Erst Audi, dann VW, dann der Rest
Hallo Freunde der Ringe,
ist das bei der VAG Gruppe wirklich so, dass die besten Teile erst im Audi, dann im VW und danach im Seat/Skoda verbaut werden?
Ich hatte hier mal was gelesen, dass man pfeifende Turbos bei Audi nicht oft antrifft, denn die "besten Turbos" werden erst in den Audi, dann in den VW, usw,.................verbaut.
Es ging um das Thema Turbo, finde aber den "Fred" nicht mehr. Die Turbos kommen doch bestimmt auch von einem Zulieferbetrieb, der nach verschiedenen Toleranzwerten eine Vorauswahl treffen könnte/evtl. müsste
Oder ist das nur "Dummfug"? War bei dem Schreiber einfach nur der Wunsch Vater des Gedankens?
***Staubwirbler*** -> mal vorsichtig fragt 😉
10 Antworten
Das ist kompletter Nonsens. Kein Automobilhersteller kann es sich leisten div. Zulieferteile extra nochmals zu prüfen und dann die besseren wieder in andere Werke zu liefern.
Aber wenn neue Innovationen kommen, dann kommen die in der Regel immer von oben nach unten (also dann bekommt es zuerst der A8 oder ev. Phaeton und dann gehen die Innovationen auch an Golf & Co. über).
MfG
Hannes
Glaube ich auch (was Hannes sagt). Ein Motor wird entwickelt. Und das macht irgend ein riesiges Team im Konzern, und da gibt es allein für den Turbo bei den Thermodynamikern oder "Verbrennern", wie sie bei Daimler genannt werden, einige Ingenieure, die nicht viel anderes als sich Gedanken über den Turbo machen tun (Auatsch, Entschuldigung!).
In der Testphase werden von verschiedenen Zulieferern weltweit diverse Gehäuse, Turbinen, Verdichter, Lager etc. verbaut und getestet. Das was am besten funzt, also am längsten hält, wird nicht genommen, sondern das, was fast genau so gut hält, aber billiger ist 😉
Wenn man sich dann für eine Variante entschieden hat, wird die verbaut, und zwar bei allen 2,0 Tdi (z.B.). Egal, ob der Motor dann zu Skoda, VW, Audi oder nach Baghdad auf den Fischmarkt geht. Hannes hat völlig recht, ein Testen der Komponenten wäre zu zeit- und kostenaufwendig.
Im Laufe der Serienfertigung kann es durchaus vorkommen (es ist sogar die Regel), dass einige Teile des Motors oder des Fahrwerks oder wer weiß was sich als doch nicht so dolle erweisen und ersetzt werden. Bekannt ist das ja unter dem Synonym "Kinderkrankheiten ausmerzen" geworden.
Aber auch das geht dann wieder konzernweit, nicht in Bezug auf die Marke.
Wir können also ohne schlechtes Gewissen den Passat neben uns an der Ampel betrachten, seine Teile halten vielleicht nicht so lange wie unsere, vielleicht aber auch länger. Die Chancen stehen fifty/fifty.
Das wir mehr für unsere Autos bezahlen mussten, hat andere Gründe, aber das wussten wir und haben es (meistens gerne) in Kauf genommen.
Bis dann,
Kaebi
Nur eines spricht dagegen: Die Pannenstatistik für A6 und Passat! Der liegt deutlich hinter dem A6(zumindest was ich da vor meinem geistigen Auge von damals so sehe). Übrigens der neue Turbolader meines Kollegen im Seat Leon TDI Chip pfeift verdächtig laut und ungewöhnlich.
Zitat:
Original geschrieben von Thomas-Ull
Nur eines spricht dagegen: Die Pannenstatistik für A6 und Passat! Der liegt deutlich hinter dem A6(zumindest was ich da vor meinem geistigen Auge von damals so sehe). Übrigens der neue Turbolader meines Kollegen im Seat Leon TDI Chip pfeift verdächtig laut und ungewöhnlich.
Vielleicht liegt es daran, dass so viele Passat als "Vertreterkutschen" genötigt werden und dann die Pflege eben zu wünschen übrig lässt. Der A6 dagegen ein Geschäftswagen in der oberen Ebene ist und da schon aus Prestigegründen besser auf den Wagen acht gegeben wird.
Vielleicht liegt es am Chip, dass der Turbo so pfeift?
Ich arbeite bei einem Automobilzulieferer und wir bauen auch div. Gleichteile für den VAG-Konzern. Da gibt es def. keine Unterscheidung zwischen Ware von Audi oder Skoda, das ist immer das gleiche und es gibt auch keine Endkontrolle bei der "schlechte" Teile an Skoda geschickt wird und "gute" an Audi. Wer sollte denn den Mehraufwand bezahlen?
MfG
Hannes
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Zitat:
Original geschrieben von Hannes H.
Vielleicht liegt es daran, dass so viele Passat als "Vertreterkutschen" genötigt werden und dann die Pflege eben zu wünschen übrig lässt. Der A6 dagegen ein Geschäftswagen in der oberen Ebene ist und da schon aus Prestigegründen besser auf den Wagen acht gegeben wird.
Hannes
@hannes
Ich denke, dass "Vertreterkutschen" wie VW Passat und auch Audi A4/A6 meistens geleast sind. Da ist es dem Fahrer egal wie er mit dem Fahrzeug umgeht. Aber ich glaube der Service ist vorgeschrieben. Mein Nachbar ist Vertriebsleiter und er fährt einen A4. "Ach das mit dem Geräusch ist nicht so schlimm, wir geben das Auto ja eh in 4 Wochen zurück zum Leasingpartner." Und "Kannst dich schonmal mit deinem 2,5 TDI auf Turbotauschen gefasst machen, meine Kollegen sind deshalb regelmässig in der Werkstatt", sprach er. Also kein Unterschied zwischen dem VW und dem Audi
Zitat:
Original geschrieben von Hannes H.
Ich arbeite bei einem Automobilzulieferer und wir bauen auch div. Gleichteile für den VAG-Konzern. Da gibt es def. keine Unterscheidung zwischen Ware von Audi oder Skoda, das ist immer das gleiche und es gibt auch keine Endkontrolle bei der "schlechte" Teile an Skoda geschickt wird und "gute" an Audi. Wer sollte denn den Mehraufwand bezahlen?
MfG
Hannes
Wer das bezahlt? Die Zulieferer (ihr) wer denn sonst. Die Konzerne "knebeln" doch die Zulieferer immer mehr. Wenn die VAG das eurer Zulieferfirma vorschriebt, dann wird die das machen, sonst bekommt jemand anderes den Auftrag.
-> Heuschreckenmentalität nennt man das. Friss oder stirb, ist leider so in der heutigen Zeit.
Zitat:
Original geschrieben von kaebi
In der Testphase werden von verschiedenen Zulieferern weltweit diverse Gehäuse, Turbinen, Verdichter, Lager etc. verbaut und getestet. Das was am besten funzt, also am längsten hält, wird nicht genommen, sondern das, was fast genau so gut hält, aber billiger ist 😉Das wir mehr für unsere Autos bezahlen mussten, hat andere Gründe, aber das wussten wir und haben es (meistens gerne) in Kauf genommen.
Bis dann,
Kaebi
@kaebi
Da muss ich Dir leider recht geben, nicht das Beste kommt zum Einsatz sondern das Billigste. Die Qualität entscheidet nicht, sondern der Preis.
Bei früheren Ausschreibungen auf die "wir" uns beworben haben, galt noch als Bewertungskriterium 50% Konzept und 50% Preis. Mittlerweile sind es 25% Konzept und 75% Preis. Die Qualität leidet -> aber wen interessiert das schon, hauptsache erstmal den Reibach gemacht 🙁 Was ist mit der Mentalität geworden "Leben und Leben lassen" da hat sich der Kreis wenigstens noch geschlossen
***Staubwirbler*** -> bereit wäre für "Qualität" etwas mehr auszugeben 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Staubwirbler
Wer das bezahlt? Die Zulieferer (ihr) wer denn sonst. Die Konzerne "knebeln" doch die Zulieferer immer mehr. Wenn die VAG das eurer Zulieferfirma vorschriebt, dann wird die das machen, sonst bekommt jemand anderes den Auftrag.
-> Heuschreckenmentalität nennt man das. Friss oder stirb, ist leider so in der heutigen Zeit.
Die Sortierung gibt es wie gesagt bei uns nicht, da auch niemand im Konzern das bezahlt. Es wird daher für alle Marken die gleiche Qualität ausgeliefert. Aber das mit dem Knebeln ist schon so eine Sache, dafür müssen wir dann wieder unsere Unterlieferanten knebeln und das geht dann wohl immer so weiter... bis die meisten nicht mehr liefern können oder wollen... traurig aber wahr.
MfG
Hannes
Jep, deshalb lagern die "Großen" auch möglichst viele Bereiche aus. Zu Deutsch "Outsourcing". Auf die Tour kann man um den Preis feilschen, ohne sich ins eigene Fleisch zu schneiden. Und wenn einer sich verhebt (=Pleite geht), hat er Pech, das nächste Angebot an den Konzern von einem anderen kommt bestimmt. Und wenn was nicht hält: Schadenersatz fett!
Dazu kommt noch, dass die Konzerne natürlich Rechtsabteilungen haben, die kleine Firmen alt aussehen lassen. Kaum eine Chance, einen großen wg. Vertragsbruch dranzukriegen.
Hmmm, entfernen wir uns gerade von der Überschift des Threads???
O.K., aber es hat gerade so Spaß gemacht.
Bis dann,
Kaebi
Wenn das also alles konzernweit so gehandhabt wird, kann es ja nur so sein wie Ihr schon geschrieben habt. Dann ist dem nichts mehr hinzuzufügen. Macht ja auch Sinn, denn grössere Stückzahlen wirken sich ja auch auf den Preis aus.
Ich habe aber eben hier im 4F Forum etwas gelesen, was dann wiederum nicht passen würde
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Zitat:
Original geschrieben von (hab den Namen lieber weggemacht)
Nee, wird in Neckarsulm gebaut! A8 und A6 in Neckarulm, A4 und
A3 in Ingolstadt und der TT wird in Ingolstadt lackiert und in
Ungarn zusammengeschraubt. In Bratislava ist dann noch ein
Moternwerk glaube ich.
Nein, das Motorenwerk ist in Györ/Ungarn, wo auch der TT montiert wird. Alle
Audi-Motoren werden in Györ gefertigt (wohl außer W12 und V10TDI).
In Bratislava wird der Q7 vom Band rollen. Das ist AFAIK aber kein Audi- sondern
eigentlich ein VW-Werk, oder?
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Das kann aber -wegen der Trennung zwischen Audi und dem Konzern- so nicht stimmen
Müsste es dann nicht eher so sein, dass (beispielsweise) alle TDI für VAG in Ungarn gebaut werden, die Benziner in XY, usw........ Von dort aus werden die dann im Konzern verteilt?
Oder baut ein Motorenwerk die komplette Palette Diesel sowie Benziner, nur die Exoten wie o.a. werden extra in einem Werk gebaut?
Wie auch immer?
***Staubwirbler*** -> sich bedankt (auch im Namen seiner Eltern) 😁
Zitat:
Original geschrieben von Staubwirbler
_
> Das kann aber -wegen der Trennung zwischen Audi und dem Konzern- so nicht stimmen
doch das stimmt so!
Zitat:
Original geschrieben von Staubwirbler
> Oder baut ein Motorenwerk die komplette Palette Diesel sowie Benziner, nur die Exoten wie o.a. werden extra in einem Werk gebaut?
richtig. Die Motoren sind markenunabhängig weitgehend konzentriert, so dass gleiche Motoren immer an einem Standort gebaut werden. Die Fahrzeugproduktion ist zwar bei Audi ist relativ konzentriert, bis auf den Q7 wegen der Touareg-Verwandschaft. Aber VW, Skoda und Seat werden auch teilweise bunt gemischt auf den gleichen Bändern gebaut.
Grüße
Kai
Ja genau, Schumi kriegt auch bessere Teile als Baricchello!?
Alles Käse, wer soll die Teile denn prüfen, und müssten die Teile dann mit Gewalt schlechter produziert werden. Ein Audi mag höherwertiger gebaut werden, ein gleiches Bauteil hat mit Sicherheit auch die gleiche Qualität!