Golf 2 1.8RP Automatik Probleme über ~70KMH

VW Golf 2 (19E)

Guten Abend.
Ich habe mir heute meinen ersten Golf 2 gekauft und wahrscheinlich direkt total in die Sch**ße gegriffen.
Auf der Heimfahrt hat der Golf mehrmals bei Geschwindigkeiten ab 70KMH Probleme gemacht. Der Golf wurde einfach langsamer und nahm die Gasstellung nicht mehr an. Erst nach erneutem Gas wegnehmen und wieder durchdrücken kam er wieder zu sich und fuhr. Davon wurde bei einer Probefahrt durch den Stadverkehr (max. 50) nichts gemerkt. Das Problem tritt wirklich erst ab ca. 70kmh auf, darunter läuft er gut, auch im Leerlauf. Was das ganze Problem verschlimmert ist wenn man in Hebelstellung 2 fährt, da ist er wirklich unfahrbar auf der Autobahn. Bei D ist es wie oben beschrieben. Das Problem tritt aber sehr unregelmäßigen auf, manchmal kann man auch ohne Probleme schneller als 70 fahren. Ich konnte bei dem Auftreten des Problems keine wirklichen Muster erkennen.
Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee was das Problem sein könnte. Wäre wirklich super aufbauend und hilfreich.
MfG Maximilian

30 Antworten

Zitat:

@Maxi.8446 schrieb am 03. Okt. 2024 um 20:54:44 Uhr:


Ich verstehe jetzt gerade ehrlich gesagt nicht, was du damit meinst, dass ich nur bei laufendem Motor messen kann?

Ich schrieb von drehendem Motor, nicht laufendem Motor. Bei stehendem Motor dürfen die Pumpen nicht laufen, das ist eine wichtige Sicherheitsfunktion.
Beim RP wird das Relais vom Motorsteuergerät eingeschaltet. Beim Einschalten der Zündung werden die Kraftstoffpumpen ganz kurz eingeschaltet und danach erst wieder sobald der Motor dreht.
D.h. bei einfach nur eingeschalteter Zündung macht das Messen nur bedingt Sinn.

Zitat:

@Maxi.8446 schrieb am 03. Okt. 2024 um 21:39:39 Uhr:


Und hat meine Messung von Buchse 1 (hier kommt Pin 86 rein) zu Buchse 4 überhaupt Sinn ergeben?

Nö.
Das Kraftstoffpumpenrelais bekommt Strom vom Motorsteuergerät auf die beiden kleinen Kontakte und verbindet dann die beiden großen Kontakte miteinander, damit Strom zu den Pumpen fließen kann.

Ich weiß leider die Nummerierung der Pins nicht. Aber du kannst es ausbauen, 86 und 85 bestrommen und dann muss an den äußeren Durchgang zu messen sein. Sollte das funktionieren, könntest du messen ob das MSG dort Strom drauf gibt so wie von GLI beschrieben.

Alles klar! Dann werde ich morgen nochmal das Relais ausbauen und die beiden Pins 85 & 86 an 12V schließen, welcher soll den an Plus? Dann werde ich die beiden äußeren Pins messen und schauen ob genug Durchfluss da ist.
Der Strom vom MSG zum Relais ist ja gegeben, den habe ich heute ja gemessen mit ~11V.
MfG Maximilian

Kontakt 86 ist Klemme 15 also 12V bei eingeschalteter Zündung
Kontakt 85 wird dann Masse geschaltet vom
Motorsteuergerät
Kontakt 87 ist der 12V Ausgang der Kraftstoffpumpe
Kontakt 30 ist der Eingang für 12 V Dauerplus

Hinweis: Das Kraftstoffpumpenrelais 67 bzw. die Kraftstoffpumpen werden vom Motorsteuergerät aktiviert. Das geschieht durch den Massekontakt 85 über das
Motorsteuergerät. 

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Guten Abend.
Ich habe heute noch einmal alles gründlich durchgemessen, am Relais sowie auch an der Zentralelektrik.
-Das Relais ist in Ordnung, ich habe an den beiden kleinen Kontakten 85&86 Strom angelegt und einen Durchgang an den großen Kontakten 30&87 messen können.
-Die dauerangelegten 12V, die von Klemme 15 an der Zündung kommen, liegen bei mir auch an.
-Die dauerangelegten 12V von der Batterie, in welche Pin 30 kommt, liegen auch an.
Also arbeitet die Zentralelektrik der Kraftstofpumpen wie sie soll. Also kann man diese als Ursache für mein Problem auch ausschließen denke Ich.
Wahrscheinlich mache ich mich jetzt mal an die Kraftstofpumpe, so wie es @Bnuu schon geschrieben hat, und teste ob hier alles in Ordnung ist.
Oder gibt es noch irgendwelche anderen Hinweise denen ich nachgehen könnte.
MfG Maximilian

Dann würde ich mal anders weitermachen. Vorn den Benzinschlauch lösen, verlängern, in einen Behälter.

Dann die beiden Kontakte, die eigentlich das Kraftstoffrelais schaltet, brücken und versuchen, die auslaufende Menge einzuschätzen und auch mal den Schlauch zuhalten.

Korrekt wäre ein richtiges Messen des Benzindruckes.

Es müßte schon sehr spärlich laufen bzw. sich sehr leicht zudrücken lassen. Habe leider keine Referenz.

Dann schauen, ob es auch hinter dem Benzindruckregler so ankommt, dazu muß man etwas Unterdruck erzeugen. Vielleicht ist da auch was, gerissener Schlauch oder so.

Und dann - oder nun zuerst - auch noch an die Tankentlüftung denken.

Ist das mit dem Leistungseinbruch denn sofort oder erst nach längerer Fahrt? Mal nach 20 km den Tankdeckel öffnen, ob es zischt. Testweise ohne Gummiring am Tankdeckel fahren. Wenn es dann weg wäre, wäre es die Tankentlüftung. Die kann übrigens den Tank zusammenziehen.

Ich habe heute neben kleineren Service-Arbeiten am Auto den Fehlerspeicher ausgelesen. Ich gehe mal davon aus, dass die 2 gespeicherten Fehlermeldungen mit meinem Problem zusammenhängen. Ich habe die Codes 2-3-4-2 & 2-3-4-3 erhalten. Beide Codes drehen sich primär um die Lambdasonde. Da der erste Fehlercode als Fehlerquelle nur eine Leitungsunterbrechung oder Kurzschluss nach Masse beinhaltet und der zweite Fehlercode das auch als Fehlerquelle hinterlegt hat gehe ich davon aus, dass ich irgendwo eine Leitungsunterbrechung oder einen Kurzschluss nach Masse habe.
Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, wie ich das ganze prüfen soll um meine Fehler zu lokalisieren? Die Lambdasonde habe ich bereits gefunden. Es kommt ein Kabel raus, welches sich auf Masse und ein weiteres Kabel aufteilt. Das wandert Richtung Fahrerseite Innenraum, Masse wird oben am Ventildeckel geholt. Es gibt ja nur eine Lambdasonde.?
MfG Maximilian

Screenshot_20241005_143603_Motor-Talk.jpg

ohne es gesehen zu haben würde ich mal den Massepunkt am Ventildeckel putzen, dann Kabel wieder ran.

Und auch probeweise mal mit abgeklemmter Masse fahren, aber _nur_ die Masse der Lambdasonde abklemmen, keine andere.

Und da fällt mir der klassische blaue Geber ein, beim 2h habe ich den und der ist oft verdächtig. Aber IIRC eher für Leerlauf. Würde ihn trotzdem prüfen, wenn hier nicht jemand was anderes sagt. Das Verrückte ist, auch neue blaue Geber können defekt sein. Nur als Info.

Zitat:

@Maxi.8446 schrieb am 05. Okt. 2024 um 19:31:45 Uhr:


Es gibt ja nur eine Lambdasonde.?

Ja nur die eine.
Ich würde mal die Masseanschlüsse der Motorelektronik, den Stecker vom Steuergerät und evtl. auch mal das Innenleben vom Steuergerät checken. Ist das alles unauffällig, würde ich eine neue Lambdasonde einbauen.

2343 kann auch Falschluft sein. Nach meiner Erfahrung kommt der Fehler bei einer defekten Lambdasonde gerne mit dem 2342 zusammen.

Nur die Probleme beim Fahren erklärt das eigentlich noch nicht. Evtl. mal probehalber ohne Lambdasonde fahren.

Wir haben heute die Verkabelung der Lamdbasonde gecheckt. Da mussten wir feststellen, dass der Steckkontakt zwischen Lambdasonde und Steuergerätverkabelung komplett vergammelt ist. Ich denke da wird so absolut kein Strom mehr geleitet.
Wir werden uns aber direkt eine neue Lambdasonde mitbestellen, kann ja nicht schaden bei 180.000km. Kann man den Stecker der Steuergerätverkabelung auch einzeln kaufen?
Beim umparken des Autos aus der Werkstatt, paar Meter fahren und im Stand Motor laufen lassen, haben wir keinen Unterschied gespürt als die Sonde ausgesteckt war.
@GLI eine Frage hätte ich auch noch speziell an dich, wieso sollte eine nicht arbeitende Lambdasonde nicht die Ursache für unser Problem sein? Zur Erinnerung, dass Auto hat ab ca. 70Kmh immer wieder Aussetzer in denen keine Leistung vorhanden ist. Vielleicht könntest du mir das bitte erklären.
MfG Maximilian

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Zitat:

@Maxi.8446 schrieb am 06. Okt. 2024 um 14:38:06 Uhr:


@GLI eine Frage hätte ich auch noch speziell an dich, wieso sollte eine nicht arbeitende Lambdasonde nicht die Ursache für unser Problem sein?

Eine defekte Lambdasonde am RP führt nach meiner Erfahrung nicht zu wirklichen Problemen beim Fahren. Das Steuergerät geht dann in den Notlauf, der Motor läuft fett, der Leerlauf wird etwas unsauber und der Verbrauch steigt stark an. Aber man kann normal fahren.

Aber reparier das erstmal und schau dann weiter. Vielleicht ist ja damit schon alles behoben.

ich würde die alten Stecker abkneifen (edit: von mir aus so, daß man sie, falls sie sich reinigen lassen, mit gutem Klebe-Schrumpfschlauch als Isolierung wieder anlöten lassen)

und ne Wagoklemme aus dem Baumarkt zum testen nehmen. Kann man sogar in Silikon 'verpacken' und später weitersehen. Erstmal so fahren

https://www.idealo.de/.../...nder-mit-hebel-max-4mm-2-leiter-wago.html

oder

https://www.idealo.de/.../4501184_-221-412-wago.html

So, nach einer langen Woche hatte ich endlich wieder Zeit mich meinem Problem-Auto zu widmen!
Anscheinend hatte ich Glück im Unglück beim Kauf. Nachdem ich heute die vergammelte Steckverbindung provisorisch repariert habe sind wir ca. 25KM gefahren. Wir fuhren öfters über 70KMH, oftmals ca. 90KMH. Einmal beschleunigten wir sogar bis 120KMH laut Tacho durch.
Alles lief ohne Probleme, das Auto hatte keinerlei Leistungsaussetzer. Ich werde morgen natürlich nochmal eine Testfahrt machen und hoffen das es heute kein Zufall war.
Was ich bis jetzt aber noch nicht hinbekommen habe ist es den Fehlerspeicher zu löschen. Ich habe es zweimal versucht durch das abklemmen der Batterie und des Steuergeräts. Trotzdem kam der Fehler nach dem Auslesen wieder. Vielleicht weiß ja einer von euch wie man den Fehlerspeicher richtig löscht, denn anscheinend ist mein Fehler ja weg nur das Steuergerät weiß davon noch nichts.
Danke an euch alle für eure hilfreichen Tipps. Hoffentlich ist der Fehler jetzt komplett behoben.
MfG Maximilian

Der Fehler löscht sich automatisch nach acht Motorstarts, wenn er in der Zeit nicht wieder aufgetreten ist.
Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit des aktiven Löschens. Ich hab die Prozedur dafür aber grad nicht im Kopf. Steht aber z.B. im JHIMS und sicherlich 100mal hier im Forum.
Ich glaube (!) die Diagnoseleitung muss mindestens 5s auf Masse liegen und dann die Zündung ausgeschaltet werden.

Hallo!
Ich wollte euch nur kurz wissen lassen das der Golf mittlerweile immer noch anständig läuft. Das Problem lag also tatsächlich an der Lambdasonde.
Danke an alle, die hilfreiche Tipps beigetragen haben, ohne euch wäre ich wirklich ziemlich aufgeschmissen gewesen. Ich habe anbei auch mal ein Bild des Autos gepostet.
MfG Maximilian

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