Erstes Auto - Was soll es sein?
Hallo alle miteinander,
der Führerschein ist gemacht und nun soll ein eigenes Auto her. Der Gedanke ist ein so günstiger fahrbarer Untersatz wie möglich. Sowohl bei Kauf und Unterhalt.
Der erste Gedanke war ein Twingo, weil ich da hier und da Gutes gehört habe und dass man die noch auf der Straße sieht, muss ja auch Gründe haben.
Das Problem ist nur, dass meine Frau mit diesem schlecht gefederten Fahrwerk Probleme hat (wir sind schon viel twingo gefahren), Übelkeit etc.
Der Clio 3 meines Vaters gefällt ihr, aber der hat bei gerade mal 70.000km schon so einiges an Macken gehabt.
Ich kenne mich leider nicht so gut aus und hab einige Fragen:
Lohnt es sich mehr auszugeben und bspw. sowas wie einen älteren A3 oder Golf zu kaufen oder sind diese Autos nicht so viel besser als ein Renault?
Gibt es Autos bei denen Ersatzteile viel günstiger sind als bei anderen?
Ich danke für jede Antwort. Haltet euch auch nicht zurück mit detailreichen Antworten, ich lerne gerne dazu 🙂.
Grüße
Aaron
9 Antworten
Habe mich vor 3,5 Jahren bewusst für den Twingo 1 entschieden, da günstig und mit tollem Innenraumkonzept. Leider habe ich damals nicht so genau hingeschaut, war eher ein Spontankauf. Im Nachhinein hätte ich nicht mehr als 500€ dafür ausgegeben, 800 habe ich gezahlt was angesichts der ganzen Mängel zu viel war.
Angeblich wurde der Zahnriemen von einem Bekannten gewechselt, einen Nachweis hierfür gab es nicht.
Mittlerweile wurden einige Teile - hauptsächlich in Eigenregie gewechselt:
Domlager, Federn und Stoßdämpfer vorne+hinten, Koppelstangen, Traggelenke, Spurstangenköpfe, Bremsscheiben, Beläge und Radlager vorne, Lenkstockschalter, Plastikscheinwerfer durch die älteren aus Glas ersetzt.
Aktuell leuchtet die ABS Lampe, vermutlich ist der ABS Ring gebrochen oder ein Sensor defekt.
Ich kann dir nur den Tipp geben, auch wenn ein Auto günstig ist, genau hinschauen lohnt sich, um evtl. Mängel festzustellen und nachher nicht noch zig hundert/tausend in Reparatur und Teile stecken zu müssen.
Das Wichtigste ist sich vor Kauf über die Schwachstellen des jeweiligen Modells zu informieren und auf diese zu prüfen.
Der Zahnriemen sollte regelmäßig gewechselt werden und alle 15-20 tkm einen Ölwechsel.
Ansonsten sind die Motoren recht zuverlässig, sonst hätte ich auch nicht so viel Geld in Reparaturen investiert.
Gekauft mit 176 tkm, mittlerweile 202 tkm.
Twingos sind insgesamt schon sehr dankbare Autos. Erstens nicht extrem teuer, zweitens bei regelmäßiger Wartung langlebig. Das Thema Rost darf man da nie außer Acht lassen beim Kauf, der Zahnriemen wurde ja schon genannt.
Wir hatten jetzt vier C06 in der Familie. Alle haben lange gehalten. Vieles kann man wirklich gut selbst schrauben und so die Kosten noch weiter senken.
Hat deine Frau diese Probleme auch als Fahrerin? Tatsächlich empfand ich den Twingo als Beifahrer auch immer nicht so geil. Also insbesondere die früheren, die keinen Stabilisator an der Vorderachse haben. Als Fahrer hingegen fand ich alle gut.
Zu deiner Frage zu anderen Autos: immer auch eine Frage des Budgets. Andere Kosten mehr, sind aber nicht unbedingt unproblematischer oder sind gar problematischer. Wie sagt mein TÜV Prüfer des Vertrauens immer: die alten Twingos überraschen ihn immer wieder. Da gibt es viele deutlich neuere und teurere Autos, die mehr Probleme machen.
Edit: Ersatzteilkosten sind beim Twingo im freien Handel sehr niedrig. Gilt auch für andere Marken auch. Beim Markenhändler sieht das aber bei allen direkt ganz anders aus.
Wir haben jetzt eine Seite mit Statistiken gefunden. Demnach scheinen Toyota Yaris und andere Japaner und Koreaner günstig und zuverlässig zu sein. Twingo war dort nicht so gut gerated. Die Informationen sind echt widersprüchlich.
Zitat:
@AaronTuuli schrieb am 25. Mai 2023 um 22:01:54 Uhr:
[Z. B. Twingo?]
Ich kenne mich leider nicht so gut aus und hab einige Fragen:
Lohnt es sich mehr auszugeben und bspw. sowas wie einen älteren A3 oder Golf zu kaufen oder sind diese Autos nicht so viel besser als ein Renault?
Leider kann man dir nur schlecht helfen, wenn du nichts zu deinem Fahrprofil sagst. Kurzstrecke mögen z. B. die FAPs nicht. Diesel macht generell bei eher mehr Fahrleistung Sinn.
Und wie ist dein Budget genau? Sprit soll ja immer teurer werden (CO2-Steuer & Co.) und der Strom wird gerade wieder billiger. Wenn du daheim laden kannst, wäre ein gebrauchter Zoe evtl. was für dich. Schau dich mal in https://www.motor-talk.de/forum/renault-elektrofahrzeuge-b887.html
Musst aber bei den Angeboten aufpassen. Z. T. muss man zusätzl. Akku-Miete zahlen bzw. kann sich rauskaufen (individueller Preis je nach Zustand). Akku-Miete gibt's schon langer nicht mehr bei Neufahrzeugen.
Bei rein elektr. Autos (BEV) ist das mit der Reichweite und Ladegeschwindigkeit so ein Thema, insb. auf der Fernstrecke. Die Zoes mit dem kleinsten Akku den es dort jemals gab hatten im Winter knapp >100km Reichweite. Und unterwegs will man aus Zeitgründen i.d.R. nur bis 80% laden, weil's immer langsamer wird, wenn der Akku recht voll ist.
Zu Renault allg.:
- Renault hat wie jeder andere Hersteller auch ein paar bestimmte Scheiß-Motoren, Finger weg davon. Beim Twingo I kenne ich mich nicht so aus.
- Bei allen Herstellern gibt's irgendwann best. Ersatzteile überhaupt nicht mehr. Lies dir aktuelle Threads zu deinem Wunschmodell hier im Unterforum durch.
- Wenn man von den o.g. Punkten absieht: Kenne viele sehr zuverlässige Renaults. Das Hauptproblem von Renault ist, dass die so günstig sind, dass sie von vielen gekauft werden, die bei der Wartung sparen (bei Golf & Co. ist das viel seltener) und dementspr. häufiger sind Pannen.
Wo Renault vllt. techn. schlimmer ist als andere Hersteller: Unbedingt an das Zahnriemen-Wechselintervall halten, falls er einen hat. Wenn man das überzieht, reißen die wohl eher als bei anderen Herstellern. ZR-Riss = meist wirtschaftl. Totalschaden.
notting
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Fahrprofil ist eigentlich so, dass wir nicht so viel fahren müssen, da Arbeit vom Home office. Zwei mal im Jahr soll ihre Familie in Ungarn besucht werden.
Das Budget für den Kauf sollte 5000€ nicht überschreiten.
Monatlich sollte das Auf natürlich so günstig wie möglich sein, vor allem was Versicherung und Steuern angeht. Beim Kraftstoff kann man zur Not auch aufs Tanken für ein paar Tage verzichten und zu Fuß gehen, wenn es eng wird :'D.
Zitat:
@AaronTuuli schrieb am 26. Mai 2023 um 15:47:04 Uhr:
Fahrprofil ist eigentlich so, dass wir nicht so viel fahren müssen, da Arbeit vom Home office. Zwei mal im Jahr soll ihre Familie in Ungarn besucht werden.
Das Budget für den Kauf sollte 5000€ nicht überschreiten.
Insb. 5kEUR Anschaffungspreis und eine brauchbare Fernstrecken-Tauglichkeit passt bei BEV aktuell leider noch nicht zusammen.
Würde zum Benziner raten.
Zitat:
Monatlich sollte das Auf natürlich so günstig wie möglich sein, vor allem was Versicherung und Steuern angeht. Beim Kraftstoff kann man zur Not auch aufs Tanken für ein paar Tage verzichten und zu Fuß gehen, wenn es eng wird :'D.
Hast du auch schon geschaut, ob es bei dir Car-Sharing gibt und ob das für dich eine praktikable Alternative wäre, auch kostenmäßig? Wobei dt. Mietwagen und Ungarn könnte ein Problem sein, musst mal bei den Vermietern schauen.
Schau dich in https://www.motor-talk.de/.../mietwagen-carsharing-auto-abo-b792.html um.
notting
Car Sharing ist hier auf dem Land eher mau und ja Mietwagen und Ungarn geht fast gar nicht. Haben wir damals beim Umzug von ihr hierher erfahren dürfen.
Der Twingo 1 hat spottbillige Ersatzteile, der Markt ist voll davon.
Der Twingo 2 ist meine Empfehlung. Zwar marginal teurer im Unterhalt als der 1er, auch die Teile, aber immer noch günstig und um einiges moderner.
Kaufe dir einen ab BJ 11 oder 12 (ab 12 ist es ein Facelift, ist halt Geschmackssache). Modern sehen beide aus.
Ab 11 haben sie Euro 5, bei 75ps zahlst 25 Euro Steuer jährlich.
Verbrauch etwa 5 Liter und immer eine Parklücke.
Ich empfehle einen 16v, Nachteil, Ventile müssen eingestellt werden. Das fällt heutzutage bei den meisten Herstellern weg.
Zahnriemen wurde gesagt.
Oder nimm den 58ps, der reicht vielen auch aus.
Die größeren sind meist rs Modelle, das sind Freaks die Mondpreise aufrufen. Für einen Schuhkarton Renault sind da 20 000 Euro keine Seltenheit.
Kauf dir am besten ein Sondermodell, RIP curl zb. Immer noch günstig, aber bessere Optik und Ausstattung.
Funk haben alle, viele aber noch manuelle Fenster und manuelle Spiegel!
Klima haben viele, aber immer Sonderausstattung.
Motoren alle robust, bis auf Kleinigkeiten. Der 16v ist anfälliger.
Alle Modelle von allen zu reparieren.l, nichts besonderes.
Servo (Elektromotor, keine Hydraulik) ist Serie.
Finger weg von Automatik oder Halbautomatik, gibt verschiedene Versionen, sind alle nicht gewartet, Hat keiner Ahnung von und gehen immer kaputt, darum haben die meisten auf Handschaltung umgebaut.
Das Hauptproblem sind mangelnde wartung und Pflege.
Einfaches Beispiel, der 16v hat ständig eine kaputte Zündanlage. Die Leute fahren einfach damit weiter, bis der Kat irgendwann tot ist.
Gleiches gilt für vieles andere auch, können aber die Autos nichts für.
Danke für diese ausführliche Antwort 🙂. Es stehen momentan auch ältere Golf Modelle im Raum (5-7) wobei da dann wirklich (vor allem beim 7er) das Ersparte weg wär. Versicherung ist bei mir noch super teuer, fast egal welches Auto.
Leider hat sich die bessere Hälfte immer mehr vom Twingo losgesagt, Übelkeit ist da bei jeder Fahrt vorprogrammiert. Ich find die Twingos ansonsten echt sympathisch. So ein unterschätzes Auto.