Frage an Vielfahrer mit Distronic zum Thema Hebel vs. Lenkradknopf

Mercedes E-Klasse W213

Hallo liebe Foristen,

ich spiele aktuell mit dem Gedanken, eine nagelneue S-Klasse W223 zu bestellen.
Aktuell fahre ich einen W213 Bj Ende 2017, welcher dieses wundervolle Distronic MIT HEBEL zum Einschalten hat. Ein Freund hat einen brandneuen W213 Bj. 2022, der aber leider schon nur den Lenkradknopf hat, wie auch die W223 S-Klasse.
Somit dürfte es auch den W214 betreffen.

Ich selber als Langstreckenfahrer nutze den Hebel gefühlt öfter als den Blinker.
Toll daran ist: man muss an nichts denken, das geht voll automatisch mit der Hand, eingeübter Handgriff.
Meine Frau hat einen BMW und es ist wirklich schrecklich nervig, dass man jedes Mal am Lenkrad genau schauen muss, wo man drückt. In der S-Klasse und den jetzt gebauten W213 ist es noch schlimmer, da die Tasten viel kleiner sind und man IMMER hinschauen muss, einfach nur "mit dem kleinen Finger 1 km/h oder 10 km/h schneller machen" geht nicht mehr ohne hinzuschauen.

Wie wichtig findet Ihr den Distronic als HEBEL und wie findet Ihr, dass Mercedes den einfach weggelassen (eingespart??) hat (übrigens aber um zugleich Scheinwerfer anzubieten, die einen Bagger auf die Straße projezieren).

Bitte schreibt mal dazu, ob Ihr vom Profil
* eher Stadtfahrer
* eher Landstraßen / gelegentlich Autobahn
* oder Autobahnlangstreckenfahrer
seid...

Denn mein Gefühl: Die Manager, die immer nur von ihrem Häusschen in Esslingen zum Büro nach Stuttgart fahren, haben einfach die richtigen Heavy-User vergessen, also Leute wie mich oder uns, die einfach deshalb Mercedes fahren, weil einem das Auto so wahnsinnig viel Arbeit abnimmt und saubequem ist. Und jetzt müssen wir jedes Mal doch wieder aufs Lenkrad schauen. Finde das absolut schlecht, und bin -bei aller Verlockung- am Schwanken ob ich deswegen komplett auf die S-Klasse verzichte (es konkretisiert sich, es einfach sein zu lassen), weil der W213 eh schon gut ist, und die S-Klasse einfach beim Fahren weniger assistiert und der neue Level 3 noch so unausgereift ist und nicht mit der lenkenden Hinterachse kann usw., was mir aber sehr wichtig ist (aus regulatorischen Gründen kann der auch nicht so einfach wie die 2017er E-Klasse den Überholvorgang mehr machen, was auch extrem nett ist, einfach Blinker drei Sekunden antippen und das Auto überholt, ist top!)

Schöne Grüße
T

82 Antworten

Zitat:

Du würdest genauso handeln? Das war zumindest ehrlich.
Tja, das sieht man auch an sämtlichen anderen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Deswegen ist die Welt so, wie sie ist.
Kann man machen, muß man aber nicht. Aber wenn, dann bitte bitte kein Beklagen über soziale Ungerechtigkeit, Umweltzerstörung, Artensterben, Krieg u.s.w.

Wenn unterm Strich danach jemand den gesamten Laden sanieren muss, weil die Kunden genug haben: nein, würde ich nicht.

Und aktuell scheint erneut der Kunde die letzte Priorität zu sein.
Daher: das ist langfristig gefährlich, auch wenn es kurzfristig Gewinne bringt.
Auch ein Shareholder hat nichts von kurzfristigen Gewinnen, wenn es langfristig das Unternehmen in Gefahr bringt. Und das passiert immer, wenn man den Kunden aus dem Blick verliert.

Zitat:

@Chicago124 schrieb am 8. Mai 2022 um 15:57:51 Uhr:



Und aktuell scheint erneut der Kunde die letzte Priorität zu sein.

Warum glaubst Du das? Wäre Deine Einschätzung richtig, würden sich die Autos die Reifen eckig stehen, oder nicht?

Fakt ist: die Leute stehen Schlange, die Wartezeiten neigen sich den Katastrophenzeiten der 70er und 80er zu. Bei Tesla haben die Endsiebziger schon angerufen und wollen ihre Teurer-als-Neu-Jahreswagen zurück. Mal sehen, wann das beim Mercedes auch wieder so kommt (unser W123 von 1977 war so eine Sache...mein Daddy meinte, den müsse er unbedingt haben, robuste und rassige 109 PS aus 2.3l Hubraum...und nicht mal ein Radio drin und für das Geld kriegste heute einen vergleichbar ausgestattetn Dacia. :-) )

Offensichtlich gibt es genug Kunden, die das wollen. Sind die alle blöd? Ist ne rhetorische Frage, sind sie natürlich nicht.

Bin heute wieder mal mit unserem Golf VII 1.0 TSI gefahren, ein -- wie ich finde -- richtig gutes Auto um das bisserl Geld: mit 5 Litern auf 100 km recht sparsam, gut und untenraus richtig bärig motorisiert mit den 110 PS, komfortabel und auch einigermaßen leises Fahrwerk ... aber DAS ist ein komplizierter Tempomat. Geht auch irgendwie zu bedienen, aber dagegen sind die Minitasten am 213er Vor-MOPF noch richtig gut.

Ansonsten kann man nur festhalten, dass Mercedes neben ergonomisch sehr guten Entwicklungen auch immer wieder mal daneben gegriffen hat. Schauen wir mal, wie das in Zukunft sein wird.

Zitat:

Fakt ist: die Leute stehen Schlange, die Wartezeiten neigen sich den Katastrophenzeiten der 70er und 80er zu. Bei Tesla haben die Endsiebziger schon angerufen und wollen ihre Teurer-als-Neu-Jahreswagen zurück. Mal sehen, wann das beim Mercedes auch wieder so kommt (unser W123 von 1977 war so eine Sache...mein Daddy meinte, den müsse er unbedingt haben, robuste und rassige 109 PS aus 2.3l Hubraum...und nicht mal ein Radio drin und für das Geld kriegste heute einen vergleichbar ausgestattetn Dacia. :-) )

Offensichtlich gibt es genug Kunden, die das wollen. Sind die alle blöd? Ist ne rhetorische Frage, sind sie natürlich nicht.

Das aber hat andere Gründe, nämlich Lieferengpässe für Teile. Und das Phänomen mit dem Preis heisst Inflation.

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Hallo,

da hier, mal wieder, sich eigentlich nur Leute melden die offensichtlich mit der Touchbedienung der Distronic nicht klar kommen und damit das Negative sehr in den Fokus rückt.

Für mich sieht es aber so aus, das ich nach einer Umgewöhnungsphase, von BR212 kommend auf BR213 mopf, die Distronic genauso gut oder schlecht bediene wie vorher.

Für meinen Daumen reichen die Erhebungen am Touchfeld um sich blind zu orientieren und die visuelle Bestätigung im HUD ist für mich ein Riesen Fortschritt. Ich hatte früher mit dem Hebel auch die Situation das ich z.B. 10 Schritte Hoch/Runter wollte und es nur 1er Schritte waren.

Und falls es doch zu einer "Fehlbedienung" kommt, dann hat es auch noch nie eine kritische Situation gegeben.

Zitat:

@Chicago124 schrieb am 8. Mai 2022 um 20:31:01 Uhr:


Das aber hat andere Gründe, nämlich Lieferengpässe für Teile.

Wenn die Autos so scheiße wären, wären sie auch bei Teilemangel gut verfügbar.

Zitat:

Und das Phänomen mit dem Preis heisst Inflation.

Bei Jahreswagen? Erzähl.

Zitat:

@TomsDI schrieb am 9. Mai 2022 um 14:03:34 Uhr:


Hallo,

da hier, mal wieder, sich eigentlich nur Leute melden die offensichtlich mit der Touchbedienung der Distronic nicht klar kommen und damit das Negative sehr in den Fokus rückt.

Für mich sieht es aber so aus, das ich nach einer Umgewöhnungsphase, von BR212 kommend auf BR213 mopf, die Distronic genauso gut oder schlecht bediene wie vorher.

Für meinen Daumen reichen die Erhebungen am Touchfeld um sich blind zu orientieren und die visuelle Bestätigung im HUD ist für mich ein Riesen Fortschritt. Ich hatte früher mit dem Hebel auch die Situation das ich z.B. 10 Schritte Hoch/Runter wollte und es nur 1er Schritte waren.

Und falls es doch zu einer "Fehlbedienung" kommt, dann hat es auch noch nie eine kritische Situation gegeben.

Im Headup-Display war die Geschwindigkeit schon mindestens ab Ende 2017, also noch "mit Hebel".
Die ganz neuen Lenkräder haben leider keinerlei physische Erhebung, und genau das ist das Problem.
An den kleinen Regler könnte ich mich vielleicht auch noch gewöhnen, aber ganz ohne geht halt gar nicht.

Also mein Lenkrad aus 2021 hat diese Erhebungen. Wurde das im Jahr 2022 wieder geändert?

Zitat:

Also mein Lenkrad aus 2021 hat diese Erhebungen. Wurde das im Jahr 2022 wieder geändert?

Also die S-Klasse w223 hat keinerlei Erhebung. Das ist pures Touch, mikroskopisch klein, keinerlei Haptik.

Und die ist immer Vorreiter der E-Klasse. Bekannter hat neue E-Klasse von 2022 da war auch keine Haptik erkennbar.

Welches Lenkrad soll das sein? Auch die aktuelle S-Klasse hat die Erhebung. Die sind ca. 1mm und auf den Bildern gut zu sehen

Ich finde schon, dass das Beispiel Digicam -ganz allgemein- in Sachen guter, schneller Bedienbarkeit passt.

Konkreter: ist ein Mercedes jetzt ein Wegwerfartikel, den man mal beim Sharing ausleiht, den man mal ganz kurz auf der Karriereleiter nutzt (später kommt dann BMW oder Tesla ?) oder den man nach einmaligen Ausprobieren gewiss nicht mehr nochmals wählt ?

Nein.

Ein Mercedes ist noch immer etwas, was zur Belohnung kommt, zu dem man sich irgendwann durchringt (oder durchspart). Er ist also ein Ding, was man mag, gar verehrt, was man vorher studiert.
Und das darf eigenständige, bewährte, sichere Bedienungselemente haben, welche nicht selten vom Wettbewerb kopiert wurden.
Ganz krass ist auch die Abschaffung des klassischen Lichtdrehreglers. Wann ist der Kombihebel dran ? Unwertig (bis zum EQS) ist er ja schon geworden.

Wenn der Gesetzgeber gewollt hätte -weil man nachgewiesen hätte, soundsooft geschehen Unfälle wegen uneinheitlicher Bedienung bei Flottenfahrzeugen (zB Polizei !)-, hätte er wesentliche Bedienelemente vorschreiben können (muss eigentlich Gas rechts von der Bremse sein ???),

UND DANN HÄTTE MAN DAS MEISTE BEI BENZ GEWÄHLT 🙂

Zitat:

@OM642red schrieb am 10. Mai 2022 um 14:39:11 Uhr:



Ein Mercedes ist noch immer etwas, was zur Belohnung kommt, zu dem man sich irgendwann durchringt (oder durchspart). Er ist also ein Ding, was man mag, gar verehrt, was man vorher studiert.

Auf den Privatkunden wird das wohl zutreffen - auf den Umsatz trächtigen Gewerbekunden eher weniger und auf den wird das Portfolio zugeschnitten…

Zitat:

@Martin E240T schrieb am 10. Mai 2022 um 14:41:17 Uhr:



Zitat:

@OM642red schrieb am 10. Mai 2022 um 14:39:11 Uhr:



Ein Mercedes ist noch immer etwas, was zur Belohnung kommt, zu dem man sich irgendwann durchringt (oder durchspart). Er ist also ein Ding, was man mag, gar verehrt, was man vorher studiert.

Auf den Privatkunden wird das wohl zutreffen - auf den Umsatz trächtigen Gewerbekunden eher weniger und auf den wird das Portfolio zugeschnitten…

Immerhin ist von den klassischen Herstellern der Anteil Privater Käufer bei MB noch am Größten.

Zitat:

@OM642red schrieb am 10. Mai 2022 um 14:39:11 Uhr:


Ich finde schon, dass das Beispiel Digicam -ganz allgemein- in Sachen guter, schneller Bedienbarkeit passt.

Konkreter: ist ein Mercedes jetzt ein Wegwerfartikel, den man mal beim Sharing ausleiht, den man mal ganz kurz auf der Karriereleiter nutzt (später kommt dann BMW oder Tesla ?) oder den man nach einmaligen Ausprobieren gewiss nicht mehr nochmals wählt ?

Nein.

Ein Mercedes ist noch immer etwas, was zur Belohnung kommt, zu dem man sich irgendwann durchringt (oder durchspart). Er ist also ein Ding, was man mag, gar verehrt, was man vorher studiert.
Und das darf eigenständige, bewährte, sichere Bedienungselemente haben, welche nicht selten vom Wettbewerb kopiert wurden.
Ganz krass ist auch die Abschaffung des klassischen Lichtdrehreglers. Wann ist der Kombihebel dran ? Unwertig (bis zum EQS) ist er ja schon geworden.

Wenn der Gesetzgeber gewollt hätte -weil man nachgewiesen hätte, soundsooft geschehen Unfälle wegen uneinheitlicher Bedienung bei Flottenfahrzeugen (zB Polizei !)-, hätte er wesentliche Bedienelemente vorschreiben können (muss eigentlich Gas rechts von der Bremse sein ???),

UND DANN HÄTTE MAN DAS MEISTE BEI BENZ GEWÄHLT 🙂

Das fasst es aus meiner Sicht ganz gut zusammen.
Manches ist gut geworden, anderes war mal gut. Den neuen Drehschalter der S-Klasse W223 finde ich sehr gut gelungen, man dreht die äussere Form, das ist gelungen. Aber eben auch haptisch, kein Touch.

Weniger Schalter und dadurch ein aufgeräumteres Cockpit finde ich allgemein und grundsätzlich auch gut, vieles konnte weg. Denn wie oft verstellt man wirklich z.B. die Temperatur? Schon gelegentlich, aber nicht so oft, dass man das nicht auch über die (gelungene!) Spracherkennung machen könnte. Auch das Schiebedach kann man über Sprachsteuerung öffnen und schliessen, hier stört mich Touch weniger, also nur ein bisschen, da weniger Bedeutung.

Aber bei BEDIEN-Elementen zum Fahren (!) Touch zu installieren ist aus meiner Sicht billigste Kategorie, Kopie vom Schlechteren, denn nur weil andere etwas schlecht machen muss man es ja selber nicht auch schlecht machen.

Da bin ich bei dir. Vor allem zeitunkritische Komponenten kann man auch in ein Menü stecken. Die Temperatur muss ich nicht in den nächsten 10 Sekunden verändern, wenn der Verkehr es grade nicht zulässt. Beim Schiebedach ich das ähnlich. Aber unsere Motorjournaillie will vor allem die Klimabedienung mit Schaltern sehen. Das passt nicht so wirklich. Ok, der Umluftschalter ist einer, entweder man drückt ihn sehr zeitnah oder lässt es. Aber manch andere sind da echt noch schlimmer. Man erinnere nur an den Teslafahrer, der auf dem Touchscreen den Button für den Scheibenwischer gesucht hat und im Graben gelandet ist.

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