DSG im Stop & Go auf D oder in N schalten?
DSG im Stop and go auf D oder in N schalten?
Ich schalte das DSG in unserm derzeitigen Tiguan im Stop and go-Verkehr auf der Autobahn sehr häufig von D auf N. Weil ich den Eindruck habe, dass dadurch die Drehzahl des Motors sich etwas verändert. Ich bin mir deshalb nicht ganz sicher, ob das Getriebe im Stand auf der Stellung D vollständig ausgekuppelt hat.
Welche Erfahrung habt ihr gemacht und wie verhaltet ihr euch?
Beste Antwort im Thema
Auch an dieser Stelle nochmal: Alle Automatikgetriebe sind so konzipiert, dass man nicht ständig im Stand zwischen D und N hin und her schalten muss!
Das trockene DSG trennt im Stand komplett.
Die nassen DSGs kuppeln im Stand ebenfalls mehr oder weniger komplett aus, allerdings wird bei gewähltem Fahrmodus (D oder R) die Anfahrkupplung schon leicht geschlossen um das Loskriechen zu erleichtern. Durch das Schleppmoment der nasslaufenden Kupplung wird auch bei weitgehend geöffneter Kupplung ein geringes Drehmoment übertragen. Es ist jedoch keineswegs so, dass die Kupplung im Stand permanent schleift. Die Kriechregelung reguliert den Kupplungsdruck in Abhängigkeit vom Bremsdruck. Wenn die Bremse komplett getreten ist und die Leerlaufdrehzahl ihr abgesenktes Niveau erreicht, schleifen die Kupplungen nicht. Daher schont man sie auch nicht, indem man immer wieder auf N schaltet. Die Kupplungen schleifen aber, wenn die Bremse z. B. nur halb getreten wird. Dann arbeitet der Antrieb permanent gegen die Bremse, der Kraftstoffverbrauch steigt, und die Energie wird an der Kupplung in Wärme umgesetzt.
Das andauernde Herumschalten verschleißt bestenfalls unnötig die Wählhebelmechanik. Darüber hinaus werden dabei im Getriebe unnötigerweise Hydraulikventile angesteuert und abwechselnd Gänge geschaltet bzw. die Neutralposition angesteuert. Das kostet auch ein wenig Energie.
Tut euch und eurem Auto einen Gefallen: Schaltet vor Fahrtantritt auf D und fasst den Wählhebel so lange nicht mehr an, bis ihr die Fahrtrichtung ändern oder auf S schalten wollt! Im Stand einfach die Bremse komplett treten bzw. Auto Hold nutzen. Das entspricht der vom Hersteller vorgesehenen Bedienung eines Automatikgetriebes, und nichts anderes! Das DSG mag zwar ganz anders funktionieren als eine Wandlerautomatik, aber trotzdem wurde es im Hinblick auf diese Art der Bedienung konstruiert und ausgelegt.
Zitat:
@Ein_Berliner schrieb am 27. Februar 2018 um 21:41:11 Uhr:
Mit dem Bremspedal kann ich zudem feinfühlig steuern, ob der Motor Inn Stand ausgeht oder weiterläuft.
Das empfehle ich aber aus den oben genannten gründen nur wenn es wirklich gleich weitergeht. Länger würde ich den Motor auf diese Art und Weise nicht am Ausgehen hindern.
29 Antworten
Hallo,
das Fahrverhalten im Parkhaus oder am Berg ist hier auch erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=MNLz2u6CZYI
Gruß
Hannes
Zitat:
@Beichtvater schrieb am 25. Februar 2018 um 15:15:04 Uhr:
Meiner geht einfach auf Stop. Wenn der Vordermann anfährt, startet det Motor ganz allein wieder. Da brauche ich nicht dauernd manuell N einlegen. Da schleift auch bei meinem nichts. Abgesehen davon, dass dies das DQ500 nicht wirklich beindruckt.
Die Frage, das Problem ist doch wegen der Nasskupplung eher theoretischer Natur 😉
Hmm, ich hatte bei meiner Frage nicht daran gedacht, dass der Tiguan 2 auch bei Belegung der AHK-Stechdose in Start / Stop geht. Das macht unser derzeitiger Tiguan nicht.
Aber ist es ratsam, wenn man mehr als 1 Std. im Stau steht, den Motor immer wieder ausgehen zulassen. Denn im Gegensatz zum Tiguan 1 läst sich „Motor aus“ nicht durch schnelles loslassen der Bremse nach den Anhalten beeinflussen. Da müsste ich im längeren Stau schon das S/S ausschalten. Und dann habe ich das eventuelle Kupplungsschleifen wieder. Das DSG ist ja durch das anziehen des Wohnwagens (ca. 6000 km pro Jahr) mit vielen, langen Staus ohnehin schon stärker belastet.
Hallo,
die Start/Stopp Automatik dürfte so konfiguriert sein, dass sie die Abschaltautomatik sinnvoll einsetzt.
Zumindest lässt ihre Funktion -auch bei längeren Wartezeiten vor Bahnübergängen- darauf schließen.
Gruß
Hannes
Das sagt mir gar nichts !
Wie ist die SS Automatik den konfiguriert damit’s für Dich sinnvoll erscheint.?
Ähnliche Themen
Zitat:
@kasemattenede schrieb am 25. Februar 2018 um 14:25:17 Uhr:
Nicht alle DSG sind mit Nasskupplung. Ich bekomm ja das 6 Gang DSG im bestellten 1.4 TSI ACT 150 PS.
Nach meiner Recherche heist das DQ 250 (mmmh ...oder 200) aber auf jedenfall wohl mit Trockenkupplung.
Hallo,
DQ 250 ist das 6-Gang-DSG und dies verfügt ebenfalls über eine Nasskupplung.
DQ 200 ist das 7-Gang-DSG mit Trockenkupplung.
Wenn du also ein 6-Gang-DSG bekommst, dann ist es das DQ 250 mit Nasskupplung.
Gruß, rubbel 2
Zitat:
@kasemattenede schrieb am 25. Februar 2018 um 20:57:17 Uhr:
Das sagt mir gar nichts !
Wie ist die SS Automatik den konfiguriert damit’s für Dich sinnvoll erscheint.?
Mit „sinnvoll“ meint er wohl, dass die Bordelektronik den Motor nur dann ausschaltet, wenn es sinnvoll ist. Sinnvoll ist es, wenn das Motoröl eine Mindesttemperatur erreicht hat, die Stromverbrucher nicht allzu stark an der Batterie nuckeln und der Ladezustand der Batterie hoch genug ist. Häufig springt der Motor auch unvermittelt, z.B. an einem Bahnübergang wieder an, um die Batterie zu laden.
Die Nasskupplungen beider Tiguan-DSGs sind fürs Schleifen im Stau und Anfahren konstruiert worden. Die Start-Stopp-Automatik ist an die Steuerungssysteme intelligent angebunden. Mit dem Bremspedal kann ich zudem feinfühlig steuern, ob der Motor Inn Stand ausgeht oder weiterläuft. Im Stand kann ich in Autohold durch leichten Druck auf das Gaspedal den Motor vor Ampel-Grün wieder starten.
Da erscheinen mir weitere bewusste Eingriffe wie das Schalten in „N“ kaum hilfreich. Einziger Zweck: Sofern Start-Stopp bewusst deaktiviert wurde, kann man mit Wechsel von D auf N 0,1-0,2 Liter pro Stunde sparen. Nachteil bei Kurzstrecke: Das DSG braucht länger, bis es auf Betriebstemperatur ist.
Auch an dieser Stelle nochmal: Alle Automatikgetriebe sind so konzipiert, dass man nicht ständig im Stand zwischen D und N hin und her schalten muss!
Das trockene DSG trennt im Stand komplett.
Die nassen DSGs kuppeln im Stand ebenfalls mehr oder weniger komplett aus, allerdings wird bei gewähltem Fahrmodus (D oder R) die Anfahrkupplung schon leicht geschlossen um das Loskriechen zu erleichtern. Durch das Schleppmoment der nasslaufenden Kupplung wird auch bei weitgehend geöffneter Kupplung ein geringes Drehmoment übertragen. Es ist jedoch keineswegs so, dass die Kupplung im Stand permanent schleift. Die Kriechregelung reguliert den Kupplungsdruck in Abhängigkeit vom Bremsdruck. Wenn die Bremse komplett getreten ist und die Leerlaufdrehzahl ihr abgesenktes Niveau erreicht, schleifen die Kupplungen nicht. Daher schont man sie auch nicht, indem man immer wieder auf N schaltet. Die Kupplungen schleifen aber, wenn die Bremse z. B. nur halb getreten wird. Dann arbeitet der Antrieb permanent gegen die Bremse, der Kraftstoffverbrauch steigt, und die Energie wird an der Kupplung in Wärme umgesetzt.
Das andauernde Herumschalten verschleißt bestenfalls unnötig die Wählhebelmechanik. Darüber hinaus werden dabei im Getriebe unnötigerweise Hydraulikventile angesteuert und abwechselnd Gänge geschaltet bzw. die Neutralposition angesteuert. Das kostet auch ein wenig Energie.
Tut euch und eurem Auto einen Gefallen: Schaltet vor Fahrtantritt auf D und fasst den Wählhebel so lange nicht mehr an, bis ihr die Fahrtrichtung ändern oder auf S schalten wollt! Im Stand einfach die Bremse komplett treten bzw. Auto Hold nutzen. Das entspricht der vom Hersteller vorgesehenen Bedienung eines Automatikgetriebes, und nichts anderes! Das DSG mag zwar ganz anders funktionieren als eine Wandlerautomatik, aber trotzdem wurde es im Hinblick auf diese Art der Bedienung konstruiert und ausgelegt.
Zitat:
@Ein_Berliner schrieb am 27. Februar 2018 um 21:41:11 Uhr:
Mit dem Bremspedal kann ich zudem feinfühlig steuern, ob der Motor Inn Stand ausgeht oder weiterläuft.
Das empfehle ich aber aus den oben genannten gründen nur wenn es wirklich gleich weitergeht. Länger würde ich den Motor auf diese Art und Weise nicht am Ausgehen hindern.
Danke erst einmal für Deine auführlichen Infos.
Die DSG's sind also ausreichend sicher auf die Zusammenarbeit mit den Hilfssystemen Start/Stop u´nd AutoHold abgestimmt. Alles klar soweit.
Ich habe mir in den letzten Jahren beim jetzigen Passat (Schalter) angewöhnt zu Fahrtbeginn das SS System zu deaktivieren. (Gründe dafür/dagegen gibts und wurden in anderen Diskussionen schon ausreichend behandelt)
Könnte sich diese Nutzungsweise dann ggf. negativ auf das DSG auswirken, wenn der Motor in den Rotphasen weiterläuft?
Ansonsten bleibt der Wählhebel natürlich, allein aus Komfortgründen, in D .
konkret:
Bei Fahrtbeginn deaktivieren des StartStop-->Ampelstopp mit Fußbremse -->autom.Übergabe an Autohold--> Fußbremse lösen während der Stopzeit-->Wählhebel bleibt in D-->Anfahren gegen das Losbrechmoment des AutoHoldsystems mit normalem Gasfuss.
Zitat:
@kasemattenede schrieb am 28. Februar 2018 um 09:19:10 Uhr:
Könnte sich diese Nutzungsweise dann ggf. negativ auf das DSG auswirken, wenn der Motor in den Rotphasen weiterläuft?
Ansonsten bleibt der Wählhebel natürlich, allein aus Komfortgründen, in D .konkret:
Bei Fahrtbeginn deaktivieren des StartStop-->Ampelstopp mit Fußbremse -->autom.Übergabe an Autohold--> Fußbremse lösen während der Stopzeit-->Wählhebel bleibt in D-->Anfahren gegen das Losbrechmoment des AutoHoldsystems mit normalem Gasfuss.
Abgesehen davon, dass der Spritverbrauch geringfügig steigt, nein. Ich schalte die SSA eigentlich in der Regel ab, weil aus meiner Sicht die Nachteile überwiegen. Situationsabhängig schalte ich sie dann an, wenn es aus meiner Sicht sinnvoll ist.
Vielen Dank für die ausführlichen und detaillierten Infos!
Ich werde wohl in Zukunft bei unserm neuen Tiguan auch den Wählhebel auf D lassen und wahrscheinlich S/S häufig deaktivieren.
Ich kann mir vorstellen, dass es schon sehr nervt, wenn das Auto bei jedem kurzen Halt im Stau oder z.B. beim links Abbiegen ausgeht.
Gruß Klaus
Hallo Klaus,
auch ich habe vor 4 Jahren anfänglich die S/S-Automatik häufiger deaktiviert.
Das gibt sich.
Heute weiß ich, da die S/S selbständig entscheiden kann.
Das scheinbare nicht sinnvolle Abschalten bei kurzen Stopps ist zu vernachlässigen,
da es im Vergleich zu längeren Phasen, deutlich in der Minderheit ist.
Auch macht der Einsatz im Zusammenspiel mit ACC und Stauassisten, speziell im Stau, durchaus Sinn.
Gruß
Hannes
Kannst du ein Beispiel geben, wie sich S/S um Stau sinnvoll verhält? In der Regel ist das Auto gerade aus gegangen, da geht es schon wieder weiter. Was entscheidet S/S da?
Zitat:
@Fred4712 schrieb am 4. März 2018 um 18:44:20 Uhr:
In der Regel ist das Auto gerade aus gegangen, da geht es schon wieder weiter.
Nö, nicht wirklich. Da sind dann Zeiträume von 2..3 Sek bis 30..60 Sek normal.
Beim Tiger II ist der Startvorgang auch weiter sehr optimiert worden, der Motor läuft sogar beim TDI schon nach < 0,5 Sek wieder. Da reichen lt einem Bericht schon 2..3 Sek, um Sprit zu sparen. Wenn dann so extrem kurze Stopp-Situationen zusammen kommen mit gerade mal Fahrzeiten von wenigen Sekunden, geht bei mir der Motor nach wenigen Zyklen nicht mehr aus. Mit ACC und vollständigem Stopp geht der Motor erst aus, wenn die 3Sek Anfahrbereitschaft verstrichen sind. Gestartet wird det Motor schon, wenn das voraus stehende Fahrzeug los rollt.