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E60 545i Lambdawerte

BMW 5er E60

Hallo,

ich habe eine Frage zu den Lambdawerten. Mein Kenntnisstand ist, dass der E60 vor dem KAT Breitbandsonden verbaut hat und hinter dem KAT als Monitorsonden Spannungssprungsonden.
Ich vernehme einen etwas unruhigen Leerlauf (gerade bei den wärmeren Außentemperaturen). Der LMM wird derzeit von mir ebenfalls geprüft. Aufgefallen ist mir gestern, dass es bei den Monitorsonden zwischen Bank 1 und Bank 2 (V8-Motor) eine Abweichung gibt. In der Regel sollte sich der Wert doch zwischen 0,20 V und 0,80 V befinden, ideal bei 0,45 V. Korrigiert mich bitte. Bei mir schwanken die Werte hin und her, das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Allerdings liegt der Wert für Bank 1 zwischen 0,5V und 0,60 V, die Spannung von Bank 2 jedoch zwischen 0,10 V und 0,65 V. Überwiegend liegt der Wert jedoch im Bereich zwischen 0,10 V und 0,25 V.
Die Werte habe ich bei warmem Motor im Leerlauf betrachtet.

Nun zur Intepretation:
Anscheind ist das Gemisch auf Bank 2 (Fahrerseite) zu mager. Liege ich hiermit richtig?
Wie würdet Ihr die Lambdawerte allgemein bewerten?

Die nächste Frage wäre, ob die Monitorsonde hinüber ist oder der Wagen irgendwo Falschluft zieht. Wenn ich bedenke, dass ich bei Vollgas Abgasgeruch im Innenraum vernehme, dann würde das auf einen undichten Krümmer bzw. undichte Krümmerdichtung deuten und Bank 2 wäre dann auch ein heißer Tipp.
Was meinen die Experten? Danke für Eure Hilfe!

Gruß
silverminer

Inpa-lambda-545i-2
Inpa-lambda-545i
Beste Antwort im Thema

Hallo!

Hm, das habe ich mir schon gedacht.

Da muss man aber weiter ausholen, um es veranschaulich zu erklären.

Grundsätzlich muss dir mal die Funktion einer Sprungsonde und die Funktion einer Breitbandsonde bekannt sein!

Es ist so, dass Lambda = 1 angestrebt wird - hier unterscheidet man aber wieder zwischen einem homogenen Lambdabetrieb oder einem inhomogenen Lambdabetrieb. Homogener Lambdabetrieb heißt, dass Lambda = 1 angestrebt wird. Inhomogen heißt, dass es bspw. Motoren mit Magerbetrieb (N53-Motor) eben Lambda = 1 nicht anstreben (Teillastbereich) und somit auch mit deutlich höheren Lambdawerten fahren können.

Bei Lambda = 1 beträgt der Wirkungsgrad des Katalysators > 95 (bis zu 99,9%) %. Also ist es natürlich vorteilhaft, immer Lambda = 1 zu regleln.

Sprungsonden als Vorkatsonden (M54-Motor z.b.):

Es kommt hier eine Lambdaregelung zum Einsatz, die darauf basiert, dass die Sprungsonde permanent zwischen einem Bereich 0,1 Volt bis 0,9 Volt regelt (entspricht ca. 0,9 bis 1,1 Lambdawert) - die Mitte davon, also 0,45 Volt wäre Lambda = 1 - also perfekt. Das ganze wird adaptive Lambdaregelung genannt - undzwar wird hier vom Motorsteuergerät erkannt (Lambdasondensignal), dass ein zu mageres Gemisch herrscht, also muss man anfetten - nun merkt man, dass das Gemisch zu fett ist, man muss abmagern. Es ist ein geschlossener Kreislauf, welcher immer dasselbe tut und das Lambdafenster 0,98 - 1,01 einhält, also nahezu perfekt. Wenn du nun viel Gas gibst, dann wird natürlich das Gemisch fetter, aber ist auch so gewollt (0,9 Lambdawert), da man nur mit Kraftstoff"überschuss" viel Leistung erreichen kann. Prinzipiell basiert das ganze auf dem Messen der Sauerstoffionen auf der Minuselektrode, also je mehr Sauerstoff dort sich aufhalten, umso fetter das Gemisch - und man muss abmagern, genauso ist es auch umgekehrt - je weniger Sauerstoffionen dort, umso weniger fett ist das Gemisch.

Breitbandsonden:

Bei der Breitbandsonde ist es nicht so, dass diese springt oder die Werte springen. Es ist eine Sonde, die permanent exakt (!) das Gemisch regelt und auch weiß, wie das Lambda aussieht (ob Lambda 1 oder 2,5 bei Magerbetrieb, ist sofort bekannt und wird geregelt). Es ist so, dass bei Breitbandsonden die Spannungswerte der Breitbandsonde wenig aussagen, sondern hier eher die Stromstärke ausschlaggebend ist. Undzwar besteht die Breitbandsonde aus einer Pump- und einer Messzelle. Wenn das Motorsteuergerät vorgibt, mit Lambda = 1 zu fahren - also wie bei deinem N62-Motor ohne Magerbetrieb, dann stellt sich eine konstante Spannung von 450 mV (0,45 Volt) ein. Die Spannung von 450 mV wird in der sogenannten Nernstzelle aufrecht erhalten (ähnlich der Sprungsonde). Sinkt nun diese Spannung, muss man was tun. Dies wird ermöglicht, indem man den überschüssigen Abgas (Sauerstoffionen) entweder auspumpt (negativer Pumpstrom in A) oder eben hinein"pumpt" (positiver Pumpstrom) - aufgrund des Pumpstromes, der in der Messkammer ermittelt wird, kann man dann aussagen, wie das Lambda aussieht - bei Lambda = 1 = 0,45 Volt heißt dies, dass der Pumpstrom 0,0 Ampere beträgt. Bei Lambda 0,9 ist es ein fettes Gemisch, also ändert sich hier auch der Pumpstrom.

Es ist alles andere als einfach, diese Funktionen so darzustellen - besser kann ich es nicht 🙂 Es ist leider so, dass man allgemein sich auskennen muss, um dies zu verstehen.

Bei dir konkret ist es so, dass ein Katalysator mehr oder weniger gealtert ist, als der andere. Das heißt, dass natürlich auch die Spannung der Sonden (NACHKAT) sich ändert - je nach Oxidation und Sauerstoffspeicherfähigkeit des Katalysators ändert sich das Ganze - wie bei dir. Wie viel hat dein BMW denn gelaufen? Bei NEUEN (!) Katalysatoren stellt sich ein konstanter Wert von 0,45 Volt ein - also praktisch alles perfekt. Sobald es zu schwanken beginnt, ist der KAT nicht mehr neu bzw. gealtert - je größer das Springen der Sonden, umso schlechter ist der KAT - irgendwann ist es so schlecht, dass es die Regelsonde auch beeinflußt - dann bekommst du aber eine Fehlermeldung.

Bei dir ist eine Breitbandsonde als VORKATSONDE eingebaut und regelt wie gesagt durch den Pumpstrom - die Volt-Zahl oben in der INPA-Livedatenanzeige sagt da nicht viel aus - ehrlich gesagt weiß ich nicht, was diese aussgen sollte. Der Pumpstrom ist hier wesentlicher und auch wichtiger. Bei Breitbandsonden sollte die Spannung permanent 450 mV betragen, aber nur wenn Lambda = 1 Betrieb (bei dir immer der Fall).

Grüße,

BMW_Verrückter

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26 Antworten

Der Motor läuft manchmal einfach nur perfekt. Man spürt ihn nicht einmal. Dann gibt es Situationen, da ist er im Leerlauf einfach unruhig. Die Drehzahl bzw. der Drehzahlmesser ist konstant. Dennoch vernehme ich einen unrunden Lauf. Es fühlt sich so an, als ob er ganz kurze Aussetzer hätte oder immer wieder kurz schütteln würde.
Entweder war es Zufall oder das Problem ist temperaturabhängig. Letztes Jahr im Sommer war es deutlich zu spüren und letzte Woche, als es richtig warm war, trat dieser Fall erneut auf.

Ich werde mich mal den beiden Druckregelventilen widmen. Die Kosten nicht viel und der Austausch ist schnell vollzogen. Bei manchen war das wohl die Ursache. Die KGE wurde vor 2-3 Jahren schonmal erneuert.

Hallo!

Alles klar - das ist sehr schwer einzugrenzen. 🙂

Berichte.

BMW_Verrückter

Kurze Rückmeldung:

Ich habe einen neuen BOSCH LMM verbaut. Keine Änderung.
Die Lambdawerte sind soweit in Ordnung. Im Leerlauf bei etwa 2000-3000 U/min pendeln sich beide Monitorsonden ein auf ca. 0,68V.

Mögliche Kandidaten:
-Undichtigkeiten Ansaug-/ Abgasanlage
-KGE Ventile
-Kettenspanner

Ich widme mich nun den Kettenspannern und KGE Ventilen 😉

Gruß
silverminer

Hallo!

Das passt also - die Monitorsonden sollten bei der Drehzahl eine konstante Spannung aufweisen. Im Leerlauf ist es leider nie so korrekt und es gibt Abweichungen - daher ist es immer ratsam bei laufender Fahrt bzw. bei rollenden Rädern zu messen! 😉

Grüße,

BMW_Verrückter

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Danke!
Die Abweichung im Leerlauf also nicht beachten oder liefert es evtl. Hinweise auf einen zu mageren oder fetten Lauf im Leerlauf?

Hallo!

Im Leerlauf sind die Lambdasonden zwar betriebsfähig und arbeiten, aber man misst immer bei einer entsprechenden Drehzahl. Auch bei der TÜV-Prüfung oder sonst wo - man misst immer bei z.b. mittlerer Teillast von 3000 1/min oder 2700 1/min - hier ist das Lambadverhältnis wichtig. Im Leerlauf ist es nicht so wichtig, wobei man natürlich auch die Werte (selber) nachschlagen kann, um zu sehen, was sich abspielt.

Der Leerlauf wird bei vielen Motoren über die Drosselklappe geregelt oder über einen Bypass (Leerlaufsteller) - je nach Motor verschieden. Bei Motoren mit Valvetronic über die offene DK und die Ventile, die durch den Stellmotor geregelt werden etc. 🙂 Die Lambdawerte sind im Leerlauf kaum von Bedeutung.

Grüße,

BMW_verrückter

Alles klar! Zumindest weiß ich jetzt, dass die Lambdasonden plausible Werte liefern und auf den ersten Blick in Ordnung sind.

Servus,

genauso ist es! 🙂

Schönen Tag noch.

BMW_Verrückter

Hallo allerseits,

ich wollte eben mal Fragen ob es was Neues zu dem Thema von euch gibt?
Habe ein ähnliches Leerlaufverhalten bei meinem n62b48 Handschalter.

lg Franz

Hallo Franz!

Was hast du denn bereits unternommen? Hast du mal den Fehlerspeicher ausgelesen? Was genau und konkret passiert mit deinem 545i?

Grüße,

BMW_Verrückter

Hallo bmw - verrückter, habe 550i und Fehlerspeicher INPA sagt gemisch zu fett. " gemischadaption im leerlauf pro Zeit". Zusätzlich stand einmal noch Einlassvanos 1+2. Welche sinnvollen Maßnahmen kann ich jetzt unternehmen? Km-stand 185tkm. Mfg Molle

ICh hänge mich mal ein, meine Lambdawerte add. BANK 1 und 2 sind ziemlich seltsam.

Unrunder Leerlauf und beim Gas loslassen fällt Drehzahl in den Keller. Magnetventile bereits gesäubert.
https://youtu.be/UmgzF_HgUNw

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