Fahrbericht i8

BMW i8 I12

Um den i8 ist es ja ziemlich still geworden.
Mag daran liegen, dass der Wagen bei diversen Tests eher mäßig abgeschnitten hat.
Den meisten Testern muss ich nach meiner eigenen Erfahrung mit dem i8 aber sagen: Thema verfehlt. Sechs!
Der i8 wird hier gerne mit dem Porsche 911 verglichen, der ca. 30.000 Euro günstiger ist und auf der Rennstrecke die besseren Zeiten fährt.
Bei einem Test hat der Tester sein Unverständnis darüber geäußert, warum BMW keinen potenteren Vier- oder Sechszylinder eingebaut hat.
Wie gesagt: Thema nicht verstanden!
Der i8 ist ein Hybridsportler, der vor allem zwei Sachen machen soll…
1. Spaß machen
2. Dabei so wenig Sprit wie möglich verbrauchen
Einwand: Für 30.000 Euro kann man viel Sprit kaufen. Richtig, kauf Dir den Elfer und fahr auf die Rennstrecke. Viel Spaß.
Außerdem kann man mit dem i8 nicht dauerhaft 250 auf der Autobahn fahren, weil der Akku dann irgendwann leer ist und die 230 PS des Benziners alleine nicht für 250 reichen.
Ok, alles klar, wer also unbedingt dauerhaft 250 auf der Bahn fahren will, ist mit dem i8 schlecht beraten.
Spaß macht das aber nicht wirklich. 250 auf der Bahn kann jeder entsprechend motorisierte Mittelklassewagen besser.
Der i8 wirkt da wegen des brettharten Fahrwerks und der bei hohen Geschwindigkeiten zu leichtgängigen Lenkung nervös.
Kofferraum hat er auch keinen. Genauso wenig wie Bodenfreiheit. Hinter dem Motor ist nur Platz für eine Notebooktasche, das Ladekabel und die Handtasche der Frau.
Die Reifen sind auch zu schmal, um in der Kurvengeschwindigkeit dem Elfer das Wasser zu reichen.

Also was kann der i8?

Siehe Punkt 1!
Er macht Spaß. Und wie!

Artgerechte Haltung für den i8 ist die Landstraße. Möglichst kurvenreich und gerne auch mit sehr engen Kehren.
Das Fahrverhalten ist kartmäßig. Der Schwerpunkt liegt gefühlt auf Straßenniveau. Karosseriebewegungen wie Wanken und Rollen sind nicht vorhanden. Die Karosserie ist aus Kohlefaser, der Dreizylinder extrem klein und leicht und alles andere, was viel Gewicht hat liegt ganz weit unten. Die schweren Akkus sind im Fahrzeugboden eingebaut. Somit fühlt sich der Wagen viel leichter an, als er tatsächlich ist. Könnte das evtl. der Grund sein, warum man hier keinen größeren Motor eingebaut hat? Bingo! Warum sonst entwickeln die BMW Ingenieure einen extrem aufgeladenen winzigen Dreizylinder wenn man potentere Motoren aus dem Regal nehmen könnte.
Die braucht er auch gar nicht. Der i8 zieht so gewaltig und explosionsartig aus den Kehren raus, dass man nicht glauben kann, dass der Verbrenner nur 1,5 Liter und drei Zylinder hat.
Der E-Antrieb setzt jede noch so kleine Gaspedalbewegung ohne jede Verzögerung in Vortrieb um. Der Turbolader setzt sehr sanft ein, so dass man herrlich stressfrei und mit einem irren Druck aus der Kurve herausbeschleunigen kann ohne Angst zu haben, dass einen beim Einsetzen des Ladedrucks das Heck überholt.
Dieser irre Bumms, den der Wagen bei jeder Drehzahl und in jedem Gang absolut verzögerungsfrei erzeugt macht süchtig!!
Ich bin auch schon Sportwagen mit mehr Leistung gefahren. Aus der Spitzkehre herausbeschleunigen macht aber mit keinem so viel Spaß wie mit dem i8.
Die Lenkung ist direkt, sehr präzise aber bei hohen Geschwindigkeiten wie bereits gesagt zu leichtgängig.
Rückmeldung könnte besser sein, aber das ist bei den E-Lenkungen ja ein generelles Problem.
Die schmalen Reifen kommen dem Handling sehr zugute. Das Einlenken ist straff und präzise, Spurrillen machen ihm kaum etwas aus.
Die Traktion ist hervorragend. Selbst auf nasser Straße kann man brachial aus der Ecke herausziehen ohne ins Rutschen zu kommen.
Schaltet man das ESP aus und versucht am Kurvenausgang leicht herauszudriften erfährt man einen prinzipbedingten Nachteil des Hybridkonzepts. Der E-Antrieb an der Vorderachse baut das Drehmoment natürlich schneller auf als der Verbrenner hinten. Also verlieren die Vorderräder zuerst die Haftung und der Wagen schiebt leicht über die Vorderräder.
Driften ist also nicht sein Ding.
Bei eingeschaltetem ESP ist der Wagen nahezu Idiotensicher. Das ESP regelt sanft und kaum spürbar alles weg, was auch nur im Ansatz schwierig werden könnte.
Überhaupt ist der i8 sehr einfach zu fahren und man fühlt sich am Steuer spontan wohl. Man zieht ihn sich an wie einen Turnschuh und läuft los.
Nach den ersten paar Kurven ist es so als ob man nie ein anderes Auto gefahren hat. Sagt sogar meine Frau – und die ist eigentlich gar kein Sportwagenfan.
Das Getriebe ist ebenfalls toll. Er schaltet hoch und runter ohne jede Zugkraftunterbrechung und absolut ruckfrei.
Hier wurde bemängelt dass das Getriebe zu langsam schaltet. Beim Gas geben im Komfortmodus wird erst der Motor gestartet, dann heruntergeschaltet, dann Ladedruck aufgebaut und dann geht es erst los.
Wenn man Spaß haben möchte fährt man aber nicht im Komfortmodus. Im Sportmodus läuft der Verbrenner ständig mit. Außerdem wird dann gefälligst manuell über die Schaltwippen geschaltet.
Und das geht blitzschnell! Beim Herunterschalten gibt es einen kurzen Zwischengasstoß, der kleine Motor dreht sofort hoch wie ein Motorradmotor und zack ist der Gang drin. Gefühlt im selben Moment wie man die Schaltwippe betätigt und absolut ruckfrei, was gerade beim harten Anbremsen wichtig ist, um keine Unruhe ins Fahrwerk zu bringen.
Beim Hochschalten gibt es im Supersportwagenbereich Autos, die die Gänge noch schneller reinballern. Das geht dann aber mit einem kräftigen und unangenehmen Ruck.
Der i8 erledigt das gefühlt zwar etwas träger, aber eben ruckfrei.

Um zum Schluss noch mal auf Punkt zwei zu kommen (Sprit sparen)… Bei moderater Fahrweise sind sieben Liter in etwa der Durchschnitt. Auch bei Extremserpentinenheizerei habe ich den Durchschnittsverbrauch nicht über zehn bekommen. Das kann was und macht einfach ein gutes Gefühl.

Fazit: Auf der Landstraße würde ich den i8 jedem anderen Sportwagen vorziehen. Ab 135.000 Euro aufwärts ist eine Menge Kohle für ein reines Spaßgerät ohne Alltagsnutzen, aber den Elfer kauft man sich ja auch nicht als Familienauto. Der i8 ist etwas Besondere abseits vom Sportwagenmainstream. Sowohl optisch als auch vom Fahrerlebnis her.
Wer Bestzeiten auf der Rennstrecke oder Dauerheizen auf der Autobahn möchte ist mit dem Porsche besser bedient (um mal bei diesem eigentlich unpassenden Vergleich zu bleiben). Wer für einen Haufen Geld den maximalen Spaß will, der sollte mal eine Probefahrt mit dem i8 machen.

Beste Antwort im Thema

Um den i8 ist es ja ziemlich still geworden.
Mag daran liegen, dass der Wagen bei diversen Tests eher mäßig abgeschnitten hat.
Den meisten Testern muss ich nach meiner eigenen Erfahrung mit dem i8 aber sagen: Thema verfehlt. Sechs!
Der i8 wird hier gerne mit dem Porsche 911 verglichen, der ca. 30.000 Euro günstiger ist und auf der Rennstrecke die besseren Zeiten fährt.
Bei einem Test hat der Tester sein Unverständnis darüber geäußert, warum BMW keinen potenteren Vier- oder Sechszylinder eingebaut hat.
Wie gesagt: Thema nicht verstanden!
Der i8 ist ein Hybridsportler, der vor allem zwei Sachen machen soll…
1. Spaß machen
2. Dabei so wenig Sprit wie möglich verbrauchen
Einwand: Für 30.000 Euro kann man viel Sprit kaufen. Richtig, kauf Dir den Elfer und fahr auf die Rennstrecke. Viel Spaß.
Außerdem kann man mit dem i8 nicht dauerhaft 250 auf der Autobahn fahren, weil der Akku dann irgendwann leer ist und die 230 PS des Benziners alleine nicht für 250 reichen.
Ok, alles klar, wer also unbedingt dauerhaft 250 auf der Bahn fahren will, ist mit dem i8 schlecht beraten.
Spaß macht das aber nicht wirklich. 250 auf der Bahn kann jeder entsprechend motorisierte Mittelklassewagen besser.
Der i8 wirkt da wegen des brettharten Fahrwerks und der bei hohen Geschwindigkeiten zu leichtgängigen Lenkung nervös.
Kofferraum hat er auch keinen. Genauso wenig wie Bodenfreiheit. Hinter dem Motor ist nur Platz für eine Notebooktasche, das Ladekabel und die Handtasche der Frau.
Die Reifen sind auch zu schmal, um in der Kurvengeschwindigkeit dem Elfer das Wasser zu reichen.

Also was kann der i8?

Siehe Punkt 1!
Er macht Spaß. Und wie!

Artgerechte Haltung für den i8 ist die Landstraße. Möglichst kurvenreich und gerne auch mit sehr engen Kehren.
Das Fahrverhalten ist kartmäßig. Der Schwerpunkt liegt gefühlt auf Straßenniveau. Karosseriebewegungen wie Wanken und Rollen sind nicht vorhanden. Die Karosserie ist aus Kohlefaser, der Dreizylinder extrem klein und leicht und alles andere, was viel Gewicht hat liegt ganz weit unten. Die schweren Akkus sind im Fahrzeugboden eingebaut. Somit fühlt sich der Wagen viel leichter an, als er tatsächlich ist. Könnte das evtl. der Grund sein, warum man hier keinen größeren Motor eingebaut hat? Bingo! Warum sonst entwickeln die BMW Ingenieure einen extrem aufgeladenen winzigen Dreizylinder wenn man potentere Motoren aus dem Regal nehmen könnte.
Die braucht er auch gar nicht. Der i8 zieht so gewaltig und explosionsartig aus den Kehren raus, dass man nicht glauben kann, dass der Verbrenner nur 1,5 Liter und drei Zylinder hat.
Der E-Antrieb setzt jede noch so kleine Gaspedalbewegung ohne jede Verzögerung in Vortrieb um. Der Turbolader setzt sehr sanft ein, so dass man herrlich stressfrei und mit einem irren Druck aus der Kurve herausbeschleunigen kann ohne Angst zu haben, dass einen beim Einsetzen des Ladedrucks das Heck überholt.
Dieser irre Bumms, den der Wagen bei jeder Drehzahl und in jedem Gang absolut verzögerungsfrei erzeugt macht süchtig!!
Ich bin auch schon Sportwagen mit mehr Leistung gefahren. Aus der Spitzkehre herausbeschleunigen macht aber mit keinem so viel Spaß wie mit dem i8.
Die Lenkung ist direkt, sehr präzise aber bei hohen Geschwindigkeiten wie bereits gesagt zu leichtgängig.
Rückmeldung könnte besser sein, aber das ist bei den E-Lenkungen ja ein generelles Problem.
Die schmalen Reifen kommen dem Handling sehr zugute. Das Einlenken ist straff und präzise, Spurrillen machen ihm kaum etwas aus.
Die Traktion ist hervorragend. Selbst auf nasser Straße kann man brachial aus der Ecke herausziehen ohne ins Rutschen zu kommen.
Schaltet man das ESP aus und versucht am Kurvenausgang leicht herauszudriften erfährt man einen prinzipbedingten Nachteil des Hybridkonzepts. Der E-Antrieb an der Vorderachse baut das Drehmoment natürlich schneller auf als der Verbrenner hinten. Also verlieren die Vorderräder zuerst die Haftung und der Wagen schiebt leicht über die Vorderräder.
Driften ist also nicht sein Ding.
Bei eingeschaltetem ESP ist der Wagen nahezu Idiotensicher. Das ESP regelt sanft und kaum spürbar alles weg, was auch nur im Ansatz schwierig werden könnte.
Überhaupt ist der i8 sehr einfach zu fahren und man fühlt sich am Steuer spontan wohl. Man zieht ihn sich an wie einen Turnschuh und läuft los.
Nach den ersten paar Kurven ist es so als ob man nie ein anderes Auto gefahren hat. Sagt sogar meine Frau – und die ist eigentlich gar kein Sportwagenfan.
Das Getriebe ist ebenfalls toll. Er schaltet hoch und runter ohne jede Zugkraftunterbrechung und absolut ruckfrei.
Hier wurde bemängelt dass das Getriebe zu langsam schaltet. Beim Gas geben im Komfortmodus wird erst der Motor gestartet, dann heruntergeschaltet, dann Ladedruck aufgebaut und dann geht es erst los.
Wenn man Spaß haben möchte fährt man aber nicht im Komfortmodus. Im Sportmodus läuft der Verbrenner ständig mit. Außerdem wird dann gefälligst manuell über die Schaltwippen geschaltet.
Und das geht blitzschnell! Beim Herunterschalten gibt es einen kurzen Zwischengasstoß, der kleine Motor dreht sofort hoch wie ein Motorradmotor und zack ist der Gang drin. Gefühlt im selben Moment wie man die Schaltwippe betätigt und absolut ruckfrei, was gerade beim harten Anbremsen wichtig ist, um keine Unruhe ins Fahrwerk zu bringen.
Beim Hochschalten gibt es im Supersportwagenbereich Autos, die die Gänge noch schneller reinballern. Das geht dann aber mit einem kräftigen und unangenehmen Ruck.
Der i8 erledigt das gefühlt zwar etwas träger, aber eben ruckfrei.

Um zum Schluss noch mal auf Punkt zwei zu kommen (Sprit sparen)… Bei moderater Fahrweise sind sieben Liter in etwa der Durchschnitt. Auch bei Extremserpentinenheizerei habe ich den Durchschnittsverbrauch nicht über zehn bekommen. Das kann was und macht einfach ein gutes Gefühl.

Fazit: Auf der Landstraße würde ich den i8 jedem anderen Sportwagen vorziehen. Ab 135.000 Euro aufwärts ist eine Menge Kohle für ein reines Spaßgerät ohne Alltagsnutzen, aber den Elfer kauft man sich ja auch nicht als Familienauto. Der i8 ist etwas Besondere abseits vom Sportwagenmainstream. Sowohl optisch als auch vom Fahrerlebnis her.
Wer Bestzeiten auf der Rennstrecke oder Dauerheizen auf der Autobahn möchte ist mit dem Porsche besser bedient (um mal bei diesem eigentlich unpassenden Vergleich zu bleiben). Wer für einen Haufen Geld den maximalen Spaß will, der sollte mal eine Probefahrt mit dem i8 machen.

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Zitat:

@cliff_s schrieb am 19. Juni 2019 um 18:46:58 Uhr:


Gibt's für den i8 wirklich kein ACC / Abstandstempomat? Hat jemand Idee warum?

Notbremsassi auch nicht?

Beides würde ich auf meiner wöchentlichen Langstrecke schmerzlicher als die Massagesitze vermissen.

Notbremsassi hat er.
Die Kameras rundum, im Zusammenspiel mit der damit erzeugten Grafik auf dem Bildschirm, ist beim Rangieren eine echte Hilfe. Das Lenkgefühl ist etwas synthetisch, man spürt die Straße nicht sehr am Lenker. Das war beim Lotus anders, da spürte ich jeden Kieselstein am Lenker. Dennoch lässt sich der i8 -wie schon erwähnt- super in die Kurven werfen.

Wir haben auch einen i3. Der beschleunigt gewaltig, gerade mit den schmalen Tellerminenreifen ist das beeindruckend. Mit CCS lädt der i3 nat. viel schneller, der hat aber auch keinen Verbrennungsmotor zur Hilfe, wenn der Akku leer ist.
Der Akku des i8 ist da ja vergleichsweise klein. Ich komme mit der Ladeleistung von 3,6 KW an einer Ladesäule ganz gut klar. Wir haben auch Photovoltaik, mit Ladesäule, da haben wir aber meist den i3 dran, nicht so oft den i8.
Ich sehe den Akku des i8 auch mehr als Kersakku, wie bei der F1. Der Akku bringt Bremsenergie zurück (dadurch bessere Effizienz) und sorgt für mehr Punch. Der Verbrennungsmotor lädt den Akku des i8 besser und deutlich schneller auf, als eine Ladesäule, das geht bis ca. 40 KW Ladeleistung.

Sportmodus macht viel Spaß und lädt den Akku sehr schnell auf, das ist eine tolle Sache.

Ja, die Lenkung ist im i3 auch extrem synthetisch - seit dem letzten Softwareupdate sogar verschlimmbessert.
Leichtgängig muss nicht immer zugleich synthetisch und ohne Rückmeldung sein - leider ein Punkt, den BMW nicht optimal gelöst hat (zumindest beim i3 - i8 hoffe ich bald mal testen zu können).

Ansonsten: Super spanndendes Konzept und Gesamtbild. Schön, dass BMW hier auch diesen "Designmut" in Serie gezeigt hat.

Lustig (oder auch nicht) war ein Erlebnis mit einem i8, das war ein Vorführer von BMW.
Nach der Auffahrt auf die Autobahn, schalte ich den Tempomat an. Kurz danach fahre ich fast auf ein vorausfahrendes Auto drauf, weil ich dachte, der teure i8 hat nat. Abstandsregelung, Fehlanzeige, wie ich bemerken musste.

Beim i3 ist die kameragesteuerte Abstandsregelung aber auch Murks, oft fällt die aus, wegen z.B. zu tief stehender Sonne.
Bei unserem 5er geht die Abstandsregelung mit Radarsensoren, das funktioniert zuverlässig.

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Mal eine Frage zum Verbrauch (auch wenns beim I8 doch zweitrangig ist):
Wir fahren als 2.Wagen den 225xe, der das ein oder andere mit dem I8 gemein hat. Z.b. den 3 Zyl. Motor. Dem wird ja in der Butterbrotausführung mit 136PS ein durstiges Temprament nachgesagt. Im reinen Hybridmodus und leerer Batterie kommt man da mit zartem Gasfuß und < 120 knapp unter 6 liter (Abfahrt und Ankunft mit gleich leerem Akku). Wie stehts hier beim I8?

@BuzzLightyear "Ich habe die letzten 1500km 6ltr. Benzin gebraucht. Ich komme mit der realen elektrischen Reichweite von 52-55km meist hin. Es waren 2 weitere Fahrten dabei über 150km, aber auch da ist er sehr sparsam im Verbrauch."

Wie kommt deine Verbrauchsangabe zustande? Mit welchem elektrischen Energieverbrauch hast du diesen Verbrauch erzielt?

Grüße Stefan

Der preis den man für einen 3 zylinder mit kleiner batterie bezahlt ist enorm! Wie schafft es bmw eigentlich so einen kleinen motor so sportlich zu machen?

Zitat:

@mr555 schrieb am 20. Juni 2019 um 13:58:05 Uhr:


Der preis den man für einen 3 zylinder mit kleiner batterie bezahlt ist enorm! Wie schafft es bmw eigentlich so einen kleinen motor so sportlich zu machen?

Durch den zusätzlichen E-Motor. 🙂 Der E-Motor bringt schnelles Ansprechen und Allradantrieb.
231 PS aus 1,5 l. Hubraum ist schon eine ordentliche Literleistung, aber nicht extrem.
j.

Mein 330e hatte denselben e motor und war 3 mal günstiger...

Der 330e hat keine Carbonkarosse mit Scherentüren 🙂. Der 330e hat auch nicht so einen starken E-Motor.
j.

Der I8 hat das wesentlich aufwändigere Antriebskonzept inklusive Allrad. Der E-Motor treibt damit die VA an.
Sonst wären die hervorragenden Beschleunigungswerte nicht möglich. Beim 330e wird der E-Motor nur über den normalen Getriebestrang in Reihe zum Verbrenner geschaltet.
Das wird umgekehrt auch beim 225xe realisiert, daher kann der mit seinen mini 205er Reifen hier auch bei der Längsdynamik überzeugen.

Die Leistung des i8 lässt sich einfach von den technischen Daten ableiten.

Das Zusammenspiel der beiden Antriebsarten funktioniert hervorragend. Z.B. wird das Turboloch des Verbrenners vom Elektromotor ganz wett gemacht. Gleich beim Tritt aufs Gaspedal gibts einen Tritt nach vorne, die Leistung bleibt dann über einen recht großen Drehzahlbereich konstant. Mit steigender Drehzahl explodiert die Leistung nicht wie bei einem Sauger, der i8 schaltet dann hoch und es gibt den nächsten Tritt🙂
Über mangelnden Vortrieb wird sich wohl keiner im i8 beklagen.

Wie gut die beiden Motoren zusammen funktionieren, kann man gut erkennen, wenn nur einer der beiden Motoren werkelt. Z.B. wenn man nur mit Elektromotor fährt, da ist schnell die Antischlupfregelung an, ohne dass es so richtig voran geht. Wenn nur der Verbrenner arbeitet, fühlt sich alles deutlich träger an, da fehlt dann merklich der Punch.

Im Komfortmodus wird der Akku nie komplett leer gesaugt. Wenn der Akku fast leer ist, lädt der Verbrennungsmotor den Akku etwas auf, damit z.B. immer der zusätzliche Druck des Elektromotors da ist, wenn man richtig aufs Gaspedal tritt, die komplette Leistung des i8 abruft.

Wenn man über einen längeren Zeitraum die komplette Leistung des Elektromotors nutzen will, geht das, indem man z.B. im Sportmodus fährt, da wird der Akku immer stark vom Verbrennungsmotor geladen, wenn man nicht grad voll auf dem Gaspedal steht. Auch im Komfortmodeus kann der Akku immer nahezu voll belassen werden. Im Menü kann eingestellt werden, dass der Akku immer einen ausgewählten Ladestand behalten soll. Im Teillastbereich lädt der Verbrenner den Akku auf, und nat. immer auch beim Verzögern (Rekupieren).

Wenn man grad eine ausgeprägte Ökophase hat (wie z.B. bei der derzeitigen politischen Lage🙂 ), kann man vom i8 auch gut bedient werden. Kurze Strecken lassen sich ganz gut nur mit Elektromotor fahren. Im Komfortmodus und EcoPromodus wird primär der Elektromotor genutzt, sodass der Spritverbrauch extrem gering sein kann. Dazu muss man den i8 nat. oft an einer Ladestation aufladen, selbstverständlich nur mit Solarstrom vom Dach😛
Bei Landstraßenfahrten hatte ich so oft einen Spritverbrauch von ca. 4 Litern.
Die von BMW angegebenen 2,5 Liter Spritverbrauch scheinen mir sehr extrem zu sein, dazu muss man es vermutlich sehr sehr langsam angehen lassen. Für sowas habe ich den i8 nicht gekauft.

Ich habe beim Fahren mit dem i8 immer das Gefühl, dass er seiner Zeit einige Schritte voraus ist🙂

Zitat:

@BuzzLightyear "Ich habe die letzten 1500km 6ltr. Benzin gebraucht. Ich komme mit der realen elektrischen Reichweite von 52-55km meist hin. Es waren 2 weitere Fahrten dabei über 150km, aber auch da ist er sehr sparsam im Verbrauch."

Wie kommt deine Verbrauchsangabe zustande? Mit welchem elektrischen Energieverbrauch hast du diesen Verbrauch erzielt?

Hallo Stefan,

Ich errechne den kompletten Durchschnittsverbrauch immer wenn der Benzintank leer ist. Die Ladungen entnehme ich den Logfiles meiner Wallbox.

Derzeit zeigt mein Bordcomputer beim Benzinverbrauch 0,4l/100km an. Der ist recht genau, die Abweichung die ich beim Tanken errechne liegt bei 0,1-0,3l/100km.

Der Bordcomputer für den elektrischen Verbrauch zeigt mir 14,6kWh/100km an. Diese Zahl liegt aber gut 18-22% unter dem was er wirklich braucht. Das liegt daran, dass der Wagen sehr hohe Ladenverluste hat. Dazu vielleicht noch eine gewisse Ungenauigkeit, wobei sich Strom- sicher genauer messen lässt als der Benzinverbrauch.

Aber hier kann ich nach jedem Ladevorgang die gefahrenen km mit dem Zähler in der Wallbox abgleichen und habe meist einen 20% höheren Verbrauch als mir im Auto angezeigt wird.

Hilft Dir das so weiter?

Zitat:

Derzeit zeigt mein Bordcomputer beim Benzinverbrauch 0,4l/100km an. Der ist recht genau, die Abweichung die ich beim Tanken errechne liegt bei 0,1-0,3l/100km.

?
Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich der i8 genutzt werden kann.
Aber wäre bei diesem Nutzungsprofil ein i3 nicht das bessere Auto?
Der lässt sich an Ladestationen viel besser und schneller aufladen.
Ladeverluste sind mit CCS-Ladung auch nicht so groß.

Ich finde den i8 gerade auf Langstrecken hervorragend, weil er z.B. sehr leise ist und sehr suverän sicher auf der Straße liegt. Auch bei hohen Geschwindigkeiten ist er vergleichsweise sehr sparsam.
Ich empfehle beim Kauf eines neuen i8 den größeren Sprittank mit zu bestellen, damit ist der i8 eine hervorragendes Langstreckenfahrzeug.

Zitat:

@BuzzLightyear schrieb am 22. Juni 2019 um 07:27:46 Uhr:



Zitat:

Hallo Stefan,

Ich errechne den kompletten Durchschnittsverbrauch immer wenn der Benzintank leer ist. Die Ladungen entnehme ich den Logfiles meiner Wallbox.

Derzeit zeigt mein Bordcomputer beim Benzinverbrauch 0,4l/100km an. Der ist recht genau, die Abweichung die ich beim Tanken errechne liegt bei 0,1-0,3l/100km.

Der Bordcomputer für den elektrischen Verbrauch zeigt mir 14,6kWh/100km an. Diese Zahl liegt aber gut 18-22% unter dem was er wirklich braucht. Das liegt daran, dass der Wagen sehr hohe Ladenverluste hat. Dazu vielleicht noch eine gewisse Ungenauigkeit, wobei sich Strom- sicher genauer messen lässt als der Benzinverbrauch.

Aber hier kann ich nach jedem Ladevorgang die gefahrenen km mit dem Zähler in der Wallbox abgleichen und habe meist einen 20% höheren Verbrauch als mir im Auto angezeigt wird.

Hilft Dir das so weiter?


Danke für die Werte.
Das bedeutet rund 18kW/h /100km. Das ist ein hervorragender Wert.
Mit dem 225xe komm ich rein elektrisch auch nicht drunter wenn ich Sparfuß fahre.

Allerdings hatte mich eher der reine Verbrennerverbrauch interessiert. D.h. mit leerem Akku losfahren und über BC den Benzinverbrauch ablesen. (Meie Verbrauchsanzeige für Benzin zeigt etwa 5% zu wenig an.

Ich war gerade zehn Tage mit meinem i8 im wunderbaren Deutschland unterwegs. Das sag ich nicht nur wegen der grosszügigen Autobahnen mit den grosszügigen Tempolimits sondern auch wegen der vielen schönen Landschaften und den netten Leuten. Als halber Deutscher geniesse ich das immer sehr, ich fühle mich da einfach nicht fremd, trotzdem ich in der Schweiz geboren und aufgewachsen bin. Toll auch die vielen Windparks, da geht wirklich was, beeindruckend!

Von Zürich nach Berlin, gemischter Fahrbetrieb inkl. einem kurzen 250km/h-Versuch: 7,2 L.
Von Berlin nach Peenemünde Testfahrt im Eco-Pro Modus auf Eco-Pro Route (keine AB): 5,6L.
Von Peenemünde nach Lübeck, viel Vollgasanteil, über weite Strecken >200km/h: 7,6L.

Vom i3 her kannte ich bereits den Rekuperationseffekt und achtete sehr darauf, diesen auch beim i8 so viel wie möglich auszunutzen. Das betraf insbesondere Bremsvorgänge auf der Überholspur. Dadurch kam ich nie in die Verlegenheit, dass die Batterie komplett leer gesaugt war. Es war immer E-Power für min. 10km vorhanden, also mehr als genug für E-Boost. Und diesen Boost habe ich immer wieder ausgenutzt und wohl für den einen oder anderen offenen Mund gesorgt.

Habe den i8 in diesen zehn Tagen richtig kennengelernt und bin nun noch faszinierter als zuvor. Die Auffahrwarnung hat übrigens immer funktioniert, wenn ich mal zu nahe war.

Mit dem i3 den ich im Alltag fahre, habe ich (konsequent im Eco-Pro+ Modus betrieben) 13,5kWh auf 100km.

Ja die i's, einfach hervorragende Ingenieurskunst, muss man schon immer wieder sagen.

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