Extremer "Ab Werk"-Verbrauch???
Hallo,
ich habe mir kürzlich bei einem BMW Händler einen gebrauchten 520d Touring (G31) LCI gekauft, mit dem ich seither auch sehr zufrieden bin.
Das Fahrzeug hatte beim Kauf knapp 29.000km am Tacho. Inzwischen bin ich selbst etwa 2.000km damit gefahren (fast nur Stadt, etwas Autobahn) und komme bisher auf einen Durchschnittsverbrauch von 7,5 l/100km.
Einige Zeit nach dem Kauf ist mir aufgefallen, dass in der Fahrzeug-Info ein vollkommen unrealistischer "Ab Werk"-Durchschnittsverbrauch von 14,7 l/100km (!) angezeigt wird.
Wie ist das möglich?
Ich habe auch schon bei einer BMW Vertragswerkstätte gefragt, ob man den "Ab Werk"-Wert resetten kann, aber der Techniker, der es versuchte, meinte danach, dass das leider nicht möglich ist.
Für mich ist das nicht wirklich ein Problem und ich kann damit leben, zumal ich "meinen" Durchschnittsverbrauch mit der Individual-Einstellung messe, die ich beim Kauf des Fahrzeugs resettet habe und somit den Verbrauch messe, seit der Wagen mir gehört. Ein wenig ärgerlich ist es aber schon, dass der Ab Werk-Verbrauchswert völlig unbrauchbar ist. Und ich frage mich, wie ein Schnitt von 14,7 Litern auf 29.000km bei einem 520d überhaupt zustande kommen kann? Selbst wenn ich das mit Gewalt versuchen würde, würde ich es vermutlich nicht schaffen. Jedenfalls nicht über einen so langen Zeitraum. Hat jemand so etwas schon mal erlebt oder eine Idee, wie sich ein derart unrealistisch hoher Durchschnittsverbrauch erklären könnte?
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Ich habe jetzt doch einen Service-Termin bei BMW bekommen, bei dem die Steuergeräte ausgelesen und auf widersprüchliche km-Stände geprüft werden. Bleibt also spannend. 😎
Ich musste aber erst den BMW Techniker überzeugen, dass es nicht reicht, den Fahrzeugschlüssel auszulesen. Er meinte nämlich, dass sich Manipulationen des km-Stands anhand der im Schlüssel gespeicherten Daten zuverlässig erkennen lassen. Und wenn diese Daten plausibel aussehen (also ein über die gesamte Historie ansteigender km-Stand und keine plötzliche Verringerung - was bei meinem Fzg. der Fall ist), dann könne keine Manipulation vorliegen.
Ich erwiderte darauf, dass ja im Fahrzeug von Beginn an ein illegaler "Kilometer-Filter" verbaut gewesen sein könnte, dann würde der km-Stand trotzdem andauernd angestiegen sein, allerdings zu wenig. Und da solche Kilometer-Filter i.d.R. nicht alle Steuergeräte manipulieren, könnte man das erkennen, wenn in verschiedenen Steuergeräten signifikant voneinander abweichende km-Werte gespeichert sind. Daraufhin hat er dann eingewilligt, dass sie die Steuergeräte auslesen und sich das genauer anschauen.
(Bezahlen muss es eh ich.)
Wann hast du den Termin?
(Sorry für die Neugierde, aber ich les den Thread von Anfang an gespannt wie bei einem guten Krimi mit. 🙂 )
... denen könnte man doch auch einen Forschungs-Auftrag "Werk-Verbrauch" erteilen, auch wenn das ganze ein ziemliches Kostenthema sein kann.
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Zitat:
@brindamour schrieb am 5. Oktober 2023 um 12:34:07 Uhr:
Wann hast du den Termin?
(Sorry für die Neugierde, aber ich les den Thread von Anfang an gespannt wie bei einem guten Krimi mit. 🙂 )
ich auch :-)
Zitat:
@Gourmand schrieb am 5. Oktober 2023 um 12:41:15 Uhr:
Zitat:
@brindamour schrieb am 5. Oktober 2023 um 12:34:07 Uhr:
Wann hast du den Termin?
(Sorry für die Neugierde, aber ich les den Thread von Anfang an gespannt wie bei einem guten Krimi mit. 🙂 )ich auch :-)
Um die Krimispannung noch weiter anzuheizen: 😉
Die Tatsache, dass der Wagen "ab Werk" knapp 15 Liter Verbrauch anzeigt, würde die Theorie, dass ein Kilometer-Filter eingebaut gewesen sein könnte, unterstützen. Denn solche Geräte halbieren teilweise die gefahrenen Kilometer. Die 15 Liter würden dann real 7,5 Liter entsprechen, was in etwa genau der Durchschnittsverbrauch ist, mit dem ich den Wagen bewege, seit er mir gehört.
Zufall?
Wenn man sich an so einer Idee mit der Tachomanipulation erst einmal festgebissen hat, dann macht wohl auch nichts anderes mehr Sinn...
Für ein Fahrzeug, welches <10tkm/a gefahren ist und dann auch noch in den Alpen, halte ich den Verbrauch für durchaus machbar. Ich hab mal für ein paar Monate ein Projekt gehabt, wo ich täglich nur je 4km (Stadtverkehr) hin und her gefahren bin und sonst auch kaum unterwegs war. Am Ende hatte der 525d dann auch einen Verbrauch von ca. 14L/100km. Wenn das im hannoverschen Flachland funktioniert, dann sicherlich auch in den Alpen.
Ich würde da mal 3 Gänge zurückschalten und bei der Niederlassung nicht so auf die Kacke hauen, denn voraussichtlich haben die Recht mit Ihrer Meinung.
Ich halte es nicht für Zufall.
Auch die Durchschnittsgeschwindigkeit von 38 km/h ist gering. Ich habe i.d.R. um die 75 km/h. Also ziemlich genau das doppelte.
Bin gespannt, wie's weitergeht.
Zitat:
@maxidico schrieb am 5. Oktober 2023 um 12:48:32 Uhr:
Zitat:
@Gourmand schrieb am 5. Oktober 2023 um 12:41:15 Uhr:
ich auch :-)
Um die Krimispannung noch weiter anzuheizen: 😉
Die Tatsache, dass der Wagen "ab Werk" knapp 15 Liter Verbrauch anzeigt, würde die Theorie, dass ein Kilometer-Filter eingebaut gewesen sein könnte, unterstützen. Denn solche Geräte halbieren teilweise die gefahrenen Kilometer. Die 15 Liter würden dann real 7,5 Liter entsprechen, was in etwa genau der Durchschnittsverbrauch ist, mit dem ich den Wagen bewege, seit er mir gehört.
Zufall?
Die Carly App z.B. bietet im Funktionsumfang einen Gebrauchtwagencheck an und checkt solche Unstimmigkeiten. Hol dir doch mal den Carly ... Kann man eh immer mal brauchen! :-)
Zitat:
@blau=gluecklich schrieb am 5. Oktober 2023 um 12:56:32 Uhr:
Wenn man sich an so einer Idee mit der Tachomanipulation erst einmal festgebissen hat, dann macht wohl auch nichts anderes mehr Sinn...Für ein Fahrzeug, welches <10tkm/a gefahren ist und dann auch noch in den Alpen, halte ich den Verbrauch für durchaus machbar. Ich hab mal für ein paar Monate ein Projekt gehabt, wo ich täglich nur je 4km (Stadtverkehr) hin und her gefahren bin und sonst auch kaum unterwegs war. Am Ende hatte der 525d dann auch einen Verbrauch von ca. 14L/100km.
Und wie kommen dann 30.000km zusammen? 7500 Einzelfahrten in drei Jahren von je 4km? Also mehr als 6x pro Tag 4km fahren?
Zitat:
@blau=gluecklich schrieb am 5. Oktober 2023 um 12:56:32 Uhr:
Wenn man sich an so einer Idee mit der Tachomanipulation erst einmal festgebissen hat, dann macht wohl auch nichts anderes mehr Sinn...[...]
Ich würde da mal 3 Gänge zurückschalten und bei der Niederlassung nicht so auf die Kacke hauen, denn voraussichtlich haben die Recht mit Ihrer Meinung.
Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass manipuliert wurde, ja auch für gering.
Wenn es 10 oder 11 Liter wären, würde ich es auch dabei belassen. Aber 15 Liter Schnitt über 29tkm mit einem aktuellen 520d Touring ist schon eine ganze Menge. Selbst wenn man in Österreich viele Berge rauffährt, man fährt sie ja auch wieder runter... ;-) Und auf der Autobahn haben wir an sich 130 km/h Höchstgeschwindigkeit, also dauerhaft jenseits der 170 ist schwierig (oder teuer).
Niemand haut BMW auf die Kacke. Aber da sie die einzigen sind, die eine eventuelle Manipulation aufdecken können, führt kein Weg an ihnen vorbei, wenn man der Sache auf den Grund gehen möchte. Daher möchte ich einfach, dass man mir als Kunden hilft. Und ob man sich auf die "Schnellanalyse" verlassen kann (km-Stände der Servicehistorie anschauen, Schlüsseldaten auslesen) wage ich zu bezweifeln. Das erscheint mir in Anbetracht der "technischen Raffinesse" heutiger Manipulations-Geräte etwas zu oberflächlich.
Gestern habe ich einen Privatbesitzer eines M340d angeschrieben und nach dem Verbrauch ab Werk gefragt... Anstatt darauf zu antworten, meinte er nur zu mir, dass er das Auto hauptsächlich im Stadtverkehr verwendet. Erst dachte ich mir ... Wie dumm so etwas zu schreiben, denn wenn dieser 6-Zylinder Diesel etwas nicht mag, dann Kurzstrecke. Aber womöglich hat er nur vorab bereits eine Erklärung für die geringe Durchschnittsgeschwindigkeit gesucht ... ? (Geringe Durchschnittsgeschwindigkeit= Indiz für Tachomanipulation)
30% der Tachos in Deutschland sind angeblich manipuliert. Europaweit angeblich 50%. Opfer sind eigentlich immer private Gebrauchtwagenkäufer.
Zitat:
@RidingForALivin schrieb am 5. Oktober 2023 um 13:17:27 Uhr:
30% der Tachos in Deutschland sind angeblich manipuliert. Europaweit angeblich 50%. Opfer sind eigentlich immer private Gebrauchtwagenkäufer.
deine Quelle?