Erneuter Turboladerschaden 320d VFL
Hallo!
Kurzer Abriss zur Vorgeschichte:
Habe mir 2010 besagten 320d VFL (Bj. 2006) bei BMW mit 63.000 km gekauft. Vor zwei Jahren bzw. mit etwas über 100.000 km ging der (erste?) Turbolader auf der AB über den Jordan. Daraufhin habe ich den Turbolader fachmännisch durch einen originalen (von BMW) ersetzen lassen. Da mir die Anfälligkeit für Turboschäden bewusst war, habe ich meinen Wagen stets warm- als auch kaltgefahren und gehofft, dass der lange hält.
Nun habe ich kurz nach Weihnachten auf der AB von München nach Berlin wieder so ein blödes Pfeifen gehabt (wenigstens keinen Leistungsverlust). Der Wagen wurde also noch sanft in die Heimat bewegt, aber sonst stehen gelassen. Das gute Teil hat somit gerade mal zwei Jahre bzw. 30.000 km gehalten! 😠
Da ich keinen Goldesel besitze, stellt sich mir natürlich die Frage, ob es Sinn ergibt, alle zwei Jahre einen neuen Turbo für roundabout 1.500 Euro einzubauen? Ich denke nicht.
Also habe ich den fast neuwertigen Turbo hier in Berlin zum Turbozentrum gegeben, um diesen instand setzen zu lassen, in der Hoffnung, dass er noch nicht allzu beschädigt ist. Ergebnis der Untersuchung bisher: Hitzeschaden einhergehend mit defekten Lagern und Dichtungen. Die Rumpfgruppe sowie Verdichterrad sind auch nicht mehr top...
Reparaturkosten nun doch über 500 Euro.
Ich habe zwischendurch viel im Internet gelesen und die logische Erfahrung gemacht, dass ohne Beseitigung der Ursache (zu hohe Hitze in diesem Fall) ein erneuter Ausfall recht wahrscheinlich ist. Leuchtet ja auch ein.
Jetzt meine Frage:
Woher kann diese Hitzeproblematik denn kommen? Der DPF ist ja noch lange nicht fällig (es gibt diesbezüglich auch keine Fehlermeldung), welcher wohl für einen hitzigen Abgasrückstau verantwortlich sein könnte. Was kann es noch sein? Müsste bei mangelndem Öldruck und somit unzureichender Schmierung nicht auch eine Meldung kommen?
Ich bin ja weiß Gott nicht der Einzige mit diesem Problem, aber es kann doch nicht sein, dass die Ursachen für diese Turboschäden seitens BMW unbekannt sind, sollte das ein Konstruktionsmangel sein?
Grüße
Delphia
Beste Antwort im Thema
Da mein "neuer" Turbo erst 30.000 runter hat und ich mir keinen ganz neuen leisten möchte, bin ich mal das Risiko eingegangen, ihn instand setzen zu lassen. Sollte eigentlich heute fertig sein, aber ich habe noch keinen Anruf bekommen... 🙁
Mittlerweile habe ich irgendwo im Internet noch was Interessantes zu dem Thema gelesen:
Angeblich soll der M47D20-Motor nicht wirklich für den Betrieb in Kombination mit einem DPF konstruiert worden sein - er wurde schon im E46 verbaut, welcher keinen Serien-DPF hatte. Ab 2007 wurde dann der N47D20 verbaut, wo das Problem mit dem Turbo ja nicht mehr so häufig auftritt.
Es scheint nun also so, dass der DPF (obwohl der laut BC noch lange nicht voll ist) eben nach kurzer Zeit (offenbar eben ab ca. 100.000 km +/- einige zehntausend km) soweit gefüllt ist, dass ein Abgasrückstau entsteht, der für überhöhte Abgastemperaturen und somit Lagerschäden verantwortlich sein kann.
Klingt das plausibel?
Wenn ja, müsste eine vorzeitige Reinigung/Leerung des DPF doch die Ursache für die meisten Turboschäden beseitigen, oder? Ich würde die Kosten dafür jedenfalls einem kompletten neuen Turbolader vorziehen 😉
58 Antworten
So, überholter Turbolader ist wieder in meinem Besitz. Wird morgen eingepflanzt.
Rumpfgruppe wurde ersetzt, genauso wie Lager und Verdichterrad. Gehäuse wurde spitzenmäßig gereinigt und alles gewuchtet und wieder zusammengesetzt. Endpreis 528,- Euro. Nicht billig, aber geht noch... so er denn hält... 😉
An der Rumpfgruppe sind deutliche Rußablagerungen zu sehen gewesen und das Verdichterrad hatte Kratzspuren vom Gehäuse an den Schaufeln, hätte also nicht mehr lange gedauert, bis das Ding hoch gegangen wäre.
Da die Ölzuleitung frei von Ablagerungen ist, bleibt nach wie vor die steile These vom zugesetzten DPF im Raum. BMWhat App Bluetooth-Adapter ist bestellt und unterwegs, also kann ich bald mal den Füllstand des Filters auslesen. Ich halte Euch auf dem Laufenden...
Zitat:
@Delphia schrieb am 20. Januar 2015 um 18:12:09 Uhr:
Angeblich soll der M47D20-Motor nicht wirklich für den Betrieb in Kombination mit einem DPF konstruiert worden sein - er wurde schon im E46 verbaut, welcher keinen Serien-DPF hatte. Ab 2007 wurde dann der N47D20 verbaut, wo das Problem mit dem Turbo ja nicht mehr so häufig auftritt.
Es scheint nun also so, dass der DPF (obwohl der laut BC noch lange nicht voll ist) eben nach kurzer Zeit (offenbar eben ab ca. 100.000 km +/- einige zehntausend km) soweit gefüllt ist, dass ein Abgasrückstau entsteht, der für überhöhte Abgastemperaturen und somit Lagerschäden verantwortlich sein kann.
Klingt das plausibel?
Jungs wechselt eure Thermostate alle 4 Jahre / 50.000km und ihr werdet NIEMALS bei einem M47 mit DPF einen Turboladerschaden haben. Ich bin (alle Probefahrten, Mietwagen und Privatwagen eingerechnet) bisher über 20 verschieden 318d/320d M47TÜ2 gefahren und 100% aller Fahrzeuge hatten defekte Thermostate, erreichen im Winter niemals die 80°C, Der DPF ist spätestens bei 100.000km dicht, Turbolader stirbt. BMW kennt das Problem, BMW interessiert sich nicht für das Problem: O-ton: " Wieso, der Motor wird doch nicht zu heiß? Da ist nichts kaputt.
Ausschließlich bei BMW gewartete Diesel sind eine tickende Zeitbombe oder - dank 100% falscher Fehlerdiagnose der Vertragswerksatt- ein Kostengrab. Das gilt nicht nur für den M47, sondern auch für M57 und N47.
Mein 318d hat mit 160.000km das dritte Paar Thermostate drin, aber den ersten Motor, Turbo und DPF.
Ich baue mir eine zusätzliche Druckanzeige am DPF an.
Ähnliche Themen
@7406: Interessanter Beitrag. Bei meinem M57 (330d) war zum ersten Mal die DPF Meldung bei 107tkm da. Habe dann u.a. den AGR Thermostat getauscht. Ging jetzt noch ein gutes Jahr, dann wra kürzlicvh der DPF komplett voll. Hat auch leicht geschüttelt dem Ende zu. (Im Standgas)
BMW sagte dann man muss tauschen, was ich auch machen liess. Wobei ich immer noch überlege ob nicht auch das Hauptthermostat getauscht werden sollte. Aktuell hat er 127tkm.
Zitat:
Jungs wechselt eure Thermostate alle 4 Jahre / 50.000km und ihr werdet NIEMALS bei einem M47 mit DPF einen Turboladerschaden haben.
Ich hatte den M47 als 118d, habe nie das Thermostat ersetzt und bei 164.000km einen Turboladerschaden. Allerdings habe ich regelmäßig im Geheimmenü überprüft, ob noch die Temperatur (>80Grad) erreicht wird, um den DFP freizubrennen und dank viel Langstrecke ist das auch passiert. Dann hätte ich den Laderschaden doch nie haben dürfen?🙄
Oder hätte es etwas gebracht den DPF bei z.B. 120.000km schonmal vorsorglich reinigen zu lassen, obwohl mir der BC den Wechsel erst für 180.000km angezeigt hat?
Was muss ich aktuell am N57 325d beachten? Auch der geht brav >80Grad.
Also ich habe den Wagen in den 4-5 Jahren Laufzeit bisher vorwiegend auf der BAB im Langstreckenmodus bewegt, so dass regelmäßiges Freibrennen gewährleistet war, denke ich.
Was die Thermostatgeschichte angeht, bin ich noch etwas unsicher. Müsste sich ein defektes Thermostat nicht irgendwie bemerkbar machen (unzureichende Heizleistung im Innenraum, erhöhter Verbrauch)? Hab ich jedenfalls nicht... werde es dennoch prüfen, weil sicher ist sicher! 😉
@ronmann
Die Sache mit der vorzeitigen DPF-Reinigung scheint mir momentan noch irgendwie das Zielführendste zu sein, um das TL-Leben zu verlängern...
Ach so, bei der aktuellen Begutachtung des DPF konnte man übrigens sehen, dass der DPF noch lange nicht dicht/voll ist, geringe Ablagerungen sind aber natürlich sichtbar. Ob da jetzt schon eine gewisse Schwelle überschritten ist, das wüsste ich zu gerne. 😕
Also, kurzes Update:
Turbolader wurde am Wochenende eingebaut. Läuft soweit auch, aber die VTG ist nicht kalibriert, weshalb der Turbo unschöne Geräusche von sich gibt. Fahren kann man so nicht.
Leider habe ich erst zu spät realisiert, dass die Kalibrierung bei anderen Anbietern bei der Instandsetzung mit gemacht wird - da wo ich war, unglücklicherweise nicht... 🙁
Sieht so aus, dass das Ding zum Einstellen erstmal wieder raus muss. 😠
ich habe mir heute einen Kostenvoranschlag von BMW geben lassen und fall vom Glauben ab:
EUR 2800,-
mit Ölwechsel, Reinigung Ladeluftkühler und Ölabscheider tauschen.
Der Austauschturbo kostet allein EUR 1313,- netto
.... unfassbar
Um Turboladerschaden vorzubeugen mache ich selber jedes Jahr Ölwechsel.
So, also dann versuche ich wohl mein Glück in einer kleinen Werkstatt.
Arbeitszeit mit Ladeluftkühler reinigen: 4-5 Stunden wurden veranschlagt
Stundensatz: EUR 59,- brutto
jetzt muss das Ding nur noch richtig eingebaut werden ..
Bei den 2800 ist die Hälfte dann Arbeit, weil Ölwechsel mache ich mit Original Öl und Filter um die 70€, Reinigung Ladeluftkühler wird ja nicht viel kosten, und der Ölabscheider wird auch umsonst gewechselt, da er ja einen Zyklon hat. Kann man auch reinigen, muss man aber nicht.
Ich empfehle dir Turbozentrum Berlin oder einen anderen Turbo Shop, der wirklich Ahnung hat und die Rumpfgruppe gut wuchtet. Das ist eigentlich das Wichtigste an der Sache. Normalerweise sollte eine Turbo Reparatur nicht mehr als 500€ kosten und ist dann gleichwertig oder gar besser als ein neuer Turbolader.
Teile: 1.600,-
Lohn: 640,-
... und 470,- Steuer
tja, wenn ich nur nich hier am Bodensee wohnen würde...
Stimmt das, dass man bei jeder Werkstatt 2. Jahre Gewährleistung auf die Reparatur hat? Vielleicht kann einer dazu kurz ne Antwort geben. Danke.
@ DELPHIA
Gehört das nicht zu der eigentlichen TL-Reparatur dazu? Das hätte man die doch sagen müssen.
Jetzt hast du nun umsonst den TL ein- und ausgebaut..oh man.
Na sagen wir mal so, der Kollege in dem Laden hatte bei Abgabe irgendwas von "Der muss dann aber noch einstellt werden!" gefaselt. Ich war in dem Glauben, er meint damit die Feinkalibrierung und nicht die grobe Einstellung auf Werksvorgaben... aber hinterher ist man ja schlauer 😉
Turbolader ist jetzt zum zweiten Mal wieder ausgebaut und kann leider erst in einer Woche zum "Spezialisten", da ich heute in den Skiurlaub fahre... mit dem Zweitwagen 🙁
Dann sehen wir mal weiter... 😎