Funktionsweise Tepomat mit Bremseingriff
Eine technische Frage: es gibt bei Passies (leider nur bei höher motorisierten) den Tempomaten mit Bremseingriff. Also der, der nicht nur mit Motorschubschaltung, sondern mit aktiven Bremseingriff die Geschwindigkeit halten kann (kein ACC).
Wie macht der das, gerade bei langen Gefällestrecken? Schleifen der Bremsen oder wie bei Geländewagen a´la HDC? (Um zu dem Thema auszuholen: bei einer Showveranstaltung von Rover konnte ich das HDC - Bergabfahrkontrolle - ausprobieren. Lt. Rovermitarbeitern wird es bei Anhängerbetrieb im Gebirge empfohlen, da es wie ABS "stotternd" bremst und die Bremsanlage sich nicht so stark erhitzt wie bei schleifender Bremse).
Vielleicht gibt´s hier nen Mechaniker o.ä. der da was zu weis 🙂
21 Antworten
Um jetzt einfach mal meinen Sempf dazu zu geben:
>Klugscheissermodus an<
Ihr vergesst die Gesammtkonstruktion "Auto". Denn wie schon erkannt verrichten nicht nur die Bremse die Bremsarbeit - sondern auch der besser gekühlte Motor. Der Sinn des Intervallbremsens ist schlicht und ergreifend der, dem Motor möglichst viel Bremsarbeit zu überassen...
Betrachtet man die Bremsen für sich alleine so mag es auch meinem bescheidenen Phsyik-Restwissen nach keinen Unterschied machen...
>Klugscheissermodus aus<
In diesem Sinne 😉
Zitat:
Original geschrieben von BigKid
Um jetzt einfach mal meinen Sempf dazu zu geben:>Klugscheissermodus an<
Ihr vergesst die Gesammtkonstruktion "Auto". Denn wie schon erkannt verrichten nicht nur die Bremse die Bremsarbeit - sondern auch der besser gekühlte Motor. Der Sinn des Intervallbremsens ist schlicht und ergreifend der, dem Motor möglichst viel Bremsarbeit zu überassen...
Betrachtet man die Bremsen für sich alleine so mag es auch meinem bescheidenen Phsyik-Restwissen nach keinen Unterschied machen...
>Klugscheissermodus aus<In diesem Sinne 😉
Hallo,
alleine sich schon im Vorfeld für einen Beitrag zu entschuldigen zeigt eigentlich, mit welchen Nackenschlägen hier Forum im Durchschnitt gerechnet wird.
Die Diskussion hat sich etwas von der ursprünglichen Frage der Funktion des ACC auf Gefällstrecken entfernt.
Trotzdem würde ich vermuten, dass auch die Motorbremse einen Bereich höchster Wirksamkeit hat (Drehzahl / Übersetzungsverhältnis = eingelegter Gang) Wenn man die Funktion des Motors so betrachtet, wirkt hier eine konstante Bremskraft (bei idealen Verhältnissen wie im Physikunterricht) der Hangabtriebskraft entgegen. Dadurch ändert sich an der eigentlich Frage ob bei Intervallbremsen die Wärme besser abgegeben wird nur insoweit etwas, dass die erwartete mittlere Temperatur der Bremsscheibe durch die Motorbremsleistung geringer ausfällt (mit den dann schon angenommmenen Effekten der geringeren Wärmeabfuhr bei geringerer Temp.-Diff) .
Aber für mich bleibt die Frage immer noch welches Verfahren unter praktischen Bedingungen wirklich besser die Wärme abführt. Oder aber, ob beim Konstantbremsen oder beim Intervallbremsen ein besserer Gesamtwirkungsgrad erzielt wird.
Gruss
Dr. Hansen
Also ich hab zwar keinen Passat ( dafür mein Dad, den ich ab und zu mal fahren darf, deswegen lese ich auch hier ab und zu mal mit ), aber sofern ich mich richtig an die Fahrschule erinnere bremst mal im Interval günstiger.
Grund: Fading ist ja auf die hohe Oberflächentemperatur der Bremsscheibe/Bremsbelag zurückzuführen. Die Bremsscheibe erwärmt sich ja von aussen nach innen beim bremsen, da an der oberfläche die wärme "entsteht". Es gilt also die Oberfläche kalt zu halten. Unter anderem dadurch das sich die Wärme nach Innen ( wo ja auch die Kühlung der Bremsscheibe ist ) verteilen kann. Bremst man nun konstant, muss mit kleiner Tdiff die gesamte Energiemenge nach innen abgeführt werden. Dabei wird die Oberfläche der Scheibe solange wärmer, solange der Wärmestrom es nicht schafft die Wärme abzuführen. ( Also bis ein bestimmtes Tdiff zwischenn Oberfläche und Innen erreicht ist ). Bei einer Intervallbremsung kann die Oberfläche der Scheibe sich zwischendurch abkühlen und macht das durch die höhere Temperatur auch schneller.
Abschließend möchte ich erwähnen das heutige Bremsen sehr standhaft sind, Fadingprobleme im normalen Fahrbetrieb quasi nicht auftreten, aber vor Fahrantritt über einen Pass mit Wohnwagen doch beherzigt werden sollten.
viele Grüße
Qniss
Hallo
Ich hätte da mal eine generelle Frage. Ist ein aktiver Bremseingriff der Fahrzeugelektronik in Deutschland denn eigentlich erlaubt? Ich meine mal gelesen zu haben, das die Abstandstempomate nur ein akustisches Signal ausgeben, wenn man bremsen muß, da der Gestzgeber (außer bei Versuchsfahrzeugen) den aktiven Bremseingriff nicht zulässt.
Gruß
Onki
Also bei den 6-Zylindern im BMW ist es erlaubt, auch ohne ACC. Die Fahrzeuge dürfen meines Wissens nicht bis in den Stand abbremsen. Eine Redunktion der Geschwindigkeit ist aber erlaubt.
Aber mal zur ursprünglichen Frage zurück: Gibt es im Passat den nun eine GRA mit Bremsfunktion (ohne ACC)? Ich habe bisher bei keinem Passat gesehen ...
Nein, gibt es nicht.
Gruß carbon
Zitat:
Original geschrieben von onki69
HalloIch hätte da mal eine generelle Frage. Ist ein aktiver Bremseingriff der Fahrzeugelektronik in Deutschland denn eigentlich erlaubt? Ich meine mal gelesen zu haben, das die Abstandstempomate nur ein akustisches Signal ausgeben, wenn man bremsen muß, da der Gestzgeber (außer bei Versuchsfahrzeugen) den aktiven Bremseingriff nicht zulässt.
Gruß
Onki
Hallo,
der Bremseingriff erfolgt mit max. 30% der Bremsleistung (Quelle:Betriebsanleitung) und bremst bis knapp unter 30 Km/h.
Das akkustische Signal warnt vor Unterschreiten dieser Mindestgeschwindigkeit (dann muss man selber bremsen) bzw. wenn das System erkennt, das bei der vom System max. eingesetzten Bremskraft dass Fahrzeug trotzdem auf das vorausfahrende auffahren würde. Eine eigenständige Notbremsung kannt das System nicht ausführen. Dafür ist aber der Bremsassistent "vorgespannt", ein leichter Tipp reicht dann schon für eine Vollbremsung.
Das System ist gewöhnungsbedürftig, vermutlich auch, weil es noch nicht ganz so fein dosiert bremst wie ein Mensch. D. h. dass man auf der Autobahn bei Kolonnenfahrt beim Einscheren einen Fahrzeugs vor einem häufig das Gefühl hat, früher bremsen zu müssen. Das System bremst dennoch zuverlässig, aber bei dem erwähnten schnellem Abbremsen des Vordermannes komme ich manchmal ins Schwitzen, weil es spät, dann aber gewaltig "zuschlägt".
Bei den meisten Kolonnen-Fahrzuständen (z. B. auch in Tunnel) funktioniert es ausgezeichnet und ich fahre bestimmt > 70% mit dem System und würde es jedem Vielfahrer sehr empfehlen. Es ist ein echtes Sicherheitsplus, weil es Zustände erkennt, die man z. B. durch Müdigkeit oder schlechte Sicht nicht rechtzeitig wargenommen hätte.
Gruss
Dr. Hansen.