Ein Ex-Volvoianer im E350 CDI T
Prolog:
Der Beitrag hat auf den ersten Blick vielleicht nicht viel mit Volvo zu tun, aber es ist immer gut zu wissen, was der "Feind" so macht, besonders, wenn man meint, man sei genauso gut, wie dieser.
Einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den A... 😉
Die örtliche Sixt-Station ist immer wieder für Überraschungen gut:
Passat Variant für ein überlanges WE gebucht & bezahlt – eine neue E-Klasse T-Modell bekommen.
Erster Gedanke: Oh Gott, wie peinlich!
Man kommt eben aus seiner Sozialisierung nicht so einfach raus (für die Ma meiner OHL ist ein Volvo halt immer noch eine unbezahlbare Staatskarosse)
Es war ein TE 350 CDI „BlueEfficency“ in Avantgarde-Ausstattung, außen schwarz, innen Durchfallrotbraun, EZ 11.12.2009, 27tkm auf der Uhr.
Beim Einsteigen fluchte ich gewaltig, denn entweder kann man den E-Sitz nach oben UND vorne fahren, oder nach hinten UND unten. WTF???
Dann die angenehme Entdeckung: Der hat ja gar keinen, von mir schon immer als obsolet befundenen, Automatikschaltknauf in der Mittelkonsole, sondern einen kleinen Schalthebel am Lenkrad.
Eingeschaltet: „Oh, sehr schön leise das Schlachtschiff. Oops, die Parkbremse löst nicht automatisch, wie beim Volvo, naja, los und ab geht´s.“
Auf dem Firmenparkplatz natürlich die ersten Sprüche – wie befürchtet. Bloß weg hier, Kind von der Kita geholt und ab auf die Bahn.
Was soll ich sagen, je länger ich dieses Auto fuhr, desto gemütlicher fand ich es.
Die Automatik (7-G)
ist die Beste Wandlerautomatik, die ich jemals fuhr. Ich hatte zu keinerlei Zeitpunkt das Bedürfnis, die Schaltpaddels zwecks manuellen Eingriffs zu verwenden, die Schaltpunkte (ich fuhr ausschließlich in „Comfort-Stellung“) konnte ich aufgrund des absolut ruckfreien Schaltens und des überaus leisen Motors nur mit äußerster Konzentration und noch am Bestens mittels des Drehzahlmessers zählen.
Die Bedienung am Lenkstock ist ebenfalls hervorragend gelöst: Nach unten = „D“ – nach oben = „R“, fertig. Was mit „P“ und „N“ und „der manuellen Gasse“ ist? Ganz simpel gelöst:
„P“ kommt bei Abstellen des Motors von ganz allein oder manuell per Druck auf den Schalthebel (wie bei den Franzosen die Hupe)
„N“ erreicht man mit Antippen des Hebels und
„Die manuelle Gasse“ wird schlicht durch die Benutzung der Paddels erreicht.
Wozu baut eigentlich noch jemand einen pseudo-mechanischen „Schalthebel“ in die Mittelkonsole? Hier hat man dann Platz für reichlich Ablagen und: Command, dazu gleich mehr, zunächst noch:
Motor
Der 3.0l V6 ist ein Diesel, welcher mit 170kw im Vergleich zu den 151kw des D5 nur 11% mehr Leistung aufweist und im TE350CDI noch über 300kg mehr schleppen muß, als der D5 im V70.
Vom Papier her würde man also ein Patt vermuten.
Weit gefehlt!
Dieses Auto spielt leistungsmäßig in einer höheren Liga, es ist über jeden Zweifel erhaben stark, auf Landstraßen Bummelanten zu überholen ist ein Kinderspiel und:
Der wird nicht mal laut dabei! Keine Spur des angestrengten Gebrülle des D5 – während selbiger nämlich noch lautstark die Drehzahl erhöht, die GT nach dem richtigen Gang sucht und der Fahrer genervt auf den entsprechenden Vortrieb an den Rädern wartet, ist der 350er schon ruhig, kraftvoll und souverän vorbei – „Zack die Bohne“ könnte man sagen.
Und wer jetzt denkt, die Quittung gibt es beim Tankwart, den muß ich bitterlich enttäuschen: 8,8l bei 60:35:5 AB:Land:Stadt – (AB auch gerne mal etwas mehr, als meine sonst übliche Richtgeschwindigkeit von 170km/h – weil es sich so sonderbar ruhig dahin glitt) das entspricht in etwa meinem V70 II D5 136kw OHNE GT (dafür zum Ausgleich mit AWD).
Motor und Getriebe harmonieren so perfekt, dass man beides schlicht beim Fahren nicht mehr bemerkt – wenn jemand meint, im V/XC70 könne man so bequem cruisen, so hat er sicherlich recht – aber im TE350CDI geht das zu meinem höchsten Erstaunen noch um eine Klasse besser.
Der 3.0 TDI scheint mir indes insbes. nach dem Kaltstart noch ein winziges Quentchen kultivierter, aber so richtig kann ich das erst in 2 Wochen beurteilen 😁
Fahrwerk
Wer es auf jeden Fall zackig und sportlich (welcher „Sport“ hier auch immer fixiert werden soll) bevorzugt, ist hier nicht ganz richtig. Es geht aber alles, was mit einem V70 auch geht, ein A6 zieht sicherlich um 0,01s schneller um die Kurve – aber so what?
Dafür wird man hier von der permanenten Kenntnisnahme des Straßenzustandes verschont, was mir in 99,9% aller Alltagssituationen viel wichtiger ist. Hier poltert und stuckert auch nix – für mich passt es bestens zu diesem Auto.
„Command“
Ich kenne bis dato nur das „kleine“ und das „große“ MMI von Audi, iDrive benutzte ich noch nicht. Das Command-System ist ab dem Moment absolut intuitiv, in welchem man kapiert hat, dass man den gesamten Knopf „schieben“ kann. Dadurch, dass auch der Navi-Bildschirm an höchstmöglicher Festeinbauposition liegt, kann man wirklich alles entspannt und mit minimalem Aufwand bedienen. Auch die beim Q5 vorhandene Doppelung der Anzeigen im Fahrer- und im Navidisplay bleibt weitestgehend unterbunden. Das integrierte
Soundsystem
Hat einen guten Klang, kommt aber nicht an das HPA im Volvo heran, bedient sich aber aus zweierlei Gründen sehr gut:
Zum einen gibt es eine Skala, welche gestalterisch an die Glasskalen alter Röhrenradios („Radio Beromünster“) angelehnt und sofort verständlich ist – zum anderen kann man dank des numerischen Tastenfeldes auch eine Frequenz direkt eingeben – perfekt, insbes. wenn man einen FM-Transmitter mit dem iPhone dabei hat.
Die Steuerung von Balance & Fader ist ebenfalls schön per Fadenkreuz gelöst.
Übrigens gibt es, wenn man das Multimediainterface mitbestellt, die nötigen Adapterkabel gratis (bei Sixt natürlich nicht mehr vorhanden) – bei Audi kostet jedes einzelne Käbelchen knapp 40,-€ - bei Volvo braucht man sie dafür erst gar nicht, weil eine richtige USB-Buchse bereits beim HPA sowieso schon dabei ist.
Telefonie
Das iPhone 3GS wurde sofort erkannt. Bedienung völlig o. B.
Gut: Der numerische Ziffernblock (wie im Volvo) und nicht nur die selten umständliche Eingabe via Drehrad wie bei Audi.
Schlecht oder zumindest gewöhnungsbedürftig: BT ist nur an, wenn auch das Radio eingeschaltet ist.
Raum
Hat es in diesem Schiff en masse – nicht nur das Gepäckabteil ist gigantisch, auch die Beinfreiheit im Fond. Der V70 ist mit seinen 4,82 gerade einmal 7 cm kürzer als der Benz mit 4,89, letzterer hat optisch auch die längere „Schnauze“ – innen fragt man sich dennoch, wie es zu solchen Unterschieden kommen kann, der Unterschied von V70 zu E-Klasse ist wie V50 zu V70. (Einen A6 will ich hier gar nicht erst anführen – peinlich, wie Ingolstadt hier mit Raum umgeht)
Verarbeitung
Auf den ersten Blick, nehmen sich Volvo, Audi und Mercedes hier nicht viel, auf den zweiten fällt jedoch auf, dass (zumindest im Gegendsatz zu Volvo) erstens beim Benz auch hinter den Kulissen sauber gearbeitet, ordentlich verlegt und zugeschnitten wird und zweitens alles irgendwie „schwerer“, massiver wirkt, alleine die Sitzlehnen sind viel dicker, die Kofferraumabdeckung ist hervorragend automatisiert, erwartungsgemäß kam das einzige Knarzen vom mitgebrachten Kindersitz.
Die Sitze waren trotz der anfänglichen Positionierungsschwierigkeiten äußerst langstreckentauglich und auf jeden Fall besser, als jene im XC60 - kurz: ein Auto, wie eine Burg.
Fazit
Nie bin ich in ein Auto mit größeren Vorurteilen eingestiegen:
Mercedes E-Klasse – protzig, behäbig, trinkfest, altbacken - bäh!
Ausgestiegen bin ich etwas anders:
Ein tolles Auto, mit dem man unglaublich entspannt mit sehr viel Gepäck nonstop sehr weit reisen kann, zu dem eigentlich ein Tütchen zu LeeScratchPerry´s „Free up the prisoner“ viel besser passen würde, als der Nadelstreif mit Hosenträgern nebst Wampe darunter, welche ich als Sternfahrer bis dato zu kennen glaubte.
Es entzieht sich meiner Kenntnis, wer bei Volvo entschieden hat, den D6 nicht auf den Markt zu bringen – es ist und bleibt ein schwerer Fehler.
Will man sich einen V70 mit dieser Laufruhe und diesen Fahrleistungen zulegen, muß man nämlich zu einem T6 greifen – und der ist preislich auf Augenhöhe mit dem TE350, da fehlen je nach Ausstattung nur 1-2k€ - bei fast doppelt so hohen Spritkosten im Volvo.
Wer im Übrigen jetzt sagt, der D5 im V70 sei doch leise, dem fehlt nur mal der richtige Vergleich - ich kann jedem glücklichen D5-Fahrer aber nur dringend davon abraten 😉
Auch in Hinsicht auf meinen bestellten Audi Q5 muß ich sagen: Das Preisniveau der E-Klasse ist besser, als ich es glaubte, vor allem, weil bei Audi für jeden Furz extra bezahlt werden muß, z.B. sind Bluetooth, Niveaumat, Tempomat etc. schlicht Serie.
Meinen Respekt nach Sindelfingen!
Lg – der manatee, der am WE mal wieder etwas gelernt hat - und sich sehr auf sein Quälbchen freut
PS:
Wie es der Zufall wollte, kam der befreundete Arzt aus dem Nachbardorf vorbei, mit seinem (fast) neuen V70III D5 205 PS GT , Summum, electric-Silber, mit 17k km – war natürlich etwas entsetzt, keinen Volvo mehr bei mir vor der Tür vorzufinden und fand den Benz nur protzig – nach einer Landpartie betonte er immer wieder, dass er als Arzt das Klischee des mercedesfahrenden Landarztes ja einfach nicht bedienen wolle.
😎
Beste Antwort im Thema
Prolog:
Der Beitrag hat auf den ersten Blick vielleicht nicht viel mit Volvo zu tun, aber es ist immer gut zu wissen, was der "Feind" so macht, besonders, wenn man meint, man sei genauso gut, wie dieser.
Einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den A... 😉
Die örtliche Sixt-Station ist immer wieder für Überraschungen gut:
Passat Variant für ein überlanges WE gebucht & bezahlt – eine neue E-Klasse T-Modell bekommen.
Erster Gedanke: Oh Gott, wie peinlich!
Man kommt eben aus seiner Sozialisierung nicht so einfach raus (für die Ma meiner OHL ist ein Volvo halt immer noch eine unbezahlbare Staatskarosse)
Es war ein TE 350 CDI „BlueEfficency“ in Avantgarde-Ausstattung, außen schwarz, innen Durchfallrotbraun, EZ 11.12.2009, 27tkm auf der Uhr.
Beim Einsteigen fluchte ich gewaltig, denn entweder kann man den E-Sitz nach oben UND vorne fahren, oder nach hinten UND unten. WTF???
Dann die angenehme Entdeckung: Der hat ja gar keinen, von mir schon immer als obsolet befundenen, Automatikschaltknauf in der Mittelkonsole, sondern einen kleinen Schalthebel am Lenkrad.
Eingeschaltet: „Oh, sehr schön leise das Schlachtschiff. Oops, die Parkbremse löst nicht automatisch, wie beim Volvo, naja, los und ab geht´s.“
Auf dem Firmenparkplatz natürlich die ersten Sprüche – wie befürchtet. Bloß weg hier, Kind von der Kita geholt und ab auf die Bahn.
Was soll ich sagen, je länger ich dieses Auto fuhr, desto gemütlicher fand ich es.
Die Automatik (7-G)
ist die Beste Wandlerautomatik, die ich jemals fuhr. Ich hatte zu keinerlei Zeitpunkt das Bedürfnis, die Schaltpaddels zwecks manuellen Eingriffs zu verwenden, die Schaltpunkte (ich fuhr ausschließlich in „Comfort-Stellung“) konnte ich aufgrund des absolut ruckfreien Schaltens und des überaus leisen Motors nur mit äußerster Konzentration und noch am Bestens mittels des Drehzahlmessers zählen.
Die Bedienung am Lenkstock ist ebenfalls hervorragend gelöst: Nach unten = „D“ – nach oben = „R“, fertig. Was mit „P“ und „N“ und „der manuellen Gasse“ ist? Ganz simpel gelöst:
„P“ kommt bei Abstellen des Motors von ganz allein oder manuell per Druck auf den Schalthebel (wie bei den Franzosen die Hupe)
„N“ erreicht man mit Antippen des Hebels und
„Die manuelle Gasse“ wird schlicht durch die Benutzung der Paddels erreicht.
Wozu baut eigentlich noch jemand einen pseudo-mechanischen „Schalthebel“ in die Mittelkonsole? Hier hat man dann Platz für reichlich Ablagen und: Command, dazu gleich mehr, zunächst noch:
Motor
Der 3.0l V6 ist ein Diesel, welcher mit 170kw im Vergleich zu den 151kw des D5 nur 11% mehr Leistung aufweist und im TE350CDI noch über 300kg mehr schleppen muß, als der D5 im V70.
Vom Papier her würde man also ein Patt vermuten.
Weit gefehlt!
Dieses Auto spielt leistungsmäßig in einer höheren Liga, es ist über jeden Zweifel erhaben stark, auf Landstraßen Bummelanten zu überholen ist ein Kinderspiel und:
Der wird nicht mal laut dabei! Keine Spur des angestrengten Gebrülle des D5 – während selbiger nämlich noch lautstark die Drehzahl erhöht, die GT nach dem richtigen Gang sucht und der Fahrer genervt auf den entsprechenden Vortrieb an den Rädern wartet, ist der 350er schon ruhig, kraftvoll und souverän vorbei – „Zack die Bohne“ könnte man sagen.
Und wer jetzt denkt, die Quittung gibt es beim Tankwart, den muß ich bitterlich enttäuschen: 8,8l bei 60:35:5 AB:Land:Stadt – (AB auch gerne mal etwas mehr, als meine sonst übliche Richtgeschwindigkeit von 170km/h – weil es sich so sonderbar ruhig dahin glitt) das entspricht in etwa meinem V70 II D5 136kw OHNE GT (dafür zum Ausgleich mit AWD).
Motor und Getriebe harmonieren so perfekt, dass man beides schlicht beim Fahren nicht mehr bemerkt – wenn jemand meint, im V/XC70 könne man so bequem cruisen, so hat er sicherlich recht – aber im TE350CDI geht das zu meinem höchsten Erstaunen noch um eine Klasse besser.
Der 3.0 TDI scheint mir indes insbes. nach dem Kaltstart noch ein winziges Quentchen kultivierter, aber so richtig kann ich das erst in 2 Wochen beurteilen 😁
Fahrwerk
Wer es auf jeden Fall zackig und sportlich (welcher „Sport“ hier auch immer fixiert werden soll) bevorzugt, ist hier nicht ganz richtig. Es geht aber alles, was mit einem V70 auch geht, ein A6 zieht sicherlich um 0,01s schneller um die Kurve – aber so what?
Dafür wird man hier von der permanenten Kenntnisnahme des Straßenzustandes verschont, was mir in 99,9% aller Alltagssituationen viel wichtiger ist. Hier poltert und stuckert auch nix – für mich passt es bestens zu diesem Auto.
„Command“
Ich kenne bis dato nur das „kleine“ und das „große“ MMI von Audi, iDrive benutzte ich noch nicht. Das Command-System ist ab dem Moment absolut intuitiv, in welchem man kapiert hat, dass man den gesamten Knopf „schieben“ kann. Dadurch, dass auch der Navi-Bildschirm an höchstmöglicher Festeinbauposition liegt, kann man wirklich alles entspannt und mit minimalem Aufwand bedienen. Auch die beim Q5 vorhandene Doppelung der Anzeigen im Fahrer- und im Navidisplay bleibt weitestgehend unterbunden. Das integrierte
Soundsystem
Hat einen guten Klang, kommt aber nicht an das HPA im Volvo heran, bedient sich aber aus zweierlei Gründen sehr gut:
Zum einen gibt es eine Skala, welche gestalterisch an die Glasskalen alter Röhrenradios („Radio Beromünster“) angelehnt und sofort verständlich ist – zum anderen kann man dank des numerischen Tastenfeldes auch eine Frequenz direkt eingeben – perfekt, insbes. wenn man einen FM-Transmitter mit dem iPhone dabei hat.
Die Steuerung von Balance & Fader ist ebenfalls schön per Fadenkreuz gelöst.
Übrigens gibt es, wenn man das Multimediainterface mitbestellt, die nötigen Adapterkabel gratis (bei Sixt natürlich nicht mehr vorhanden) – bei Audi kostet jedes einzelne Käbelchen knapp 40,-€ - bei Volvo braucht man sie dafür erst gar nicht, weil eine richtige USB-Buchse bereits beim HPA sowieso schon dabei ist.
Telefonie
Das iPhone 3GS wurde sofort erkannt. Bedienung völlig o. B.
Gut: Der numerische Ziffernblock (wie im Volvo) und nicht nur die selten umständliche Eingabe via Drehrad wie bei Audi.
Schlecht oder zumindest gewöhnungsbedürftig: BT ist nur an, wenn auch das Radio eingeschaltet ist.
Raum
Hat es in diesem Schiff en masse – nicht nur das Gepäckabteil ist gigantisch, auch die Beinfreiheit im Fond. Der V70 ist mit seinen 4,82 gerade einmal 7 cm kürzer als der Benz mit 4,89, letzterer hat optisch auch die längere „Schnauze“ – innen fragt man sich dennoch, wie es zu solchen Unterschieden kommen kann, der Unterschied von V70 zu E-Klasse ist wie V50 zu V70. (Einen A6 will ich hier gar nicht erst anführen – peinlich, wie Ingolstadt hier mit Raum umgeht)
Verarbeitung
Auf den ersten Blick, nehmen sich Volvo, Audi und Mercedes hier nicht viel, auf den zweiten fällt jedoch auf, dass (zumindest im Gegendsatz zu Volvo) erstens beim Benz auch hinter den Kulissen sauber gearbeitet, ordentlich verlegt und zugeschnitten wird und zweitens alles irgendwie „schwerer“, massiver wirkt, alleine die Sitzlehnen sind viel dicker, die Kofferraumabdeckung ist hervorragend automatisiert, erwartungsgemäß kam das einzige Knarzen vom mitgebrachten Kindersitz.
Die Sitze waren trotz der anfänglichen Positionierungsschwierigkeiten äußerst langstreckentauglich und auf jeden Fall besser, als jene im XC60 - kurz: ein Auto, wie eine Burg.
Fazit
Nie bin ich in ein Auto mit größeren Vorurteilen eingestiegen:
Mercedes E-Klasse – protzig, behäbig, trinkfest, altbacken - bäh!
Ausgestiegen bin ich etwas anders:
Ein tolles Auto, mit dem man unglaublich entspannt mit sehr viel Gepäck nonstop sehr weit reisen kann, zu dem eigentlich ein Tütchen zu LeeScratchPerry´s „Free up the prisoner“ viel besser passen würde, als der Nadelstreif mit Hosenträgern nebst Wampe darunter, welche ich als Sternfahrer bis dato zu kennen glaubte.
Es entzieht sich meiner Kenntnis, wer bei Volvo entschieden hat, den D6 nicht auf den Markt zu bringen – es ist und bleibt ein schwerer Fehler.
Will man sich einen V70 mit dieser Laufruhe und diesen Fahrleistungen zulegen, muß man nämlich zu einem T6 greifen – und der ist preislich auf Augenhöhe mit dem TE350, da fehlen je nach Ausstattung nur 1-2k€ - bei fast doppelt so hohen Spritkosten im Volvo.
Wer im Übrigen jetzt sagt, der D5 im V70 sei doch leise, dem fehlt nur mal der richtige Vergleich - ich kann jedem glücklichen D5-Fahrer aber nur dringend davon abraten 😉
Auch in Hinsicht auf meinen bestellten Audi Q5 muß ich sagen: Das Preisniveau der E-Klasse ist besser, als ich es glaubte, vor allem, weil bei Audi für jeden Furz extra bezahlt werden muß, z.B. sind Bluetooth, Niveaumat, Tempomat etc. schlicht Serie.
Meinen Respekt nach Sindelfingen!
Lg – der manatee, der am WE mal wieder etwas gelernt hat - und sich sehr auf sein Quälbchen freut
PS:
Wie es der Zufall wollte, kam der befreundete Arzt aus dem Nachbardorf vorbei, mit seinem (fast) neuen V70III D5 205 PS GT , Summum, electric-Silber, mit 17k km – war natürlich etwas entsetzt, keinen Volvo mehr bei mir vor der Tür vorzufinden und fand den Benz nur protzig – nach einer Landpartie betonte er immer wieder, dass er als Arzt das Klischee des mercedesfahrenden Landarztes ja einfach nicht bedienen wolle.
😎
77 Antworten
Offenbar gibt es also eine breite Schicht Autokäufer, denen das Image der Marke wichtiger ist, als das eigentliche Auto.
Amen
...,
hallo erzbmw,
als ich den x1 zu probefahrt hatte , habe ich auch mal im x1 forum gestöbert ... wenn ich böse wäre würde ich jetzt sagen... blinde fanatiker .... 😁 ....ins audi forum traue ich mich erst gar nicht ...
wenn image nicht wichtig wäre , würde ja volvo gar keine autos mehr verkaufen ... amen 😁😁
Hallo,
wir hatten in unserem Fuhrpark bis vor 2 Wochen auch einen CLS 300CDI. Der wurde jetzt nach 140.000km und 2 Jahren getauscht gegen einen Jaguar XF 3,0D 280PS.
Der Daimler E Kombi war auch wieder im Gespräch, ist aber aus Kostengründen, Qualitätszusagen (Jaguar 3 Jahre o. Kilometerbegrenzung) und Wohlfühleffekt nicht zum Zuge gekommen.
Jeder der einen V70 fährt und dann dieses Auto gefahren hat, will nie wieder in den Volvo oder auch in den Mercedes zurück!
Ich kann nur sagen Top was Verarbeitung, Fahrkomfort, Verbrauch, Sitze (R), Preis-/Leistungsverhältniis und Service angeht.
Unser Daimler wurde in der Niederlassung abgegeben und man hat uns mit dem neuen XJ mit Chaffeur abgeholt Freitags und zum neuen jaguar gebracht.
Diesen Service hab ich weder bei Daimler, Volvo, BMW oder Audi gesehen.
Schade, dass eine Nuimmer darunter Jaguar momentan noch nichts adäquates anbietet.
Ich kann nur jedem empfehlen sich dieses Auto mal anzuschauen, der Interesse an einem Neufahrzeug hat, welches Qualität, Solidität und Esprit hat!
schönen Tag
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von erzbmw
Die haben das falsch gemacht, was Audi derzeit auch falsch macht: Die gucken dich mit dem A*** nicht an, wenn du vom äußeren Bild her nicht sofort als 100 % Zielgruppe erkannt wirst oder du nicht förmlich darum bettelst, doch bitte auch zum erlauchten Kreis gehören zu dürfen. Denen scheint es immer noch zu gut zu gehen. Oder warumZitat:
Original geschrieben von manatee
Was haben die "Sauschwaben" falsch gemacht?- bekomme ich vom Audi-Verkäufer nach einem Wochenende im Q5 nicht einen Rückruf, wie er mir gefallen hat und wie ich mit dem Leasing-Angebot zufrieden bin?
- bekomme ich von meinem MB-Händler, wo ich mit einem Lkw Kunde bin, keinen Anruf nach dem Motto: "Wollen Sie nicht mal den A, oder den B oder den C testen?"
- krieche ich in der BMW-NL mehr als eine halbe Stunde lang in jede Ritze des X1 (incl. Kofferraumvermessen mit dem Zollstock, Motorhaubenöffnen usw.), ohne dass sich auch nur einer der 4 anwesenden Verkäufer (die mich alle gesehen haben) mir zuwendet?
VOLVO Verkäufer in unserer Landeshauptstadt (der einzigste Händler hier) sind da keinen Deut besser, die haben auch Angst auf Kunden zuzugehen.
Mein 🙂 hat seine zwei Werkstätten aus Altersgründen verkauft. In diesen Betrieben wird u.a. nur noch Volvo Service angeboten, kein Verkauf. Ich habe nun mit meinen drei Volvos den Händler gewechselt: Gehe mit meinen Fahrzeugen nach Rücksprache mit VCG zu diesem Händler mit Neuwagenverkauf. Nach 18 Monaten hat mich noch nie ein Verkäufer angesprochen. Im Februar 2011 läuft das Leasing für meinen S80 aus. So wie es scheint hat Volvo kein Interesse mehr an mir. Und das nach sechs Autokäufen (Neuwagen) und einem Leasinggeschäft innerhalb von 8 Jahren.
Na ja, dann eben keine Reisschüssel mehr.
Besten Gruß
Jürgen
Nun gut, aber ist es wirklich so schlimm, wenn man nicht sofort angesprochen wird. Ich persönlich empfinde diese 'vornehme' Zurückhaltung in jeglicher Art als sehr angenehm. Schlimmer finde ich fehlendes Interesse, wenn bereits eine Kontaktaufnahme stattgefunden hat.
@JÜRIELCH
Diese Monokultur ist einer der Gründe, warum wir mit unseren Elchen ein paar Kilometer nördlich in der schönen ehemaligen Residenzstadt Celle gelandet sind...
Zitat:
Original geschrieben von Amen
Offenbar gibt es also eine breite Schicht Autokäufer, denen das Image der Marke wichtiger ist, als das eigentliche Auto.Amen
Es mag Leute geben, für die das Image ALLES ist und dem alles unterordnen. Bei manchen sieht man das dann aber auch, weil nichts zusammenpasst.
Für mich ist wichtig, dass ich mich mit der Marke identifizieren kann. Im Bereich Autos wären das:
- Audi (innovativ, sportlich, qualitativ hochwertig)
- BMW (innovativ, sportlich, qualitativ hochwertig, umweltbewusst)
- Volvo (solide, sicher, Lifestyle)
mit Abstrichen:
- Alfa Romeo (sportlich, designorientiert)
Wenn man auf Qualität Wert legt, wird man an einem gewissen Image nicht vorbeikommen, denn Produkte mit einem guten Image sind ja daraus entstanden, dass sie sich durch überdurchschnittliche Qualität oder Qualitäten den Wettbewerbern gegenüber auszeichnen. Insofern landet jeder, der Qualität sucht zwangsläufig bei einem Anbieter mit einem gewissen Image-Faktor. Vielleicht kommt da auch das Mercedes-Image her: Das "Ich-habs-geschafft"-Auto konnte sich nun mal kein 20-jähriger leisten, dafür die Rentner oder Unternehmer, die über lange Zeit etwas aufgebaut haben und sich dafür mit einer besonderen Qualität belohnen wollten. Daher kommen vielleicht die vielen Mercedes-Fahrer mit Hut, die das Opa-Image begründen.
Anders herum: für welche Markenwerte steht Dacia, oder Hyundai? Wenn überhaupt, dann fällt mir hier nur billig (Dacia) oder preiswert (Hyundai) ein. Da das Attribute sind, die für mich nicht an vorderster Stelle stehen (weil sie immer Kompromisse erfordern), kann ich mich mit solchen Marken nicht identifizieren.
Nun gut, Mercedes baut sicherlich sehr gute Autos, aber wenn ich in dieser Klasse die Wahl hätte, dann käme wohl der A6 zum Zuge ...
... meint der erzbmw
Die Imagefrage ist für mich keine. Für mich zählt nicht der Markenwert, sondern der Produktwert. Und wenn ich nach einem neuen Auto Ausschau halte, dann ohne Fetisch und ohne Ausnahme. Im übrigen frage ich mich grade was dieses "Musste mal im xyz-Forum schauen wie blöd die sind" soll? Wer es drauf anlegt, kann sowohl bei Volvo, Audi, MB, BMW oder sonstwo gut gelitten sein. Wer seine Hose mit der Kneifzange zu macht, wird auch bei den Volvisti nicht auf Gegenliebe stoßen.
Gruß
Stefan
(Da gabs mal einen mit P. und einen mit A., erinnert Ihr Euch?)
Zitat:
Original geschrieben von StefanLi
Die Imagefrage ist für mich keine. Für mich zählt nicht der Markenwert, sondern der Produktwert. Und wenn ich nach einem neuen Auto Ausschau halte, dann ohne Fetisch und ohne Ausnahme. Im übrigen frage ich mich grade was dieses "Musste mal im xyz-Forum schauen wie blöd die sind" soll? Wer es drauf anlegt, kann sowohl bei Volvo, Audi, MB, BMW oder sonstwo gut gelitten sein. Wer seine Hose mit der Kneifzange zu macht, wird auch bei den Volvisti nicht auf Gegenliebe stoßen.Gruß
Stefan
(Da gabs mal einen mit P. und einen mit A., erinnert Ihr Euch?)
Sorry ... Da geht es nicht drum wie "blöd" die sind, sondern das gerade hier im Volvo-Forum, man der Marke oder einem Modell auch kritisch gegenüber stehen kann ohne das man beschimpft oder beleidigt wird. Meine Erfahrung in "anderen Foren" z.B. X1 waren recht negativ, man duldet dort scheinbar keine Kritik an diesen tollen Autos 😉 und die besten sind die, die nicht mal das Konkurenz Modell gefahren haben, aber alles besser wissen 😁
Hallo,
gehen wir doch mal vom Image etwas weg und sagen doch einfach das jeder das Auto fährt, in dem und mit dem er sich wohl fühlt. Ansonsten ist ja jeder Vergleich hilfreich, aber so ganz kritiklos möchte ich hier den Beitrag nicht stehen lasse. Es mag Alles vom Fakt her richtig oder Manches Auch sehr subjektiv sein, aber eines fehlt mir hier. Ich hab mal versucht, mir ein Vergleichsfahrzeug zu konfigurieren, so nach meinen rein subjektiven Ansprüchen. Mein XC70 hatte nen LP von 58 und der vergleichbar ausgestattete E 350 (jetzt aber 4-Matic) lag bei 70+. Ich wäre ja enttäuscht, wenn sich dieser Preisunterschied nicht irgendwo niederschlagen würde. Und im Vergleich der Grundpreise steht der V70 um einiges besser da.
Also bitte nicht vergessen, das wir hier auch über schnödes Geld reden und nicht nur über techn. Lösungen.
Ansonsten würde ich nie ausschließen wollen, das bei mir mal ein Benz o.A. vor der Tür stehen, es muss eben Alles passen und da kommt dann bestimmt auch wieder die Imagefrage auf den Tisch und wenn`s von der OHL ist 😉.
Gruß
Kay- Uwe
Genau wie KUMXC ging es mir auch. Ich hatte ja den E250 Diesel probegefahren und meine Er"fahrungen" hier auch gepostet. Schönes Auto zweifelsohne - und die Verkäufer bei Daimler haben sich wirklich ins Zeug gelegt. Aber beim Vergleich der Netto-netto-Preise liegen eben auch Welten zwischen den Autos - in Worten gute zehntausend Euro oder gute 20 % (Großkundenkonditionen bei beiden).
Und ich fand den Mercedes nicht so viel besser, als daß ich diese Differenz ausgegeben hätte...
Tschüsle
Die Preisdifferenz bringt es auf den Punkt.
Hätte ich anstelle des XC70 einen A6 Allroad genommen, wäre das mind. 10TEUR mehr gewesen. Und wozu? Auch der Audi bringt mich schlußendlich nur von A nach B.
Ich bin beim Wechsel der Fahrzeuge (früher A4) auf Volvo so vorgegangen:
- Was möchte ich haben? (Allrad, Automatik, A6/E/5er-Klasse/Größe)
- Was gibt es generell auf dem Markt mit diesen Kriterien? (Audi, BMW, Mercedes.....)
Tja, und irgendwann bei der Suche fand ich dann mal einen kleinen Testbericht vom XC70 in der AutoBild. Der Wagen gefiel, war preislich akzeptabel und so wurde er es.
Klar, daß ein MB komfortabler ist oder ein Audi sportlicher oder ein BMW mit technischen Gimmicks nur so protzt - wenn die aber alle deutlich teurer sind und mir im Endeffekt das Selbe bieten.... Dann nehme ich doch das günstigere Angebot!
Gruß
Heiko
Zitat:
Original geschrieben von HHLieber
Die Preisdifferenz bringt es auf den Punkt.
Hätte ich anstelle des XC70 einen A6 Allroad genommen, wäre das mind. 10TEUR mehr gewesen. Und wozu? Auch der Audi bringt mich schlußendlich nur von A nach B.Ich bin beim Wechsel der Fahrzeuge (früher A4) auf Volvo so vorgegangen:
- Was möchte ich haben? (Allrad, Automatik, A6/E/5er-Klasse/Größe)
- Was gibt es generell auf dem Markt mit diesen Kriterien? (Audi, BMW, Mercedes.....
...Skode Superb, VW Passat,
da fallen mir noch einige Fahrzeuge ein, die mich von A nach B bringen.
Gruß
Stefan
(empfiehlt den Vergleich von FullService Leasingratem und nicht der LP)
Zitat:
...Skode Superb, VW Passat,
da fallen mir noch einige Fahrzeuge ein, die mich von A nach B bringen.
Gruß
Stefan
(empfiehlt den Vergleich von FullService Leasingratem und nicht der LP)
Hallo,
das geht ja nun doch etwas weit, oder 😉, klar, ich kann Alles vergleichen, ist hier aber grad nicht Thema.
Übrigens gibt es doch wirklich noch Leute die einfach kaufen und nicht leasen (ohne darüber eine Grundsatzdiskussion anfangen zu wollen) und da finde ich den LP Vergleich angemessen, er spiegelt wieder, was der Hersteller für sein Fahrzeug haben möchte, also was er glaubt, das es Wert ist. Wenn dann der Vertrieb anfangen muss, sich Gedanken zu machen, wie er die Verkaufszahlen nun hinkriegt und dazu im Leasing verkaufsfördernde Massnahmen durchsetzt, dann ist das für Alle, die leasen wollen doch nett, für einen grundsätzlichen Vergleich aber doch eher ne Krücke.
Gruß
Kay- Uwe
Warum redet ihr das Image von Mercedes so schlecht? Ich dachte immer dass nur der Österreichische Neidkomplex Mercedesfahrer brandmarkt. Als Arzt der Krankenkassepatienten betreut darf man niemals Mercedes fahren. Da bekommt man vor allem am Land nur neid getriebene Kommentare. Audi wird egal wie teuer nicht registriert. Etliche Male von niedergelassenen Kollegen bestätigt. Ein mir bekannter HNO Arzt hatte seinerzeit einen Mercedes 200. Die patienten meinten ihm ging es sehr gut. Als er auf einen Audi V8 umstieg, war das niemanden nur einen Komment wert.
Janssen-cilag: in Österreich gibt es nur Audi/VW. In Deutschland alternativ auch Mercedes. Ein Pharmavertreter der im Mercedes vorfährt würde hier keinen einzige Pille verkaufen.
Mich wundert aufrichtig, dass das in Deutschland auch so ist.
Audi A4 und A6 finde ich vom Image nur peinlich. Verterterauto und der Komplexler. Auch in Österreich haben die meisten einen Fahrstil der nur von Aggression geprägt ist. Die Q5 sind unauffällig. Allerdings kaufen den hier nur Frauen und Pensionisten. Sorry, aber das ist so. Allerdings hauptsächlich den 2.0 TDI.