Golf 7 zieht nach rechts - Bremsen/Beschleunigen, schlechte Spurhaltung, nervös in Kurven

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo zusammen,

ich komme gleich mal zum Punkt.
Meine Werkstatt wechselt nun schon seit ein paar Wochen irgendwelche Teile aus und stellt die Spur neu ein ohne wirklichen Erfolg ...
Da ich selbst langsam am Ende meiner Ideen bin was es sein könnte, frage ich hier mal nach.

Es handelt sich um einen Golf 7 1.4 TSI 150PS Handschalter, Serienfahrwerk auf 17" VW-Alus, 36.000km, Garantieverlängerung bis 10/2020

Angefangen hat alles vor ca. 5 Wochen auf der Autobahn.
Ich war abends relativ Flott unterwegs nach Hause, aufgrund eines LKW´s musste ich relativ hart in die Eisen gehen und wäre dabei fast in das Auto neben mir gefahren weil mein Wagen seeehr extrem nach rechts zog.
Das Phänomen ist zu jedem Zeitpunkt reproduzierbar. Beschleunigen auf über 80kmh und entsprechend härter in die Eisen gehen (ohne das ABS einsetzt) und der Wagen zieht sofort rechts rüber. Das Lenkrad musste hiebei min. 15° nach links gehalten werden sonst gehts Richtung Graben.

Darauf hin bin ich sofort zur Werkstatt am nächsten Tag. Ohne Probefahrt wurden die Bremsbeläge getauscht und das Bremssystem entlüftet.
Ich konnte das Auto am Abend abholen und hatte exakt die gleichen Probleme wie vor dem Termin.
Hier schon mal ein leichter WTF Moment aber ok.
Nächsten Morgen wieder vorstellig, mit der Bitte das nochmal zu überprüfen da ich keinerlei Verbesserung feststellen konnte.

Nun wurde eine Achsvermessung und ein Bremsenprüfstandslauf durchgeführt (Beide seiten exakt gleich stark gebremst).
Nun soll alles passen.

Zja leider ist dem nicht so.

Ich habe dann testweise die Reifen mal durchgetauscht (hinten vorne links rechts) Winterreifen testweise montiert. Immer mit dem gleichen Problem. Fahrzeug zieht nach rechts, außer wenn ABS eingreift dann hüpft er förmlich von links nach rechts.

Ich also wieder zum VW Dealer.
Erneutes Bremsenentlüften und neue Bremsscheiben + neue Bremschläuche links und rechts.
Das muss es jetzt aber sein.

Zu meiner Enttäuschung leider nein.
Wenn man normal im Verkehr mitschwimmt und normal bremst, bleibt der Wagen ganz normal in der Spur.
Bis letzten Freitag hab ich mich erstmal damit abgefunden langsamer zu fahren und hohe Geschwindigkeit zu meiden.

Mittlerweile gesellen sich aber andere Probleme hinzu. Das lässt mich irgendwie darauf schließen das es nicht an den Bremsen lag sondern vielmehr am Fahrwerk.

Seit letzter Woche kommen vorne rechts knarzende Geräusche und ein Klack Klack beim Bremsen bzw. überfahren von kurzen Bodenwellen. Es sind immer 2, manchmal auch 3 Klack (Metall auf Metall) Geräusche. Und das knarzen habe ich immer beim Einfahren in meine Einfahrt (leicht Schräg bergauf über eine niedrige 2cm Bordsteinkante). Wenn ich normal hochfahre berührt der vordere rechte Reifen als erster diese Kante. Komme ich von der anderen Seite berührt das linke vordere Rad die Kante als erstes. Links knackt nichts. Anschließend, wenn das rechte Rad über die Kante rollt, dann wieder rechts klack klack und ein leichtes knarzen.

Außerdem ist der Wagen mittlerweile seeehr empfindlich auf Seitenwind und Spurillen (kenne ich eigentlich nicht). In längeren Kurven (80-90kmh) mit kleinen, kurz hintereinander liegenden Bodenwellen "rutscht" das Auto immer Richtung äußeren Kurvenrand.
Seit diesem Wochenende zieht der Wagen auch beim starken beschleunigen, am schlimmsten im 2. Gang, nach rechts.

Speziell das letztere Symptom kenne ich aus meinen Golf 4 Zeiten. Hier haben wir dann die Buchsen im Querlenker getauscht. Diese sehen aber eigentlich echt noch super aus im Golf 7 .....

Könnte es evtl. am Wälzlager oder dem Domlager liegen?? Oder das Traggelenk?
Meine VW Werkstatt allerdings schließt das Fahrwerk aus, er hat doch erst 36.000km ....... Gibt es noch die möglichkeit beim TÜV oder der DEKRA einen Fahrwerkstest oder Stoßdämpfertest zu machen? Ich brauche irgend eine Grundlage damit sich die Werkstatt das ansieht.

Könnt Ihr hier irgendwie aus Erfahrung etwas dazu sagen oder mir evtl. einen Tipp geben??
Ich bin, was Autos betrifft nicht der letzte Depp aber einfach mal eben einen Stoßdämpfer ausbauen will ich ungerne machen. Alleine schon weil dann VW ankommt mit von wegen "ja ein 3er hat da rumgepfuscht"

Danke schonmal 🙂

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen,

ich war heute bei der DEKRA, erstmal Hut ab, diese Jungs haben sich wirklich reingehängt.

Fahrwerktechnisch ist alles in Ordnung, alle Aufnahmen sind ok. An der Hinterachse hatte eigenartigerweise auch nichts Spiel und das Klacken von gestern Abend konnte ich nicht reproduzieren. Aber der DEKRA Mitarbeiter hat mir versichert auch hier alles OK.

Erneuter Bremstest verlief auch ohne irgendwas besonderes. Packt ordentlich und gleichmäßig auf allen vieren.

Dann kam eine Person hinzu die eigentlich wegen TÜV vor Ort war und hat zufällig mitgehört was ich da so schildere an Problemen. Er brachte die Antriebswellen ins Spiel. Da ich diesen Sommer bei der Fahrt in den Urlaub das Hitzeschutzblech unterhalb des Turboladers und oberhalb des Gelenks der Antriebswelle auf der Beifahrerseite am Getriebe verloren habe, haben wir das Gelenk mal etwas genauer begutachtet. Das Gelenk war ca. 2500km ohne Hitzeschutzblech unterwegs, da ich zu der Zeit in Spanien im Urlaub unterwegs geweisen bin. Auffällig war, als wir den Golf im 4. Gang auf der Bühne rollen lassen haben, dieses Gelenk ein wummerndes Geräusch von sich gibt (dachte eigentlich es sind die doch schon etwas älteren Reifen) Beim abrupten abbremsen gibt das Gelenk ein deutliches KLACK von sich. Wenn sich die Spannung wieder löst, erneut ein KLACK. Auch wenn der Wagen auf dem Boden ist, gleiches Geräusch.

Anschließend haben der Prüfer und ich noch ne Runde gedreht. Ihm ist dabei aufgefallen das der Wagen beim sanften anbremsen (ohne Nickbewegung der Karosse) das Auto sauber in der Spur bleibt. Aber in dem Moment wo mehr Bremskraft gepumpt wird und das Auto vorne eintaucht, gehts nach rechts. Exakt das gleiche Spiel in die andere Richtung beim Beschleunigen. Er taucht erst ein (oder aus) und geht dann abrupt nach rechts.

Nach der Aktion habe ich meinen Werkstattmeister angerufen und ihm die Lage geschildert, unter anderem auch noch der schlechte Geradeauslauf auf der Bahn mit dem Wiederstand in der Lenkung. Er wusste erstaunlicher weiße sofort bescheid über die Thematik mit dem Lenkgetriebe. Mein Termin hat sich dann gleich auf 8 Uhr morgens verschoben, da er fast meint das das ne längere Angelegenheit wird.

Also zusammenfassend.

- Antriebswelle (speziell das Gelenk) wird am Freitag als Hauptverdächtiger überprüft was das zur Seite ziehen betrifft
- Wegen des schlechten Geradeauslaufs werden die Daten des Lenkgetriebes überprüft und ggf. komplett getauscht.

Ich werde dann wieder berichten !

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Ok evtl. nochmal doofe Frage, aber dürfen sich die so doll bewegen?

https://www.youtube.com/watch?v=zVlfpQPQ3PE

Meine kann ich ja mit etwas mehr Kraft von Hand hin und her bewegen. Wenn ich im Stand lenke gehen die Dinger von Anschlag bis Anschlag von Seite zu Seite.

Ist auf der einen Felge mehr Bremsstaub als auf der anderen? Vielleicht Bremssattel ? Den hatten wir noch nicht, oder?

Wurde bei den Lenkbewegungen in dem Video die Bremse getreten?

Da du geschrieben hast das es auch beim Beschleunigen passiert kann es nur am Fahrwerk liegen. Die Gummis bewegen sich schon viel was die Fahrwerksgeometrie stark ändert. Könnte man an einem Vergleichsfahrzeug auch mal sehen.
Domlager müsste klappern bei Entlastung könnte man beim anheben sehen. Stoßdämpfertest ist eine gute Idee, auf dem Bremsen-Prüfstand haben die hinteren Bremsen keinen einfluss da die Räder ja statisch und das Auto sich nicht auf die Vorderachse abstützt, eintaucht und die Geometrie verändert. Da geht nur Probefahrt, ansatzweise ein Bremsenprüfstand mit 4 Platten, wenn bei Dekra vorhanden da mal drauf testen.

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nur so eine Idee: wie sieht denn der Achsversatz aus? Da kann aber Werk schonmal 1 cm Versatz von einer Seite zur Anderen anliegen.

Sowas haben wir jetzt z.B. an unserem Beetle. Aufgefallen ist das bei Montage der Spurverbreiterung. Auf der linken Seite steht das Hinterrad sichtbar mit der Flanke bereits hervor während das rechte Hinterrad noch komplett im Radhaus steht.

Welche ET haben denn die verbauten Räder? Sind das Werksräder?

Ich versteh es halt irgendwie nicht ...

Das Auto hat jetzt ca 36.000km, angefangen hat alles bei ca 34.000km. Davor war alles einwandfrei.

Felgen sind original VW Felgen 17" die bei der Auslieferung schon montiert waren. Reifen sind KW37/15 mit je 5mm.

Felgen sind links und rechts gleich schmutzig, nach der Autobahnfahrt temperaturmäßig ca 2-3°C Unterschied von links nach rechts. Nach mehrmaligem Bremsen, steigt die Temperatur links und rechts auch gleichmäßig an. Gemessen mit IR-Thermometer.

Was uns gestern Abend noch aufgefallen ist; bei dem Test auf 15 kmh stark Beschleunigen und anschließend voll in die Eisen, klackt es hinten. Ich hab mich dann hinten in den Kofferraum gelegt ( 😛🙄 )und meine Freundin hat das Prozedere paar mal wiederholt. Auf beiden Seiten hinten klackt es beim Ausfedern. Schnelles Slalom fahren wirkt sehr schwammig (ok Standard Fahrwerk) auch habe ich dann immer ein leichtes "nach versetzen" obwohl ich schon in die andere Richtung lenke. Wie kann ich das beschreiben, fühlt sich so an als wüsste das Auto für einen Bruchteil einer Sekunde nicht was es jetz machen soll ...

Bin heute Nachmittag bei der DEKRA. Kenne den Prüfer relativ gut. Werde berichten.

Ich danke euch ! Falls Ihr noch andere Vorschläge habt, immer her damit 🙂

Wenns hinten Klackt und nachversetzt muss du hinten alles richtig prüfen notfalls auch in ausgefedertem Zustand.
Leicht bis ganz ausgehoben. Hinten die Räder würden die Spurhaltung machen heist es ja immer.

Zitat:

@Kracksn schrieb am 17. Oktober 2017 um 09:48:00 Uhr:


Schnelles Slalom fahren wirkt sehr schwammig (ok Standard Fahrwerk) auch habe ich dann immer ein leichtes "nach versetzen" obwohl ich schon in die andere Richtung lenke. Wie kann ich das beschreiben, fühlt sich so an als wüsste das Auto für einen Bruchteil einer Sekunde nicht was es jetz machen soll ...

Das hatte ich bei meinem Octavia auch. Fahr doch mal hinter deinem Auto her und schau mal ob der Hinterwagen bei leichtem lenken "nachhinkt". Schwer zu beschreiben... bei Geradeusfahrt stand der hinterwagen praktisch rechts versetzt.
Ich hatte das mal so beschrieben:
Sehr schlechter bzw kein Geradeauslauf, bei leichtem einlenken zieht das Heck mit einer Sekunde Verzögerung nach und es muss die Lenkung korregiert werden (aufmachen) vermutlich Lenkgetriebe
Es gab bei den MQB Fahrzeugen einige defekte Lenkgetriebe, evtl liegt es daran.

Zitat:

Das hatte ich bei meinem Octavia auch. Fahr doch mal hinter deinem Auto her und schau mal ob der Hinterwagen bei leichtem lenken "nachhinkt". Schwer zu beschreiben... bei Geradeusfahrt stand der hinterwagen praktisch rechts versetzt.
Ich hatte das mal so beschrieben:
Sehr schlechter bzw kein Geradeauslauf, bei leichtem einlenken zieht das Heck mit einer Sekunde Verzögerung nach und es muss die Lenkung korregiert werden (aufmachen) vermutlich Lenkgetriebe
Es gab bei den MQB Fahrzeugen einige defekte Lenkgetriebe, evtl liegt es daran.

Davon habe ich auch schon ein paar Threads gelesen. Gut das du das nochmal ansprichst ! Behalte ich im Hinterkopf falls heute nichts rauskommt bei der DEKRA. danke!

Hier hat jemand geschrieben wie VAG es festellen kann

https://www.skodacommunity.de/.../#post-1018328

Hallo zusammen,

ich war heute bei der DEKRA, erstmal Hut ab, diese Jungs haben sich wirklich reingehängt.

Fahrwerktechnisch ist alles in Ordnung, alle Aufnahmen sind ok. An der Hinterachse hatte eigenartigerweise auch nichts Spiel und das Klacken von gestern Abend konnte ich nicht reproduzieren. Aber der DEKRA Mitarbeiter hat mir versichert auch hier alles OK.

Erneuter Bremstest verlief auch ohne irgendwas besonderes. Packt ordentlich und gleichmäßig auf allen vieren.

Dann kam eine Person hinzu die eigentlich wegen TÜV vor Ort war und hat zufällig mitgehört was ich da so schildere an Problemen. Er brachte die Antriebswellen ins Spiel. Da ich diesen Sommer bei der Fahrt in den Urlaub das Hitzeschutzblech unterhalb des Turboladers und oberhalb des Gelenks der Antriebswelle auf der Beifahrerseite am Getriebe verloren habe, haben wir das Gelenk mal etwas genauer begutachtet. Das Gelenk war ca. 2500km ohne Hitzeschutzblech unterwegs, da ich zu der Zeit in Spanien im Urlaub unterwegs geweisen bin. Auffällig war, als wir den Golf im 4. Gang auf der Bühne rollen lassen haben, dieses Gelenk ein wummerndes Geräusch von sich gibt (dachte eigentlich es sind die doch schon etwas älteren Reifen) Beim abrupten abbremsen gibt das Gelenk ein deutliches KLACK von sich. Wenn sich die Spannung wieder löst, erneut ein KLACK. Auch wenn der Wagen auf dem Boden ist, gleiches Geräusch.

Anschließend haben der Prüfer und ich noch ne Runde gedreht. Ihm ist dabei aufgefallen das der Wagen beim sanften anbremsen (ohne Nickbewegung der Karosse) das Auto sauber in der Spur bleibt. Aber in dem Moment wo mehr Bremskraft gepumpt wird und das Auto vorne eintaucht, gehts nach rechts. Exakt das gleiche Spiel in die andere Richtung beim Beschleunigen. Er taucht erst ein (oder aus) und geht dann abrupt nach rechts.

Nach der Aktion habe ich meinen Werkstattmeister angerufen und ihm die Lage geschildert, unter anderem auch noch der schlechte Geradeauslauf auf der Bahn mit dem Wiederstand in der Lenkung. Er wusste erstaunlicher weiße sofort bescheid über die Thematik mit dem Lenkgetriebe. Mein Termin hat sich dann gleich auf 8 Uhr morgens verschoben, da er fast meint das das ne längere Angelegenheit wird.

Also zusammenfassend.

- Antriebswelle (speziell das Gelenk) wird am Freitag als Hauptverdächtiger überprüft was das zur Seite ziehen betrifft
- Wegen des schlechten Geradeauslaufs werden die Daten des Lenkgetriebes überprüft und ggf. komplett getauscht.

Ich werde dann wieder berichten !

Ich versteh nicht warum die Werkstatt nicht mal ne Probefahrt gemacht hat wenn das Problem doch reproduzierbar ist?

Hallo Motor_Talker,

es war die Antriebswelle.

Gerade eben bei 140 kmh ein lauter Schlag gefolgt von vielen lauten Schlägen bis zum Stillstand.

Antriebswelle Getriebeseitig abgeflogen. Der Flansch ist noch am Getriebe.
Sitze jetzt gerade im Abschleppwagen.

Auto verliert auch Öl, bin mir nur nicht sicher obs Motoröl oder Getriebeöl ist.

Immerhin weiß ich nun was es war

übel. mein Beileid.
Aber ist echt traurig dass letztlich ein Aussenstehender der zufällig mithörte den richtigen Hinweis gab und es jetzt soweit kommen musste.

Zitat:

@auto-hobbit schrieb am 19. Oktober 2017 um 14:45:59 Uhr:


übel. mein Beileid.
Aber ist echt traurig dass letztlich ein Aussenstehender der zufällig mithörte den richtigen Hinweis gab und es jetzt soweit kommen musste.

Ich bin nur froh das das Rad nicht blockiert hat ... Trotzdem, die Aktion klang als hätte ich nen Bauarbeiter unterm Auto der mit dem Vorschlaghammer den Unterboden bearbeitet.

Jetzt hat VW ja die GENAUE Ursache .......

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