E10 vs E05 Empfehlungen und Fahrverhalten?
Hallo ich habe den neuen Ceed SW und würde gerne wissen wie ihr es seht mit E10? Gibt es Vergleiche zum Verbrauch und zur Motorleistung?? Würdet ihr empfehlen E5 oder E10 zu tanken.??
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich glaube ich kann dazu etwas sagen, da ein guter und langjähriger Freund von mir Pächter bei Aral ist.
Er besitzt insgesamt drei Tankstellen vom denen zwei Ultimate anbieten.
Ich habe ihn mal gefragt, weil ich die Frage ganz spannend finde. Da es aber schon eine Zeit her ist, konnte er mir auch nicht mehr alles sicher sagen. Der Umbau ist schon fast 20 Jahre her.
Ganz sicher werden die Zapfpistolen umgebaut und einiges im Bereich der Werbung usw.
Dazu wusste er, dass etwas am Bodentank geändert werden musste, weil die Anschlüsse andere sind, damit nichts vertauscht werden kann.
Zur Lieferung sagte er mir, dass Ultimate nur in einer Raffinerie von Aral hergestellt wird und die Lieferung ausschließlich von dort erfolgt, während die anderen Sorten aus einer Raffinerie aus der Umgebung kommen.
Als Pächter habe er sich dafür entscheiden können, ob er den Umbau durchführen lassen wollte, da er die Kosten dafür zu tragen habe.
Super 98 und Ultimate gleichzeitig anzubieten hätte hingegen bedeutet einen weiteren Tank installieren zu lassen, was wohl von den Kosten her sehr teuer geworden wäre.
Ein Bodentank ist ja nicht wie zuvor behauptet frei geworden, da der Tank für Normalbenzin inzwischen von E10 belegt ist.
Ich hoffe ein wenig geholfen zu haben. Ich kann auch gern noch weitere Fragen dazu stellen, wenn irgendwo der Schuh drückt.
251 Antworten
Ich kann Killed_in_Action Aussage bestätigen, dass E10 eine höher Oktanzahl hat.
Ich arbeite in einer Raffinerie und hab mal im System nachgeschaut.
E5 (Super) im Schnitt 95,8 ROZ
E10 97,0 ROZ
Und hier werden alle Marken beliefert. Ob Shell, Aral, Total... , es ist das gleiche Benzin. Nur die zugesetzten Additive unterscheiden sich. Freie Tankstellen bekommen ein Standard Additive, was nicht schlechter sein muss.
Allgemein bei Kraftstoffen mit Ethanol Anteil besteht die Gefahr, dass sich Wasser löst, da Ethanol hydrophil (Wasser liebend) ist. Bei normalen Benzin würde sich das Wasser einfach im Tank unten absetzen.
@pp-jan:
Ethanol kann Wasser binden. Was bei dir ein wenig negativ klingt ist im Grunde ein Vorteil des Ethanol.
Ethanol verhindert so die Wasserpfasen am Tankboden. Denn was passiert mit dem am Tankboden gesammelten Wasser, wenn der Kraftstoff ihn nicht binden kann? Es gelangt in das Kraftstoffsystem sorgt dort für Korrosion und legt das Kraftstoffsystem lahm.
Allein schon die Einführung von E5 hat die Lagerung von Benzin erheblich verbessert, da sich eben kein Wasser mehr am Boden gesammelt hat.
Natürlich kann das Ethanol nur eine gewisse Menge Wasser aufnehmen. Gibt es zu viel Wasser kommt es zur Entmischung, auch dort ist E10 im Vorteil, es kann viermal so viel Wasser aufnehmen. Die Hygroskopie des Ethanol ist ein wenig erwähnter Vorteil.
Ich habe die ersten 2000Km nur E5 getankt, werde aber jetzt auf E10 umschwänken einfach weil es bei uns (Brandenburg) fast immer 4 cent günstiger ist.
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In Österreich habe ich noch nichts von E5/E10 gehört. Bei uns gibts meines Wissens nur Super95, Super Plus, V-Power, Ultimate
In Österreich ist E10 auch nie eingeführt worden, das gleiche haben wir ja auch in Dänemark. EU Richtlinie hin oder her.
... und der Marktanteil von E10 in Deutschland dümpelt bei etwa 13 % rum (Anteil an Benzinsorten).
Wenn man überlegt, dass es bei der Einführung in Deutschland als führende Spritsorte geplant war, könnte man dies als politische Meisterleistung sehen. Marktdaten findet man übrigens hier.
Es gibt so viele politische Meisterleistungen beim Thema Auto, da könnten wir ein eigenes Portal für aufmachen....
Das größte Versagen sehe ich in der mangelnden Aufklärung. Dadurch haben Lobbyisten die Möglichkeit gehabt Unsicherheiten zu verbreiten und man hat versucht die Einführung dadurch zu verkomplizieren. Bis heute herrscht Desinformation und Unwissenheit, wodurch es immer wieder dazu kommt, dass Leute sagen "Ne das tank ich nicht" aber im Grunde nicht begründen können warum. Der andere Teil der Autofahrer weiß nicht einmal um was es sich bei E10 handelt, lehnt es aber ab.
Bei der Einführung von E5 hat sich keiner darum gescherrt, es wurde ja auch heimlich durch die Hintertür gemacht. Also keine öffentliche Aufregung und alles ging gut, es gab keine Ablehnung.
Eine Spritsorte E6 (statt E5) hätte den selben Effekt gehabt. Den Namen E5 hätte man natürlich lassen können. 😉
Ein Namen E5 hat es ja eigentlich nie gegeben, es hätte ja Fragen aufgeworfen. Die Bezeichnung E5 hat sich ja im Grunde erst gebildet um eine Unterscheidung zu E10 zu haben. Auch heute heißt es immer noch Super 95 oder Super E10. Es hat in den Köpfen natürlich geknallt, als man plötzlich hörte, dass in dem Sprit nun 10% Ethanol sein sollen, ohne zu reflektieren, dass es bisher ja schon immer 5% waren. Zu Zeit der Einführung gab es plötzlich Leute die Probleme mit ihren Autos hatten, wenn sie E10 getankt haben, auch wenn die Tankstellen noch garkein E10 liefern konnten und aus den Schläuchen Super 95 lief, auch wenn E10 drauf stand. Der ADAC hat bemängelt, dass E10 damals nicht mal 5% Ethanol enthalten hat.
Man könnte denken, dass sich die Sache mal etwas gelegt hätte und heute keine Fragen und Unsicherheiten im Raum stehen, aber das hat sich nie gelegt.
Naja, ich sehe das so, dass die Bundesregierung inzwischen froh ist, dass es so wenig nachgefragt wird. Es müssten ja sonst noch mehr Ackerfläche umgewandelt und Rohstoffe zugekauft werden, dass geht ins Geld.
Das ist beim Diesel btw auch so. BioDiesel geht auch schön ins Steuergeld. Aber, wie praktisch, die böse DUH und die EU haben ja dafür gesorgt, dass dort zukünftig Geld eingespart wird. Müsste eigentlich jeder Steuerzahler gut finden, die Bundesregierung auf jeden fall schon.
Achso, dass weiß evtl. nicht jeder. Wie das da funktioniert. Das Anbauen der Rohstoffe hier in Deutschland wird mit Steuergelder subventioniert. Daher bauen die Landwirte das hier an, verkaufen das dann überteuert (wegen den Subventionen) für die Spritgewinnung und was fürs Vieh oder Lebensmittel fehlt wird dann billig am Weltmarkt eingekauft. So generiert man Gewinne damit. Die wir Steuerzahler mit zahlen.
Das fehlt natürlich auch noch in der Rechnung zum E5 und E10, aber egal, das ist auch deutlich zu komplex das Thema.
Warum der Ruf so schlecht ist in Deutschland liegt auch sicher an den von Verbänden geschätzten knapp 400 Lobbyisten in Berlin.
Ich gehe da mit Killed 100% konform, Erdölförderung ist umweltpolitisch das Schlimmste was je verbrochen wurde. Wertvolle Wälder und Ackerflächen für die eigene Co2 Ablasshandel Bilanz zu verschwenden, anstatt auf nachhaltige Konzepte zu setzen, setzt einfach nur noch einen oben drauf.
Man darf aber auch nicht außer acht lassen, dass in der EU Ackerflächen subventioniert werden, wenn darauf nichts angebaut wird. Durch die Nutzung dieser Flächen für den Anbau von Energiepflanzen entfallen eben genau diese Subventionen. Ebenfalls entfällt durch die Nutzung dieser Brachflächen die Flächenkonkurenz zur Lebensmittelproduktion.