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Frage zu Steuerzeiten 1100ccm GG Motor
Hallo,
habe mich mal dem 1980er 1er meines Kumpels angenommen. Der Golf war ein Scheunenfund, wurde nach Kauf neu getüvt. Es waren nur kleinere Dinge dafür notwendig. Das war vor rund 2 Jahren.
Seit dem wurde der Golf wenig und zuletzt gar nicht mehr bewegt.
Heute habe ich den recht problemlos wieder zum Fahren gebracht, aber der Motor läuft wie ein Sack Nüsse. Daraufhin habe ich nach kurzer Warmlaufphase das Ventilspiel eingestellt, ich musste zwar, aber nur wenig nachstellen. Brachte aber keine Besserung.
Der Motor hört sich an, als ob er nur auf drei Töppen läuft. Ziehe ich aber nach und nach die Zündkabel ab, läuft er noch mieser. Auch das Drehen an der Zündung brachte nichts. Kerzen sind noch gut, aber total verrußt. Verteiler und Finger sind ok.
Standgas hat er nur, wenn der Choke mehr als die Hälfte gezogen ist, drücke ich den rein, bleibt der Motor nur mit Gasgeben an.
Soweit ich mich entsinne, ist der Motor nie ruhig gelaufen. Deshalb habe ich heute versucht, die Steuerzeiten der KW und NW zu prüfen, aber hier liegt das Problem:
Die KW hat die Markierung an Riemenscheibe und am Blech darüber, das ist ersichtlich. Bloß komme ich mit der Markierung der NW nicht zurecht: womit soll die Markierung am NW-Rad fluchten? Bei OT 1. Zylinder und KW steht die Markierung einfach oben. Stimmt das so? Bilder hängen mal an zur Ansicht.
Ich finde dazu auch nicht wirklich was im Netz.
Zudem habe ich wegen dem fehlenden Standgas diesen Leerlaufregler an der Seite des Vergasers im Verdacht. Der soll wohl klacken beim Einschalten der Zündung, macht er aber nicht. Beim Ausbau steht der kleine Kolben des Reglers halb raus. Gibt es den noch neu irgendwo zu kaufen, oder kann man den einfach weg lassen?
Vielleicht gibt es hier noch einen Spezi, der sich mit dem 1,1L GG Mötorchen auskennt und der mir sagen kann, wie man die NW auf OT positioniert?
Danke schonmal!
Beste Antwort im Thema
Normalerweise ja, Da ist ein O - Ring der nach dem lösen undicht werden könnte. Wenn Du den Riemen runternehmen mußt, an der Nockenwelle versuchen den runterzuziehen, so stramm ist der ja nicht gespannt. Rauf den umgekehrt vorsichtig rauffriemeln.
Aber eine 1/2 an der NW verstellt kann er ja nicht sein, da der Motor läuft. Den Motor an der Kurbelwelle eine Umdrehung drehen, bis die Kerbe wieder OT erreicht hat, dann die NW Markierung kontrollieren. (2 Umdrehungen Kurbelwelle = 1 Umdrehung Nockenwelle)
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70 Antworten
Zitat:
@Cabrioracer-Tr schrieb am 26. Juni 2015 um 21:00:20 Uhr:
Danke für den Tipp, werde mir die Kontakte auch ansehen!
In meinem Post von 10:56:31 war das Wort "Zündkontakte" ein LINK !
(jetzt müßtest Du das Wort "LINK" anklicken :D :D :D )
und schwupps bist Du im Ersatzteilkatalog :D
mit Explosionszeichnug und ET. Nummern.
(gab bei den Verteiler offenbar auch 2 Hersteller / Zulieferer
Wenn er dann einen Unterbrecherkontakt hat, würde ich den wechseln. (sollte alle 15.000 gewechselt werden) Hatte die bei meinem Golfi 1 aber mehr als 20.000 gefahren. (rausgenommen, nachgefeilt, eingebaut, eingestellt) Bei diesem Motor brauchst Du kein OBD Diagnosegerät :D. Da reicht ne 0,4 er Fühlerlehre und ne Prüflampe, um den wieder zum Laufen zu bringen.
Kontakt ausbauen, neuen einsetzen, Schraube leicht anziehen. (etwas Boschfett auf das Gleitstück) Verteiler (Motor) so hindrehen, das der Nocken den Kontakt öffnet. Dann bei montierten Lagerdeckel den Kontakt einstellen, so daß die 0,4 er Lehre saugend durchpaßt, Schraube festziehen. Dann Motor auf Markierung Zündzeitpunkt stellen, Prüflampe über Klemme 1 und Masse schalten. Verteilerschrauben lösen, drehen bis Prüflampe aus geht. Das ist der Zündzeitpunkt. Verteiler festziehen, zurückdrehen, in Drehrichtung nochmals die Markierung/lampe aus kontrollieren. Hab das danach mit meiner Stroboskoplampe geprüft, paßte aber immer.
Bei meinem Audi 80 mit 1,3 ltr Motor gleicher Bauart, allerdings in Längsrichtung eingebaut (Verteiler hatte ca 5 cm zur Motortrennwand Abstand) hab ich den Verteiler abgebaut, und dann die Kontakte gewechselt, mit 0,4 eingestellt, und dann den ZZP eingestellt.
th
Heute wieder mal am Golf gewerkelt:
Zündverteiler ausgebaut und begutachtet, scheint alles ok zu sein, auch die Kontakte sind recht frisch. Unterdruckverstellung klappt auch. Zündkerzen (WR 7 DC) ausgebaut und gereinigt. Sind noch keine 2000km gelaufen. Zündkabel angesehen, die sind zwar nicht neu, haben aber keine Risse oder Beschädigungen. Kein Funkenschlag sichtbar. Kontakt des Verteilerfingers blank geschliffen.
Bei laufendem Motor Kerzenstecker einzeln nacheinander abgezogen, jedes Mal lief er noch schlechter. Außer beim 1. Zylinder war es nicht ganz so auffällig. Zündverteiler in Mittelstellung eingestellt. Motor läuft nach wie vor schlecht. Anordnung Zündkabel sind richtig (1-3-4-2 gegen den Uhrzeigersinn von vorne Zündverteiler aus gesehen).
Dann Vergaser und Umfeld angesehen: alles recht sauber, Unterdruckschläuche sind intakt, Ansaugbrücke sauber und Dichtfläche ok, Vergaserflansch sieht auch gut aus, keine Risse. Das einzig rissige ist der Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung, aber das dürfte kaum den unrunden Motorlauf verursachen, oder?
Schrauben des Vergaserdeckels nachgezogen. Leerlaufventil ausgebaut und direkt mit Masse und 12V beaufschlagt, es klackt zwar nicht, aber bei minimalem Druck auf den Kolben fährt der ein. Dann Motor laufen lassen mit direkten 12V auf das Ventil, keine Besserung. Ohne Strom am Ventil lief er noch schlechter. Das Teil scheint Strom zu bekommen und zu funktionieren, auch ohne direkte Überbrückung.
Da der Motor eh neu eingestellt werden muss, wenn er wieder richtig läuft, habe ich die große Schlitzschraube rechts am Vergaser (CO?) bei laufendem Motor einmal komplett rein und raus gedreht, kein Unterschied zu spüren. Ist das normal?
Ich habe immer noch dein Eindruck, der schlechte Motorlauf kommt von der Zündung statt vom Vergaser, ich mag mich wohl auch irren. Denn dieses Schütteln und Knallen aus dem Auspuff kenne ich noch von meinem GTI, als nach der Motorwäsche der Verteiler innen feucht war. Auch das Knallen und Feuerspucken aus dem Vergaser kommen mir eher nach verstellter Zündung und falschen Steuerzeiten vor, auch wenn letzteres zu 99% ausgeschlossen wird. Kann ein Vergaserproblem solche Symptome verursachen? Vielleicht ist ein Ventil hinüber, da sollte ein Kompressionstest eine Aussage geben.
Was noch auffällig ist, dass der Motor extrem starke Abgase verursacht, die ganze Halle (und ich auch...) hat danach trotz gutem Durchzug gestunken.
Ich begreife es nicht...
Habe übrigens zufällig rausgefunden, dass man auch die alten Ausgaben von "So wirds gemacht" online lesen kann, da ist auch der 1er Golf inkl. 1100ccm Motor aufgeführt:
http://sowirdsgemacht.com/band10/VW-Golf-VW-Jetta-VW-Scirocco.html#!1
Werde die Tage den Vergaser ausbauen und mir die Innereien ansehen, ggf. alles reinigen. Auch den Abstand des Zündkontaktes überprüfen. Wenn das nicht hilft, kommt die Karre in eine Werkstatt.
Hänge mal noch Bilder vom Vergaser und Zündverteiler an, vielleicht entdeckt ihr noch etwas Ungewöhnliches?
PS: Sicherung Nr. 9 war druchgebrannt, ist aber wohl Heckscheibenheizung, oder?
Und das Bremslicht brennt dauerhaft, ich konnte den Schalter am Pedal oder Bremskraftverstärker nicht finden, wo sitzt der? Ich muss jetzt deshalb immer die Batterie abklemmen.
Danke weiterhin...
Kompression hast Du noch nicht gemessen? Da Du ja nach Abziehen beim 1. Zylinder fast keine Änderung hattest, könnte da etwas sein. Das knallen und "Feuerspucken" könnten immer noch von einem schlecht schließenden Einlaßventil (jetzt 1. Zylinder) kommen.
Bremslichtschalter sollte am Hauptbremszylinder sitzen, Kabel abziehen, ob dann noch leuchtet.
th
Die Kompression messe ich noch, muss mir das Gerät erst ausleihen. Ich denke seit heute auch, dass am Zylinder 1 was faul sein könnte. Aber eigentlich ist der GG Motor recht robust, oder?
Zitat:
@Cabrioracer-Tr schrieb am 27. Juni 2015 um 20:43:51 Uhr:
Aber eigentlich ist der GG Motor recht robust, oder?
klar ist der haltbar aber der ist mittlerweile auch schon gut ü30
Mfg Kai
Zitat:
@Cabrioracer-Tr schrieb am 27. Juni 2015 um 20:43:51 Uhr:
Aber eigentlich ist der GG Motor recht robust, oder?
Nicht nur der, auch andere Motoren sind robust, es kann aber jeden treffen. Auch bei "modernen" Motoren aller Hersteller kommen solche Ventilschäden vor.
Das kann man aber erst nach der Kompressions, oder besser Druckverlustmessung feststellen. Ventilspil hast Du ja mit 20 EV / 30 AV kontrolliert/eingestellt?
Wenn der 1. gegenüber den anderen Zylindern weniger oder keine Kompression hat, muß der Kopf so oder so demontiert werden.
th
Kompression habe ich gestern geprüft, alle Zylinder haben 10,0 bzw. 10,5 Bar, also gute Werte.
Vergaser ausgebaut, alles begutachtet, Düsen angesehen, diese waren frei von Dreck, wie auch die Schwimmerkammer. Fuß- und Papierdichtungen sind heil. Alles funktioniert. Hatte ein kleines Loch an der Seite im Gehäuse entdeckt und dachte, dies wäre mein Problem. Loch verschlossen, Vergaser eingebaut, keine Besserung.
Ich werde die Zündkabel erneuern und auch den Verteilerfinger samt Deckel. Wenn das nicht hilft, ab zur Werkstatt.
Ich werde berichten...
Update:
der Golf schnurrt wieder wie ein Kätzchen!
Habe die Zündkabel, Verteiler und Verteilerfinger doch mal neu gemacht. Die alten waren zwar nicht objektiv defekt, aber halt alt. Danach lief der Motor zwar noch nicht hundert prozentig, aber schon besser. Aber Standgas hatte er immer noch nicht.
Bin dann ein paar Runden auf einer abgesperrten Strecke gefahren und danach lief er ganz rund. Aber immer noch kein Standgas. Das Leerlaufventil klackte auch nicht bei Zündung an. Da nochmal angesetzt und siehe da, die Fadensicherung des Leerlaufventils war defekt! Konnte ich aber erst nach ganz genauem Hinsehen entdecken. Ist übrigens Sicherungsplatz Nr. 9.
Jetzt klackt das Ventil beim Starten wieder und der Motor läuft im Stand 1A, jetzt auch ohne gezogenen Choke.
Danke nochmal an alle Helfer hier!
Also mal wieder ne Kleinigkeit (Sicherung :D) Das mit dem nichtklackern des Leerlaufabschaltventils hast Du ja gleich am Anfang selbst erkannt. Hätte man mit der Prüflampe die Stromzufuhr messen können.
Eine Sicherung knallt aber nicht aus Jux und Dollerei durch. Kuck noch mal nach, was noch so über die Sicherung 9 geschaltet ist. Wenn die z.B. nach Einschalten der Heckscheibenheizung wieder durchknallt, ist da eine sehr hohe Stromaufnahme, oder in der Leitung ein Kurzschluß.
th
Danke, werde ich mal überprüfen!