Eigenes Fahrzeug für Dienstfahrten ja oder eher nein?

Dacia Sandero

Guten Morgen zusammen,

ich habe mir gerade einen Dacia Sandere II Erstzulassung 2019 finanziert. Preis 14.000
Mein Arbeitgeber bietet mir an das Fahrzeug für Dienstfahrten zu nutzen.
30 Cent pro KM
Am Tag komme ich auf ca 130 km.
Haltet ihr das für eine gute Sache oder eher nicht?
Es hätte natürlich erstmal den Vorteil dass ich den schneller abzahlen kann.
Was meint ihr dazu ?

Lg
Jimmy

179 Antworten

Naja, unser e Dienstwagen kostet uns weniger als die örtliche Busnetzkarte. Dafür können wir nicht mal irgendein Auto kaufen und unterhalten. Egal was.

Kein Arbeitgeber verschenkt Dienstwagen. Sorry.
Das ist im Gesamtpaket einkalkuliert.
Gerade weil es soviele gibt, die so geil auf Dienstwagen sind, ist es ein Gehaltbestandteil geworden. Gehalt x plus Dienstwagen x. Ist halt geil.
Der Arbeitnehmer kommt sich super wichtig vor.

Das der Arbeitgeber es einkalkuliert hat, wird nicht wahrgenommen.
Ebenso wenig, dass man Mitarbeiter damit bindet. Die meisten können nämlich nicht mal eben den Job wechseln, weil sie ja das geile Dienstauto benötigen und keinen Cent auf der hohen Kante haben. Der neue Job aber erst nach der Probezeit einen Dienstwagen bietet...

Obendrein spart der Arbeitgeber seine Hälfte an den Sozialabgaben. Und der Arbeitnehmer hat eine geringere Rente.
Aber hey, ich bin so geil und krieg nen Dienstwagen...

Wieso spart der AG seine Hälfte an den Sozialabgaben?

Wenn das Auto einen Listenpreis von 30.000 EUR hat und nach der 1% Regel verbeitragt und versteuert wird, zahlen AN und AG von den 300 EUR jeweils ihren Anteil an Beiträgen.

Ob der AN einen Dienstwagen hat und mit 300 EUR verbeitragt oder 300 EUR mehr Bruttogehalt bekommt, ist für die Rente das gleiche.

Weniger Rente hat nur derjenige der unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdient. Das sind typischerweise nicht die Dienstwagenfahrer 😉

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Zitat:

@Schweinesohn schrieb am 19. Februar 2023 um 09:39:43 Uhr:



Zitat:

@Goify schrieb am 19. Februar 2023 um 09:37:10 Uhr:


Es gibt wohl noch immer das Märchen, dass man ohne eigenen Dienstwagen nicht wertvoll sei. Diejenigen, die den Dienstwagen nicht beruflich brauchen, bekommen diesen immer von ihrem Gehalt abgezogen - ob sie das wissen oder nicht. Für deren Rente ist der Dienstwagen ebenfalls kontraproduktiv.

Und bzgl. Ausbeuten: Das ist Unsinn. Der Chef will, dass das Unternehmen floriert und der Arbeitnehmer will fair bezahlt werden. Sind beide zufrieden, beutet keiner den anderen aus - egal in welche Richtung.

Ich brauche meinen nicht beruflich und habe ihn als Zusatz erhalten. Nichts abgezogen bekommen sondern zum 01.01.2023 noch eine Lohnerhöhung von 10%.

Und der Arbeitgeber hat sich gedacht, anstatt des Dienstwagens hätte ich ihm alternativ 500 oder 1.000 (je nach Fahrzeug) Euro mehr im Monat bezahlt…

Wieso hat der weniger Rente? Der Dienstwagen wird versteuert und verbeitragt, wie ich oben schrieb.

Dienstwagen sind mittlerweile ziemlich verbreitet. Die Fahrer verdienen bei Weitem nicht alle über der Beitragsbemessungsgrenze.

@fehlzündung
Der Arbeitgeber spart die Hälfte der Sozialabgaben, weil eine entsprechende Lohnerhöhung teurer ist als der Firmenwagen. Obendrein setzt er alle Kosten des Firmenwagens ab und spart noch mal.

Ein Firmenwagen ist eine günstige Möglichkeit, den Lohn zu erhöhen, also das Gesamtpaket, der Wagen ist ein Gehaltsbestandteil.

Der Arbeitnehmer verliert Rentenanprüche, weil statt mehr Lohn, der Firmenwagen genommen wird.

Weiter, sollte es eine Betriebsrente geben, wird der geldwerte Vorteil nicht miteinbezogen, da gilt der Wagen nämlich weder als Gehalt noch als Zulage. Also weniger Betriebsrente.

Ich hatte meiner Mitarbeiterin auch einen Firmenwagen angeboten, aber dann ging sie in Elternzeit. Da hatte ich echt Glück gehabt, denn dann stünde da ne Mühle bei mir sinnlos rum. Die jetzt offene Stelle wird auch mit Firmenwagen angeboten, eben aus den oben genannten Gründen von benprettig. Für mich ist das ne Win-Win-Geschichte.

Natürlich sind Sachkosten einem AG i.dR. angenehmer als Personalkosten und es ist auch in Ordnung wenn der AG daraus Vorteile hat. Es wird ja auch keiner gezwungen einen (für ihn persönlich) ungünstigen Arbeitsvertrag/ DW Vereinbarungen zu unterschreiben. Ich persönlich müsste mit meinem Fahrprofil mindestens 2,5 - 3,0k Brutto p.M. mehr verdienen um einen adäquaten Wagen privat zu unterhalten. Kollegen von mir fahren privat kaum und nehmen die Kompensation von 800 EUR p.M. Brutto. Es ist wie immer… es muss für einen persönlich passen.

Dass er die Kosten absetzt, ist richtig. Aber dadurch hat der AN keinen Nachteil.

Wenn der AG einen Firmenwagen anbietet und der mit bspw. 500 EUR im Monat versteuert und verbeitragt wird, ist es fpr die Rente genauso, als wenn der AN 500 EUR mehr Gehalt bekommt. In beiden Fällen müssen für 500 EUR Beiträge zur Sozialversicherung entrichtet werden.

Richtig @fehlzündung !

Und ergänzend gesagt, Betriebsrenten gibt es in den vielen kleinen Unternehmen gar nicht, genauso wenig wie dort Menschen mit Dienstwagen über der Beitragsbemessungsgrenze verdienen.

Der Audi/VW/Siemens/whatever Manager mit Audi A6 und größer stellt nicht die breite Masse an Dienstwagenfahrern dar, auch wenn hier von manchen so getan wird.
"Normal" sind Tausende Golf, Focus, etc auf unseren Straßen...

Zitat:

@benprettig schrieb am 19. Februar 2023 um 09:41:51 Uhr:


@Schweinesohn
Schön, dass du das glaubst. Ohne Dienstwagen, wäre dein Brutto höher.

Wäre es nicht, ausser die 0,25% Besteuerung.
Oder was meinst Du genau?

Zitat:

@Thinky123 schrieb am 19. Februar 2023 um 13:52:52 Uhr:


Richtig @fehlzündung !

Und ergänzend gesagt, Betriebsrenten gibt es in den vielen kleinen Unternehmen gar nicht, genauso wenig wie dort Menschen mit Dienstwagen über der Beitragsbemessungsgrenze verdienen.

Der Audi/VW/Siemens/whatever Manager mit Audi A6 und größer stellt nicht die breite Masse an Dienstwagenfahrern dar, auch wenn hier von manchen so getan wird.
"Normal" sind Tausende Golf, Focus, etc auf unseren Straßen...

Die meisten dieser kleinen Firmenfahrzeuge die man auf den Straßen sieht (Polos etc von Pflegediensten etc) sind aber in der Regel keine Dienstwagen der Mitarbeiter sondern schlicht Poolfahrzeuge die diese für ihre Dienstfahrten nutzen. Da ist dann nichts zu versteuern und dafür sind auch (offiziell) keine Privatfahrten drin.

Ob sich ein Dienstwagen für die Firma oder den Arbeitgeber lohnt ist von so vielen Faktoren abhängig das sich so etwas Niemals Pauschal beantworten lässt:

- Ist er teil des Gehalts?
- welche Fahrten müssen damit gemacht werden
- wie wird er Versteuert ( 0,25 Prozent sind natürlich bei einem E Fahrzeug aktuell besonders attraktiv aber auch kein dauerhafter Zustand)
- Brauche ich Privat ein Fahrzeug
- kann dieses komplett durch den Dienstwagen ersetzt werden
- möchte ich mich überhaupt mit dem Thema Auto beschäftigen
- wie gehe ich mit Autos um
- Kriege ich meinem Privatfahrzeug gefahrenen KM Adäquat erstattet wenn ich auf einen Dienstwagen verzichte

Für mich zum Beispiel würde ein Dienstwagen den ich Versteuern muss nie lohnen ( auch nicht zu 0,25) aber ich bin da sicher auch nicht die goldene Regel

Ich meine auch keine Fahrzeuge von Pflegediensten, Pizzalieferdiensten, usw.

Aber es ist nicht ungewöhnlich, dass auch Bezieher von mittleren Einkommen einen Firmenwagen haben, obwohl sie gar nicht beruflich fahren. Ist halt einfach Teil des Gehalts. Das sind dann aber auch keine 5er BMW oder Mercedes E-Klasse, sondern Opel Astra, Ford Focus, usw.

Im Grunde muß man sich an AN fragen: Paßt das Auto, was ich bekommen überhaupt zu meinen Bedürfnissen? Nützt ja nichts, wenn ein begeisterter Wohnwagenurlauber einen Polo kriegt und dann doch noch ein Privatfahrzeug vorhalten muß für den Wohnwagen.

Bin ich mit der Auswahl an Autos, die ich nehmen kann, einverstanden? Ist das was dabei, was mir zusagt?

Und letztendlich: Was kostet mich der Firmenwagen insgesamt? Kann ich für das Geld auch privat ein gleichwertiges Auto fahren?

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