GTE Hybrid vs BiTurbo - der Versuch eines Vergleiches

VW Passat

Der Test ist rum, nun muss ich mich entscheiden…

…nicht so einfach. Die Tage mit dem GTE waren helle Begeisterung aber auch ernüchternd.

Im Detail
Die Basis: Ich fahre aktuelle einen BiTurbo und hatte den GTE Hybrid mit 218 PS Systemleistung (85 kw Elektromotor und 156 PS TSI Benziner, 1,4 l Hubraum) jetzt einige Tage zum testen.

Ich fahre rund 30.000 jährlich, in etwa einen schönen Drittelmix. 10 TKM reiner Stadtverkehr, ganz oft Kurzstrecke, die könnte ich rein elektrisch fahren. 10 TKM quer durch den Rhein/Ruhrraum an einem Tag zwischen 50 und 150 km, das geht nur Hybrid. 10 TKM sind Langstrecke, im Extremfall auch mal 1.500 km am Stück, da geht kaum was elektrisch.

Die Begeisterung
Der Elektromotor ist der Hammer. Der 1. Gang scheint etwas länger übersetzt zu sein, als im BiTurbo, das ist auch gut so. So wie der GTE loslegt hat man das Gefühl einen 4-Liter Motor im 1.400 kg Sportwagen zu fahren und Vollgas zu geben, aber spätestens bei 3.000 U/min zu schalten. Im reinen Stadtverkehr muss man sich (besser der GTE) nicht im Ansatz anstrengen und man ist immer ganz vorne dabei. Wer noch mehr möchte, schaltet den GTE Modus ein und bekommt einen Soundgenerator (bräuchte ich nicht) und die geballte Kraft der 400 NM und 218 PS aus den beiden Motoren. Jetzt ist der Motor gefühlt 5 Liter groß, der Wagen 50 kg leichter und geschaltet wird bei 3.500 U/min. Ein 5 Liter Motor auf den Frontantrieb losgelassen ist aber keine so gute Idee, das bekommt der GTE nur unter quietschen auf die Straße. Rollt er aber einmal ist das Fahren ein Erlebnis, so wie der GTE am Gas hängt, hat man das Gefühl der wiegt keine Tonne. Da ist der BiTurbo ganz schlapp gegen oder er muss richtig hoch drehen.

Ganz toll ist der Motostart. *Bling* der Motor ist an. Aber ich höre nichts! Eben, der Motor ist an 😁. Lautlos rollt der GTE von dannen. Bei stärkerem Druck aufs Pedal hört sich das an wie eine Straßenbahn, nur mind. 5x schneller im Anzug. Toll ist auch das Zusammenspiel bei normaler Fahrt im Hybridmodus der beiden Motoren. Da merkt man wenig von. Sobald man vom Gas geht, geht der Benziner aus und solange man nur sachte Beschleunigt oder nur die Geschwindigkeit hält, bleibt er das auch. Der Freilauf ist hier zur Perfektion entwickelt. Sobald man doch wieder Gas gibt, ist sofort Vortrieb vorhanden und bei höherem Leistungsbedarf schaltet sich der Benziner hinzu. Erst bei nahezu Kickdown, muss das Getriebe zwei Gänge runter, was dann natürlich auch dauert. Als großer Fan des Freilaufs ist das viel, viel besser gelöst, als im BiTurbo, wo der Freilauf leider nur im Eco-Modus vorhanden ist. Das führt dazu, dass im Diesel es gefühlt 2 Sekunden dauert, bis es wieder voran geht. Der GTE ist sofort da.

Was ist ganz anders? Man muss sich daran gewöhnen, nach dem Fahren ein Kabel in die Steckdose zu stecken und darf das vor der nächsten Abfahrt ja nicht vergessen 😉. Das würde ich wohl ca. 400x im Jahr machen dürfen. Jetzt noch ganz lustig (hat auch kaum geregnet), wird das sicher ab der 137… elektrischen „Betankung” zunehmend nervig. Zumal bei Dauerregen oder Eiseskälte. Außerdem dauert die eigene Arbeit für das Betanken mit Strom und Benzin etwa 5 Stunden länger (immerhin ein halber Arbeitstag) im Jahr als das Dieseltanken - jeweils 1 Minute für Kabel an/ab, jeweils 9 Minuten für die Fahrt und das Tanken an der Tanke. Rein elektrisch habe ich immer ca. 40 km geschafft. Dann schaltet er automatisch in den hybriden Modus und lädt auch die Batterie wieder ein wenig auf, so dass zumindest der Kurzzeitige Boost-Modus (volle Leistung für den Kickdown) möglich ist.

Die Kosten:
Der GTE kostet mit nahezu voller Ausstattung bereinigt ca. 1.400 € mehr als der BiTurbo. Mit meiner Leasingrate und bei meiner Nutzung geht es am Ende +/- null aus, die beiden Autos kosten in etwa das gleiche monatlich. Etwas sparen könnte ich vielleicht, wenn ich es schaffen würde, der Strom an den zahlreichen e-Tankstellen umsonst zapfen zu können. Nicht immer so einfach. In den letzten Tagen musste ich in die Nachbarstadt, direkt vor dem Haus in das ich musste, sind zwei e-Tanken. Ich hatte sogar mind. 2 Stunden Zeit, einmal vollmachen bitte 😁. Leider waren beide Zapfsäulen besetzt und erst als ich abfuhr, stöpselte der e-Smart auch ab. Ich sagte: „jetzt ist es zu spät.” und wir hatten uns kurz noch über die e-Mobilität unterhalten. Wie oft das also in einem Jahr gehen würde, kann ich nicht sagen? Vielleicht für 1.000-2.000 km? Macht den Kohl nicht fett.

Sehr günstig wäre das rein elektrische Fahren für mich trotzdem. Ich hatte immer einen angezeigten Verbrauch von 19-23 kw/h je 100 km. Bei meinen exakt 0,25 € für die Kilowattstunde aus Wasser erzeugtem Strom also zwischen 4,75 bis 5,75 je 100 Kilometer. Angesichts der Fahrleistungen empfinde sich das als sensationell.

Das große Minus
Jenseits der Autobahnrichtgeschwindigekit ist für normales Tempo nur noch der 156 PS Benziner zuständig. 1,7 Tonnen sind für die Leistung nicht gerade wenig, das merkt man. Wenn man dann nicht gerade den sensationellen Boost-Modus bemüht - dann geht es sofort ordentlich voran, allerdings auch unter lautem Getöse, ist der GTE schlapp. Da bin ich von allen bisher gefahrenen Diesel deutlich mehr gewohnt. Ich möchte nicht wissen, wie der Vortrieb ist, wenn der Wagen mal voll beladen ist? Das ist das größte Manko und vielleicht auch das KO für das Modell?

Die Plus und Minusliste:

+ Motorkraft des Elektromotors
+ tolle Zusammenspiel der beiden Motoren
+ vehementer Vortrieb im Boost-Modus auf der Autobahn
+ sehr leiser Benziner bei niedriger Drehzahl
+ die Kosten für rein elektrisches Fahren (ca. 19-23 kw/h je 100 km)
+ Boost-Modus mit enormem Vortrieb

+/- Der Hybridmodus ist OK, viel vom Charme des reinen Elektroantriebs geht aber verloren.

- Reichweite des e-Antriebes
- nur 2 WD
- Kofferraumvolumen
- lauter Antrieb unter Vollast
- Leistung jenseits der Autobahnrichtgeschwindigkeit deutlich schlapper als man erwartet

Eigentlich hatte ich gedacht, der Hybrid ist der ideale Antrieb für mich, da er auf meinen Langstrecken keinen Zeitverlust bedeutet. Leider fühlt sich der kleine TSI nur bei moderater Drehzahl wohl und wenn man wirklich Leistung benötigt wird er laut und fühlt sich sehr angestrengt an. Wahrscheinlich würde ich mit einem TDI als Spritmotor besser klarkommen. Ich bin hin- und hergerissen…

Beste Antwort im Thema

Der Test ist rum, nun muss ich mich entscheiden…

…nicht so einfach. Die Tage mit dem GTE waren helle Begeisterung aber auch ernüchternd.

Im Detail
Die Basis: Ich fahre aktuelle einen BiTurbo und hatte den GTE Hybrid mit 218 PS Systemleistung (85 kw Elektromotor und 156 PS TSI Benziner, 1,4 l Hubraum) jetzt einige Tage zum testen.

Ich fahre rund 30.000 jährlich, in etwa einen schönen Drittelmix. 10 TKM reiner Stadtverkehr, ganz oft Kurzstrecke, die könnte ich rein elektrisch fahren. 10 TKM quer durch den Rhein/Ruhrraum an einem Tag zwischen 50 und 150 km, das geht nur Hybrid. 10 TKM sind Langstrecke, im Extremfall auch mal 1.500 km am Stück, da geht kaum was elektrisch.

Die Begeisterung
Der Elektromotor ist der Hammer. Der 1. Gang scheint etwas länger übersetzt zu sein, als im BiTurbo, das ist auch gut so. So wie der GTE loslegt hat man das Gefühl einen 4-Liter Motor im 1.400 kg Sportwagen zu fahren und Vollgas zu geben, aber spätestens bei 3.000 U/min zu schalten. Im reinen Stadtverkehr muss man sich (besser der GTE) nicht im Ansatz anstrengen und man ist immer ganz vorne dabei. Wer noch mehr möchte, schaltet den GTE Modus ein und bekommt einen Soundgenerator (bräuchte ich nicht) und die geballte Kraft der 400 NM und 218 PS aus den beiden Motoren. Jetzt ist der Motor gefühlt 5 Liter groß, der Wagen 50 kg leichter und geschaltet wird bei 3.500 U/min. Ein 5 Liter Motor auf den Frontantrieb losgelassen ist aber keine so gute Idee, das bekommt der GTE nur unter quietschen auf die Straße. Rollt er aber einmal ist das Fahren ein Erlebnis, so wie der GTE am Gas hängt, hat man das Gefühl der wiegt keine Tonne. Da ist der BiTurbo ganz schlapp gegen oder er muss richtig hoch drehen.

Ganz toll ist der Motostart. *Bling* der Motor ist an. Aber ich höre nichts! Eben, der Motor ist an 😁. Lautlos rollt der GTE von dannen. Bei stärkerem Druck aufs Pedal hört sich das an wie eine Straßenbahn, nur mind. 5x schneller im Anzug. Toll ist auch das Zusammenspiel bei normaler Fahrt im Hybridmodus der beiden Motoren. Da merkt man wenig von. Sobald man vom Gas geht, geht der Benziner aus und solange man nur sachte Beschleunigt oder nur die Geschwindigkeit hält, bleibt er das auch. Der Freilauf ist hier zur Perfektion entwickelt. Sobald man doch wieder Gas gibt, ist sofort Vortrieb vorhanden und bei höherem Leistungsbedarf schaltet sich der Benziner hinzu. Erst bei nahezu Kickdown, muss das Getriebe zwei Gänge runter, was dann natürlich auch dauert. Als großer Fan des Freilaufs ist das viel, viel besser gelöst, als im BiTurbo, wo der Freilauf leider nur im Eco-Modus vorhanden ist. Das führt dazu, dass im Diesel es gefühlt 2 Sekunden dauert, bis es wieder voran geht. Der GTE ist sofort da.

Was ist ganz anders? Man muss sich daran gewöhnen, nach dem Fahren ein Kabel in die Steckdose zu stecken und darf das vor der nächsten Abfahrt ja nicht vergessen 😉. Das würde ich wohl ca. 400x im Jahr machen dürfen. Jetzt noch ganz lustig (hat auch kaum geregnet), wird das sicher ab der 137… elektrischen „Betankung” zunehmend nervig. Zumal bei Dauerregen oder Eiseskälte. Außerdem dauert die eigene Arbeit für das Betanken mit Strom und Benzin etwa 5 Stunden länger (immerhin ein halber Arbeitstag) im Jahr als das Dieseltanken - jeweils 1 Minute für Kabel an/ab, jeweils 9 Minuten für die Fahrt und das Tanken an der Tanke. Rein elektrisch habe ich immer ca. 40 km geschafft. Dann schaltet er automatisch in den hybriden Modus und lädt auch die Batterie wieder ein wenig auf, so dass zumindest der Kurzzeitige Boost-Modus (volle Leistung für den Kickdown) möglich ist.

Die Kosten:
Der GTE kostet mit nahezu voller Ausstattung bereinigt ca. 1.400 € mehr als der BiTurbo. Mit meiner Leasingrate und bei meiner Nutzung geht es am Ende +/- null aus, die beiden Autos kosten in etwa das gleiche monatlich. Etwas sparen könnte ich vielleicht, wenn ich es schaffen würde, der Strom an den zahlreichen e-Tankstellen umsonst zapfen zu können. Nicht immer so einfach. In den letzten Tagen musste ich in die Nachbarstadt, direkt vor dem Haus in das ich musste, sind zwei e-Tanken. Ich hatte sogar mind. 2 Stunden Zeit, einmal vollmachen bitte 😁. Leider waren beide Zapfsäulen besetzt und erst als ich abfuhr, stöpselte der e-Smart auch ab. Ich sagte: „jetzt ist es zu spät.” und wir hatten uns kurz noch über die e-Mobilität unterhalten. Wie oft das also in einem Jahr gehen würde, kann ich nicht sagen? Vielleicht für 1.000-2.000 km? Macht den Kohl nicht fett.

Sehr günstig wäre das rein elektrische Fahren für mich trotzdem. Ich hatte immer einen angezeigten Verbrauch von 19-23 kw/h je 100 km. Bei meinen exakt 0,25 € für die Kilowattstunde aus Wasser erzeugtem Strom also zwischen 4,75 bis 5,75 je 100 Kilometer. Angesichts der Fahrleistungen empfinde sich das als sensationell.

Das große Minus
Jenseits der Autobahnrichtgeschwindigekit ist für normales Tempo nur noch der 156 PS Benziner zuständig. 1,7 Tonnen sind für die Leistung nicht gerade wenig, das merkt man. Wenn man dann nicht gerade den sensationellen Boost-Modus bemüht - dann geht es sofort ordentlich voran, allerdings auch unter lautem Getöse, ist der GTE schlapp. Da bin ich von allen bisher gefahrenen Diesel deutlich mehr gewohnt. Ich möchte nicht wissen, wie der Vortrieb ist, wenn der Wagen mal voll beladen ist? Das ist das größte Manko und vielleicht auch das KO für das Modell?

Die Plus und Minusliste:

+ Motorkraft des Elektromotors
+ tolle Zusammenspiel der beiden Motoren
+ vehementer Vortrieb im Boost-Modus auf der Autobahn
+ sehr leiser Benziner bei niedriger Drehzahl
+ die Kosten für rein elektrisches Fahren (ca. 19-23 kw/h je 100 km)
+ Boost-Modus mit enormem Vortrieb

+/- Der Hybridmodus ist OK, viel vom Charme des reinen Elektroantriebs geht aber verloren.

- Reichweite des e-Antriebes
- nur 2 WD
- Kofferraumvolumen
- lauter Antrieb unter Vollast
- Leistung jenseits der Autobahnrichtgeschwindigkeit deutlich schlapper als man erwartet

Eigentlich hatte ich gedacht, der Hybrid ist der ideale Antrieb für mich, da er auf meinen Langstrecken keinen Zeitverlust bedeutet. Leider fühlt sich der kleine TSI nur bei moderater Drehzahl wohl und wenn man wirklich Leistung benötigt wird er laut und fühlt sich sehr angestrengt an. Wahrscheinlich würde ich mit einem TDI als Spritmotor besser klarkommen. Ich bin hin- und hergerissen…

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Mir fehlt zudem noch die Möglichkeit eines vollwertigen 4Motion Antriebs.

Tja, mit 2 angetriebenen Achsen würde er mir auch besser gefallen.
Volvo hatte so einen Plug-In mal im Angebot, aber der ist mir zu klein, mit Diesel und die Marke möchte ich mir nicht mehr antun.

Zitat:

@gruru schrieb am 17. April 2016 um 17:54:22 Uhr:



Irgendeine Idee warum der nicht gekauft wird?

Angst?

Ich habe ja auch wirklich lange gezögert, wenn man den Startpost mal liest. Jetzt nach fast sechs Wochen und 2 TKM kann ich mein Zögern nicht verstehen.

Nachdem ich nun festgestellt habe, dass die zusätzliche Standheizung ja unnötig ist, ist der GTE sogar leicht günstiger als der BiTurbo. Das Fahrgefühl in der Stadt liegt ganz deutlich auf der Seite des GTE. Bis der Diesel mal in die Hufen kommt, ist der GTE schon weg und das nicht einmal hybrid. Klar, der BiTurbo ist beim Kavalierstart besser, schneller, wer aber macht das schon an jeder Ampel?

Auf der AB ist das schon zwiegespaltener, der GTE ist nur mit Benzinmotor gefahren schon recht schlapp, in der GTE Version aber leider hart und „soundgeneratormäßig getunt”. So nutze ich das wenigstens nicht so oft und kann auch den Benziner recht sparsam fahren. Für mal eben schnell vorbei gibt es dann die GTE Taste.

Ich glaube die Leute trauen sich nicht. Für den gleichen Preis gibt es beim BiTurbo ja auch noch Allrad. Das zieht dann mehr.

So ist es auch bei mir. Zudem ist die Masse der Passat Kunden eher Firmenwagenfahrer mit entsprechender Kilometerleistung.

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Ich schaffe auch so ca. 70.000 - in 12 Jahren. 😉
Zumindest war das bei meinem letzten VW Kombi so.

Den GTE würde ich aufgrund der komplett anderen Technik gerne mal probefahren um zu sehen, ob ich damit gefühlsmäßig gut zurechtkomme.
Aber das ist in meiner Gegend leider nicht so einfach.

Keine Autos verfügbar.
Bei den Rabatten scheint VW beim GTE auch extrem knausrig zu sein.
Mir scheint die wollen gar keine GTEs verkaufen.
Dabei würde ich mich so gerne trauen. 😉

Die sind vielleicht alle bei uns hier in Schweden? :P
Mein Verkäufer meinte sie würden hauptsächlich GTE's verkaufen, am Tag als ich meinen abgeholt habe war ich der 8. am selben Tag, alles Passat GTE! Probefahrt problemlos möglich, alle Händler haben die GTE und E Modelle auf Lager (Passat & Golf). Könnte aber daran liegen das der GTE wirklich sehr vorteilhaft für uns Dienstwagenfahrer ist, ca. 250€ monatliche Ersparnis zum vergleichbaren Diesel oder Benziner, Privatkäufer findet der wohl hier auch kaum.

Tja, vielleicht sollte ich den Autokauf mit einem Urlaub in Schweden verbinden. 😉

Ist das eigentlich normal, dass es in der Preisklasse des GTE nur 10% Rabatt gibt, oder müsste man da einfach nur mehr Interesse zeigen?

Zitat:

@martinp85 schrieb am 17. April 2016 um 17:33:04 Uhr:


der GTE verkauft sich auch nicht wirklich gut. Mein VW-Händler hat noch keinen einzigen davon verkauft, ist aber auch nicht der größte Betrieb in der Umgebung.

Ich sehe 2 Käufertypen für den GTE:
1) Der technikaffine Privatkäufer (Privatkauf ist beim Passat ohnehin schon selten), der auch was für die Umwelt übrig hat und einen täglichen Arbeitsweg von ca. 15-20 km oneway bestreiten muss.
2) Der Firmenwagenfahrer mit relativ freier Wahl des Antriebsstrangs und CO2-abhängigem Budget, der irgendwann nachrechnet und draufkommt dass er mit dem GTE nicht nur mehr Ausstattung reinbekommt, sondern auch noch (länderabhängig) steuerlich begünstigt wird. Der GTE wird dann zwar rein benzinbetrieben gefahren und sieht nie eine Steckdose, weil oftmals keine zur Verfügung steht oder man sich erst gar nicht drum bemüht. Den Firmenwagenfahrer kümmert das aber nicht weil den Sprit eh die Firma zahlt.

Ich denke dass gerade der technikaffine Käufer (ich verstehe darunter Käufer, die sich überdurchschnittlich über die Technik ihrer Autos informieren und dann eher danach den Kauf entscheiden) sich nicht für den GTE entscheidet, weil der Antrieb viel zu kompliziert aufgebaut ist. Ein DSG mit 3 Kupplungen klingt nicht gerade vertrauenserweckend, noch dazu wo VW schon für DSG Probleme bekannt ist.
Technisch gesehen finde ich einen Vollhybrid viel reizvoller, weil bei der Produktion weniger Ressourcen benötigt werden und weniger Gewicht unnötig herumgeschleppt wird.
Das Vorzeigebeispiel bei Hybrid ist der Toyota Prius, der braucht 4,5-5 l/100km und ist das zuverlässigste Fahrzeug seiner Klasse. Konstrukteure nennen das "Intelligent Simplicity", also mit wenig technischer Anfälligkeit und Aufwand, großen Nutzen zu erzielen. Beim GTE sehe ich das leider nicht.
Privatkunden sollten auf ihr Auto mindestens 10 Jahre vertrauen können, ohne größere Reparaturen zu haben. Auch der Restwert des Autos ist abhängig von der Langzeithaltbarkeit. Beim GTE sehe ich das nicht, der ist in meinen Augen viel zu Kompliziert.

Auch hat sich der Prius Plug-In Hybrid Weltweit seit der Markteinführung vor einigen Jahren nur 70.000 Mal verkauft, während vom normalen Vollhybrid Prius Weltweit im selben Zeitraum (2012-2015) über 1.000.000 Stück verkauft wurden. Man sieht also, dass Plug-In Hybride kaum eine Chance am Markt haben. Verbrennungsmotor und große Batterie zusammen ist einfach zu teuer und nicht konkurrenzfähig.

Das vollelektrische Fahren ist vom Komfort und der Kraftentfalltung natürlich jeder anderen Antriebsart überlegen. Wenn ich aber so fahren möchte, warte ich noch 3 Jahre und kaufe mir dann ein reines E-Auto mit 300-400 km Reichweite. Einige solche Autos werden etwa ab 2018 auf den Markt kommen. Der Preis wird kurz darauf gleich sein wie für ein Verbrennerfahrzeug, weil die Batteriepreise viel schneller fallen, als von den Experten noch vor 2 Jahren angenommen.
Ich habe das Gefühl, dass die deutsche Autoindustrie mit dem Plug-In Hybrid in die Sackgasse rennt. Diese Autos sind nur für eine sehr begrenzte Käuferschicht attraktiv. Ich denke auch, dass man diese Autos verkaufen möchte, um die Verbrennungsmotoren Werke noch so lange es geht auszulasten. Es ist ja schließlich nicht leicht die Produktion innerhalb von 5 Jahren komplett auf E-Autos umzustellen. Die Wertschöpfung in DE wird auch sinken, weil es noch keine brauchbare Zellenfertigung gibt, also versucht die Industrie nun Allen den Plug-in Hybrid aufs Auge zu drücken. Ich vermute aber, dass das nicht gelingen wird.

Moin!
Das Hauptproblem des GTE sind die Verkäufer!
Zum Jahreswechsel war ich mal in einem sehr großen Showroom. Aber kein Hinweis auf ein Fahrzeug mit Antrieb über Strom. Als sich dann doch mal ein Verkäufer in meine Nähe wagte, konnte er mir auch nichts zeigen. Den einzigen "alternativen Antrieb" den er mir zeigen konnte, war ein Erdgas-Caddy.
Einen E-Golf könnte ich auf Bestellung auch mal zur Probe fahren, müßte aber die Kosten für die Fracht übernehmen. Glauben die wirklich mit so einer Taktik Kunden zu bekommen?

Nein, erst wenn der Wagen bei jedem Händler vor der Tür steht, werden die Verkäufer begreifen was die Elektromobilität für eine tolle Technik sein kann. Und erst dann werden die Wagen angepriesen und zu Verkaufszahlen kommen. Aber derzeit will man dies im Hause VW (und auch bei anderen Herstellern) nicht.

Mir soll es egal sein. Wer es nicht mehr rechtzeitig schafft auf den Zug aufzuspringen, wird sich noch böse umgucken. Die Konkurrenz schläft jedenfalls nicht.

Zitat:

@inge-k schrieb am 17. April 2016 um 19:30:36 Uhr:


Moin!
Das Hauptproblem des GTE sind die Verkäufer!
Zum Jahreswechsel war ich mal in einem sehr großen Showroom. Aber kein Hinweis auf ein Fahrzeug mit Antrieb über Strom. Als sich dann doch mal ein Verkäufer in meine Nähe wagte, konnte er mir auch nichts zeigen. Den einzigen "alternativen Antrieb" den er mir zeigen konnte, war ein Erdgas-Caddy.
Einen E-Golf könnte ich auf Bestellung auch mal zur Probe fahren, müßte aber die Kosten für die Fracht übernehmen. Glauben die wirklich mit so einer Taktik Kunden zu bekommen?

Nein, erst wenn der Wagen bei jedem Händler vor der Tür steht, werden die Verkäufer begreifen was die Elektromobilität für eine tolle Technik sein kann. Und erst dann werden die Wagen angepriesen und zu Verkaufszahlen kommen. Aber derzeit will man dies im Hause VW (und auch bei anderen Herstellern) nicht.

Mir soll es egal sein. Wer es nicht mehr rechtzeitig schafft auf den Zug aufzuspringen, wird sich noch böse umgucken. Die Konkurrenz schläft jedenfalls nicht.

Da wird VW aber ganz schön aufs Maul fallen, wenn die Leute in 3 Jahren sehen, dass man auch gleichwertig Autos mit Elektroantrieb bauen kann. Wer hat denn dann noch Interesse Verbrenner zu kaufen? Höchstens durch günstige Lockangebote werden dann noch Benziner und Diesel verkauft werden.
Ausgenommen sind natürlich Vielfahrer, aber das dürften doch nur 5-10% sein. Für die wird es dann Diesel mit ordentlicher Abgasnachbehandlung geben.

Habt ihr alle Glaskugeln?

Ich kann nicht sagen, was in 3, 5 oder 10 Jahren ist. Ich fahre auch keine Autos mehr ohne umfassende Garantie. Zudem bin ich dazu übergegangen alle Autos zu leasen (auch das private). Ich habe keine Lust mehr auf: „Was ist bester Preis… etc…” und es ist im Gesamtpaket bei den jetzigen Zinsen nicht einmal teurer. Also, mir ist egal, wie lange das hält oder wie der Restwert ist. Ich kann nach Rate entscheiden und ganz toll schon vorher vergleichen.

In 1, 2, 3 Jahren mache ich das dann neu und sehe was am Markt verfügbar sein wird.

Aber, ich habe auch zu Kaufzeiten kein Auto länger als 1-3 Jahre gefahren.

Zitat:

@febrika3 schrieb am 17. April 2016 um 20:38:39 Uhr:


Habt ihr alle Glaskugeln?

Ich kann nicht sagen, was in 3, 5 oder 10 Jahren ist. Ich fahre auch keine Autos mehr ohne umfassende Garantie. Zudem bin ich dazu übergegangen alle Autos zu leasen (auch das private). Ich habe keine Lust mehr auf: „Was ist bester Preis… etc…” und es ist im Gesamtpaket bei den jetzigen Zinsen nicht einmal teurer. Also, mir ist egal, wie lange das hält oder wie der Restwert ist. Ich kann nach Rate entscheiden und ganz toll schon vorher vergleichen.

In 1, 2, 3 Jahren mache ich das dann neu und sehe was am Markt verfügbar sein wird.

Aber, ich habe auch zu Kaufzeiten kein Auto länger als 1-3 Jahre gefahren.

Wenn man ein Auto von seinem Ersparten kauft und es länger fahren möchte, muss man eben so gut es geht in die Zukunft blicken. Klar kann man nur abschätzen, aber es gibt ganz klare Tendenzen.
Ein Auto nur 1-3 Jahre zu fahren kommt für mich nicht in frage, weil gerade die ersten Jahre den größten Wertverlust bringen. Klar ist dann auch ein Kauf nicht rentabel, dazu muss man das Auto schon länger nutzen.

Zitat:

@speedy9831 schrieb am 17. April 2016 um 21:00:30 Uhr:



Wenn man ein Auto von seinem Ersparten kauft und es länger fahren möchte, …

… würde ich mir keinen Passat B8 kaufen! Wenn VW dann Golf, aber auch andere Marken haben schöne Töchter, sogar von der gleichen Mutter 😁

Zitat:

@gruru schrieb am 17. April 2016 um 17:54:22 Uhr:


Ich falle dann wohl in Kategorie 1.
Obwohl eigentlich würde ich den ja nur wegen der Standheizung und elektrischen Klimaanlage kaufen.

Irgendeine Idee warum der nicht gekauft wird?
Die Resonanz hier ist ja durchwegs positiv, wenn man vom höheren Preis absieht.

Weil man einfach nirgends aufladen kann. Wer kein Eigenheim hat und sich selbst eine Ladedose vor die Tür baut, der kann nirgends laden. Und es bringt mir nichts, wenn ich den Wagen über Nacht beim 🙂 laden kann und dann mit der Bahn oder dem Bus nach Hause fahren darf.

Um die Elektromobilität zu fördern, gehört jetzt zum Anfang erstmal spätestens alle 500 m (in großen Wohngebieten eher mehr) eine Lademöglichkeit. Bzw. müsste es einen Service geben, der neuen Elektrofahrzeugbesitzern kostenlos eine Ladedose vor die Tür baut. Sowas gab es auch mal vor vielen Jahren. Warum das abgeschafft wurde, weiß ich nicht.

Bei vielen Kunden in Großstädten würde es schon ziehen, weil man abgesperrte Parklücken direkt vor der Haustür bekommt und endlich immer einen Parkplatz hat 🙂

Zitat:

@febrika3 schrieb am 17. April 2016 um 21:32:16 Uhr:



Zitat:

@speedy9831 schrieb am 17. April 2016 um 21:00:30 Uhr:



Wenn man ein Auto von seinem Ersparten kauft und es länger fahren möchte, …

… würde ich mir keinen Passat B8 kaufen! Wenn VW dann Golf, aber auch andere Marken haben schöne Töchter, sogar von der gleichen Mutter 😁

Keine Sorge, würde ich nicht machen. Ich finde Vollhybrid, wie oben schon erwähnt ohnehin viel ansprechender, von daher fällt der VW Konzern eh schon aus. Die können leider keinen ordentlichen Vollhybrid bauen. Der Jetta war ja nicht wirklich erfolgreich. Der hat zu viel Verbraucht, hatte auch ein DSG Getriebe drinnen und war zu teuer. Ein ordentlicher Hybrid braucht mMn ein leistungsverzweigendes Planetengetriebe, sonst kann der Motor nicht im optimalsten Betriebspunkt gehalten werden. Außerdem gehört ein Atkinsonmotor dazu, um den Wirkungsgrad zu steigern.

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