DSG kommt mit der Leistung nicht klar?
Hallo,
vorab möchte ich schon mal klar stellen, dass ich mich nicht als Raser oder ähnliches sehe. Wenn möglich, fahre ich zügig, aber ich habe sehr oft den Think Blue Trainer eingeschaltet und freue mich über den niedrigen Verbrauch.
Habe seit einem Jahr das DSG Getriebe mit 6 Gang in meinem TDI mit 190 PS. Zuvor hatte ich nur Handschalter, bin also kein erfahrener Automatikfahrer. Nun meine Frage: Wenn ich z.B. mal schnell eine Kreuzung passieren will, die Räder durchdrehn schaltet das Getriebe und gibt Schläge von sich, dass mir Angst und Bange wird. Das Hochschalten beim Durchdrehen der Räder gefolgt von dem Runterschalten, wenn die Räder wieder greifen, scheint das Getriebe nicht zu mögen. Wenn die Strasse nass ist und ich noch abbiege tritt dieser Effekt noch schneller auf. Schaltet ihr in sochen Situationen manuell? Ich bilde mir ein, dass das mit den Original Sommerrädern (Pirellie Seal) schneller auftritt als mit meinen Conti Winterrädern. Sind die Pirellies zu hart? Habe eigentlich immer den Normal - nicht den Sportmodus aktiv. Denke dass bei diesem Drehmoment ein 4 Motion doch die bessere Wahl gewesen wäre.
Wie sind eure Erfahrungswerte? Was macht ihr in solchen Situationen?
Beste Antwort im Thema
Ich bin eigentlich meistens "sehr zügig" unterwegs.
Mein 190PS Frontantrieb neigt auch schon mal dazu schneller mit den Vorderrädern zu drehen, als es vorwärts geht.
Dafür habe ich aber auch ein ASR an Board.
Dieses wiederum muss ja erst mal ein durchdrehendes Rad erkennen, bevor es dann die Kraft reduziert.
Stimmt die Drehzahl wieder mit der eigentlichen Geschwindigkeit überein, kommt auch die volle Kraft zurück und der Prozess beginnt wieder von vorne.
Könnte man durchaus auch als "stempeln" bezeichnen.
Vermeiden läßt sich das, wenn man auch bei schlüpfriger Fahrbahn (nass, glatt, etc.) sich von der digitalen Fahrweise verabschiedet (Standgas/Vollgas) und das rechte Pedal "mit Gefühl" betätigt.
Alternativ kann man aber auch das ASR ausschalten. 😎
Und ich denke schon, dass das DSG mit der Leistung durchaus zurecht kommt.
Ist wie mit Computerproblemen:
98% der Fehler sitzen vor der Tastatur, in dem Fall Gaspedal. 😁
17 Antworten
du weißt aber, dass der TE ausdrücklich erwähnt hat, dass er vielleicht hätte "Allrad" dazuwählen sollen? Also es deutlich vermisst... Er besitzt nämlich gar keins... 😉
Zitat:
@B8_Highline schrieb am 5. November 2016 um 19:18:41 Uhr:
[...]Denke dass bei diesem Drehmoment ein 4 Motion doch die bessere Wahl gewesen wäre.
[...]
Hallo,
der Stempeleffekt ist bei mir 190 PS ohne Allrad auch sehr heftig. Habe mich zuerst mächtig erschreckt, da ich vorher 6 Jahre Allrad-Fahrzeuge hatte. Ich bin auch ziemlich überrascht, dass ASR so spät eingreift. Da die Dosierung des Gaspedals auch nicht optimal ist, gibt es nun halt ab und zu quietschende, oder stempelnde Räder.
Bitte jetzt keine Belehrungen, dass man vorsichtig Gas geben sollte. Danke.
Viele Grüße und gute Fahrt
schneibi
Ich versuche hier einmal meine persönliche Erfahrungen in Worte zu fassen:
Fahrer, welche Ihren Fahrstil dem eingestellten Profil anpassen, als da wären normal, comfort oder auch eco, haben das Phänomen "durchdrehende Räder" eher seltener zu beobachten.
Das liegt oftmals daran, dass der gemeine "comfort-Fahrer" nicht nur bei einer grün werdenden Ampel ein eher gemütliches Beschleunigen bevorzugt, sondern auch am Vorfahrt gewähren lieber eine längere Wartezeit in Kauf nimmt und eine größere Lücke zum Weiterfahren abwartet, welche ihm eine komfortable "Komm-ich-heute-nicht-komm-ich-morgen"-Beschleunigen ermöglicht.
Der allgemein gestresste, aber doch sehr berufsverkehrerfahrene "sport-Fahrer" hingegen, für den Zeit gleich Geld ist, nutzt jede Zehntel-Sekunde zum Einsparen, egal wo sie sich ergibt, schließlich hat er seine Sinne in jahrelangem Training darauf geschärft, solche Zeitfenster zu erkennen.
Eine grün werdende Ampel hat bei einem zu energischem Antritt zur Folge, dass die nächste Ampel nicht mit Grünwerden hinterherkommt, hier lohnt die Einsparung also eher wenig bis gar nicht.
Beim Einfädeln in eine Lücke beim Vorfahrt gewähren hingegen entscheiden bereits wenige Zentimeter Unterschied bei der Größe der erkannten Lücke über Leben und Tod.
Man erspäht selbige mit Adleraugen und weiß aus der bereits erwähnten jahrelangen Erfahrung her genau, wann muss wieviel Gas gegeben werden, um die Lücke optimal zu treffen.
Dabei gilt es weder die Lückenteilnehmer zu verärgern, noch den Coolness-Faktor zu vergessen, der ein technisch perfekt beherrschendes Fahrzeug wiederspiegelt, durchdrehende Räder sind da eher kontraproduktiv.
Nun spielen genau bei der zuletzt beschriebenen Verhaltensweise die Entwicklungsingenieure in der Automobilbranche nicht ganz mit, haben sie doch dem heutzutage üblichen elektronischen Pedalwertgeber des Gaspedals eine gefühlte "Otto-Diesel-Gedenkminute" implantiert, welches ein zeitnahes Entfalten der teuer bezahlten PS, warum auch immer, verzögert.
Der rechte Fuß des berufsverkehrerfahrenen Zeitsparfahrer erkennt das ohne auf das vorgeschaltete Gehirn zu warten und kompensiert das mit reflexartigen Anspannen bestimmter Muskelgruppen, getreu dem Motto: "Wenn nix kommt, muss halt mehr Gas gegeben werden".
Nun ist just im selben Moment die Boardelektronik mit ihrer Gedenkminute fertig und setzt den ersten Befehl des Gasgebens um, wird aber auch vom nachfolgenden "Mehr-Gas-Geben" noch eingeholt, packt beide Anforderungen intelligenterweise in ein Gesamtpaket und befördert das Ergebnis ohne Umschweife an die Spritzufuhr.
Dieses Resultat führt dann zu dem beschriebenen Stempeleffekt, welches sich durch durchdrehende Räder, gepaart mit den Anstrengungen des sehr schnell agierenden ASR dies zu verhindern, im wechselseitigen Verhalten im Zehntelsekundentakt erklären lässt.
Würden man also die programmierte Verzögerung der Gaspedalelektronik kompensieren können, könnte der gemeine sport-Fahrer sein jahrelanges Training voll ausspielen und mit leichtem Grinsen zielgenau ohne unnötig Gummi auf dem Asphalt zu lassen eine Lücke treffsicher erreichen.
Die "Kristall-Google" liefert bei entsprechender Suche genau einen möglichen Lösungsvorschlag, der sich in dem Begriff "Pedalbox" wiederfindet.
Und auch ich bin als sportlicher Dieselheizer auf dieses Ergebnis gestoßen, habe mir mit dem Implantieren einer Pedalbox den Zeitfaktor der Atomobilentwickler eliminiert und muss nun beim Gasgeben nicht erneut meinen Mitfahrern erklären, dass ich mich nicht mehr in der Probezeit des Führerscheins befinde und ein zügiges Anfahren weitgehendst ohne Kavalierstart fehlerfrei beherrsche.
Ich hoffe, ich konnte wenigstens für das eigene Verständnis ein klein wenig Licht ins Dunkle des Passatstempelns bringen. 🙂