Fast 50% Ladeverlust A250e! Normal?
Ich fahre seit 16 Monaten und ca 14.000 km einen A250e. Wenn ich daheim mit dem Original Mercedes Ladeziegel (1,7kW) lade, habe ich immer zwischen 43 und 48% Ladeverlust!
Ist das Normal?
PS: der Verlust ist der Unterschied zwischen dem angezeigten Verbrauch im Auto und dem gemessenen Strom an der Steckdose. Habe mehrere Strommessgeräte ausprobiert.
32 Antworten
Zitat:
@Nabbit schrieb am 14. Oktober 2023 um 08:07:19 Uhr:
Moin,
ist das ein originaler Ladeziegel? Meiner sieht doch etwas anders aus.Gruß Nabbit
Der ursprüngliche Ladeziegel war kaputt und wurde von Mercedes - nach 3 Monaten Wartezeit! - durch diesen ersetzt.
Zitat:
@joe-han schrieb am 14. Oktober 2023 um 11:56:51 Uhr:
Eine Bewertung des 15€ "Meßgerätes" auf Amazon: 1,0 von 5 Sternen Unbrauchbare Messungen
Rezension aus Deutschland vom 30. August 2023
..weicht um 48% ab....Ich empfehle mal über eine Stunde alle anderen Verbraucher im Haus auszuschalten (schadet auch nicht bei einer Gefriertruhe) und mit dem geeichten Hauszähler zu vergleichen.
Solche Steckdosengeräte haben sowieso mit ernsthafter Meßtechnik nix zu tun. Darüber hinaus reden wir von einem Schaltnetzteil im Ladeziegel - also keine sinusförmig Last.
Laut heise Computertechnik "ct" sollen Geräte ab ca 30-40 Euro für den Privathaushalt brauchbare Tendenzen liefern. Richtige Messgeräte für aussagekräftige Ergebnisse gehen wohl so ab 90 Euro los.
Danke für den Hinweis und die technische Erläuterung.
Ich habe mir tatsächlich nach "Stiftung Warentest" das Messgerät gekauft aber natürlich auch mit anderen - hochwertigen - Geräten das selbe Ergebnis gemessen.
An Ladesäulen komme ich auf teilweise 28% Ladeverlust - ich hoffe, dass das keine Abrechnungsfehler sind. ;-)
VG, Peter
Zitat:
@kievit schrieb am 14. Oktober 2023 um 12:32:02 Uhr:
Toller Ansatz, zurück zum Wirkungsgrad der Ladung eines 250e:
Also am Besten mal mit einer Ladesäule testen, was da so an Energie gebracht wird. Der Ladeziegel selbst sollte wenig Verluste machen (sonst würde er warm) aber bei nur 1,7kW dauert der Ladevorgang länger als mit 7,2 kW. Einer hat mal grob 500W/h Stromverluste während des Landes ausgerechnet. Somit gehen statt 1,25kWh bei 7,2kW für ~2,5h bei ~10h 5kWh verloren. Wenn man für 10kWh Ladung des Akkus 15kWh braucht und falsch rechnet sind das 50% Verluste statt richtig 33% Verlust. Aber langsames Laden ist bekannt ungünstig, da ich meine 10,4kWh an einer Säule grob mit 11-12kWh geladen bekomme.
Auch sollte man solche Rechnungen nur bei fast leerem Akku machen, da sonst zu viele Umgenauigkeiten (Fehlerrechnung) bei der Ermittlung des Ladezustandes und der Lademenge dazukommen können.
Danke schön. Das könnte natürlich ein Grund für meine falsche Rechnung sein.
An Ladesäulen komme ich auf 15-28% Ladeverlust.
Zitat:
@kievit schrieb am 14. Oktober 2023 um 20:08:49 Uhr:
Die angezeigte Ladung ist immer auf den nutzbaren Bereich bezogen. Bei 0km hat man ca 500m, dann springt der Verbrenner an. Auch die % Angaben in der App sind darauf bezogen.
Ich meine eher, wenn man 10 gefahrene Km bei 20,0 kWh/100km angezeigt bekommt, dann können das 9,5 km oder 10,49km sein und 19,95 oder 20,049kWh/100km sein. Also 1,9 bis 2,1kW. Wenn dann noch der Restverbrauch bis Busruhe nach dem Ablesen dazu kommt und man dann noch einen kleinen Verbrauch hat, bis das Laden loslegt ( Vorbereiten des Betriebs beim Aufschließen des Fahrzeugs ) dann sind schnell mal ein paar % Messfehler gemacht.Bei 40km Strecke ist der Fehler um den Faktor 4 kleiner.
Das ganze (nur 10km) war nur ein Beispiel. Ich habe solche Ladeverluste auch beim mehr Kilometern.
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SO, jetzt war ich ein paar Offline und habe endlich antworten können.
Gibt es denn noch jemanden, der seinen Ladeverlust misst? Ob mit Schuko oder "richtig" ist egal.
Danke Euch allen,
Peter
Zitat:
@germanlord schrieb am 17. Oktober 2023 um 17:22:56 Uhr:
Hier ein Beispiel: Ich bin z.B. 50km gefahren und mein Auto zeigt mir einen Verbrauch von 15kWh an. Also sollte ich 7,5 nachladen können. Ich lade dann aber - laut Messgeräte - 10,8 nach. Das entspricht einem Ladeverlust von 48 % (7,5+1,48=10,8). Oder habe ich einen Denkfehler?
Nur der erste Teil deines Beispiels ist verständlich.
Bei einer Verbrauchsanzeige von 15 kWh/100 km und 50 km Fahrstrecke müssten 7,5 kWh nachgeladen werden. Verstanden!
Dein Messgerät zeigt 10,8 kWh Lademenge an. Verstanden!
Den Rest deiner Rechnung kann ich nicht verstehen.
7,5+1,48 sind sicher nicht 10,8, sondern 8,98.
7,5 + (48% von 7,5) sind auch nicht 10,8, sondern 11,1.
Um den Ladeverlust (eigentlich die Differenz zwischen angezeigtem Verbrauch und geladener Menge) zu berechnen, geht man üblicherweise von der geladenen Menge als 100% aus. Man will ja wissen wieviel man davon verliert. Die richtige Rechnung für dein Beispiel lautet also:
100/10,8x7,5-100=-30,56
Der Ladeverlust deines Beispiels ist als 30,56%.
Zitat:
@Shark58 schrieb am 17. Oktober 2023 um 18:15:11 Uhr:
Zitat:
@germanlord schrieb am 17. Oktober 2023 um 17:22:56 Uhr:
Hier ein Beispiel: Ich bin z.B. 50km gefahren und mein Auto zeigt mir einen Verbrauch von 15kWh an. Also sollte ich 7,5 nachladen können. Ich lade dann aber - laut Messgeräte - 10,8 nach. Das entspricht einem Ladeverlust von 48 % (7,5+1,48=10,8). Oder habe ich einen Denkfehler?
Nur der erste Teil deines Beispiels ist verständlich.Bei einer Verbrauchsanzeige von 15 kWh/100 km und 50 km Fahrstrecke müssten 7,5 kWh nachgeladen werden. Verstanden!
Dein Messgerät zeigt 10,8 kWh Lademenge an. Verstanden!Den Rest deiner Rechnung kann ich nicht verstehen.
7,5+1,48 sind sicher nicht 10,8, sondern 8,98.
7,5 + (48% von 7,5) sind auch nicht 10,8, sondern 11,1.Um den Ladeverlust (eigentlich die Differenz zwischen angezeigtem Verbrauch und geladener Menge) zu berechnen, geht man üblicherweise von der geladenen Menge als 100% aus. Man will ja wissen wieviel man davon verliert. Die richtige Rechnung für dein Beispiel lautet also:
100/10,8x7,5-100=-30,56
Der Ladeverlust deines Beispiels ist als 30,56%.
Hallo Shark58, ja sorry, ich habe zwei Fehler gemacht: "+" statt "*" geschrieben und mit - nach meiner Rechnung 44% Ladeverlust (statt 48) gerechnet. Da ich beim letzten Laden nur auf 44% gekommen bin und meine obigen Rechnungen nur Beispiele ohne Praxisbezug war.
Nach Deiner - wahrscheinlich richtigen(!) - Berechnung (100% = tatsächliche Lademenge) ist der Ladeverlust ja fast zu gering. Hehehehe :-)
Hier die nächste Rechnung von mir, hoffentlich diesmal richtig:
Wenn man davon ausgeht, dass das Auto beim Laden 500Wh pro Stunde "schluckt" (steht weiter oben), dann hätte es ja knapp 3,2kW verbraucht (10,8/1,7 = 6,3h Ladezeit | 6,3*0,5 = 3,175). Somit hätte der Ladeziegel nur 0,125 verbraucht (10,8-7,5-3,175).
Dann passt es ja.
Auch wenn ich den "Mehrverbrauch" (so nenne ich jetzt mal meine alte Rechenart) von fast 50% krass finde. Beim Benzin liegt der Mehrverbrauch (Unterschied zwischen Anzeige im Auto und tatsächlich getankt) immer nur bei ca. 6%
Also: Danke für Deine Hilfe Shark58!
Zitat:
@germanlord schrieb am 18. Oktober 2023 um 11:55:10 Uhr:
…
Hier die nächste Rechnung von mir, hoffentlich diesmal richtig:
Wenn man davon ausgeht, dass das Auto beim Laden 500Wh pro Stunde "schluckt" (steht weiter oben), dann hätte es ja knapp 3,2kW verbraucht (10,8/1,7 = 6,3h Ladezeit | 6,3*0,5 = 3,175). Somit hätte der Ladeziegel nur 0,125 verbraucht (10,8-7,5-3,175).Dann passt es ja.
Auch wenn ich den "Mehrverbrauch" (so nenne ich jetzt mal meine alte Rechenart) von fast 50% krass finde. Beim Benzin liegt der Mehrverbrauch (Unterschied zwischen Anzeige im Auto und tatsächlich getankt) immer nur bei ca. 6%
Also: Danke für Deine Hilfe Shark58!
Ja, jetzt passt die Rechnung. Allerdings halte ich 500 Wh Eigenverbrauch für etwas hoch gegriffen. Offizielle Angaben von MB gibt es nicht und alle in Foren genannten Werte sind Schätzungen auf der Basis von mehr oder weniger technischem Wissen. Während des Ladevorgangs verbraucht immer die Leistungselektronik Strom. Bei besonders kalten Temperaturen muss zunächst der Akku temperiert werden. Dazu wird der HV-PTC Heizer benutzt, der im Winter bei E-Betrieb auch zum Heizen eingesetzt wird. Der PTC Heizer verbraucht kurzzeitig bis zu 4 kW und damit gehen die Ladeverluste im Winter deutlich nach oben. Im Schnitt scheint bei normalen Temperaturen ein Eigenverbrauch zwischen 250 W und 350 W realistisch zu sein. Das ist natürlich bei einer Ladeleistung von 1,7 kW schon ein erheblicher Anteil.
Ich lade mein Fahrzeug fast ausschließlich in der TG mit meinem 3,5 kW Lader, der an einer blauen CEE Steckdose hängt. Über jetzt knapp 20.000 km liegt der dafür ermittelte Ladeverlust bei 17% bis 20%. Vielleicht wäre die Umrüstung deiner Schuko Steckdose zu einer CEE Dose und dazu passendem 16A Lader auch für dich eine Lösung.
Und wie schon gesagt, dieser Ladeverlust ist nur die Differenz zwischen Verbrauchsanzeige des Bordcomputers und gemessener Lademenge. Wie optimistisch die Verbrauchsanzeige ist, bleibt dabei das Geheimnis von MB.
Das stimmt, an der Anzeige habe ich auch manchmal meine Zweifel.
Etwas Anderes: Du bist auch vom C400 auf einen 250e umgestiegen? Ich hatte vorher einen C400T und vermisse die Power und den Allradantrieb. :-(
Der 400er war ein tolles Auto und die 4matic fehlt mir auch. Da ich inzwischen fast nur noch Kurzstrecken fahre und nicht wie früher 50.000 km im Jahr, ist das mit der Power weniger bedeutend geworden. In jetzt gut drei Jahren mit dem B250e habe ich es gerade mal auf 19.000 km gebracht. Das bin ich früher in vier Monaten gefahren.
Ich hole diese Thema mal wieder hoch, nachdem zwar die richtige Rechnung von Verlusten gefunden wurde, aber die Ladeverluste im Auto hinterfragt wurden:
Mit einem Kumpel habe ich letztens ermittelt, welche Leistung tatsächlich in der Batterie bei unterschiedlichen Ladeleistungen ankommt. Dabei wurde mit ScanDoc im Batteriesteuergerät die Ladeleistung (Spannung * Strom der Batterie) bei unterschiedlichen Strömen einer mobilen Wallbox (Leistung pro Phase wurde angezeigt) mit einem CLA250e gemessen.
Ergebnis: Es gibt ca. 500W konstante Verluste und dazu dann linear von der Ladeleistung abhängig Wandlungsverluste.
Bei 7,15 kW AC Leistung gehen dann 6,15 DC in die Batterie, dh 500W Offset und 500W für die Wandlung der 7,15kW. Bei den 3 Messpunkten konnte der lineare Zusammenhang gut dargestellt werden.
Damit kommt man an der Ladesäule mit 7,2kW auch auf grob 11,6kW um 10kW zu Laden (14% Verlust).
Zitat:
@kievit schrieb am 29. April 2024 um 18:11:23 Uhr:
Ich hole diese Thema mal wieder hoch, nachdem zwar die richtige Rechnung von Verlusten gefunden wurde, aber die Ladeverluste im Auto hinterfragt wurden:
Mit einem Kumpel habe ich letztens ermittelt, welche Leistung tatsächlich in der Batterie bei unterschiedlichen Ladeleistungen ankommt. Dabei wurde mit ScanDoc im Batteriesteuergerät die Ladeleistung (Spannung * Strom der Batterie) bei unterschiedlichen Strömen einer mobilen Wallbox (Leistung pro Phase wurde angezeigt) mit einem CLA250e gemessen.
Ergebnis: Es gibt ca. 500W konstante Verluste und dazu dann linear von der Ladeleistung abhängig Wandlungsverluste.
Bei 7,15 kW AC Leistung gehen dann 6,15 DC in die Batterie, dh 500W Offset und 500W für die Wandlung der 7,15kW. Bei den 3 Messpunkten konnte der lineare Zusammenhang gut dargestellt werden.
Damit kommt man an der Ladesäule mit 7,2kW auch auf grob 11,6kW um 10kW zu Laden (14% Verlust).
Diese Berechnung war sehr hilfreich für mich.
Das kann ich genauso auch bei meinem A250E bestätigen.
Die Formel lautet so: 6,8% * Ladespeed + 0,5114 kwh konstanter Verlust.
In Deinem Beispiel kommt das genau hin: 6,8% * 7,15 kwh + 0,51 kwh = 1,0 kwh Ladeverlust.
In Deinem weiteren Beispiel (im Chart) kommt das auch hin: 6,8% * 2,76 kwh + 0,51 kwh = 0,7 kwh Ladeverlust. Und im mittleren Chartbeispiel auch.
d.h. man kann also die Ladeverlust so quantifizieren, siehe Bild:
Danke für die Bestätigung, dass wir damals anscheinend richtig gemessen haben. Nur bei unseren Messungen war es noch der vMOPF mit Max 2Phasen, das scheint sich ja für den MOPF mit 3 Phasen nicht geändert zu haben.
Ja genau, so ist es. Ich werde weiterhin mal alle Varianten messen und die Daten aktualisieren.
Die Ladeverluste schwanken also zwischen 13% bei 16A und 3Phasen und 82% (!!!) bei 6A und 1Phase.
Das heißt, es ist echt gut zu überprüfen, ob man versucht, langsam zu laden um den Überschuss der PV vom Dach zu holen. Genauso war nämlich mein Plan. Mich kostet die kwh derzeit 25,4 ct brutto. Und ich speise für 9,3 ct ein.
Wenn ich schön langsam laden würde, um den gerade kläglichen Überschuss vom Dach zu holen, habe ich hohe Ladeverluste.
Das lohnt sich gerade im Spätherbst und Winter gar nicht. Es müssten schon 3-5 kwh vom Dach kommen, damit es sich lohnt.
Mal spaßeshalber eine Rechnung:
1. Angenommen ich bekomme 1,3 kwh Überschuss von der PV und nutze das zum Laden mit 6A und 1 Phase. Dann brauche ich ca. 21 kwh um meinen Akku von 0% auf 100% zu füllen (82% Ladeverlust). ca. 10 kwh gehen dabei verloren. Die Opportinitätskosten sind dabei 21,4 kwh * 9,3 ct (da ich diese kwh dann nicht einspeisen kann). Ich bezahle also für die Ladung glatt 2 €.
2. Lade ich jetzt mit 10 A und 3 Phasen, dann habe ich nur 14 % Ladeverluste. Nach 2h ist der Akku voll. Also 6,9 kwh Stromverbrauch minus 1,3 kwh PV. Das Ganze mal 2 h * 25,4 ct/kwh brutto = 2,8 €.
Das heißt man ist schon noch günstiger über PV, aber es macht nicht soooo viel aus im Herbst.
Ich kenne den Wirkungsgrad des Speichers nicht, aber ggf würde es Sinn machen mit Hilfe des Speichers schnell zu laden und dann wieder den Speicher zu füllen.