr als das Traggelenk machen (oder allein schon wegen besserer Zugänglichkeit fürs ausbohren die Querlenker ausbauen) kauf gleich welche sonst muss Du nachher laufen... 😉
Ok hab mir das ganze jetzt mal sehr gut durch den Kopf gehen lassen.
Fakt ist: gemacht werden muss es, August muss ich eh zur HU und die längere Urlaubsreise steht auch an.
Zudem hab ich noch ein Fahrwerk hier rumliegen dass ich schon ewig einbauen wollte und die vorderen Dämpfer sind nach fast 137tkm auch an der Verschleissgrenze.
Zwar hab ich von einigen Forenmitgliedern hilfe angeboten bekommen aber ich schaff es eh nich mir mal Samstags freizuschaufeln also denk ich mir dass ich das womöglich alles in einem Rutsch an einem Sonntag in eigenregie mache. Was meint ihr, ist das zu schaffen?
Würde dann Traggelenk und Spurstangenköpfe tauschen sowie neue Federn und Dämpfer verbauen.
Dank der Super Anleitung auf www.autoschrauber.de trau ich mir das sogar zu.
Federspanner und Universalabdrücker bekomm ich irgendwie organisiert, fehlt noch ein Rohrsteckschlüssel SW18 für die Dämpferkronmutter und ein 30(!!)er Ringschlüssel für die Kronmutter der Antriebswelle.
Bei der Gelegenheit würde ich dann direkt auch die angeschlagene Achsmanschette rechts wechseln (ein Wunder dass die überhaupt den Winter überlebt hat!).
Was meint ihr, komm ich da als Laie mit Schraubererfahrung an einem Nachmittag hin?
Und was fehlt mir noch an speziellem Werkzeug oder Teilen? Will nicht dastehen und mir fehlt was.
Neue Splinte für die Antriebswellenkronmutter fehlen noch, sind sonst noch irgendwo welche drauf?
Bin für jegliche Tipps dankbar!
Achja, Thema Werkzeug:
Standardwerkzeug ist vorhanden, Abdrücker wird wohl von Einfacher Natur sein, ebenso die Federspanner. Die Nieten würde ich mit einer handelsüblichen Bohrmaschine ausbohren, wenn das Federbein und die Antriebswelle ab sind müsste ich doch ganz gut rankommen, Querlenker sollen eigentrlich dran bleiben, die sehen noch gut aus.
joa..an einem nachmittag denke ich schon.. bei meinem ersten fahrwerkswechsel damals ohne jegliche erfahrung hab ich ca. 4 std. gebraucht. alles schön in ruhe gemacht und nicht hektisch oder gedultlos daran gehen. man sollte sich schon nen bisschen zeit nehmen. ich habs selbst ohne anleitung geschafft, also wirst dus beschimmt auch packen!
Wünsch dir viel glück dabei. kannst ja mal schreiben wies verlaufen ist alles 🙂
Mfg Daniel
Das Traggelenk lässt sich wie gesagt auch mit dem Montiereisen (auf den Hebebühnenangriffspunkt abstützen) raushebeln. Aber beim Spurstangenkopf wirst Du mit einem 3-Beinabzieher oder dergleichen nicht weit kommen. Ich hab mir beim Ausbauversuch den Abzieher abgerissen! Also leih dir lieber einen ordentlichen Abdrücker für Spurstangenköpfe.
Wenn Du wirklich das komplette Programm machst, dann empfehl ich Dir noch neue Domlager zu verbauen. Wenn das Federbein eh mal draußen ist...
Wenn Du Dir den ganzen Sonntag nimmst ist das auf alle Fälle zu schaffen wenn nichts schiefgeht...
zu den benötigten Teilen:
- Traggelenke inkl. Kronenmuttern und Splinten oder selbstsichernde Muttern
- Spurstangenköpfe inkl. neuer selbstsichernder Muttern
- Achsmanschetten inkl. Befestigungsmaterial UND Fettfüllung
- Kronenmuttern für die Antriebswellen inkl. Splinten
- ggf. neue Muttern für die obere Federbeinbefestigung
Werkzeug:
- diverse Schlüsselweiten als Ringschlüssel/Stecknuß (insb. die selbstsichernden Muttern weichen gerne von gängigen Größen ab, auch SW18 o.ä. verbaut)
- für den Federbeinausbau ggf. einen passenden Inbus (mit Standard-Bits geht es, aber Standard sind als Antrieb 6,3mm -> Adapter?; einfach mal im Motorraum die Kappe abziehen und schauen)
- falls der Bremssattel demontiert werden soll: wahrscheinlich einen Inbus mit 7 mm für die Befestigungsbolzen
Zwecks der unterschiedlichen Drehmomente solltest Du über den Erwerb eines Selbsthilfebuches (So wird's gemacht oder Jetzt helfe ich mir selbst) nachdenken. Diese 20 EUR (Neupreis) sollten drin sein.
Neben einem 30er Ringschlüssel (oder ist es gar 32?) zum Lösen der Kronenmutter solltest Du auch eine passende Nuß und einen Drehmomentschlüssel haben. Diese Mutter wird meines Wissens festgezogen, wieder gelöst, erneut festgezogen und dann nochmals um xxx Grad weitergedreht.
Die Spurstangenköpfe lassen sich - aufgrund des Alters - wahrscheinlich nicht ohne Ausbau der Spurstange (kein Hexenwerk, nur Federclip) von dieser lösen. Hier ist ein Rohrschraubstock und eine Säge hilfreich (in Längsrichtung einen Schlitz in das Gewinde des Spurstangenkopfes einsägen).
Die Achsmanschette würde ich dann schon beidseitig tauschen, sonst hast Du ggf. in kurzer Zeit wieder den Spaß mit dem Ausbau.
Da Du sowas anscheinend noch nie gemacht hast wird das mit der anvisierten Dauer eines Nachmittages ggf. nicht ganz hinhauen.
Und nach dem ganzen Tamtam schön die Spur einstellen lassen...
Ok, das sind schon mal tolle Infos.
Hebebühne hab ich net, will das ganze aufm Parkplatz vorm Haus ordentlich aufgebockt machen.
Assistentin: Freundin 😉
@gerald
ich gehe mal davon aus dass die muttern bei den gelenken/spurstangenköpfen mitgeliefert werden.
kronmutter für die antriebswelle ist klar. bekommt man die eigentlich auch im zubehör oder gibts die nur bei opel?
neue muttern für federbeinbefestigung? meinst du oben am federbeindom? sicher? warum sollte ich da neue brauchen?
und welchen passenden inbus meinst du für den federbeinausbau? an welcher stelle?
selbsthilfgebuch hab ich übrigens (etzold)
achsmanschette mache ich trotzdem nur einseitig, die andere seite wurde erst vor knapp über einem jahr in der werkstatt getauscht 😉
und das mit der spurstange muss ich mir nochmal genau ansehen...
Zitat:
Original geschrieben von Habichnet
Ok, das sind schon mal tolle Infos.
Hebebühne hab ich net, will das ganze aufm Parkplatz vorm Haus ordentlich aufgebockt machen.
Assistentin: Freundin 😉
Eine Hebebühne oder Arbeitsgrube wäre besser, denn dann kann man auch von unten an die Traggelenke und evtl. Stabi-Stange ran.
mit ordentlich aufgebockt meinst Du wohl hoffentlich haltbare und in der größe passende Holz- oder Steinunterlagen, die auch nicht wegkippen. Denn darauf solltest Du hier besonders achten.
Zitat:
Original geschrieben von Habichnet
ich gehe mal davon aus dass die muttern bei den gelenken/spurstangenköpfen mitgeliefert werden.
kronmutter für die antriebswelle ist klar. bekommt man die eigentlich auch im zubehör oder gibts die nur bei opel?
Bei den diversen Neuteilen sollten Muttern dabei sein; die Kronenmutter kostet bei Opel auch nicht die Welt (ich meine um die 3 EUR). Wegen der Spurstangenköpfe und/oder Achsgelenke mußt Du ggf. sowieso zum Händler...
Zitat:
Original geschrieben von Habichnet
neue muttern für federbeinbefestigung? meinst du oben am federbeindom? sicher? warum sollte ich da neue brauchen?
und welchen passenden inbus meinst du für den federbeinausbau? an welcher stelle?
Da sind wahrscheinlich selbstsichernde Muttern drauf, einfach mal den kleinen Deckel im Motorraum abmachen und schauen. Da siehst Du auch, ob Du mit einem normalen Schlüssel oder mit Inbus gegenhalten mußt.
Zitat:
Original geschrieben von Habichnet
und das mit der spurstange muss ich mir nochmal genau ansehen...
Ich würde diese jeweils ausbauen (nur am Lenkgetriebe festgeclipst) und dann die Spurstangenköpfe demontieren -> besser als die Fummelei im Radhaus...
was wollt ihr eigentlich noch alles wechseln??
ich würde sagen nur das Taggelenk. dazu den lenker ausbauen mit ein paar kräftigen Schlägen spring das leicht raus. neue Buchsen für hinten nicht vergessen
warum teile wechseln die irgendwann mal kaputt gehen können.
Gruß Ralfini