Frontspoiler als Abhilfe für schlechtes Fahrverhalten bei hohem Tempo?

VW Käfer 1200

Habe kürzlich eine Fahrt ohne Kofferrauminhalt (auch Reserverad raus) über die Autobahn mit meinem 1303 Cabrio (140 PS-Motor von Kummetat) gemacht. Zu Anfang bekam ich beim Spurwechseln bei 150 km/h feuchte Hände, weil der Wagen keine Stabilität vermittelte. Später, mit weniger Benzin im Tank und daher noch leichterer Vorderachse hab ich mich keine 130 mehr getraut.
Also, entweder Steine vorne reinlegen oder doch ein Kamei-Spoiler? Beim Spoiler ist das Problem, dass er den Ölkühler vorne verdeckt, also muss man Löcher reinstanzen. Aber wieviel bringt der Spoiler überhaupt und dazu noch mit Öffnungen?

52 Antworten

So, den Kamei-Spoiler habe ich drangeschraubt an die Stoßfängerhalterung. Gegen die Kotflügel stützt er sich mit Kork ab, dann brauchen die Kotflügel nicht angebohrt zu werden.🙂
 
Aber das Resultat war eher ernüchternd. Wenn alles aus dem Kofferraum raus ist und kaum Benzin im Tank und kein Beifahrer, fühlt man sich immer noch nicht sicher ab 170. 20 Kilo vorne müssen dazu.
 
Das heißt, die 700 Newton Antrieb, die Kamei verspricht bei 180, glaub ich im Leben nicht. Ob er schneller geworden ist, kann ich auch nicht sagen.
 
Also, Weizenkeim's Vorschlag mit den Gewichten in der Stoßstange kommt als nächstes dran.

ganz ehrlich, wenn er mit frontspoiler nicht sicher liegt, sit bei dir was im argen!!

was ist denn mit Deiner Öltemperatur passiert? Wie viel Grad waren es mit Spoiler?

Gruß
Michael

Hier mal ein Foto von einem Gewicht für die Stoßstangenecke vorn ohne Blinker.
Wollte ich mir vor ca. 20 Jahren auch mal einbauen, hat damals Käfer 1303 Schräglenker mit 100PS Einspritzer D Jetronic.
Habe den Versuch nie zum Abschluss gebracht! Habe es mit Konis gelb und rot und mit Bilstein versucht.
Stabi vorne und hinten zusätzlich. Aber so richtig zufrieden war ich nie. Ich glaube es liegt sehr viel an den Reifen.
Hatte mal einen 1303 "normal" mit 155er Michelin ZX und der lief relativ gut geradeaus, alle anderen waren " Zappelkisten".

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Toll, hast Du da eine Form gebaut, um das Teil zu gießen?
 
Also, eine Zappelkiste ist meiner nicht, ich verlange aber auch nicht, dass er so souverän liegt wie mein Fünfer.
 
Habe die Abstützung des Spoilers nochmal verbessert, dann biegt er sich nicht durch und das Ergebnis ist dann auch ok. Mit Reserverad und getankt gar kein problem.
 
Die Öltemperatur zeigt sich ziemlich unbeeindruckt (max 110 Grad), habe aber auch noch keinen Härtetest (15 min Vollgas gemacht).

Habe Blei von hinten in eine alte Stoßstange gegossen. den Bereich hatte ich glaube ich mit Sperrholz abgetrennt, ist schon fast 20 Jahre her!!
Porsche hat es bei einer 911er Version auch so gemacht.

Tut mir leid, dass ich noch mal mit diesem Thema kommen muss...
 
Aber ich schmeiss den Spoiler wieder raus. Selbst mit einer schweren Betonplatte vorne (mit Spoiler) ist nicht angstfrei 180 zu fahren 😰
 
Das war vorher, also nur mit Gewicht und ohne Spoiler eindeutig besser!
 
Es scheint mir beinahe so, dass der Abtrieb, den der Spoiler bringen soll (700 N laut Kamei) reine Fiktion ist oder sogar ins Gegenteil umschlägt.
 
Man kann das auch gut im Außenspiegel sehen. Im Stand habe ich durch das Gewicht der Betonplatte eine leichte Tieferlegung und der Spiegel zeigt viel Himmel und wenig Straße. Bei 150 km/h kommt er vorne hoch, der Reflexionswinkel des Spiegels ändert sich  und die Straße ist dann gut sichtbar im Spiegel.
 
Baue ich den Spoiler falsch ein? Er wird im Inneren der Stoßstange mit deren Befestigungsschrauben gehalten. Dann hat er zum vorderen Blech einen Abstand von ca. 5 cm. Ich könnte ihn mit Gewalt nach hinten biegen, damit der  Spoiler am Blech anliegt und dann festschrauben. Ich hab ihn aber in seiner Position gelassen und mit 4 Weinkorken zum Blech hin abgestützt. Was ist wohl richtig, welchen Winkel muss er haben 😕
 
Auf jeden Fall werde ich die Idee mit den Gewichten in der Stoßstange aufgreifen. Ich habe berechnet, dass bei 65 cm Abstand der Stoßstange zur Vorderachse und 245 cm Radstand das Gewicht um 26 % mehr Belastung bringt als wenn es auf Höhe VA liegt, dh 40 Kilo in der Stoßstange bringen vorne 50 Kilo und hinten 10 Kilo weniger.
 
Ohne Spoiler wird er dann bestens liegen 🙂
 
 
 
 
 
 
 
 

Hi,

ich glaube eher, das es bei dir auch ein wenig an der Lenkung liegt.
Diese Schneckenumlauflenkung ist nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Ich hatte diese auch in meiner 73 er Limousine und war immer unzufrieden.
Durch das konstruktionsbedingte Spiel um die Mittellage, ist der Wagen halt unruhig.

Mit meinem 79 er Cabrio hatte ich nie das Gefühl, das er bei hohen Geschw. nervös liegt.
Der hat die Zahnstangenlenkung verbaut.

Bin vor drei Monaten noch damit gefahren und muss sagen, das er wirklich gut liegt.

Gruß

Andreas

Da ist schon was dran mit der Lenkung. Ich hab das Spiel zwar auf ein Minimum eingestellt, aber es ist immer noch eine Fingerbreite.  Werde ein neues Thema "Umbau auf Zahnstangenlenkung" aufmachen und gucken, welche Erfahrungen es damit gibt.
 
Aber es ist so, dass der Auftrieb vorne auf ein erträgliches Maß reduziert werden muss. Bin doch schon 190 gefahren (ohne Spoiler, mit genügend Gewicht vorne) und es war ok. Nur mit Spoiler kriegt man das nicht mehr so hin. Ich glaube, das Ding verdient in dem Fall wörtlich übersetzt seinen Namen zu recht 🙁
 
Gruß
Jörg

Moin Jörch,

Du hast die "Störklappe" schon richtig eingebaut, kein Problem.

Die 700 N Abtrieb, die Kamei angibt, glaube ich im Leben nicht. Wir haben mal bei einem 1302 eines Kumpels so ein Kamei-Teil verbaut. Außer einer gefälligen "Manta-Optik" (würg, wer´s mag) brachte das Ding rein gar nichts.

Das mit der Zahnstangenlenkung würde ich lassen, zumindest hintanstellen.Du hast imho ein rein aerodynamisches Problem. Der Wagen wird bei höherem Tempo einfach zu leicht auf der Vorderachse. Das bringt gerade in Verbindung mit Breitreifen den unstabilen Geradeauslauf. Er läuft jeder Spurrille nach und reagiert noch empfindlicher auf Seitenwind.

Wie schon gesagt: Eine Rolle Blei vom Dachdecker, provisorisch in Form gebracht und mit Draht oder Kabelbindern befestigt, schon kann der Versuch starten. Übrigens sollen die Gewichte nicht in erster Linie die VA belasten, sondern sie erhöhen das Trägheitsmoment um die Längsachse des Fahrzeugs, deshalb möglichst weit vorn und möglichst weit außen.

Gruß

Frank

Moin Frank,
 
das mit dem Dachdecker kommt gut, bei mir regnet es rein, da wo der Schornstein aus dem Dach kommt und mit Blei abgedichtet wird. Das kann ich gleich in die Stoßstange packen 🙂, sobald ich wieder in Kuhland (Ostfriesland) bin.
 
Wegen des Massenträgheitsmomentes um die Längsachse bin ich mir nicht sicher, was gut ist. Wenn man sich den Wagen als Drehschwinger (Feder-Masse System mit Dämpfung) vorstellt, würde eine Erhöhung des Trägheitsmomentes durch weit außenliegende Gewichte bewirken, dass bei gleichbleibender Dämpfungskraft die Eigenfrequenz sinkt und die Dämpfung des Gesamtsystems geringer wird. Das heißt, er pendelt langsamer aber länger. Letzteres kann doch nicht gewollt sein oder?
 
Gruß
Jörch

Zitat:

Original geschrieben von Karl-der-Käfer


Moin Frank,

das mit dem Dachdecker kommt gut, bei mir regnet es rein, da wo der Schornstein aus dem Dach kommt und mit Blei abgedichtet wird. Das kann ich gleich in die Stoßstange packen 🙂, sobald ich wieder in Kuhland (Ostfriesland) bin.

Wegen des Massenträgheitsmomentes um die Längsachse bin ich mir nicht sicher, was gut ist. Wenn man sich den Wagen als Drehschwinger (Feder-Masse System mit Dämpfung) vorstellt, würde eine Erhöhung des Trägheitsmomentes durch weit außenliegende Gewichte bewirken, dass bei gleichbleibender Dämpfungskraft die Eigenfrequenz sinkt und die Dämpfung des Gesamtsystems geringer wird. Das heißt, er pendelt langsamer aber länger. Letzteres kann doch nicht gewollt sein oder?

Gruß
Jörch

Moin Jörch,

tschuldigung, dass ich erst mich jetzt melde, aber jemand stand da wohl auf meiner DSL-Leitung, die funktionierte nur noch sporadisch.

Das Problem mit dem Schornstein habe ich übrigens auch, der Dachdecker gibt der Abdichtung nicht mehr lange - also, falls Du noch zusätzliche Gewichte brauchst...

Zum Thema: Der Wagen ist leider kein relativ einfach zu berechnender Drehschwinger. Theoretisch hast Du recht, aber in der Praxis kommen leider noch weitere, kaum zu berechnende Faktoren hinzu. Wie z.B. das Verhältnis gefederte zu ungefederten Massen, die Walkarbeit der Reifen, progessive Dämpfung, Störimpulse von außen wie Bodenwellen, Gegenlenken des Fahrers blablabla...

Aber gerade durch die Gewichte soll ja verhindert werden, dass es überhaupt zum Pendeln kommt.

Weit vorn deshalb, um die Vorderachse möglichst hoch zu belasten.

Weit außen, um den sogenannten Pirouetteneffekt zu erzielen, bekannt aus dem Eiskunstlauf, wo sich bein Ausstrecken der Arme der Drehimpuls um die Längsachse drastisch verlangsamt.

Außerdem verschiebst Du durch die Zusatzgewichte auch noch die Eigenresonanz des "Gesamtsystems Luise" hin zu tieferen Frequenzen, so dass eine Anregung zum Schwingen unwahrscheinlicher wird.

Ein Beispiel: Die älteren Z-Modelle von Kawasaki (und auch anderer Hersteller, berühmt-berüchtigt ist hier die Honda-Goldwing) neigten bei Überfahren einer Bodenwelle so bei 170-180 km/h dazu, sich heftigst aufzuschaukeln. Grund: Die Japaner konnten zwar mächtig starke Motoren bauen, hatten aber noch nicht die passenden Fahrwerke dazu. Zudem wurden sie durch die relativ aufrechte Sitzposition auch noch auf der VA zu leicht. Damit geriet dann der Rahmen in den Bereich seiner Eigenresonanz und man benötigte im Extremfall zwei Fahrspuren.

Abhilfe des Problems: Mitführen eines zusätzlichen Ballastgewichtes in Form meiner Freundin (und jetzigen Frau).
Dann war auch jenseits von 180 Ruhe (ich meine jetzt fahrwerksseitig, das Gezeter meiner Frau möchte ich hier nicht wörtlich wiedergeben, sie fährt nicht gerne schnell.)

Hoffentlich habe ich nicht zu viel geschwafelt, lass mal hören, was aus dem Experiment geworden ist.

Gruß

Frank

Ich behaupte weiterhin, dass KARL-DER-KÄFER bei der VA suchen muss. Da ist was nicht i.O.
Selten ist auch die Stellung der HA ausschlaggebend. Achsversatz, nicht parallel laufende Achsen ect.
 
Gerade die Honda Goldwing -wer sie mag, na ja - hat bis zur Änderung des Rahmens einigen das Leben gekostet. Honda wurde von vielen Hinterbliebenden verklagt. Sammelklage oder so was.
 
Ich habe keine Probleme bei hohen Geschwindigkeiten - ohne R.-rad im Kofferraum.
Ausser - ich erwähnte es schon mal- bei Seitenwind.

Zitat:

Original geschrieben von flatfour


Ich behaupte weiterhin, dass KARL-DER-KÄFER bei der VA suchen muss. Da ist was nicht i.O.
Selten ist auch die Stellung der HA ausschlaggebend. Achsversatz, nicht parallel laufende Achsen ect.

Hallo,
ich fahre einen 1302 mit Motor und minimaler Tieferlegung (Koni rot innen) von Kummetat. Unter der Stoßstange meinen Ölkühler, ohne Spoiler und immer mit leerem Kofferraum und habe trotz "alter" Lenkung keine Probleme. Klar ist, dass bei ca. 180 (lt GPS) die Lenkung leicht ist, aber die Zicken die dieses Auto macht lässt mich auch an einen anderen Fehler glauben...
Grüße pkoll

Der Wagen macht ja eigentlich keine Zicken; der Geradeauslauf ist ok, auch bei hohen Geschwindigkeiten. In Kurven klasse. Was halt kommt bei schneller Fahrt, ist ein Unsicherheitsgefühl; leichte Lenkung usw.  Vielleicht ist es auch ein Stück weit übergroße Sensibilität meinerseit. Ich kann z.B. keinen Sprinter schneller als 130 fahren. Auch mit Vans, Geländewagen und VW-Bussen (T5) habe ich Probleme, also alles, was nicht flach auf der Straße klebt und hart geferdert ist. Mein idealer Renner war mein 330i. 😁😁😁
 
Will sagen, vielleicht setzt sich eine von Euch in die Luise und fährt 190 und fragt mich, was ich eigentlich habe. Es gibt auch Leute, die können auf einer 20m hohen Säule stehen und freihändig runtergucken. Auch nix für mich...
 
Fakt ist:
Mit Belastung (30 kg im Kofferraum + getankt) und ohne Spoiler war alles ok, auch bei Tacho 190.
 
Ohne Belastung und Beifahrerin kamen dann die Probleme.
 
Dann wieder Last rein = wieder ok.
 
Dann den Spoiler drauf und ohne Last = nicht ok
 
Dann Last rein mit Spoiler = immer noch nicht gut;
d.h. mit Spoiler schlechter als ohne! Dazu noch, dass man anhand des Reflexionswinkel des Rückspiegels sieht, wie der Wagen vorne hoch geht ab 130 (wenn Spoiler drauf). Das ist doch auch nicht normal.
 
Die VA hat Maestro Kummetat gemacht (wie bei pkoll mit roten Konis) und nochmal geprüft. Die muss in Ordnung sein. Was ich nicht ausschließen will, sind die Reifen (Fulda Y2000), die taugen nicht viel.
 
Nächstes Wochenende kommt der Spoiler wieder runter und dann Franks Lösung mit der scheren Stoßstange zum Zuge.  Will nur hoffen, dass das Wetter gut ist, sonst bleibt Luise im Stall 🙄.
 
Werde Euch auf jeden Fall berichten.
 
Gruß
Jörch
 
 
 
 
 

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