Gerücht: MB USA nimmt in 2022 fast alle V8-Modelle vom Markt

Mercedes E-Klasse W213

Hallo,

heute erschien folgende Meldung, dass MB USA im kommenden Jahr fast alle V8-Modelle diverser Baureihen vom Markt nehmen wird:

https://www.bimmertoday.de/.../

"Erst war es nur ein Gerücht, nun ist es offiziell bestätigt: Mercedes wird auf dem US-Markt ab dem Modelljahr 2022 zahlreiche V8-Modelle einstellen und den Markt kampflos BMW und anderen Wettbewerbern überlassen. Betroffen davon sind naturgemäß vor allem sehr hochmotorisierte Fahrzeuge, etwa die 63er-Modelle von Mercedes-AMG sowie die Luxus-Baureihen mit 580er- oder 600er-Motorisierung. Die Unterbrechung des Angebots betrifft nicht nur künftige Bestellungen, sondern auch bereits bestellte Fahrzeuge, denn zu den Hintergründen zählen neben Bestrebungen zur Reduzierung der Flotten-Emissionen auch die Verfügbarkeiten von Halbleiter-Chips und anderen Bauteilen.

In der vollständigen Liste betroffener Fahrzeuge, die Jalopnik vorliegt, findet sich gewissermaßen das Who is Who der besonders prestigeträchtigen Daimler-Modelle: Mercedes-AMG GT 63 und 63 S, Mercedes-Maybach GLS 600, Mercedes-AMG G 63 und G 550, Mercedes GLS 580, Mercedes-AMG E 63 S sowie die 63er-Modelle von C-Klasse, GLC, GLE und GLS werden im Modelljahr 2022 allesamt nicht erhältlich sein und das V8-Angebot der Schwaben wesentlich verkleinern. Ob die Prestige- und natürlich auch Marge bringenden Achtzylinder nach 2022 zurückkehren, bleibt abzuwarten: Im Moment spricht Mercedes von einer Angebots-Unterbrechung, aber zumindest die Umweltschutz-Themen dürften 2023 eher eine größere Rolle spielen als im Modelljahr 2022."

Welche Gründe liegen für diese Maßnahme wohl vor?

103 Antworten

Zitat:

@Zanza schrieb am 29. August 2021 um 17:00:57 Uhr:



Zitat:

@FilderSLK schrieb am 29. August 2021 um 15:40:13 Uhr:



Danke. Also vermutest du jetzt wohl auch ein Abgasproblem 😎 (wegen eines Flottenverbrauchs kann ja kein Endkunde einen Hersteller verklagen).

Nein, Aber die können Daimler verklagen, weil die das Fahrzeug mit fehlender Ausstattung verkauft haben.

Das wäre dann aber auch bei den Nicht-V8 der Fall…

Zitat:

@Guhl76 schrieb am 29. August 2021 um 17:59:57 Uhr:



Zitat:

@Zanza schrieb am 29. August 2021 um 17:00:57 Uhr:


Nein, Aber die können Daimler verklagen, weil die das Fahrzeug mit fehlender Ausstattung verkauft haben.

Das wäre dann aber auch bei den Nicht-V8 der Fall…

Genau. Und es bezieht sich nicht auf noch nicht bestellte Fahrzeuge - damit ist seine Spekulation bzgl. einer Klage von Kunden gegen den Hersteller nichts weiter als eine nicht nachvollziehbare Spekulation.

Es bleibt maximal das Argument mit dem Flottenverbrauch.

In den USA können die "Verschmutzungsrechte" unter den Herstellern frei gehandelt werden. Wenn das also der Grund wäre, müsste ein solches Geschäft kurzfristig geplatzt sein und damit sollen nun die möglichen Strafzahlungen verhindert werden.

Gruß

FilderSLK

Ich glaube Verschmutzungsrechte und Flottenverbrauch sind nicht das Gleiche. Aber das wird wieder zu Bund hier alles zu erklären.

Deshalb die Anführungszeichen (der Begriff war anschaulicher). Korrekt wäre "CO2-Zertifikate". Die Leser wissen was gemeint ist und du sowieso, da du dich ja bestens auskennst.

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Mal ne blöde Frage: ist es denn überhaupt so, dass Mercedes in USA wegen des Flottenverbrauchs derzeit Probleme bzw. Strafzahlungen zu befürchten hätte? Wären da andere Hersteller nicht viel eher betroffen?

Ja, andere sind noch mehr betroffen. Aber es hängt wohl davon ab, von wem man zu welchen Kosten Zertifikate kaufen kann. Da wird kräftig gedealt:
https://www.manager-magazin.de/.../...nd-general-motors-a-1270695.html (Vorsicht: Artikel ist schon etwas älter und enthält das Wort "Verschmutzungsrechte" 😎 )

Noch eine Anmerkung zur E-Mobilität: es ist vollkommen klar, dass der Bedarf an „sauberer“ elektrischer Energie enorm steigt, wenn wir wirklich CO2 neutral werden wollen. Der Bedarf für die Mobilität ist dabei nur ein (kleiner) Teil.

Genauso absehbar ist, dass man die notwendige Infrastruktur in vielen Regionen dieser Welt (und teilweise auch in Deutschland) nicht von heute auf morgen aufbauen kann.

Die (deutschen) Autokonzerne treiben nun aber die Politik. Sie können in absehbarer Zeit behaupten, „geliefert“ zu haben. Insofern haben die aus dem „Dieselskandal“ gelernt.

Lasst doch die USA und was alles dort passiert. Viel wichtiger ist hier in EU und da wird es hart für Hersteller.

Ein Auszug aus dem Verlinkten Artikel.

Das 95-Gramm-CO2-Ziel der EU wird 2020 für manche Autobauer teuer. Der Volkswagen-Konzern hatte bereits vorsorglich Geld zurücklegt – zu Recht. Dabei haben VW als Marke und Audi beispielsweise ihre Ziele übererfüllt. Wer noch und wie das funktioniert.
Gerd Stegmaier, Thomas Harloff
25.01.2021

Die EU bekennt sich zum Pariser Klimaabkommen und zur CO2-Neutralität 2050. Deswegen reglementiert sie auch den CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs und insbesondere den von Neuwagen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Flottenverbrauch und den CO2-Limits.
Was hat CO2 mit dem Flottenverbrauch zu tun?

Die EU hat zur Senkung des CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs den Flottenverbrauch der Autohersteller limitiert – in Form einer CO2-Obergrenze für die verkauften Neuwagen von 95g CO2 pro Kilometer (ab 2020). Denn der CO2-Ausstoß hängt direkt proportional mit der Menge verbrannten Sprits zusammen: 1 Liter Benzin verbrennt zu 2,33 Kilogramm CO2, 1 Liter Diesel verbrennt zu 2,64 Kilogramm CO2. 95g CO2/km entsprechen einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,6 Liter Diesel bzw. 4,1 Liter Benzin pro 100 Kilometer.
Hyundai i10, Peugeot 108, Renault Twingo, Skoda Citigo
CO2-Limits verteuern Kleinwagen Erschwingliche Neuwagen bald Geschichte? mehr lesen
Wie berechnen sich die Strafzahlungen?

Überschreitet ein Autohersteller den CO2-Flottenwert, werden Strafzahlungen an die EU fällig. Und zwar 95 Euro pro Gramm Überschreitung multipliziert mit der Stückzahl an Fahrzeugen, die der Hersteller im betreffenden Jahr (2020) in der EU verkauft hat. VW ist mit rund 11 Millionen global verkauften Autos der größte Autohersteller der Welt und hat im Jahr 2019 rund 3,75 Millionen Fahrzeuge in Westeuropa verkauft. Damit trägt der Konzern also das größte Kostenrisiko.

Den Flottenverbrauch senken kann der Hersteller am besten mit Elektroautos. Ihr CO2-Ausstoß wird mit 0 g/km angesetzt und sie zählen doppelt. Ebenfalls doppelt gezählt werden Plugin-Hybride, die weniger als 50 g CO2/km ausstoßen, aber sie gehen eben mit ihrem CO2-wert (NEFZ-Verbrauch) in die Berechnung des Durchschnitts ein.

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

Daimler muss hier reagieren und das haben die bereits. Aber das möchte hier wieder keiner einsehen. Die Zeiten sind vorbei und freut euch auf ein 1,3 Liter Hubraum Motor mit 300 PS .

Können wir nicht einfach mal beim Thema bleiben? 🙁

Es ging darum, dass in den USA die V8 vom Markt genommen worden sind und die Ursachen dafür und nicht um die EU.

Die elektrische Energie muss aber auch produziert werden. Ob die Herkunft des Stroms - zumindest zurzeit - wirklich sauber und der Sache würdig daherkommt, sei dahingestellt.

Auch elektrisch betriebende Fahrzeuge altern, hier vor allem deren Herzstücke. Wie sieht es mit der Wiederverwendung bzw. der Verschrottung oder dem Recycling der Batterieblöcke aus?

Ich finde den Vorstoß der FDP sehr gut, die seit Jahren synthetische Kraftstoffe fordert. Damit könnte man einen neuen Vierzylinder, einen 20 Jahre alten Achtzylinder oder sogar einen Panzer ohne Umbau fahren - und das auch noch sauber und umweltfreundlich.

Geht zwar ein wenig am Thema vorbei, aber ohne diesen Umweltwahn und den damit verbundenen Verboten würden wir hier nicht über dieses Thema diskutieren.

Und genau da liegt ein Teil des Problems. Die EU beschließt etwas und dann wird so getan, als sei dies ein Naturgesetz. Auf dem Weg zur Klimaneutralität gibt es größere Baustellen als den PKW Verkehr.

Ca 85 % des gesamten Primärenergiebedarfs wird in Deutschland noch durch fossile Energieträger oder Kernenergie gedeckt. Da besteht Handlungsbedarf. Wenn die E-Autos mit Strom aus Kohlekraftwerken getankt werden, hilft das nix.

Zitat:

@BMW-E30-Cab schrieb am 29. August 2021 um 19:42:22 Uhr:


Ca 85 % des gesamten Primärenergiebedarfs wird in Deutschland noch durch fossile Energieträger oder Kernenergie gedeckt. Da besteht Handlungsbedarf. Wenn die E-Autos mit Strom aus Kohlekraftwerken getankt werden, hilft das nix.

Deutschland exportiert

keinen

Strom in die USA.

Daher ist der deutsche Primärenergiemix für die Entscheidung, über die wir hier diskutieren, nicht relevant.

Ist ja gut. Mir ist ehrlich ziemlich egal, was die in den USA verkaufen, da ich meine Neuwagen hier kaufe.

Die Frage des TE scheint globaler zu sein. Ein Bekannter hat tiefen Einblick bei MB und sagt, die V8 werden in der Übergangsphase noch angeboten, aber nur mehr unter *AMG*. Also quasi so wie Lexus zu Toyota. Damit kann man die Ölscheichs weiter glücklich machen und der Pöbel soll halt Nähmaschinenmotore fahren.
Möglicherweise wird AMG ähnlich wie Maybach positioniert ..... hoffentlich mit besserem Ergebnis.

Zitat:

@mc.drive schrieb am 30. August 2021 um 07:44:55 Uhr:


Die Frage des TE scheint globaler zu sein. Ein Bekannter hat tiefen Einblick bei MB und sagt, die V8 werden in der Übergangsphase noch angeboten, aber nur mehr unter *AMG*. Also quasi so wie Lexus zu Toyota. Damit kann man die Ölscheichs weiter glücklich machen und der Pöbel soll halt Nähmaschinenmotore fahren.

Möglicherweise wird AMG ähnlich wie Maybach positioniert ..... hoffentlich mit besserem Ergebnis.

Beim zweiten Satz stimme ich nicht zu. MB/AMG hat sich m.E. klar für ein Massenhersteller-Branding entschieden, als das Portfolio mit den 45ern und später 35ern auf nahezu alle Baureihen ausgeweitet wurde. Ich denke nicht, dass die sich daraus wieder verabschieden werden. Im Moment läuft diese Gelddruckmaschine ja noch ganz gut.

Umso verwunderlicher bleibt der spontane Teilrückzug vom Ami Markt mit einer CO2-Begründung.

Gruß

Guido

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