GTE Hybrid vs BiTurbo - der Versuch eines Vergleiches

VW Passat

Der Test ist rum, nun muss ich mich entscheiden…

…nicht so einfach. Die Tage mit dem GTE waren helle Begeisterung aber auch ernüchternd.

Im Detail
Die Basis: Ich fahre aktuelle einen BiTurbo und hatte den GTE Hybrid mit 218 PS Systemleistung (85 kw Elektromotor und 156 PS TSI Benziner, 1,4 l Hubraum) jetzt einige Tage zum testen.

Ich fahre rund 30.000 jährlich, in etwa einen schönen Drittelmix. 10 TKM reiner Stadtverkehr, ganz oft Kurzstrecke, die könnte ich rein elektrisch fahren. 10 TKM quer durch den Rhein/Ruhrraum an einem Tag zwischen 50 und 150 km, das geht nur Hybrid. 10 TKM sind Langstrecke, im Extremfall auch mal 1.500 km am Stück, da geht kaum was elektrisch.

Die Begeisterung
Der Elektromotor ist der Hammer. Der 1. Gang scheint etwas länger übersetzt zu sein, als im BiTurbo, das ist auch gut so. So wie der GTE loslegt hat man das Gefühl einen 4-Liter Motor im 1.400 kg Sportwagen zu fahren und Vollgas zu geben, aber spätestens bei 3.000 U/min zu schalten. Im reinen Stadtverkehr muss man sich (besser der GTE) nicht im Ansatz anstrengen und man ist immer ganz vorne dabei. Wer noch mehr möchte, schaltet den GTE Modus ein und bekommt einen Soundgenerator (bräuchte ich nicht) und die geballte Kraft der 400 NM und 218 PS aus den beiden Motoren. Jetzt ist der Motor gefühlt 5 Liter groß, der Wagen 50 kg leichter und geschaltet wird bei 3.500 U/min. Ein 5 Liter Motor auf den Frontantrieb losgelassen ist aber keine so gute Idee, das bekommt der GTE nur unter quietschen auf die Straße. Rollt er aber einmal ist das Fahren ein Erlebnis, so wie der GTE am Gas hängt, hat man das Gefühl der wiegt keine Tonne. Da ist der BiTurbo ganz schlapp gegen oder er muss richtig hoch drehen.

Ganz toll ist der Motostart. *Bling* der Motor ist an. Aber ich höre nichts! Eben, der Motor ist an 😁. Lautlos rollt der GTE von dannen. Bei stärkerem Druck aufs Pedal hört sich das an wie eine Straßenbahn, nur mind. 5x schneller im Anzug. Toll ist auch das Zusammenspiel bei normaler Fahrt im Hybridmodus der beiden Motoren. Da merkt man wenig von. Sobald man vom Gas geht, geht der Benziner aus und solange man nur sachte Beschleunigt oder nur die Geschwindigkeit hält, bleibt er das auch. Der Freilauf ist hier zur Perfektion entwickelt. Sobald man doch wieder Gas gibt, ist sofort Vortrieb vorhanden und bei höherem Leistungsbedarf schaltet sich der Benziner hinzu. Erst bei nahezu Kickdown, muss das Getriebe zwei Gänge runter, was dann natürlich auch dauert. Als großer Fan des Freilaufs ist das viel, viel besser gelöst, als im BiTurbo, wo der Freilauf leider nur im Eco-Modus vorhanden ist. Das führt dazu, dass im Diesel es gefühlt 2 Sekunden dauert, bis es wieder voran geht. Der GTE ist sofort da.

Was ist ganz anders? Man muss sich daran gewöhnen, nach dem Fahren ein Kabel in die Steckdose zu stecken und darf das vor der nächsten Abfahrt ja nicht vergessen 😉. Das würde ich wohl ca. 400x im Jahr machen dürfen. Jetzt noch ganz lustig (hat auch kaum geregnet), wird das sicher ab der 137… elektrischen „Betankung” zunehmend nervig. Zumal bei Dauerregen oder Eiseskälte. Außerdem dauert die eigene Arbeit für das Betanken mit Strom und Benzin etwa 5 Stunden länger (immerhin ein halber Arbeitstag) im Jahr als das Dieseltanken - jeweils 1 Minute für Kabel an/ab, jeweils 9 Minuten für die Fahrt und das Tanken an der Tanke. Rein elektrisch habe ich immer ca. 40 km geschafft. Dann schaltet er automatisch in den hybriden Modus und lädt auch die Batterie wieder ein wenig auf, so dass zumindest der Kurzzeitige Boost-Modus (volle Leistung für den Kickdown) möglich ist.

Die Kosten:
Der GTE kostet mit nahezu voller Ausstattung bereinigt ca. 1.400 € mehr als der BiTurbo. Mit meiner Leasingrate und bei meiner Nutzung geht es am Ende +/- null aus, die beiden Autos kosten in etwa das gleiche monatlich. Etwas sparen könnte ich vielleicht, wenn ich es schaffen würde, der Strom an den zahlreichen e-Tankstellen umsonst zapfen zu können. Nicht immer so einfach. In den letzten Tagen musste ich in die Nachbarstadt, direkt vor dem Haus in das ich musste, sind zwei e-Tanken. Ich hatte sogar mind. 2 Stunden Zeit, einmal vollmachen bitte 😁. Leider waren beide Zapfsäulen besetzt und erst als ich abfuhr, stöpselte der e-Smart auch ab. Ich sagte: „jetzt ist es zu spät.” und wir hatten uns kurz noch über die e-Mobilität unterhalten. Wie oft das also in einem Jahr gehen würde, kann ich nicht sagen? Vielleicht für 1.000-2.000 km? Macht den Kohl nicht fett.

Sehr günstig wäre das rein elektrische Fahren für mich trotzdem. Ich hatte immer einen angezeigten Verbrauch von 19-23 kw/h je 100 km. Bei meinen exakt 0,25 € für die Kilowattstunde aus Wasser erzeugtem Strom also zwischen 4,75 bis 5,75 je 100 Kilometer. Angesichts der Fahrleistungen empfinde sich das als sensationell.

Das große Minus
Jenseits der Autobahnrichtgeschwindigekit ist für normales Tempo nur noch der 156 PS Benziner zuständig. 1,7 Tonnen sind für die Leistung nicht gerade wenig, das merkt man. Wenn man dann nicht gerade den sensationellen Boost-Modus bemüht - dann geht es sofort ordentlich voran, allerdings auch unter lautem Getöse, ist der GTE schlapp. Da bin ich von allen bisher gefahrenen Diesel deutlich mehr gewohnt. Ich möchte nicht wissen, wie der Vortrieb ist, wenn der Wagen mal voll beladen ist? Das ist das größte Manko und vielleicht auch das KO für das Modell?

Die Plus und Minusliste:

+ Motorkraft des Elektromotors
+ tolle Zusammenspiel der beiden Motoren
+ vehementer Vortrieb im Boost-Modus auf der Autobahn
+ sehr leiser Benziner bei niedriger Drehzahl
+ die Kosten für rein elektrisches Fahren (ca. 19-23 kw/h je 100 km)
+ Boost-Modus mit enormem Vortrieb

+/- Der Hybridmodus ist OK, viel vom Charme des reinen Elektroantriebs geht aber verloren.

- Reichweite des e-Antriebes
- nur 2 WD
- Kofferraumvolumen
- lauter Antrieb unter Vollast
- Leistung jenseits der Autobahnrichtgeschwindigkeit deutlich schlapper als man erwartet

Eigentlich hatte ich gedacht, der Hybrid ist der ideale Antrieb für mich, da er auf meinen Langstrecken keinen Zeitverlust bedeutet. Leider fühlt sich der kleine TSI nur bei moderater Drehzahl wohl und wenn man wirklich Leistung benötigt wird er laut und fühlt sich sehr angestrengt an. Wahrscheinlich würde ich mit einem TDI als Spritmotor besser klarkommen. Ich bin hin- und hergerissen…

Beste Antwort im Thema

Der Test ist rum, nun muss ich mich entscheiden…

…nicht so einfach. Die Tage mit dem GTE waren helle Begeisterung aber auch ernüchternd.

Im Detail
Die Basis: Ich fahre aktuelle einen BiTurbo und hatte den GTE Hybrid mit 218 PS Systemleistung (85 kw Elektromotor und 156 PS TSI Benziner, 1,4 l Hubraum) jetzt einige Tage zum testen.

Ich fahre rund 30.000 jährlich, in etwa einen schönen Drittelmix. 10 TKM reiner Stadtverkehr, ganz oft Kurzstrecke, die könnte ich rein elektrisch fahren. 10 TKM quer durch den Rhein/Ruhrraum an einem Tag zwischen 50 und 150 km, das geht nur Hybrid. 10 TKM sind Langstrecke, im Extremfall auch mal 1.500 km am Stück, da geht kaum was elektrisch.

Die Begeisterung
Der Elektromotor ist der Hammer. Der 1. Gang scheint etwas länger übersetzt zu sein, als im BiTurbo, das ist auch gut so. So wie der GTE loslegt hat man das Gefühl einen 4-Liter Motor im 1.400 kg Sportwagen zu fahren und Vollgas zu geben, aber spätestens bei 3.000 U/min zu schalten. Im reinen Stadtverkehr muss man sich (besser der GTE) nicht im Ansatz anstrengen und man ist immer ganz vorne dabei. Wer noch mehr möchte, schaltet den GTE Modus ein und bekommt einen Soundgenerator (bräuchte ich nicht) und die geballte Kraft der 400 NM und 218 PS aus den beiden Motoren. Jetzt ist der Motor gefühlt 5 Liter groß, der Wagen 50 kg leichter und geschaltet wird bei 3.500 U/min. Ein 5 Liter Motor auf den Frontantrieb losgelassen ist aber keine so gute Idee, das bekommt der GTE nur unter quietschen auf die Straße. Rollt er aber einmal ist das Fahren ein Erlebnis, so wie der GTE am Gas hängt, hat man das Gefühl der wiegt keine Tonne. Da ist der BiTurbo ganz schlapp gegen oder er muss richtig hoch drehen.

Ganz toll ist der Motostart. *Bling* der Motor ist an. Aber ich höre nichts! Eben, der Motor ist an 😁. Lautlos rollt der GTE von dannen. Bei stärkerem Druck aufs Pedal hört sich das an wie eine Straßenbahn, nur mind. 5x schneller im Anzug. Toll ist auch das Zusammenspiel bei normaler Fahrt im Hybridmodus der beiden Motoren. Da merkt man wenig von. Sobald man vom Gas geht, geht der Benziner aus und solange man nur sachte Beschleunigt oder nur die Geschwindigkeit hält, bleibt er das auch. Der Freilauf ist hier zur Perfektion entwickelt. Sobald man doch wieder Gas gibt, ist sofort Vortrieb vorhanden und bei höherem Leistungsbedarf schaltet sich der Benziner hinzu. Erst bei nahezu Kickdown, muss das Getriebe zwei Gänge runter, was dann natürlich auch dauert. Als großer Fan des Freilaufs ist das viel, viel besser gelöst, als im BiTurbo, wo der Freilauf leider nur im Eco-Modus vorhanden ist. Das führt dazu, dass im Diesel es gefühlt 2 Sekunden dauert, bis es wieder voran geht. Der GTE ist sofort da.

Was ist ganz anders? Man muss sich daran gewöhnen, nach dem Fahren ein Kabel in die Steckdose zu stecken und darf das vor der nächsten Abfahrt ja nicht vergessen 😉. Das würde ich wohl ca. 400x im Jahr machen dürfen. Jetzt noch ganz lustig (hat auch kaum geregnet), wird das sicher ab der 137… elektrischen „Betankung” zunehmend nervig. Zumal bei Dauerregen oder Eiseskälte. Außerdem dauert die eigene Arbeit für das Betanken mit Strom und Benzin etwa 5 Stunden länger (immerhin ein halber Arbeitstag) im Jahr als das Dieseltanken - jeweils 1 Minute für Kabel an/ab, jeweils 9 Minuten für die Fahrt und das Tanken an der Tanke. Rein elektrisch habe ich immer ca. 40 km geschafft. Dann schaltet er automatisch in den hybriden Modus und lädt auch die Batterie wieder ein wenig auf, so dass zumindest der Kurzzeitige Boost-Modus (volle Leistung für den Kickdown) möglich ist.

Die Kosten:
Der GTE kostet mit nahezu voller Ausstattung bereinigt ca. 1.400 € mehr als der BiTurbo. Mit meiner Leasingrate und bei meiner Nutzung geht es am Ende +/- null aus, die beiden Autos kosten in etwa das gleiche monatlich. Etwas sparen könnte ich vielleicht, wenn ich es schaffen würde, der Strom an den zahlreichen e-Tankstellen umsonst zapfen zu können. Nicht immer so einfach. In den letzten Tagen musste ich in die Nachbarstadt, direkt vor dem Haus in das ich musste, sind zwei e-Tanken. Ich hatte sogar mind. 2 Stunden Zeit, einmal vollmachen bitte 😁. Leider waren beide Zapfsäulen besetzt und erst als ich abfuhr, stöpselte der e-Smart auch ab. Ich sagte: „jetzt ist es zu spät.” und wir hatten uns kurz noch über die e-Mobilität unterhalten. Wie oft das also in einem Jahr gehen würde, kann ich nicht sagen? Vielleicht für 1.000-2.000 km? Macht den Kohl nicht fett.

Sehr günstig wäre das rein elektrische Fahren für mich trotzdem. Ich hatte immer einen angezeigten Verbrauch von 19-23 kw/h je 100 km. Bei meinen exakt 0,25 € für die Kilowattstunde aus Wasser erzeugtem Strom also zwischen 4,75 bis 5,75 je 100 Kilometer. Angesichts der Fahrleistungen empfinde sich das als sensationell.

Das große Minus
Jenseits der Autobahnrichtgeschwindigekit ist für normales Tempo nur noch der 156 PS Benziner zuständig. 1,7 Tonnen sind für die Leistung nicht gerade wenig, das merkt man. Wenn man dann nicht gerade den sensationellen Boost-Modus bemüht - dann geht es sofort ordentlich voran, allerdings auch unter lautem Getöse, ist der GTE schlapp. Da bin ich von allen bisher gefahrenen Diesel deutlich mehr gewohnt. Ich möchte nicht wissen, wie der Vortrieb ist, wenn der Wagen mal voll beladen ist? Das ist das größte Manko und vielleicht auch das KO für das Modell?

Die Plus und Minusliste:

+ Motorkraft des Elektromotors
+ tolle Zusammenspiel der beiden Motoren
+ vehementer Vortrieb im Boost-Modus auf der Autobahn
+ sehr leiser Benziner bei niedriger Drehzahl
+ die Kosten für rein elektrisches Fahren (ca. 19-23 kw/h je 100 km)
+ Boost-Modus mit enormem Vortrieb

+/- Der Hybridmodus ist OK, viel vom Charme des reinen Elektroantriebs geht aber verloren.

- Reichweite des e-Antriebes
- nur 2 WD
- Kofferraumvolumen
- lauter Antrieb unter Vollast
- Leistung jenseits der Autobahnrichtgeschwindigkeit deutlich schlapper als man erwartet

Eigentlich hatte ich gedacht, der Hybrid ist der ideale Antrieb für mich, da er auf meinen Langstrecken keinen Zeitverlust bedeutet. Leider fühlt sich der kleine TSI nur bei moderater Drehzahl wohl und wenn man wirklich Leistung benötigt wird er laut und fühlt sich sehr angestrengt an. Wahrscheinlich würde ich mit einem TDI als Spritmotor besser klarkommen. Ich bin hin- und hergerissen…

446 weitere Antworten
446 Antworten

Zitat:

@wk205 schrieb am 21. Mai 2016 um 17:18:28 Uhr:


Zumindest im GTE Modus sorgt der Aktuator für eine kräftige Beschallung im Innenraum.

Rauscodieren! 😉

Dafür hatte ich ihn zu kurz. 😁

Ich kenne den RA4 nicht, liest sich aber alles nicht gut. Wie schon mehrfach gesagt, ist der Popometervergleich des GTE, verglichen mit dem Passat BiTurbo nicht groß anders. Dass der dennoch schneller ist bei voller Beschleunigung steht auf dem Papier und ist wohl auch real vorhanden. Allerdings tut der GTE sich irgendwie leichter, in der Stadt sowieso.

Ich habe übrigens keine Geräusche ab 60 km/h. Bei starker Beschleunigung rein elektrisch hört sich das an wie die Deutsche Bahn oder der Schienenverkehr des örtlichen Nahverkehrsbetriebes.

Schon ein Summen, das aber bei höherer Geschwindigkeit doch deutlich hinter die anderen Fahrgeräusche tritt.

Habe jetzt knapp 5.000 km runter. Gesamtverbrauch 4,1 Liter Benzin und 11,4 kWh je 100 km. Heute knapp 200, ein wenig Stadt, ein wenig über Land, viel AB. 6,8 Liter/100 km und ein leerer Akku. Macht zusammen gerechnet knapp 8 Liter Verbrauch auf 100 km, bei Vmax von 160 km/ und vorausschauender Fahrweise kein so schlechter Wert

Dass sich der GTE im normalerweise genutzten Geschwindigkeitsbereich sehr agil bewegen lässt, kann ich voll bestätigen. Ich bin begeistert davon wie leichtfüßig sich der GTE bewegt!
Als Grobmotoriker muss ich mich noch ein bisschen an den Punch beim Wegfahren gewöhnen, damit es nicht immer so quietscht am heißen Asphalt. 😉

Das "Summen" ist bei mir eher eine Sirene. Soweit ich das jetzt verstanden habe - und bitte mich zu korrigieren wenns anders ist - sollte die "Sounduntermalung" nur im GTE Modus kommen.
Das Geräusch verändert sich zwar ein bisschen, wenn ich in den GTE-Modus schalte, aber es wird nicht lauter. Sieht so aus als ob das vom E-Antrieb kommt. Hoffe mal, dass sich da kein Problem ankündigt - Werde mal beim 😉 nachfragen, ob deren geschulte Ohren eine Idee haben wie mein GTE mit normaler Lautstärke zu bewegen ist.

Ähnliche Themen

Zitat:

@Paramounta schrieb am 21. Mai 2016 um 18:17:07 Uhr:



Zitat:

@wk205 schrieb am 21. Mai 2016 um 17:18:28 Uhr:


Zumindest im GTE Modus sorgt der Aktuator für eine kräftige Beschallung im Innenraum.

Rauscodieren! 😉

Geht das mit normalen China-OBDs oder benötige ich da ein spezielles Tool?

Zitat:

@febrika3 schrieb am 21. Mai 2016 um 22:23:43 Uhr:


Habe jetzt knapp 5.000 km runter. Gesamtverbrauch 4,1 Liter Benzin und 11,4 kWh je 100 km. Heute knapp 200, ein wenig Stadt, ein wenig über Land, viel AB. 6,8 Liter/100 km und ein leerer Akku. Macht zusammen gerechnet knapp 8 Liter Verbrauch auf 100 km, bei Vmax von 160 km/ und vorausschauender Fahrweise kein so schlechter Wert

Genau das ist der Grund warum ich mir den GTE nicht kaufen würde. Er kommt durch die beiden Antriebssysteme mit erhöhter Komplexität und Fehleranfälligkeit daher, hat kürzerer Wartungsintervalle und verbraucht am Ende sogar mehr als ein TDI oder kleiner TSI. Da das gesamte Drehmoment auf die Vorderachse losgeht, bietet er auch bzgl. Fahrdynamiklayout (z.B. Torque Vectoring) keinen Vorteil.

Aus ökonomischer, aber auch aus ökologischer Perspektive ein sinnloses Auto. Dass man sich 50km lang aussuchen kann, wo man seinen Dreck durch den Auspuff bläst und wo nicht, ist ein nettes Feature aber in Summe zu wenig. Und nach dem fünfzigsten Ampelstart wird es irgendwann auch langweilig, die anderen zu düpieren. War zumindest meine Erfahrung mit dem A3 e-tron und der hat fast den gleichen Antrieb.

Martin, man muss ja nicht mit allem einer Meinung sein, manches kann man oft unter anderen Gesichtspunkten verstehen. Bei deinen obigen Post, bin ich allerdings nur gaaaaaaaanz wenig deiner Meinung.

Der GTE ist kein Sparauto. Ihn unter Kostengesichtspunkten mit kleineren Motoren zu vergleichen, ist nicht fair. Da kann er nur verlieren.

Wenn, dann muss ich gleich leistungsstarke Autos als Vergleich heranziehen., Der Fred heißt ja Vergleich GTE vs BiTurbo. Da gewinnt aktuell nach meiner Meinung und meinem Fahrprofil der GTE. Ich würde ihn wieder bestellen.

Der 220 PS TSi ist auch nicht uninteressant, der ist am Jahresende aber sogar teurer, als der GTE.

Der BiTurbo ist nur ganz minimal teurer, bei besseren Fahrleistungen, wenn gewünscht. Wer auf den letzten Kilometer Höchstgeschwindigkeit schaut oder gelegentlich scharrende Hufe als no-go empfindet, der sollte lieber BiTurbo fahren.

Der 190 PS TDI wäre billiger und sicherlich für dich Sparheini der vernünftigste Motor. Allerdings kann ich unter Spargesichtspunkten dann doch eher den 150/185 PS Golf Variant empfehlen. Der macht nur ganz wenig schlechter, ist nur etwas kleiner bei doch deutlich geringeren Kosten.

Die 150 PS TDI/TSI sind im Passat doch schon erheblich schlapper, die möchte ich nicht mit dem GTE vergleichen. Der normale Hybridmodus (kaum e-Antrieb, nur 156 Benzin PS) erfordert schon etwas Geduld in der Beschleunigung.

Ich finde den 150 PS TDI im normalen Golf 7 (steht ja auch vor der Tür) echt super. Im ein Jahr gefahrenen, viel schwereren, voll ausgestatteten Golf 7 Variant (1,6 Tonnen) fand ich ihn viel lahmer.

Der drei Jahre gefahrene 160 PS Golf 6 TSI war auch super. Hätte aber bei der gestern gefahrenen Strecke auch so an die 10 Liter benötigt und nicht die umgerechnet 8 des GTE. Da kann der GTE schon sparen.

Dreckig sind alle Autos, am besten ist es, wenn man läuft. Die Schuhsohlen fallen in der Ökobilanz kaum ins Gewicht. Zumindest der Strom für den GTE ist bei mir aber mit aus Wasserkraft erzeugtem Strom deutlich besser in der Ökobilanz, als JEDER Verbrennungsmotor.

Ich finde den GTE super, auch wenn nicht vernünftig. Wie aber schon mehrfach gesagt: 5, 6, 8, 10, 12 oder gar 16 Zylinder sind noch viel unvernünftiger.

Ich kann auch deiner Meinung was abgewinnen. Aber für mich zählt bei einem Auto auch Langlebigkeit. Reden wir einfach in 6-7 Jahren nochmal über den GTE. Ich hab bei allem was ich bisher von VW an Neuheuten erstmals in einem ihrer Modelle gesehen habe kein wirklich gutes Gefühl, dass da der GTE langfristig auch nur annähernd an die Zuverlässigkeit eines Prius herankommt.

Zitat:

@martinp85 schrieb am 22. Mai 2016 um 13:06:51 Uhr:


… Aber für mich zählt bei einem Auto auch Langlebigkeit. Reden wir einfach in 6-7 Jahren nochmal über den GTE. …

Das ist für mich persönlich überhaupt kein Argument mehr, da schaue ich nicht drauf. Fahre im Schnitt der letzten 30 Jahre aber auch jährlich ein neues. Wenn man darauf schaut, ist das aber sicherlich ein gewichtiges, schlagendes Argument.

Ich persönlich möchte aber kein Auto mehr ohne umfassende Garantie fahren, das Lotteriespiel ist mir zu groß. Vorteil ist zudem, dass ich entwicklungstechnisch immer neuestes Material habe, auch das hat was und ist toll. Kostet natürlich etwas, aber wirklich nur etwas, mehr.

Wenn ich mir mein direktes Umfeld anschaue, wo die 911er als Zweit-/Drittwagen in der Garage stehen, die Rundheckspyder, der GTV oder der Kahrman Ghia für den kleinen Wochenendtrip bemüht werden oder das Motorrad einmal jährlich geputzt und benutzt wird, von den vielen hochpreisigen Propeller, Sternen oder Ringen ganz zu schweigen… dann ist so ein GTE ein verdammt günstiges und somit finanziell vernünftiges Auto 😁

Hi Febrika:

Wie geht's mit dem GTE? Zuerst: Vielen Dank dafür, deine erfahrungen zu teilen. ich habe die 20 Seiten gelesen.

Ich überlege mir später einen GTE zuzulegen. Bis vor ein Paar Monaten war ich total BiTDI begeistert. Jetzt "fast total begeistert nur"

Seit Dezember 2013 fahre ich einen Golf VII Variant TDI 150 PS mit DSG, 3 Wege finanziert. Ich kaufe mir das Auto privat und mit der Kilometerpauschale erspare mir die Anzahlung für die nächste Karre. Halber Kaufpreis habe ich schon erspart. Ich muss den Golf in ein Jahr abgeben, (oder kaufen wenn ich es im Voraus verkauft habe), das heisst, spätestens in Juni gehört der neue Wagen bestellt.

Meine Firma zieht um und anstelle 25 km Strecke werde ich nur 6 km brauchen um in die Arbeit zu fahren. Ansonsten fahre ich ca. 50.000 km/Jahr (ab 2017 gut 12.000 km weniger). Davon sind ca 6.000 km reine Stadtstrecken. um die 15 bis 18.000 Landstrasse und rest Autobahn (Berufsbedingt fahre ich durch und quer der Iberischen Halbinel). In Spanien Tempo 130-140 aber mal und ab fahre ich nach Deutschland, wo ich die Sau los lasse. 3 bis 4000 km in Hängerbetrieb (Wohnwagen) sind auch dran.

Vieles spricht für den BiTDI, ich möchte auch Allrad haben (Wintersport), aber momentan bin ich offen, dem GTE eine Chance zu geben wenn der Mehrpreis verschmerzbar ist, obwohnl ich den Allrad nicht kriege. Einen Passat GTE als "Visitenkarte" zu fahren "beleidigt" nicht, denn das Auto strählt "Hi-Tech" und Modernität, ohne besonders zu protzen (In Spanien glauben manche Kunden, wenn einen Aussendienstler im Audi, MB oder BMW sehen, dass sie vom Tisch gezogen werden um die Karre zu bezahlen)

Wie sehen deine Erfahrungen aus, da seit mehr als 5 Monaten keine neue Meldung in diesem Thema erscheint?

Vielen Dank im Voraus, MfG

Oskartxo

Hi Oskartxo,

ja, ich wollte schon längst mal einen umfangreicheren Erfahrungsbericht schreiben… nur die Zeit.

Mein Fazit nach acht Monaten und 17.000 km: Der GTE ist jeden Cent Wert, den ich gegenüber einem BiTurbo spare. Ja, ich spare etwas, knapp 100 € monatlich bei meinen aktuellen 25.000 km/Jahr. Das sind allerdings deutsche Preise, inkl. der Umweltprämie.

Unter dem Strich finde ich den GTE viel spannender. Natürlich hat der rein nach den Papierwerten betrachtet nicht die Power, nicht den Allrad, nicht ganz den Platz des BiTurbo. Im Alltag kann ich auf all das aber sehr gut verzichten. Der GTE gibt mir so viel mehr. Er hat z.B. drei Antriebe in einem. Einen nahezu lautlosen Elektroantrieb, Power im GTE Modus und einen genügsamen Benzinmotor, der elektrisch unterstützt sehr sparsam ist.

Je nach Lust und Laune kann ich das unterschiedlich nutzen. Klar, am Ende der Leistungsscala kann der BiTurbo noch einen drauf legen: Er ist bei Bedarf schneller, er scharrt nur wenig mit den Rädern an der Ampel, sparsam gefahren ist die Reichweite durch den größeren Tank größer, er kann durch den absenkbaren Ladeboden (hier ist beim GTE die Batterie verbaut) etwas mehr laden.

Der GTE kann aber auch Punkten: Der Ampelstart ist bis etwa 60 km/h an JEDER Ampel ein Erlebnis, ganz ohne Lärm oder Anstrengung. Da muss sich der BiTurbo unter Getöse verdammt bemühen, um folgen zu können. Bei Bedarf und richtigem Profil ist die Reichweite mit einer Benzintankfüllung enorm: Ich hatte mal 1700 km geschafft, das hat bisher noch mit keinem Diesel geklappt. Im GTE Modus (volle Power aus Elektro- und Benzinantrieb) bin ich mir nicht einmal sicher, ob der BiTurbo aus einer Autobahnbaustelle beschleunigt nicht sogar zunächst langsamer ist?. Zwar ist im GTE bei etwa Tacho 230 km/h Ende, der Rest wäre bei mir aber auch nur ein sehr seltenes „Erlebnis”.

Wer gerne auf sein Auto angesprochen werden möchte, sollte sich unbedingt ein in Deutschland erhältliches E-Kennzeichen besorgen. Die Fragen sind garantiert 😁

Viel Spaß mit dem GTE, ich habe ihn, jeden Tag 🙂!

Witzig, wie viel Du über Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung schreibst. Das sollte doch bei so einem Auto eher nebensächlich sein. Bei mir hat es ja damals leider nicht geklappt, weil der GTE noch eine ganze Ecke teurer gewesen wäre, aber das schönste war meiner Meinung nach die Stille beim Fahren, wenn man durch die Stadt musste. Danach dann der Verbrauch und mein "Spieltrieb" für neue Technik 🙂

Zitat:

@Henson2 schrieb am 3. November 2016 um 14:50:41 Uhr:


Witzig, wie viel Du über Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung schreibst. Das sollte doch bei so einem Auto eher nebensächlich sein. …

Ganz unwichtig finde ich das nicht, wenn man die größeren Motoren im Passat Programm vergleicht. Sonst würde der kleine Diesel reichen, mehr sparen geht nicht. Bei der Höchstgeschwindigkeit hast du aber recht, mir reichen echte 220 km/h, der Rest ist ein sehr seltenes Goodie. Die Beschleunigung genieße ich aber wirklich sehr oft, vor allem 0-60/70 km/h. Da Punktet der GTE! So leichtfüßig wie er diese Geschwindigkeit erreicht ist einfach klasse, dazu noch exakt dosierbar. Damit bleibt man „Gebührenfrei” 😁

Gegenüber einem 1,8 TSI ist der Aufpreis für den GTE natürlich wirklich nicht ohne, das stimmt. Allerdings finde ich die auch nur bedingt vergleichbar, da der mittlere TSI schon ein gutes Stuck „kleiner” ist.

nicht nur die Anschaffungskosten, auch die Folgekosten dürften bei einem Hybrid interessant werden. Ich kaufe mir immer Autos für mind. 10 Jahre und da interessiert mich bis heute kein Hybrid da ich nicht wissen will, was bei einem Defekt des Antriebs auf einen zukommt. Da können mir die Grünen diktieren was sie möchten mit ihrer ach so tollen Ökobilanz und steuerlichen Vergünstigungen - der Strom kommt dann zum Glück eh aus Frankreich (noch).

Ampelstarts und vMax...jaja, da sieht man wie "grün" die Hybridfahrer sein wollen :-) wers braucht.

Für meine Strecken im Alltag wäre der GTE oder eGolf interessant da ich überwiegend elektrisch fahren könnte aber ich habe nunmal keinen Stellplatz/Garage und somit ist das Laden ein absoluter Irrsin. Und in das nächste Einkaufszentrum oder zur Vorzeige-Behörde mit der Alibi-Ladestation vor der Türe werde ich auch nicht fahren.

Diese Fahrzeuge bleiben für mich Spielzeuge der "Besserverdienenden" denn vollwertige Autos sind es noch lange nicht was Reichweite/Anhängerbetrieb/Flexibilität angeht. Und die meisten leasen so etwas ohnehin oder kaufen und verkaufen es aus Spaß. Konkurrenzfähig ist das keineswegs, es sei denn, der gelddruckende Staat bietet eine Prämie von 50% auf das Auto. Dann würde ich es mir überlegen.

Schade, dass GTE nicht mit Allrad geht. Ist schon klar, dass der Platz für die Akkus benötigt wird an der Hinterachse. Aber bei Tesla bekommen sie es ja auch hin. Die haben halt auch keinen Tank und Verbrennungsmotor mehr.
GTE ist nur deshalb ein "Spielzeug", weil weder unsere Regierung noch die Autoindustrie ernsthaft an einem Wandel interessiert ist. Lass den Spritpreis mal auf >2 Euro springen und statt Dieselsubventionen gibt es Strafsteuern auf Verbrennungsmotoren, wie es jetzt wohl in China kommen wird. Dann ade BiTDI...
Bei mir kam er nicht in nähere Betrachtung wegen fehlendem Allrad und weil ich zurzeit jeden Liter Laderaum brauche.
Aber danke allen 'Pionieren' die uns zeigen, dass das Konzept sehr wohl alltagstauglich ist - nicht billig allerdings.

Deine Antwort
Ähnliche Themen