Ein e-UP! Wochenende oder "Die elektrische Versuchung"

VW up! E-up! (AA)

Es ist Freitagabend, ein 😁 drückt uns den Schlüssel für einen e-UP! in die Hand. Auf unseren Wunsch verzichtet er auf jede Einweisung. Schließlich sollte ein Alltagsauto auch ohne großes Nachdenken zu benutzen sein, egal welche Technik es auch benutzt, und das soll der e-UP! dieses Wochenende beweisen.

Der e-UP! hängt noch an der Leine der Wallbox, er wurde gerade frisch geladen. Der Stecker ist verriegelt, die Zentralverriegelung des Funkschlüssels sperrt ihn auf. Abstecken - ab damit in die Wallbox und es könnte losgehen. Beim ersten Platznehmen fällt auf, dass nichts auffällt. Alles wie seit Jahren von VW bekannt. Vielleicht etwas Kleinwagen typisch minimiert, vielleicht auch etwas übersichtlicher als von modernen Wagen gewohnt, aber das ist ja nicht schlecht. Die Sitze passen ähnlich gut wie im Smart.

Der Startvorgang eines e-UP! entspricht im Prinzip dem eines jeden anderen Automatikwagens. Man dreht den Schlüssel, es macht "Ping", und es erscheint ein kleines "READY" in der Anzeige. Die Klimaautomatik beginnt leise zu arbeiten. Als Fahrer wartet man darauf dass noch irgendwas passiert. Aber das war es schon! Fahrstufe "D", die Anzeige Reichweite 136 km zur Kenntnis nehmen, Gas geben und ab geht es.

Ohne die beim Verbrenner typische Gedenksekunde beim Anfahren geht es zügig auf die Hauptstraße und der Spurt am Ortausgang von 40 auf 80 km/h ist durchaus ansprechend und zaubert das erste Lächeln ins Gesicht des Fahrers. Bereits fünf Kilometer später kommen die ersten Zweifel, ob das Wochenende mit dem e-UP! eine gute Idee war. Natürlich schaut man gebannt auf die Anzeige der machbaren Restreichweite und die fällt zunächst zügig ab. Bei nur 5 km Fahrstrecke schon 15 km weniger Reststrecke ist nicht grade vertrauenserweckend.

Haben wir eigentlich ein Ladekabel mit? Also erst einmal anhalten und nachsehen, nicht dass wir heute Abend in der eigenen Garage liegenbleiben . Alles klar, das Kabel liegt drin, es kann weiter gehen.

Aber was ist das? Das Navi geht nur kurz an und stellt dann den Betrieb ein. Egal, wir kennen uns ja aus und jetzt geht es erst einmal auf Landstraßen zur Eisdiele. Am ersten lauen Abend des Jahres mit 16°C wartet erste Eis des Jahres auf uns.

Nach 20 km Landstraße und einige Ortsdurchfahrten später sehen wir dem Wochenende mit dem e-UP! schon wesentlich entspannter entgegen. Der Verbrauch hat sich nach dem Absturz auf den ersten Kilometern auf akzeptable Werte eingependelt. Nur ein Gedanke schleicht sich immer wieder ein. Man ist es bislang gewohnt, dass man bei 100 km Restreichweite mal langsam nach einer Tankstelle Ausschau hält. So kommt anfangs immer mal wieder eine gewisse altgewohnte "Unruhe" hoch. Wenn man sich aber klarmacht, dass man zukünftig keine Tankstelle mehr braucht und so ein Wagen jeden Morgen betriebsbereit und "aufgetankt" in der Garage stehen wird, ist das schnell vorbei und man kann den Ausflug genießen.

Der e-UP! ist extrem und ungewohnt leise, innen wie außen. Auch das Schiebedach ist relativ leise, man hört nur einige wenige Windgeräusche. Eine der wichtigsten Funktionen ist daher ein Tempomat. Ohne Tempomat ist man auf den Ortsdurchfahrten sehr leicht zu schnell.

Vor der Eisdiele schauen wir uns das Navi mal richtig an. Es ist abnehmbar, man könnte es also auch zur Routenplanung mit in die Eisdiele nehmen, und zeigt leider beim Einschalten kurz Strommangel an. Vermutlich hat es einer der letzten Tester nicht richtig festgesteckt. Also Kontakte reinigen, richtig drauf stecken und erst einmal abwarten und ein Eis genießen. Nebenbei: An der Eisdiele gibt es sogar eine Ladesäule der LEW. Das Kabel hätten wir mitgehabt, aber leider keine Ahnung wie das geht. Nun ja, wir hatten Strom genug und es parkten natürlich auch wieder normale Autos auf den Ladeplätzen.

Als wir abends den e-UP! in der Garage an die normale Steckdose hängen, blieben nach 61 km noch 60 km Restreichweite. Die Ladeanzeige blinkt, es wird schon gut gehen. Morgen sehen wir weiter. Übrigens: Ohne Funkschlüssel kann man den Ladestecker auch mit der Taste in der Fahrertür entriegeln.

Es ist Samstag, nur 5-10° Celsius, Windböen, gelegentlicher Nieselregen, einfach grausig. Mehrere Einkaufsfahrten in die nächsten Supermärkte stehen an. Für den Stadtverkehr kann man an der Schaltung verschiedene Rekuperationsvarianten einstellen. Jeder wie er mag, von 0 (nix) - 3 (sehr kräftig). Mir gefällt in der Stadt die Stufe 2. Dann braucht man fast keine Bremse mehr, sobald man vom Gas geht wird der e-UP! angenehm abgebremst.

Auf den Parkplätzen merkt man schnell, der e-UP ist fast genauso wendig wie unser Smart. Die Supermärkte bieten z.T. während des Einkaufs Steckdosen zum Laden der e-Autos an, unser Ladekabel liegt aber zu Hause. Also war es wieder nichts mit dem "unterwegs laden".

Die Übersichtlichkeit ist gut, Ein- und Aussteigen geht auch ohne sich den Kopf zu stoßen, das Verladen der Einkäufe auf dem oberen Ladeboden geht auch ohne Verrenkungen. Notfalls kann man den Stauraum mittels dem Hebel in der Lehne von der Heckklappe aus vergrößern. Perfekt. Einzig die Ladeabdeckung... man braucht erst einige Zeit bis einem klar wird, die kann man hochklappen und einrasten. Von alleine macht sie es nicht, und dann vergisst man immer mal wieder sie runter zu klappen. Nun ja, man braucht sie nicht wirklich, sie kann später im Alltagsbetrieb auch raus. Wirklich praktisch ist jedoch der doppelte Ladeboden und die Haken im Ladeabteil. Endlich fliegen die Stofftaschen nicht mehr im Auto rum.

Der e-UP! ist mit seinem engen Wendekreis prima einzuparken. Die Anzeige des Abstandes beim Rückwärtsfahren im Navi ist ok, aber der Piepser ist etwas leise. Vielleicht könnte man das wie beim T5 mittels VCDS ändern, aber dieser e-UP! ist nicht unser Auto, daher Finger weg.

Ruck-Zuck sind wir schon wieder 60 km weit gefahren. Und dabei wollten wir doch noch in die nächste größere Stadt. Egal, wir sind mutig. Nachmittags geht es nochmal los, diesmal mit Navi, Einstellung "ökonomische Route" (also ohne Autobahn) und Fahrmodus "ECO". Zunächst waren die Ansagen der Route viel zu leise. Dass die Lautstärke des mobilen Navi während einer Routenansage am eigentlich ausgeschalteten Radio zu ändern ist, da muss man erst einmal drauf kommen.

Wie das Leben dann so spielt: Ausgerechnet heute sperren die da die Straße und die Umleitung geht über den Erzfeind der e-Autos, die Autobahn. Man glaubt garnicht wie schnell die Restreichweite beim Beschleunigen auf der Auffahrt und der ersten langanhaltenden Autobahnsteigung in den Keller geht. Unglaublich. Da bleibt nur die Hoffnung, dass man da auf dem Rückweg wieder runter fahren darf und dann die Rekuperation zum Laden ausnutzen kann. Sicherheitshalber etwas langsamer, Geschwindigkeiten > 80 km/h saugen so richtig an der Restreichweite. Abends standen dann gefahrene 120 km und nur noch 20 km Restreichweite auf dem Tacho. Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, in der Mittagspause hing der e-UP! mal eben schnell eine 3/4 Stunde an der Leine. Es wäre wohl auch ohne gegangen, aber es wäre sicher knapp geworden.

Nun war es langsam Zeit mal über Lademöglichkeiten außerhalb der eigenen Garage nachzudenken. Mit dem Netzkabel für die normale Steckdose einfach eine der Gartensteckdosen nutzen? Da könnte jeder nachts den Stecker (in der Steckdose) rausziehen und dann ist der Wagen morgens nicht aufgeladen. Zudem könnte einer über das Kabel stolpern, die Gartensteckdosen sind ja nicht unbedingt an den günstigsten Orten. Und im täglichen Gebrauch ist es umständlich immer das Kabel komplett abzustecken und im Kofferraum zu verstauen. Daher sollte man sich auch Gedanken über einen Außenanschluss - eine Wallbox machen. Zudem geht das Laden dann auch etwas schneller.

So dauerte das vollständige Laden des e-UP! an der normalen Steckdose meiner Garage ca. 8,5 Stunden. Was soll ich sagen, abends einfach anhängen, morgens abstecken, losfahren und nie wieder Tankstelle. Daran kann man sich gewöhnen, das ist schon sehr bequem.

Heute ist Sonntag, morgen müssen wir den e-UP! leider wieder abgeben. Daher ist heute der letzte Tag an dem man nochmal so einige Eckdaten nachsehen kann.
Reicht die Reichweite? Von uns nach Augsburg oder Landsberg am Lech zum Einkaufen klappt ohne großes Nachdenken, ggfs. auch eilig über die Autobahn. Aber von Landsberg nach Augsburg und zurück, da sollte man langsam fahren und die Strecke wirklich optimal auswählen. Dabei hilft das Navi. Sobald es mit der geplanten Fahrstrecke und der möglichen Restreichweite eng wird, zeigt das Navi dies an und bietet zusätzliche Berechnungen für Teilstrecken mit Lademöglichkeiten. Aber da sollte man sich zur Zeit nicht unbedingt darauf verlassen. Während der Testfahrten habe ich zwar Ladesäulen gesehen, nur waren sie immer von normalen Autos zugeparkt und da hätten wir im Notfall erstmal warten müssen bis deren Besitzer auftauchen und sie den Platz frei machen.

Auch heute ist es wieder kalt mit 5-10°. Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt dass der e-UP! bei niedrigen Temperaturen, speziell morgens, auf den ersten Kilometern die Restreichweite rasant abbaut. Eine der Hauptursachen ist wohl die Klimaautomatik, besonders der Klimakompressor und die Lüfter. Während der e-UP! sehr schnell die Wunschklimatisierung herstellt, sinkt die Restreichweite schnell mal um 20 - 30 km und der Verbrauch steigt kurzfristig auf über 20kWh/100km. Das lässt sich aber einfach verbessern. Nach Möglichkeit stellt man die Klimaautomatik und insbesondere den Klimakompressor aus und regelt die Lüftung manuell auf einen angenehmen Minimalwert. Die Heizung kann und sollte auch dabei an bleiben. Sie heizt den e-UP! übrigens sehr schnell und angenehm zugfrei auf. Bei angemessener Fahrweise war der Energieverbrauch am warmen Freitagabend 12,4 kWh/100km und an den kälteren Tagen 14,5 kWh/100km.

Empfehlung?
Den e-UP! sollte man immer mit Schiebedach bestellen. Dann kann man leichter auf die energiefressende Klimaautomatik verzichten.

Offene Wünsche?
Ich regele die Tachobeleuchtung bei meinen Autos gerne bis auf ein Minimum herunter, um bei Nacht oder Nebel besser sehen zu können. Die Tachobeleuchtung im e-UP! ist aber anscheinend nicht regelbar und meines Erachtens viel zu grell. Zumindest habe ich an diesem Wochenende keine Möglichkeit zum Abblenden gefunden, aber auch hier könnte vielleicht ein VCDS-Eingriff helfen.

Fazit:
Der e-UP! eignet sich ideal als Zweitwagen für die Kurzstrecken im 35 km Radius.
Dort ist er ein vollwertiger Kleinwagen der seine Stärken in der Stadt mit Bravour ausspielt. Bequem, leise, handlich, überraschend spurtstark, was will man mehr?
Man braucht aber unbedingt einen hauseigenen, sicheren Ladeanschluss, am besten in Verbindung mit einer eigenen Solaranlage 😉 .

Uns hat das Wochenende mit e-UP! viel Spaß gemacht. Er passt zu uns und wir sind der Versuchung erlegen. Ab dem Sommer fahren wir mit Strom 😎 .

Beste Antwort im Thema

Es ist Freitagabend, ein 😁 drückt uns den Schlüssel für einen e-UP! in die Hand. Auf unseren Wunsch verzichtet er auf jede Einweisung. Schließlich sollte ein Alltagsauto auch ohne großes Nachdenken zu benutzen sein, egal welche Technik es auch benutzt, und das soll der e-UP! dieses Wochenende beweisen.

Der e-UP! hängt noch an der Leine der Wallbox, er wurde gerade frisch geladen. Der Stecker ist verriegelt, die Zentralverriegelung des Funkschlüssels sperrt ihn auf. Abstecken - ab damit in die Wallbox und es könnte losgehen. Beim ersten Platznehmen fällt auf, dass nichts auffällt. Alles wie seit Jahren von VW bekannt. Vielleicht etwas Kleinwagen typisch minimiert, vielleicht auch etwas übersichtlicher als von modernen Wagen gewohnt, aber das ist ja nicht schlecht. Die Sitze passen ähnlich gut wie im Smart.

Der Startvorgang eines e-UP! entspricht im Prinzip dem eines jeden anderen Automatikwagens. Man dreht den Schlüssel, es macht "Ping", und es erscheint ein kleines "READY" in der Anzeige. Die Klimaautomatik beginnt leise zu arbeiten. Als Fahrer wartet man darauf dass noch irgendwas passiert. Aber das war es schon! Fahrstufe "D", die Anzeige Reichweite 136 km zur Kenntnis nehmen, Gas geben und ab geht es.

Ohne die beim Verbrenner typische Gedenksekunde beim Anfahren geht es zügig auf die Hauptstraße und der Spurt am Ortausgang von 40 auf 80 km/h ist durchaus ansprechend und zaubert das erste Lächeln ins Gesicht des Fahrers. Bereits fünf Kilometer später kommen die ersten Zweifel, ob das Wochenende mit dem e-UP! eine gute Idee war. Natürlich schaut man gebannt auf die Anzeige der machbaren Restreichweite und die fällt zunächst zügig ab. Bei nur 5 km Fahrstrecke schon 15 km weniger Reststrecke ist nicht grade vertrauenserweckend.

Haben wir eigentlich ein Ladekabel mit? Also erst einmal anhalten und nachsehen, nicht dass wir heute Abend in der eigenen Garage liegenbleiben . Alles klar, das Kabel liegt drin, es kann weiter gehen.

Aber was ist das? Das Navi geht nur kurz an und stellt dann den Betrieb ein. Egal, wir kennen uns ja aus und jetzt geht es erst einmal auf Landstraßen zur Eisdiele. Am ersten lauen Abend des Jahres mit 16°C wartet erste Eis des Jahres auf uns.

Nach 20 km Landstraße und einige Ortsdurchfahrten später sehen wir dem Wochenende mit dem e-UP! schon wesentlich entspannter entgegen. Der Verbrauch hat sich nach dem Absturz auf den ersten Kilometern auf akzeptable Werte eingependelt. Nur ein Gedanke schleicht sich immer wieder ein. Man ist es bislang gewohnt, dass man bei 100 km Restreichweite mal langsam nach einer Tankstelle Ausschau hält. So kommt anfangs immer mal wieder eine gewisse altgewohnte "Unruhe" hoch. Wenn man sich aber klarmacht, dass man zukünftig keine Tankstelle mehr braucht und so ein Wagen jeden Morgen betriebsbereit und "aufgetankt" in der Garage stehen wird, ist das schnell vorbei und man kann den Ausflug genießen.

Der e-UP! ist extrem und ungewohnt leise, innen wie außen. Auch das Schiebedach ist relativ leise, man hört nur einige wenige Windgeräusche. Eine der wichtigsten Funktionen ist daher ein Tempomat. Ohne Tempomat ist man auf den Ortsdurchfahrten sehr leicht zu schnell.

Vor der Eisdiele schauen wir uns das Navi mal richtig an. Es ist abnehmbar, man könnte es also auch zur Routenplanung mit in die Eisdiele nehmen, und zeigt leider beim Einschalten kurz Strommangel an. Vermutlich hat es einer der letzten Tester nicht richtig festgesteckt. Also Kontakte reinigen, richtig drauf stecken und erst einmal abwarten und ein Eis genießen. Nebenbei: An der Eisdiele gibt es sogar eine Ladesäule der LEW. Das Kabel hätten wir mitgehabt, aber leider keine Ahnung wie das geht. Nun ja, wir hatten Strom genug und es parkten natürlich auch wieder normale Autos auf den Ladeplätzen.

Als wir abends den e-UP! in der Garage an die normale Steckdose hängen, blieben nach 61 km noch 60 km Restreichweite. Die Ladeanzeige blinkt, es wird schon gut gehen. Morgen sehen wir weiter. Übrigens: Ohne Funkschlüssel kann man den Ladestecker auch mit der Taste in der Fahrertür entriegeln.

Es ist Samstag, nur 5-10° Celsius, Windböen, gelegentlicher Nieselregen, einfach grausig. Mehrere Einkaufsfahrten in die nächsten Supermärkte stehen an. Für den Stadtverkehr kann man an der Schaltung verschiedene Rekuperationsvarianten einstellen. Jeder wie er mag, von 0 (nix) - 3 (sehr kräftig). Mir gefällt in der Stadt die Stufe 2. Dann braucht man fast keine Bremse mehr, sobald man vom Gas geht wird der e-UP! angenehm abgebremst.

Auf den Parkplätzen merkt man schnell, der e-UP ist fast genauso wendig wie unser Smart. Die Supermärkte bieten z.T. während des Einkaufs Steckdosen zum Laden der e-Autos an, unser Ladekabel liegt aber zu Hause. Also war es wieder nichts mit dem "unterwegs laden".

Die Übersichtlichkeit ist gut, Ein- und Aussteigen geht auch ohne sich den Kopf zu stoßen, das Verladen der Einkäufe auf dem oberen Ladeboden geht auch ohne Verrenkungen. Notfalls kann man den Stauraum mittels dem Hebel in der Lehne von der Heckklappe aus vergrößern. Perfekt. Einzig die Ladeabdeckung... man braucht erst einige Zeit bis einem klar wird, die kann man hochklappen und einrasten. Von alleine macht sie es nicht, und dann vergisst man immer mal wieder sie runter zu klappen. Nun ja, man braucht sie nicht wirklich, sie kann später im Alltagsbetrieb auch raus. Wirklich praktisch ist jedoch der doppelte Ladeboden und die Haken im Ladeabteil. Endlich fliegen die Stofftaschen nicht mehr im Auto rum.

Der e-UP! ist mit seinem engen Wendekreis prima einzuparken. Die Anzeige des Abstandes beim Rückwärtsfahren im Navi ist ok, aber der Piepser ist etwas leise. Vielleicht könnte man das wie beim T5 mittels VCDS ändern, aber dieser e-UP! ist nicht unser Auto, daher Finger weg.

Ruck-Zuck sind wir schon wieder 60 km weit gefahren. Und dabei wollten wir doch noch in die nächste größere Stadt. Egal, wir sind mutig. Nachmittags geht es nochmal los, diesmal mit Navi, Einstellung "ökonomische Route" (also ohne Autobahn) und Fahrmodus "ECO". Zunächst waren die Ansagen der Route viel zu leise. Dass die Lautstärke des mobilen Navi während einer Routenansage am eigentlich ausgeschalteten Radio zu ändern ist, da muss man erst einmal drauf kommen.

Wie das Leben dann so spielt: Ausgerechnet heute sperren die da die Straße und die Umleitung geht über den Erzfeind der e-Autos, die Autobahn. Man glaubt garnicht wie schnell die Restreichweite beim Beschleunigen auf der Auffahrt und der ersten langanhaltenden Autobahnsteigung in den Keller geht. Unglaublich. Da bleibt nur die Hoffnung, dass man da auf dem Rückweg wieder runter fahren darf und dann die Rekuperation zum Laden ausnutzen kann. Sicherheitshalber etwas langsamer, Geschwindigkeiten > 80 km/h saugen so richtig an der Restreichweite. Abends standen dann gefahrene 120 km und nur noch 20 km Restreichweite auf dem Tacho. Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, in der Mittagspause hing der e-UP! mal eben schnell eine 3/4 Stunde an der Leine. Es wäre wohl auch ohne gegangen, aber es wäre sicher knapp geworden.

Nun war es langsam Zeit mal über Lademöglichkeiten außerhalb der eigenen Garage nachzudenken. Mit dem Netzkabel für die normale Steckdose einfach eine der Gartensteckdosen nutzen? Da könnte jeder nachts den Stecker (in der Steckdose) rausziehen und dann ist der Wagen morgens nicht aufgeladen. Zudem könnte einer über das Kabel stolpern, die Gartensteckdosen sind ja nicht unbedingt an den günstigsten Orten. Und im täglichen Gebrauch ist es umständlich immer das Kabel komplett abzustecken und im Kofferraum zu verstauen. Daher sollte man sich auch Gedanken über einen Außenanschluss - eine Wallbox machen. Zudem geht das Laden dann auch etwas schneller.

So dauerte das vollständige Laden des e-UP! an der normalen Steckdose meiner Garage ca. 8,5 Stunden. Was soll ich sagen, abends einfach anhängen, morgens abstecken, losfahren und nie wieder Tankstelle. Daran kann man sich gewöhnen, das ist schon sehr bequem.

Heute ist Sonntag, morgen müssen wir den e-UP! leider wieder abgeben. Daher ist heute der letzte Tag an dem man nochmal so einige Eckdaten nachsehen kann.
Reicht die Reichweite? Von uns nach Augsburg oder Landsberg am Lech zum Einkaufen klappt ohne großes Nachdenken, ggfs. auch eilig über die Autobahn. Aber von Landsberg nach Augsburg und zurück, da sollte man langsam fahren und die Strecke wirklich optimal auswählen. Dabei hilft das Navi. Sobald es mit der geplanten Fahrstrecke und der möglichen Restreichweite eng wird, zeigt das Navi dies an und bietet zusätzliche Berechnungen für Teilstrecken mit Lademöglichkeiten. Aber da sollte man sich zur Zeit nicht unbedingt darauf verlassen. Während der Testfahrten habe ich zwar Ladesäulen gesehen, nur waren sie immer von normalen Autos zugeparkt und da hätten wir im Notfall erstmal warten müssen bis deren Besitzer auftauchen und sie den Platz frei machen.

Auch heute ist es wieder kalt mit 5-10°. Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt dass der e-UP! bei niedrigen Temperaturen, speziell morgens, auf den ersten Kilometern die Restreichweite rasant abbaut. Eine der Hauptursachen ist wohl die Klimaautomatik, besonders der Klimakompressor und die Lüfter. Während der e-UP! sehr schnell die Wunschklimatisierung herstellt, sinkt die Restreichweite schnell mal um 20 - 30 km und der Verbrauch steigt kurzfristig auf über 20kWh/100km. Das lässt sich aber einfach verbessern. Nach Möglichkeit stellt man die Klimaautomatik und insbesondere den Klimakompressor aus und regelt die Lüftung manuell auf einen angenehmen Minimalwert. Die Heizung kann und sollte auch dabei an bleiben. Sie heizt den e-UP! übrigens sehr schnell und angenehm zugfrei auf. Bei angemessener Fahrweise war der Energieverbrauch am warmen Freitagabend 12,4 kWh/100km und an den kälteren Tagen 14,5 kWh/100km.

Empfehlung?
Den e-UP! sollte man immer mit Schiebedach bestellen. Dann kann man leichter auf die energiefressende Klimaautomatik verzichten.

Offene Wünsche?
Ich regele die Tachobeleuchtung bei meinen Autos gerne bis auf ein Minimum herunter, um bei Nacht oder Nebel besser sehen zu können. Die Tachobeleuchtung im e-UP! ist aber anscheinend nicht regelbar und meines Erachtens viel zu grell. Zumindest habe ich an diesem Wochenende keine Möglichkeit zum Abblenden gefunden, aber auch hier könnte vielleicht ein VCDS-Eingriff helfen.

Fazit:
Der e-UP! eignet sich ideal als Zweitwagen für die Kurzstrecken im 35 km Radius.
Dort ist er ein vollwertiger Kleinwagen der seine Stärken in der Stadt mit Bravour ausspielt. Bequem, leise, handlich, überraschend spurtstark, was will man mehr?
Man braucht aber unbedingt einen hauseigenen, sicheren Ladeanschluss, am besten in Verbindung mit einer eigenen Solaranlage 😉 .

Uns hat das Wochenende mit e-UP! viel Spaß gemacht. Er passt zu uns und wir sind der Versuchung erlegen. Ab dem Sommer fahren wir mit Strom 😎 .

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Vermutlich wird die Ladestromstärke und -Dauer auch mit der Lebenszeit des Akkus korrespondieren.
Normalerweise geht die ja einher mit der Gesamtanzahl von Ladezyklen und mit der Art der Ladung (grob vereinfacht senkt die Schnellladung mit hohen Strömen die Lebensdauer schneller als die Normalladung mit geringeren Strömen und längerer Ladezeit, so hat man mir jedenfalls mal erzählt).

Ich weiß aus eigenen Fahrversuchen, wie sehr elektr. Fzg. anfixen (das Anfahrdrehmoment, die Ruhe und vermeintliche Unkompliziertheit etc.), aber ähnlich wie zu Beginn des Automobils sehe ich das ganze Thema derzeit noch nicht wirklich massen- und serienreif.
Leute mit nötigem Kleingeld können sich sowas als Zweit- oder Drittwagen kaufen und die Gesamtkosten (inkl. Akku-Ersatz etc.) stören dann nicht, anderes auch nicht, solange man noch alternative Ausweichmöglichkeiten hat.

Mein Mindestanliegen wäre, dass ich sommers wie winters bei jeder Wetterlage etc. zumindest von HH nach WOB komme (so als persönliche Referenz) und diese ziemlich bescheidene, persl. Reichweitenvorgabe kann derzeit noch kein Fahrzeug in jedem Fall erfüllen (Tesla mal ausgenommen, da sind wir dann wieder beim Anschaffungspreis eines "Zweitwagens"...🙂), kein up, kein i3.
Im Sommer mit AC geht die Reichweite in die Knie, aber ich bin lange genug in meinem Autofahrerleben ohne AC ausgekommen, selbst im Hochsommer in Kroatien.
Im Winter geht die Reichweite noch mehr in die Knie, wg. Heizung (die ggf. einschränkbar ist), wg. Beleuchtung, Beschlagfreihaltung der WSS und generellem Performanceeinbruch eines Akkus bei Kälte (im Sommer muss ja umgekehrt gekühlt werden...).

Noch sind das für mich viel zuviele Unwägbarkeiten im Vergleich zu einem konventionellen, zumal sparsamen Verbrenner (z.B. meinem Diesel-Oldtimer), aber spannend bleibt es natürlich.

Wenn man irgendwann mal die Energiedichte eines Akkus so hinbekommt, dann werde auch ich mit Freuden wechseln.

Hallo Taubitz.

Bzgl. der Ladezyklen habe ich ähnliche Informationen.
Ich sah dazu mal die Kurve eines Akkuherstellers die ( überspitzt, ohne Anspruch auf reelle Werte! ) ungefähr so aussah: 4000 x 10% ; 1200 x 50% ; 400 x 90% .
Sowohl das "Immer nur kleine Mengen" laden wie auch das "schnelle Aufladen des komplett leeren Akkus" bringt nicht die vollen Möglichkeiten des Akkus ans Licht. Das Optimum liegt vermutlich wie immer irgendwo in der Mitte. Da wir so 25-35 km am Tag fahren werden wir sie alle 2 Tage schön langsam laden und sehen dann schon wie lange der Akku hält.

Zu deinen Mindestanforderungen für ein interessantes e-Auto:
HH bis WOB, das sind so um die 200km, PLUS Werbe-, Kälte- und Alterungszuschläge:
Da es auf der Autobahn nicht wirklich sparsam vorangeht und jeder km doppelt zählt ( also x 2 = 400 km), dann noch ein Aufschlag für angemessene Heizung im Winter (+100 = 500km) und die zulässige Akkualterung in 8 Jahren (80% ~ 100 = 600km).
(Das sind alles nur Laien-Schätzwerte auf Basis von ca. 1000km mit verschiedenen e-Autos )
Also musst du auf ein e-Auto warten bei dem der Hersteller eine Reichweite von 600km angibt und wann es das in der 30.000€ Klasse gibt steht noch in den Sternen. Persönlich glaube ich nicht, das ich das erlebe. Wenn du die Strecke täglich fährst bleib auf absehbare Zeit beim Diesel. Fährst du es nur einmal im Monat, nimm einen Plug-In-Hybrid oder Range Extender, dessen e-Anteil deinen täglichen Bedarf abdeckt.

Ältere Autos, wie z.B. dein schöner alter Diesel, haben übrigens auch Schwachstellen. Für den e-UP! geht ein 9 Jahre alter SEAT in Zahlung. Er kommt mit unseren 10 x 3 km über den Tag verteilt einfach nicht mehr zurecht. Technisch voll in Ordnung und jederzeit in der Lage HH - WOB zu fahren, schwächelt er zu oft auf den Kurzstrecken. Der Anlassvorgang bracht mehr Strom als er auf den 3 km wieder zusammenbringt. Daher fahren wir bereits einen Plug-In ;-) , nur keinen Hybrid. Von der schwachen Heizung im Winter ganz zu schweigen ( oder kommt die Heizung in deinem Bora binnen 3 km auf Temperatur? ;-) ).

Ich freue mich natürlich das so ein e-UP! umweltschonend zu bewegen ist und mich etwas unabhängiger von den Ölkonzernen macht, aber ausschlaggebend für die Auswahl waren eher die seit Jahren anhaltenden Probleme und Komforteinschränkungen bei den traditionellen angetriebenen Autos.
Für uns war es Zeit für den Wechsel und wenn der Akku 8-10 Jahre hält (ggfs. mit Garantiewechsel, wir werden sehen), dann bin ich zufrieden.

Nein nein, ich fahre nicht BAB nach WOB, ich fahre Landstraße und das sind dann ca. 160 km.
Aber selbst die sind derzeit nicht in einem Schwung machbar, daher macht es für mich keinen Sinn, vom Preis mal ganz abgesehen.

Der Versuchung zweiter Teil: e-UP! vs. e-Golf

Mittlerweile kennt man sich mit dem e-UP! aus. Nun war es uns endlich möglich zu schauen wie sich der e-UP! gegen den "großen" Bruder den e-Golf schlägt.

Einsteigen und sich wohlfühlen: Das klappt, man kennt sich als VW Fahrer sofort aus, möchte natürlich sofort losfahren. Doch dann folgt der erste suchende Blick: Wohin mit dem Zündschlüssel? Da ist kein Zündschloss???... Gut, was soll's; Der Zündschlüssel beult im sitzen die Hosentasche aus, aber dort vergesse ich ihn nicht. Man merkt sicher schon, mein Kontakt mit "unbedingt notwendigem Lifestyle" hält sich bislang in Grenzen. Ich bin aber nicht der einzige, die Kratzer an der Verkleidung des nicht vorhandenen Zündschloss sprechen Bände.

Startknopf gedrückt und ab geht es. Schiebedach gibt es nicht, also bleibt die Klima immer an. Passable 170 km Reichweite werden angezeigt, das ist etwas mehr als im e-UP! Für den geplanten Test wird es reichen. Leider ist die Straße feucht, so ganz werde ich den Verbrauch und Reichweite nicht so richtig mit unserem e-UP! vergleichen können. Aber ganz klar, der e-Golf kann weiter fahren als der e-UP!. Zumindest hatte ich das Gefühl.

Aus Erfahrung weiß ich ja, bei Regen kommt es beim Verbrauch auf jede Pfütze an. Apropos Regen: Der e-Golf verschmutzt irgendwie außen mehr, aber die Türrahmen bleiben m Gegensatz zum UP! sauber. Und das hat schon was ...

Schnell wird klar: Der e-Golf ist größer, insbesondere breiter!
Das hat sofort Auswirkungen: Der Gegenverkehr hält wie beim T5 etwas mehr Abstand, andererseits kann man an Engstellen nicht mehr so durchflutschen. Die eigene Einfahrt und Garage müssen ganz anders angefahren werden. Es piepst rings rum als Abstandswarnung, überall ist es für den Golf irgendwie zu eng, irgendwann stört es. Da der Golf unübersichtlicher ist als der e-UP! traue ich mich nicht die Warnungen auszuschalten. Die Einfahrt ist nun mal enger als die "Grünen Streifen" im Bild der Rückfahrkamera.
Das ist natürlich persönliches Pech, man hätte im letzten Jahrhundert beim Haus- und Garagenbau damit rechnen müssen, dass die Autos immer breiter werden 😉. Aber unter uns, ein T5 ist zwar länger und etwas breiter aber auch übersichtlicher, man parkt ihn leichter ein. Vor allem rückwärts, da hilft die Rückfahrkamera im e-Golf auch nicht wirklich. Irgendwie ist die "Kompaktklasse" nicht mehr das, was ich unter "Kompakt" verstehe. Da lobe ich mir den UP!, da geht alles einfach lockerer von der Hand.

Ansonsten ist das Reisen im e-Golf im Vergleich zum UP eine ganz andere Geschichte.
Viel leiser, komfortabler und bequemer als der e-UP! Ich rede hier bewusst vom "Reisen", da man merkt den Klassenunterschied deutlich. Interessanterweise ist er "subjektiv" betrachtet spurtstärker als der nun wirklich nicht schlappe e-UP! Es macht einfach Spaß mit ihm zu fahren, je länger, desto mehr. Grade auf der Landstraße, so ab 80 km/h aufwärts geht da irgendwie mehr als im e-UP!. Könnte auch etwas an den breiteren Reifen liegen, er beschleunigt einfach besser aus der Kurve.

Vorm Fahrer breitet sich übrigens ein buntes, ansehnliches Infotainment aus. Sieht wirklich toll aus. Es ist sicher auch alles abzulesen, nur in der Summe der Informationsmöglichkeiten habe ich ohne intensives Studium des Handbuchs keine echte Chance. So beschränke ich mich auf die einfachsten Funktionen. Reicht auch aus. Interessant ist die grafische Reichweitenanzeige incl. der stillen Reserve falls man auf der Reise rechtzeitig auf Eco+ drückt. Das bringt anscheinend meist so 15% mehr.

Es wird Nacht: Noch eine kurze Fahrt: LED Licht an!
Alles klar, das steht ab jetzt auf jeder Wunschliste. Das LED Licht bietet ein helles, sauberes Abblendlicht. Mehr braucht man dazu nicht sagen. Kein Vergleich zum e-UP!.

Zurück wird der e-Golf an der heimischen Schukosteckdose mit dem Kabel des e-UP! geladen. 15 kWh/100km hatte er gebraucht. Das dürften gut 20% mehr als beim e-UP! gewesen sein, aber angemessen. Wie gesagt bei Regen ist das schwieriger zu vergleichen. Am nächsten Morgen ist er wieder voll aufgeladen und einsatzbereit. Im Orts- und Stadtverkehr geht es wieder auf die bekannten Strecken.. Zum Ende der Testfahrten war ich eigentlich immer unter 13kWh/100km unterwegs, nicht schlecht incl. Klimaanlage. Am Ende habe ich dann den Durchschnittsverbrauch der Testfahrer von 16,9 !!! auf 16,1 gedrückt.

Endlich komme ich dazu ein absolutes Highlight zu testen:
Der Tempomat mit seinen Möglichkeiten. Neben den allseits und altbekannten Tempomat-Funktionen kann man in 10km Schritten die gewünschte Geschwindigkeit fest einstellen. (Am Ortsschild 4xPlus und der Golf beschleunigt auf 90km/h. Zumindest sofern er kann, fährt da vorne einer mit 78 km/h wird der Golf nicht schneller und hält einen passablen Abstand zum Vordermann. Wird der langsamer und biegt ab, regelt der e-Golf exakt runter und beschleunigt dann wieder wenn die Straße wieder frei ist. In dieser Perfektion habe ich es nicht mal im A7 erlebt. Man muss nur aufpassen nicht einzuschlafen, lenken muss man noch selber.

Schade: Ein Schiebdach kann man leider nicht bestellen.
Kommen wir nochmal zurück zum Schiebedach denn es wird trocken und wärmer. Es ist an der Zeit mal die Klima auszustellen, Strom zu sparen und einfach nur mit einer altertümlichen, stromsparenden Lüftung durch die Gegend zu cruisen. Die Tricks meines e-UP! hat der e-Golf aber leider nicht drauf: Weder Schiebedach, noch Ausstellfenster sind für Geld zu bekommen. Also bleiben nur die Fenster für die schnelle Abkühlung nach dem Einsteigen. Alle Fenster sind elektrisch und vom Fahrersitz zu bedienen. Trotzdem: Vergesst es, vorne zieht es, hinten wummert es, das hält keiner lange aus. So eine Art von Cabrio-Limousinen-Lüftung wie ich sie im e-UP! ab 22° Außentemperatur einsetzen kann geht im Golf einfach nicht. Er kann nur mit der Klima gelüftet werden. Das macht auf längeren Strecken weniger aus, denn ist das Auto erst einmal auf angenehme Temperaturen herunter gekühlt ist der Stromverbrauch überraschend gering. Auf echten Kurzstrecken bei Sonnenschein muss die Klima aber nach jedem Stopp mit Volllast arbeiten, das ist zumindest unangenehm und kostet zu viel Strom.

Kaufen?
Beides sind gute "Zweitwagen". Solange die CCS Säulen nicht flächendeckend aufgestellt sind und die Abrechnung vereinfacht wird würde ich mit keinem auf Urlaubsreise gehen.

Ist die tägliche Strecke kurz und der Umkreis auf 35 km beschränkt, speziell bei vielen kurzen Strecken pro Tag, ist der e-UP! praktischer, einfacher und besser. Da braucht man im Sommer eher Schiebedach anstelle von buntem Infotainment. Allerdings das LED Licht und den intelligenten Tempomat, das stände dem e-UP! auch gut zu Gesicht.

Gibt es trotzdem eine Kaufempfehlung für den e-Golf?
Ja, durchaus. Wenn der tägliche Weg zur Arbeit 50-80 km (einfach) beträgt und dort eine Lademöglichkeit für den Notfall im Winter bereit steht ist der e-Golf ein außergewöhnlich schönes und praktisches Auto. Er bietet auch etwas mehr Reserven und ist eindeutig mehr auf Reisen ausgelegt.
Sofern es irgendwann ausreichend Schnellladesäulen gibt könnte man ihn auch auf längeren Strecken einsetzten.

Fazit
Jetzt sitze ich wieder im e-UP!. Alles ist einfacher, lockerer, weniger Ablenkung, im Nahverkehr ist der e-UP! schlicht besser.

Für uns passt der e-Golf also nicht, aber das hat nichts mit dem elektrischen Antrieb zu tun. Der Golf ist schlicht zu groß geworden und zu unhandlich für unsere täglichen Kurzstrecken. Er passt kaum noch in unsere Garage und hat viel zu viel ablenkendes Infotainment. Auch wenn man sich sicher daran gewöhnen kann, das alles braucht man auf Kurzstrecken nicht wirklich.

Leider ist der kommende Golf GTE auch nicht kleiner ... Schade, so bleibt uns nur das warten auf einen Plug-In auf Basis eines Polos oder Ibiza. Es kann also noch dauern.

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Hallo.
Mittlerweile sind die ersten 10.000km geschafft.

Letztens kam die Stromrechnung: 250€ Nachzahlung für 2014! So genau kann ich den Verbrauch nicht zuordnen, ich messe ja den Verbrauch des e-UP! nicht separat, schätze aber das der "Hausverbrauch", wie in den letzten Jahren auch, gleich geblieben ist. Somit dürfen die 250€ Nachzahlung den e-UP! betreffen, er hatte zum Zeitpunkt des Ablesens ca. 9000km runter.

Ernsthafte Probleme: keine.
Irritationen:
4 x wurde nicht ganz voll geladen. Da morgens 80-90% der Maximalkapazität zur Verfügung standen machte das im Alltag nichts aus.
3 x war es ein Hitzestau im Sommer in der windstillen Garage, ich hatte das Tor bei > 30°C geschlossen. 1 x im Winter bei Schneesturm, Ursache unklar.

3 mal war er in der Werkstatt: 1 x für die Winterreifen, 2 x für Produktverbesserungen.
Im Gegensatz zum T5 😉 wird man von VW per Brief über Produktverbesserungen informiert und dann bekommt man einen kostenlosen Leihwagen. Diesmal gab es den Golf GTE, ein Plug-In Hybrid mit bis zu 50km elektrischer Reichweite.

Elektrisches Plug-In Luxusgleiten im Nahverkehr, wie beim e-UP! kombiniert, mit der Möglichkeit, jederzeit als Hybrid auf Reisen zu gehen, zur Not auch mal schneller 😉. Das wäre genau die Lösung für den nächsten "Erstwagen".

Wer schon mal 9 Jahre ein Auto aus dem VW Konzern mit DSG gefahren hat, kennt sich aus. Reinsetzen, anlassen, losfahren und die Fahrt genießen. Der Motor klingt kernig, zieht gut durch, alles bestens. Ein angenehmes Auto, in diesem Fall mit einer mehr als reichhaltigen Ausstattung. Perfekt für die Reise.

Nach ein paar Kilometern versucht man auf der Bundesstraße mal den GTE Modus. Der ganze Wagen verändert irgendwie seinen Charakter, wie eine Raubkatze vor dem Angriff. Selbst der Klang des Motors ist plötzlich irgendwie anders, aggressiver. Und er geht ab wie Schmidts Katze. Muss man nicht immer haben, aber, ich gestehe, es ist beeindruckend wie die beiden Motoren zur Sache gehen, speziell wenn der Zeiger der Verbrauchsanzeige oberhalb der 10 in den "Boost" Bereich wandert. Herrlich, da geht was.

Dabei hat jeder Motor für sich schon genügend Kraft für eine durchaus zügige Fortbewegung. Da fehlt es wirklich nicht. Im Hybridmodus () fährt er, wie von anderen Hybridmodellen gewohnt, hauptsächlich mit dem Verbrenner und der e-Motor wird zur Unterstützung beim Anfahren, Rangieren, Beschleunigen, aber auch zum Segeln bei abgeschaltetem Verbrenner genutzt. So kann der Verbrenner minutenlang aus bleiben und man gleitet wie im e-UP! durch die Stadt. Anfahrschwäche und Gedenksekunde sind dem GTE fremd. Die Stromentnahme der Batterie wird möglichst unauffällig wieder ausgeglichen. Das Umschalten der Motoren passiert fast unmerklich. Oft sieht man es nur am Drehzahlmesser. Der Golf GTE ist der beste Hybrid den ich je gefahren bin.

Unter 130 km/h kann man den reinen e-Modus einschalten und dann schwimmt der GTE rein elektrisch gut mit. Allerdings bei weitem nicht so elegant wie der e-UP! oder der e-Golf. Der Grund liegt im Getriebe. Auch der e-Motor überträgt seine Kraft über das Getriebe, das leichte DSG Rucken beim Schalten ist für einen e-UP! Fahrer irritierend. Auch die Nutzung von Rekuperationsstufen, also das Bremsen und Beschleunigen mit dem Gaspedal ist mit dem GTE leider nicht möglich, er kann nur gleiten. Man ist da von dem kleinen e-UP! einfach schon sehr verwöhnt 😉 .
Mit warmen Motor und Getriebe sind bei kalten -2° draußen und molligen 22° im Innenraum aus den zunächst angezeigten 30 km Reichweite beeindruckende reale 26 km geworden.

Dann war der Akku leer und der GTE schaltet unmerklich in den normalen Hybridmodus. Sobald der Motor läuft wird wieder etwas aufgeladen und der GTE wechselt wieder je nach Belastung quasi unmerklich zwischen den Motoren. Auf den ersten 54km habe ich lt. Bordcomputer incl. der elektrischen Strecke 3,3l Super und 10,5 kWh Strom pro 100km verbraucht. Für einen "Benziner/Hybrid" mit dieser Leistung und Ausstattung nicht schlecht.

Abends dann noch etwas das Licht testen. Da gibt es wie beim e-Golf nichts zu bemängeln, das würde ich mir auch für den UP wünschen. In der Pizzeria beginnt man langsam zu überlegen ob man das Sparschwein plündert ... Sehr zufrieden wird der GTE dann an die Wallbox des e-UP! angeschlossen. 2:20h Ladezeit an 16A wird angezeigt, an einer Haushaltssteckdose mit 10A wäre es noch länger. Aber egal, die Nacht ist lang und kalt (-17°C) und morgen früh kommt der Härtetest.

Schafft der Golf GTE unsere Arbeitswege im e-Modus? Grad heraus:
Ja & Nein. Es war an diesen 2 Testtagen einfach zu kalt.

Unter -10° kann man den e-Modus nicht einschalten! Dafür wird es sicher gute Gründe geben, meines Erachtens macht es die Konkurrenz auch so. Ab einer bestimmten Minus Temperatur muss der Verbrenner also morgens eiskalt gestartet werden, ohne geht es nicht. Dann braucht der GTE auf der Fahrt zur Arbeit über 10l/100km. Schade, wollten wir doch mit dem Plug-In genau diese Kaltstarts vermeiden.
Der Hybridmodus geht allerdings auch bei Frost mit Einschränkungen. Die Leistungen des e-Antriebes werden dann so weit verringert, dass der e-Motor nur noch als Anfahrhilfe und leichter Segelunterstützung zu nutzen ist. Genau das passierte bei unserer morgendlichen Testfahrt.

Mittags bei -3°C habe ich es dann nochmal probiert. Der e-Modus ließ sich einschalten, der GTE fuhr die ersten 3 km elektrisch, verbrauchte dabei aber dreimal so viel Restreichweite. Wie beim e-UP!, die Heizung schlägt zu. Dann war die als Balken angezeigte "Leistungsverfügbarkeit" soweit abgesunken, das der Benziner trotz ausreichender Restreichweite ansprang. Nach dem ersten Halt hatte sich die Batterie wieder erholt, der e-Modus ging wieder. Das funktioniert im Sommer sicher viel besser, aber im Winter kann man den Plan betreffend der rein elektrischen Nutzung des GTE vergessen.

Alles in allem ist der Golf GTE ein fast perfekter Hybrid. Nur "fast", denn der Kofferraum reicht unterhalb des Ladebodens nicht einmal mehr zur Ablage des Wagenhebers. Der stört ebenso auf der Ladefläche wie die Ladekabel. Das alles ist im e-UP besser, unauffälliger und ohne Ladevolumenverlust gelöst.
Wer also einen unauffälligen, starken und doch sparsamen Hybrid sucht wird beim GTE fündig. Aber von einem Plug-In erwarte ich doch etwas mehr in Sachen e-Mobilität.

Andererseits: Dieser Motor im T7 California, das wäre eine Überlegung wert. Es gibt da neben Hybrid, GTE und e-Modus auch noch eine Variante: Lade Batterie. Ich kann mir gut vorstellen mit einem Hybridantrieb zum Camping zu fahren und 50km vorher den "Lademodus" einzuschalten. Mit vollem Hochleistungsakku kann man sicher einen ganzen Urlaub mit allem Komfort an den schönsten Plätzen stehen. Ihr wisst schon, ich meine die Plätze ohne Stromanschluss 😉.

Hattest Du beide Fenster auf?
Bei mir wummert es nur, wenn ich nur vorne öffne, hinten aber nicht.
Senke ich auch hinten leicht ab, ist das Wummern sofort vorbei, was mir logisch erscheint, weil es keinen Staudruck mehr im Innenraum gibt...

Ansonsten: Vielen Dank für Deine ausführlichen Fahrberichte.
Verwandte überlegt auch gerade, nach ihrem Mini Countryman auf GTE umzusteigen, mal sehen.

Hallo Taubitz.
Ich hatte bei der Kälte kein Fenster auf 😉.

Wenn deine Verwandte den GTE als Hybrid versteht und ihn als
Nachfolger eines Minis einsetzt wird er ihr viel Spaß machen.
Es ist ja nicht immer so kalt.

Hallo.
Ich wurde gebeten noch mal was zum Wintereinsatz zu sagen.

Der e-UP! im Winter.

Im Sommer, ja bis weit in den Herbst hinein, hatte ich einen Durchschnittsverbrauch von ca. 11-12 kWh/100km. Im kalten Januar waren es 16, im Februar aber schon nur noch 14 kWh/100km.

Der Grund für den Mehrverbrauch ist eindeutig: Mein Komfortbedarf und somit die Heizung!

Noch einige Beispiele aus der Praxis:
1. Stadtverkehr und Klima aus sind auch bei kaltem Wetter 11-12kWh/100km. Also sind über 140km durchaus drin. Allerdings können die Scheiben bei feuchtem Wetter ohne Lüftung sehr leicht beschlagen und i.d.R. hält man das dann nicht ewig aus.
2. Bei normalen Stadtverkehr mit Heizung 18°/ 1 Strich, Licht und Sitzheizung liege ich bei 3° (Außentemperatur) eher bei 15kWh/100km und komme so ohne beschlagene Scheiben auf knappe 100 km. Da ich dabei immer in der Nähe meiner Wallbox bleibe brauche ich auf keine weitere Reserve Rücksicht nehmen.
3. Und bei meinen zum Teil extremen Kurzstrecken mit jeweils 15 Minuten Pause können es auch mal über 20kWh/100km werden. Dann ist natürlich bereits unter 80km Schluss. Aber das ist dann wirklich extrem.
4. Es ist kein Problem bei extremen Kurzstrecken (wiederholend 1 km Fahrstrecke und 15 min Pause) und auf 22°C und "Auto" eingestellter Heizung auf 30 kWh/100 km zu kommen. Es macht zwar nur selten Sinn den Wagen so schnell aufzuheizen, aber gut, es geht bei entsprechendem Stromverbrauch. Rein theoretisch ist der Akku dann bereits nach 50km leer, im Alter sicher auch noch schneller. Ich habe es allerdings nicht bis zur letzten Konsequenz ausprobiert.
5. Auf längeren Strecken im ECO Modus ist die Heizung und Lüftung etwas langsamer warm, alles entspricht dann eher einer normalen, trägen Heizung in einem Diesel, und ohne das dauernde Wiederaufheizen bei den Stopps komme ich ohne Probleme 100km weit.

Neuerdings kann ich Richtung Süden noch weiter kommen. Da gibt es endlich die erste gut erreichbare CCS Säule, noch dazu kostenlos. In 20 Minuten konnte ich den e-UP! wieder füllen.
Problematisch wird es wenn es um bezahlte Säulen geht. Es gibt viel zu viele Bezahlsysteme, jeder Versorger macht irgendwie etwas anderes. Die Pauschalen bei RWE, dem mE. größten Netz, wären günstig wenn es hier in der Gegend CCS Säulen gäbe. Gibt es aber nicht. An den Typ2 Säulen wäre eine konsequente Nutzung aber eine Zumutung (zeitlich gesehen). Nun gut, mE ist ein reiner Stromer immer nur im Nahverkehr sinnvoll.

Übrigens weiß ich auch wofür der Reserveschlüssel ist:
Den eingeschneiten e-UP! bekommt man am schnellsten Fahrbereit in dem man die Fahrertür öffnet, mit dem ansonsten überflüssigen Reserveschlüssel die Zündung so weit anmacht, das alle Funktionen gehen ohne das er fährt und dann ALLES AN! Bis ich die Schneehaube entfernt hatte war das Eis auf der Frontscheibe soweit angetaut das die Reste der 2 cm Schicht gut fortzuschieben waren.
Ruckzuck war der Innenraum, speziell auch die Sitze, warm und die Fahrt konnte beginnen.

Das Fahrverhalten des e-UP! im Winter beschreibe ich mal wie folgt: Etwas weich, die dünnen Winterreifen mit der hohen Flanke hinterlassen ein ganz eigenes Fahrgefühl. Aber der e-UP! fährt mit den Winterreifen genau dahin wo er hin will . Ich meine das durchaus positiv: Wir konnten uns auf immer eine Richtung einigen. Die sanfte Gewalt des Stromers bringt einen jedenfalls auch im Winter gut vorwärts. Ich habe ein paar "Extreme" probiert. Das Anfahren erinnert mich an die 80ziger, damals mit dem ersten Allrad-Automatik von Subaru. Auch wenn man meint, da geht jetzt aber nix mehr, das sanfte Anfahren bringt einen auch an kräftigen Steigungen in Schwung.

Fazit:
Auch im Winter fahre ich bis zu 100km pro Tag ohne noch groß darüber nach zu denken. Allerdings stelle ich mich dann Kleidungstechnisch etwas darauf ein, Handschuhe sind Pflicht 😉. Der von mir geplanten 35km Umkreis ist also im Sommer wie Winter kein Problem. In der Regel lade ich den Wagen z.Z. nur alle 3 Tage.
Der Komfort ist für ein so kleines Auto bemerkenswert. Ein heizbares Lenkrad wäre allerdings noch das i-Tüpfelchen 😉.

Ich sehe Du liebst Dein Auto. 😉
Handschuhe habe ich schon Jahre nicht mehr im Wagen getragen, aber wenn es die Reichweite erhöht…

War interessant zu lesen, danke. Jetzt fehlt bei Deinen Berichten nur noch der nach mehreren Jahren…

Über die Ladesäulen liest man ja auch nicht immer Gutes, wie Du schreibst Abrechnungsverfahren, teilweise außer Betrieb, etc. Als Erdgasfahrer bin ich, was Tankstellen angeht, ja auch nicht verwöhnt, habe ja aber auch immer noch Benzin mit an Bord. Wobei ich eigentlich eher das Problem habe, das Benzin regelmäßig alle halbe Jahre zu verbrauchen. Aber wenn die wenigen Ladesäulen, die es gibt, dann aus unterschiedlichen Gründen nicht nutzbar sind…

Gruß,

tottesy

P.S. Ob wir jetzt auch wie der e-UP! noch ein eigenes ECO-UP! Forum (ist nicht die korrekte Bezeichnung, aber Thread…) bekommen!?

Hallo.

@tottesy
Du hast den gedanklichen Sprung zum Verständnis der e-Mobil noch nicht ganz vollzogen. Genauso wie die meisten Stromanbieter. Die Elektro-Schnellladesäulen einfach mit Gas- oder Benzintankstellen gleichzusetzen trifft es nicht ganz.

Vereinfacht erklärt:
Wenn bei einem Gas betriebenen Auto in Umkreis einer halben Gasfüllung keine Tankstelle das richtige Gas anbietet könntest du nicht sinnvoll damit fahren.
Mit einem Stromer ist die Entfernung zur nächsten Schnellladesäule zunächst einmal egal. Fahren können wir trotzdem. Der Wagen steht ja jeden Morgen "vollgetankt" vor der Tür. Egal wo wir hinfahren, die Tankstelle ist schon da. Eine Steckdose findet sich immer. Mit ein wenig gutem Willen klappt das auch am Arbeitsplatz, bei Bekannten, an Einkaufszentren, Restaurants und, und, und ... . Versuch das mal bei Autogas 😉 .

Es ist halt nur eine Frage der Ladezeit und des Bezahlkomforts. Zu Hause optimal, anstecken und fertig; Unterwegs reicht meist ein Anruf am Ziel ob, wann und wie lange man mal nachladen könnte. Bislang hat nie einer "nein" gesagt.
Nur die "Non-Stopp-Langstreckenfahrten" funktionieren so nicht. Man muss halt mehr Pausen machen.

Sobald die Energieriesen verstehen das sie kein "Benzin", sondern einen Komfortgewinn verkaufen, wird es mE besser werden können. Solange sie für die Ladesäulen kein einfaches allgemeingültiges und sicheres Bezahlsystem einführen wird man sich i.d.R. auf sein Schukokabel verlassen.
Dazu gehört leider auch ein Umdenken bei den anderen Autofahrern. Solange man im allgemeinen duldet das die Ladeplätze von Verbrennern zugeparkt werden ... . Und da fürchte ich, wird es immer klemmen. Bei den Behindertenparkplätzen klappt das ja auch nicht.

Bei den Berichten, auf die ich mich bezog, ging es eben häufiger auf Langstrecken. Da kamen dann Apps zum Einsatz, die einem die nächste Ladesäule nannten. Wenn man dann dort ankommt und sie ist defekt, liegt auf einem Firmengelände, das nicht (mehr) zugänglich ist,… wird es halt problematisch, wenn man nicht immer eine Reserve vorhält.

Aber ich verstehe Dich schon. Als Stadtwagen auf bekannten Wegen sieht das natürlich ganz anders aus. Wir hätten zwar an unseren Arbeitsplätzen keine Möglichkeit der Aufladung, würden aber an normalen Arbeitstagen (70km) auch locker mit der Reichweite hinkommen. Da wir aber keinen extremen Kurzstreckenbetrieb haben, wäre für uns die Höhe der Investition bzw. schwierige Amortisation der Hinderungsgrund (Als wir den ECO-UP kauften, gab es noch keinen e-UP).

Nebenbei Autogas ist nicht Erdgas, verwechseln auch viele.

Gruß,

tottesy

Hallo.

Zitat:

@tottesy schrieb am 6. März 2015 um 07:34:14 Uhr:


Bei den Berichten, auf die ich mich bezog, ging es eben häufiger auf Langstrecken. Da kamen dann Apps zum Einsatz, die einem die nächste Ladesäule nannten. Wenn man dann dort ankommt und sie ist defekt, liegt auf einem Firmengelände, das nicht (mehr) zugänglich ist,… wird es halt problematisch, wenn man nicht immer eine Reserve vorhält.

Absolut richtig.

Genau da liegt das Problem mit der "elektrischen Langstrecke". Wobei man sich auf den entsprechenden Web Seiten über vieles informieren kann. Nur nicht über gedankenlose Falschparker.

Und die sind grade im Winter eine echte Plage.

Um die Batterie bei Frost warm zu halten nehme ich gerne das Angebot eines Supermarktes in Anspruch den Stromer während des Einkaufs nachzuladen, bzw. den Wagen aufzuheizen. Beides geht, aber nicht gleichzeitig. Leider sind die zwei "Grünen" Ladeparkplätze im Winter sehr häufig belegt. Trotz ausreichend vielen freien Parkplätze da sie sich an einer etwas windgeschützten Stelle befinden.

Nebenbei:
Die nächste Autogas Tankstelle ist 10 km weg, die mit Erdgas sogar 25 km. Als ich mich vor Jahren mal erkundigt habe wie das so funktioniert war es noch so, dass die Autos mit Benzin starteten und dann auf Gas umschalteten sobald sie warm waren. Genau das war aber unser Problem, die Verbrenner wurden ja bei unseren Kurzstrecken nie warm. Da habe ich die Investition dann besser gelassen.

Apropos Investition.
Auch da liegst du richtig. Die Investition in einen e-UP! kriegt man bei "gekauften Strom" nur wieder raus wenn der Wagen problemlos 8 Jahre und 100tkm läuft. Für einen Kleinstwagen istder Kaufpreis heftig. Aber es gibt Menschen, die mehr als doppelt so viel ausgeben für Autos dessen Innenraum noch kleiner ist. Einfach nur weil ihnen die Sportwagen Spaß machen. Naja, jeder wie er mag.
Mir machen eben Kleinstwagen Spaß. Zumindest wenn sie den richtigen, drehmomentstarken Motor haben um vibrationslos durch die Stadt zu gleiten und ich einen Rolli rein bekomme. Und irgendwie muss ich meinen Strom vom Dach ja verbrauchen ... 😉.

Ansonsten kommt jetzt die Sonne durch, der Verbrauch sinkt entsprechend auf unter 11kWh/100km und das Grinsen wird noch breiter. Z.Z. kostet mich der Spaß so zwischen 0€ bis 3€ auf 100 km.
Nicht schlecht, finde ich.

Zitat:

@dedetto schrieb am 6. März 2015 um 15:17:13 Uhr:

Wir haben Treibstoffkosten von 3,30 €/100km. Damit bin ich auch ganz zufrieden.

Wir kommen mehrmals die Wochen direkt an Erdgastankstellen vorbei. Unsere regelmäßigen Strecken sind so ca. 35 km lang, der Motor wird also warm. Inzwischen starten die Erdgaser ja auch ab -10 °C mit Gas.

Richtige Langstrecken sind wir mit dem ECO UP! noch nicht gefahren, ist ja unser Stadtwagen. Ich habe mir aber mal die Erdgastankstellenverteilung angesehen. Entlang der Autobahnen sieht das m.E. ganz gut aus.

Ein Elektrowagen würde mich auch mal reizen…
Aber schön, dass wir beide mit unseren Wagen zufrieden sind.

Gruß,

tottesy

Die Tatsache, dass Parkplätze mit Ladestation für e-Fahrzeuge gern von Autos mit Verbrennungsmotor belegt sind, kenne ich auch von einem EKZ hier in Hamburg.
Unverständlich und ärgerlich, so was!
Man fragt sich immer, wie groß die Schilder eigentlich noch sein müssen.

Der wahre Grund dürfte vielmehr aber ein weit banalerer und umso ärgerlicherer sein:
Die Flächen liegen in unmittelbarer Nähe zu Ausgang, Kassenautomat und Aufgang zu großen Supermärkten in der Einkaufsmeile im Obergeschoss.

Die Leute sind derartig lauffaul, schier unglaublich! Wenn sie könnten, würden sie bis in den Laden fahren.

Zitat:

@Taubitz schrieb am 6. März 2015 um 15:54:14 Uhr:


Die Tatsache, dass Parkplätze mit Ladestation für e-Fahrzeuge gern von Autos mit Verbrennungsmotor belegt sind, kenne ich auch von einem EKZ hier in Hamburg.
Unverständlich und ärgerlich, so was!
Man fragt sich immer, wie groß die Schilder eigentlich noch sein müssen.

Der wahre Grund dürfte vielmehr aber ein weit banalerer und umso ärgerlicherer sein:
Die Flächen liegen in unmittelbarer Nähe zu Ausgang, Kassenautomat und Aufgang zu großen Supermärkten in der Einkaufsmeile im Obergeschoss.

Die Leute sind derartig lauffaul, schier unglaublich! Wenn sie könnten, würden sie bis in den Laden fahren.

Hmm, auf den Parkplätzen hier bei unseren Supermärkten ist mir noch keine einzige Ladesäule aufgefallen. Ist vielleicht auch regional sehr unterschiedlich.

Andersherum beobachte ich immer bei Freunden zwei Parkplätze mit Ladesäulen, an denen ich bei noch keinem Besuch ein Fahrzeug habe stehen sehen, also weder Elektro noch Verbrenner – trotz Parkplatznot.

tottesy

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