Gölfchen "einfahren"
Hallo,
eines vorweg, ich habe nach vernünftigen Beiträgen gesucht die das Einfahren betreffen. Leider kaum schlüssiges gefunden. Von daher beginne ich mal eine konstruktive Diskussion mit sachlichem Meinungsaustausch :-)
Da mein bestellter GTI in Wolfsburg abgeholt wird, mein zuhause im Schwarzwald ist und ich meine " Gitti" vernünftig einfahren möchte ist jetzt schon ein Haken dabei.
Warum ist das so?
Ein Auto am Anfang auf der Autobahn einzufahren ist nicht optimal, da konstante Drehzahlen, wie sie auf der Autobahn auch sind. Nicht alle Lastbereiche ausfüllen. Soweit meine Gedanken.
Wie war eure Abholung in Wolfsburg? Wie weit musstet ihr fahren? Wie ist es eurem Auto ergangen das es die ersten 100 oder mehr km auf der Autobahn verbracht hat?
Viele Fragen 😉
MfG
HotSock
Beste Antwort im Thema
VW schreibt:
Was Sie bei einem Neuwagen beachten sollten.
„Ein neues Auto muss eingefahren werden!“ Diesen Satz kennen die jüngeren Neuwagenbesitzer unter uns wahrscheinlich gar nicht mehr. Doch auch wenn die Zeiten, in denen Neufahrzeuge mit so genannten Einfahrölen befüllt werden mussten, längst vorbei sind, empfiehlt Volkswagen nach wie vor einen behutsamen Start ins Autoleben. Die Zylinderfertigung hat zwar inzwischen ein qualitativ so hohes Niveau, dass es kaum noch Unebenheiten gibt, die durch die Kolbenbewegungen abgerieben werden.
Aber trotz verbesserter Zylinderoberflächen, richtig eben sind diese bei Neuwagen eben auch nicht. So weist der Motor während der ersten Betriebsstunden eine höhere innere Reibung auf. Es kann zwar mittlerweile auf einen frühen Ölwechsel, mit dem früher die abgeschmirgelten Metallspäne entfernt wurden, verzichtet werden, aber die ersten gut tausend Kilometer sollten mit maximal Dreiviertel der Höchstdrehzahl gefahren werden. Wer sofort Vollgas gibt, riskiert überhöhten Ölverbrauch, weil die Zylinderoberflächen nicht geglättet, sondern großflächig abgetragen werden. Und das kann eine verringerte Lebensdauer des Motors zur Folge haben.
Motor immer sorgfältig warm fahren
Die zu erwartende Haltbarkeit des Triebwerks ist allerdings nicht nur von der Behandlung während der ersten Kilometer abhängig, sondern auch von einem schonenden Umgang danach. Generell sollte ein Motor nicht hoch gedreht werden, bevor das Öl eine Temperatur von gut 80 Grad Celsius erreicht hat. Das gilt vor allem für Turbo- und Dieselmotoren. Frühes Hochschalten schont außerdem die Umwelt, weil weniger Sprit verbraucht wird und weniger Schadstoffe emittiert werden.
Bei neuen Dieseltriebwerken sollte der Ölstand bei jedem Tankstopp kontrolliert werden, denn die Selbstzünder neigen zu erhöhtem Ölverbrauch. Seine Betriebstemperatur erreicht ein Motor – je nach Ölmenge – ab etwa fünf Kilometern Fahrtstrecke, im Winter sind es meist noch weit mehr. Drehzahlschwankungen sind für einen neuen Motor dagegen sogar wünschenswert. Nach Meinung des ADAC bekommt das Fahren auf kurvigen Landstraßen neuen Autos besser als lange Autobahnfahrten mit konstant hohen Drehzahlen.
Genauso wie der Antrieb benötigen auch Stoßdämpfer, Bremsen und Reifen eine Zeit, bis sie voll belastbar sind. Erst wenn sich Bremsbeläge und -scheiben „eingeschliffen“ haben, können die Bremsen schnell und richtig dosiert verzögern. Gleiches gilt, wenn die Bremsanlage generalüberholt wurde. Wer mit neuen Reifen unterwegs ist, sollte beachten, dass sie – richtigen Luftdruck vorausgesetzt – ihre optimale Haftungsfähigkeit erst nach rund 300 Kilometern erreichen. Die Stoßdämpfer sind im Neuzustand manchmal etwas schwergängig. Wem das zu unkomfortabel ist, kann mit Fahrten über Kopfsteinpflaster Abhilfe schaffen. Das Schütteln trägt dazu bei, dass sich die Federn und Dämpfer schneller „einarbeiten“. Neue Fahrzeuge sollten auch so oft wie möglich gelüftet werden. Frischer Kunststoff verursacht fertigungsbedingte Ausdünstungen, die aber nicht unbedingt gesundheitsschädlich sind. Allerdings können sie nachweislich müde machen. Insgesamt gilt für Fahrten mit neuen Autos besonders vorausschauend und defensiv zu fahren.
Die wichtigsten Regeln beim Einfahren eines neuen Autos:
* Auf den ersten 1.000 Kilometern Vollgas vermeiden und mit maximal Dreiviertel der Höchstdrehzahl fahren.
* Mit mäßigen Drehzahlen fahren, bis das Motoröl 80 Grad Celsius erreicht hat. Das gilt besonders für Turbo- und Dieselmotoren.
* Bremsanlage richtig „einbremsen“. Es dauert einige Kilometer und Bremsmanöver, bis sich Beläge und Scheiben eingeschliffen haben. Das gilt auch für generalüberholte Bremsen.
* Geringere Bremswirkung durch stärkeren Pedaldruck ausgleichen.
* Vor allem neue Dieselmotoren neigen zu erhöhtem Ölverbrauch. Den Ölstand bei jedem Tankstopp kontrollieren.
* Neue Stoßdämpfer sind manchmal auf den ersten Kilometern etwas schwergängig.
* Reifen erreichen erst nach 300 Kilometern die höchste Leistungsfähigkeit.
* Neufahrzeuge so oft wie möglich lüften. Neuer Kunststoff dünstet aus.
48 Antworten
Da kommt es doch auch sehr stark auf den Prüfstand an. Der GTI sollte mindestens 211PS leisten, Turbomotoren neigen allerdings zu einer, teilweise, heftigen Streuung.
Es gab sogar mal Berichte über GTI's mit ~230PS.
Wäre ja cool wenns so ist. Dan gibt es bestimmt auch GTD´s mit mehr als 170PS oder was meinst du dazu?
Aber irgendwie auch wieder komisch, weil VW testet ja ihre Motoren und geben auf grund der gemessenen leistung die angaben an.
Was wieder heißen würde das auch Turbo Motoren erst nach ein paar 1000 KM richtig frei werden, und somit mehr leistung haben!
Die Frage ist, mehr Leistung haben oder dann einfach volle Leistung haben?!
Aber was soll auch passieren im Motor, dass der wirklich spürbar mehr PS abgibt?
Ich denke, das Einfahren hat verchiedene Auswirkungen, die sich auch je nach Fertigungsgrundlage wieder anders auswirken können. Ich bin mir sicher, zu 99% wird das Einfahren in welcher Form auch immer, keinen spürbaren einfluss auf das durchschnittliche Autoleben haben.
Interessante Frage: wie sieht das einfahren eines Schiffdiesels aus? wie das eines Formel 1 Motors und wie das einer Flugzeugturbine ? auf dem Prüfstand? im Alltagsbetrieb, im Alltag mit Einschränkungen und wenn auf dem Prüfstand, in welcher Form und warum
Zitat:
Original geschrieben von Kev-RS
Aber irgendwie auch wieder komisch, weil VW testet ja ihre Motoren und geben auf grund der gemessenen leistung die angaben an.
Nö, die Motoren streuen ja sowohl nach oben, als auch nach unten.
Damit sich keiner bei VW wegen zu geringer Leistung beschweren kann, geben sie dort eher die untere Region dieser Spanne an.
Wenn du also Glück hast, hat dein GTD z.B. 180 PS, wenn du Pech hast "nur" 170 PS, während die anderen Fahrer im Durchschnitt mit 175 PS unterwegs sind (alle Zahlen sind nur Beispiele!).
Die frage ist jetzt wo wird die leistung gemessen? Liegt die Motorleistung bei 170PS? oder liegen die 170PS auch auf der Straße?
Es ist doch so das man sagt vom Motor bis zu den Reifen gehen rund 5% der leistung verloren. Oder bin ich da falsch informiert?