DSC - Eine gute Erfindung

BMW 3er E46

Also bis gerade eben kannte ich DSC nur von dem schmückenden kleinen Knopf, nun habe ich es in AKtion erlebt und ich muss sagen: "Hut ab BMW". Als ich gerade von nem Kollegen nach Hause fuhr, da überraschte mich bei ca. 70 Kmh eine Kurve die sauglatt war. Ich weiss nicht wie ich`s beschreiben soll.... plötzlich brach das Heck aus und schwupps war der Wagen auch schon wieder in einer stabilen Lage. Ohne DSC hätte ich -denke ich- nen ziemlich gemeinen Abflug gemacht. Hat von Euch schon mal einer ähnliche Erfahrungen gemacht?

Irgendwie kam es mir vor, als würde DSC auch in die Lenkung eingreifen. Einbildung?

VG Kev

81 Antworten

@dsrihk:
Ich sage ja, daß ESP an sich ne gute Sache ist. In entsprechenden Momenten kann die Elektronik eben bewerkstelligen, wozu der Mensch nicht fähig ist. Nur sollte es die Grundaufgabe des Menschen sein, es zu solchen Zustände gar nicht erst kommen zu lassen. Und jetzt erinnere ich dich mal an den Threadstarter: er ist nachts (also bei Dunkelheit mit wenig [Weit-] Sicht) jetzt im Winter (bei Temperaturen um den Gefrierpunkt) mit 70 km/h in die Kurve gefahren. Nun, er hat noch nicht geschrieben, wie der allgemeine Straßenzustand war, wie eng die Kurve war, ob es vielleicht eine Landstraße durch den Wald war. Aber bereits die wenigen Fakten sprechen eher von leichtsinnigem Verhalten. Gut, daß ESP mit an Bord war...

Ok, dann will ich die Umstände mal etwas genauer beschreiben. Die Kurve kann man bei trockener Fahrbahn sonst mit 100- 110 nehmen. 70 Kmh war eigentlich schon sehr angepasst. Ich fahre diese Strecke schon seit mehreren Jahren, so glatt wars da noch nie. Ungewöhnlich war auch, dass nur ein Stück von ca. 100 m glatt war, davor und danch ganz normal. Keine Ahnung ob dort jemand das Abwasser seines Wohnmobils entleehrt hat 😁

Und dann noch was zu meiner "leichtsinnigen" Fahrweise. Bis vor 5 Monaten hatte ich noch nie ein Auto mit ESP gehabt. Deshalb auch ein Grund, warum ich wie vorher fahre... angepasst! Wie gesagt, ich kannte DSC nur vom Knopf her, was es genau macht, hab ich erst gestern kennengelernt. Aber solche Situationen gibt es halt, da kann noch jeder so von sich selbst überzeugt sein und sagen "Hirn einschalten". Das ist der Grund warum Autohersteller so schöne Sachen wie DSC, ESP etc. verbauen. Nicht um den Leuten zu einem risikoreichen Fahrstil zu verleiten... Nein, weil man auch mal halt überrascht werden könnte. Würden nämlich alle so perfekt fahren wie Du, dann könnte man sich ja ESP, ABS, Airbags und allen Zipp und Zapp sparen. Vorrausschauen fahren ist gut und wichtig, wer dabei aber glaubt er sei 100% sicher..... Ja, auch der wird irgendwann mal eines besseren belehrt 😉

Amen 😁

Ok, wenn es so eine 'lasche' Kurve war, dann sind 70 ganz bestimmt angemessen gewesen. Zudem ist man ja auch immer Gewohnheitstier, und ist dann natürlich umso mehr überrrascht, wenn dann plötzlich das Bekannte so anders ist.

Ich habe hier ne Bundestraße (Waldstück), da ist ne Kurve mit 70 reglementiert. Und das ist mir völlig unbegreiflich. Normalerweise kann man locker bei vielen Kurven das angegebene Tempo um 10 bis 20 km/h überschreiten, ohne das Gefahr im Verzug ist. Doch hier sind selbst die 70 für mich im Sommer bereits das höchste der Gefühle. Die meisten fahren freiwillig zwischen 50 und 60, weil sonst die Seitenkräfte doch ganz schön zunehmen.
Es hätte ja sein können, daß du auch so eine 70er Kurve gemeint hast. Da sind bei mir im Herbst (bei nassem Laub), Winter (Nässe, Frost), aber auch im Sommer (Regenbeginn mit viel schmierigem Staub auf der Straße) alle Warnlampen an, wenn ich da mit 50 in die Kurve gehe...

Zitat:

Original geschrieben von TheRealRaffnix


Wenn das Heck ausbricht, wird nur an der Vorderachse gebremst. Die Hinterachse rutscht ja schon, kann also keine Kräfte mehr übertragen.
 

 So dürfte das nicht richtig sein !

Mir ist letzten Winter auch mal so ein Ding passiert, daß ich ohne DSC wahrscheinlich nicht mehr hätte retten können.

Und zwar hab ich auf einer mir völlig unbekannten Waldstrecke mit dem Navi-3D Kartenmodus rumgeblödelt 😁.

War auch noch ziemlich Nebel und sah nicht viel, aber auf dem Navi-Bildschirm sieht man ja den Straßenverlauf und die nächsten Kurven schön auf sich zukommen und die Kurve sah wie die anderen locker nach 100 km/h aus - doch plötzlich tauchte da im Nebel eine fast 90 Grad Abbiegung um ein Hexenhäuschen auf.

Ich weiß gar nicht wer lauter gequitscht hat, ich oder die Reifen - erst schob er über die Vorderräder Richtung Kurvenrand - da muß ASC die Vorderräder leicht abgebremst haben, denn ich bekam wieder Grib um in die Kurve einzulenken zu können - jetzt brach das Heck aus , aber wie (!)😁 - das Seitenfenster war lange zur Fahrtrichtung 😁 - da hat ASC ständig die Hintereifen Umdrehung der Straße angepasst.

Diese 3 Sekunden sind in 100erten Standbildern abgelaufen - die Omi in dem Hexenhäusle wird im Bett gestanden sein 😁 und dachte der Walter Röhrl ist grad vorbeigepfiffen ! 😁😁

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Zitat:

Diese 3 Sekunden sind in 100erten Standbildern abgelaufen - die Omi in dem Hexenhäusle wird im Bett gestanden sein 😁 und dachte der Walter Röhrl ist grad vorbeigepfiffen ! 😁😁

LOL 😁

Das Problem ist doch, dass die meisten so schnell fahren wie sie meinen das Auto an Sicherheit vorgibt. Somit hebt es sich wieder auf. Letztendlich leidet der Fahrspass weil immer mehr Software das Auto steuert und fuer das Training der eigenen Reflexe nichts mehr uebrig bleibt. Der Mensch verkuemmert, statt Technikverstaendnis zu entwickeln.

ABS ist ne tolle Sache, so gut kann keiner bremsen, jedenfalls kann keiner im E46 4 Raeder individuell anbremsen. Aber bei DSC kann man sich streiten.

Gruss
Joe

Zitat:

Original geschrieben von joe_e30


Das Problem ist doch, dass die meisten so schnell fahren wie sie meinen das Auto an Sicherheit vorgibt. Somit hebt es sich wieder auf. Letztendlich leidet der Fahrspass weil immer mehr Software das Auto steuert und fuer das Training der eigenen Reflexe nichts mehr uebrig bleibt. Der Mensch verkuemmert, statt Technikverstaendnis zu entwickeln.

Naja, man kann das DSC ja auch abschalten. Wer also im Glauben ist, dass er in solchen Situationen besser und präziser als ein Sicherheitssystem ist, der kanns ja auch ausgeschaltet lassen 😁

Ausserdem kann man nicht von jeder Hausfrau oder Wenigfahrer erwarten, dass diese das techn. how-now mitbringen, um in solchen Situationen das ausgebrochene Heck wieder einzufangen. Selbst ich mit 8,5 Jahre Führerschein + 0 Unfälle und mehr als 30.000 km im Jahr-Fahrer gerate in einer solchen Situation. Ob ich das Heck hätte wieder einfangen können.... ich glaube kaum. Selbst jemanden mit 30 jähriger Fahrerfahrung könnte sowas passieren. Man ist halt vor nichts gefeiht.

Wenn die Technik sowas hergibt, warum nicht?

Hallo zusammen,

bin auch mal in einen solchen Fast-Abflug geraten...

Es war 2. Weihnachtsfeiertag (irgendwann zwischen 1999 und 2002?!?) und wir hatten damals ziemlichen Sturm bei etwa 3-4 Grad über null. Bin nachts auf trockener Fahrbahn heimgebrettert, damals noch im E30. Sicht war 1a, Mitternacht war schon etliche Stunden durch, keine S*u mehr unterwegs und daher bin ich auch eingangs des Waldes bei etwa Tacho 110 nur vom Gas gegangen, um vor der folgenden Rechts-Links-Kombination noch etwas Tempo abzubauen. In den Kurven war zwar Limit 60 (da durch die überraschende Straßenführung und dichten Baumbestand ein landkreisweiter Unfallschwerpunkt), aber ich fuhr die Strecke damals ja mind. 2x täglich und trocken waren 105km/h nie ein Problem (hab das natürlich nie selbst getestet, sondern mir nur sagen lassen...).

Nunja -- die Kurven waren noch gar nicht mein Problem. Schon 200m vorher hatte ich plötzlich das Gefühl, als mir hätte jemand die Lenkstange durchgesägt. Ich möchte das mal als "rein esoterischen Fahrbahnkontakt" beschreiben?!? Zusammen mit dem Seitenwind war das gar kein gutes Gefühl. Bin dann als erstes gleich mal voll in die Eisen, und die Reaktion war gefühlsmäßig noch deutlich frustrierender...
Um es abzukürzen: Zum Stehen kam ich etwa 100m *NACH* der S-Kurve, und zwar auf der Gegenfahrspur neben einem anderen Autofahrer, der auf der rechten Spur stand und darauf wartete, dass die Feuerwehr die Straße wieder freiräumt. Der Fahrer muss mich wohl im Rückspiegel gesehen haben, denn er hat als erstes gleich mal per Gestik meinen Geisteszustand in Frage gestellt...

Wie ich trotz des ganzen Geschleuders durch die Kurven kam, weiß ich aber bis heute nicht. Mein Hirn hat sich in dem Moment scheinbar komplett aufs Fahren konzentriert. Ich weiss nur, dass mir das ganze Manöver während der Fahrt irre lang vorkam und beim Stehenbleiben war sofort jede Erinnerung weg...

Unterm Strich: Ich war heilfroh, dass ich damals zumindest ABS hatte (der E30 war Bj.85, also damals noch keine Selbstverständlichkeit)! Drum muss ich sagen, ESP sollte längst zur Pflicht erklärt worden sein. Es besteht ja im Großen und Ganzen nur aus der mechanischen Technik des ohnehin vorhandenen ABS' und einem zusätzlichen Steuergerät, das heute in Großserie kaum mehr was kostet...

Ich hab jetzt ca. 250.000km ohne Blechschaden hinter mir, und das war bisher auch das einzige Mal, dass ich die Kontrolle über meinen Untersatz verloren hab, ohne es in dem Moment als Möglichkeit und "vetretbar" einkalkuliert zu haben. Trotzdem, egal wie vorsichtig man fährt, in manchen Situationen kann es Gold wert sein, und daher halte ich es grade im preis- und sicherheitssensiblen Kleinwagenbereich für unverantwortlich seitens der Hersteller, dafür z.T. immer noch 500EU abzukassieren...

Zitat:

Original geschrieben von schlodfeger

Zitat:

Original geschrieben von schlodfeger



Zitat:

Original geschrieben von TheRealRaffnix


Wenn das Heck ausbricht, wird nur an der Vorderachse gebremst. Die Hinterachse rutscht ja schon, kann also keine Kräfte mehr übertragen.
So dürfte das nicht richtig sein !

Doch, ist genau richtig so. Wenn der Wagen über die Vorderachse schiebt, wird auch ganz sicher nicht vorne gebremst, weil die Räder vorne eh schon überfordert sind.

Das mag sich anders anfühlen, wenn das Heck ausbricht, aber hier wird definitiv nur vorne gebremst. Ich sage ja nicht, dass das DSC in verschiedenen anderen Situationen auch die Vorderräder abbremst, aber speziell beim ausbrechenden Heck ist es so, wie ichs beschrieben hab.

Zitat:

Original geschrieben von alex_grease


Drum muss ich sagen, ESP sollte längst zur Pflicht erklärt worden sein. Es besteht ja im Großen und Ganzen nur aus der mechanischen Technik des ohnehin vorhandenen ABS' und einem zusätzlichen Steuergerät, das heute in Großserie kaum mehr was kostet...

Ganz so einfach ist es dann doch nicht 🙂

Es wird zusätzlich der Lenkwinkel, die Gierrate sowie die Querbeschleunigung gemessen, außerdem müssen die Bremsen an den Rädern einzeln ansprechbar sein - sonst funktioniert das System ja nicht 🙂

@Joe
Soviel Fahrpraxis, um in einer kritischen Situation 100%ig richtig zu reagieren, kannst du als Normalfahrer gar nicht sammeln. Schließlich macht das Auto zu 99,99% genau das, was du willst. Da bleibt also nicht viel Platz, um solche Extremsituationen zu üben - in diesem Grenzbereich kann und will ja auch niemand im normalen Straßenverkehr rumfahren. Das einzige, was zum Training bleibt, sind also Fahrsicherheitstrainings. Und selbst wenn man das jedes Jahr macht - überflüssig ist das ESP dann noch lange nicht.
Bei mir trägts auf jeden Fall zur Sicherheit bei - ich weiß genau, was mein Auto im normalen Straßenverkehr abkann (ohne dass das Lämpchen blinkt 🙂) und falls mal eine unerwartete Situation kommen sollte - da lege ichs natürlich nicht drauf an - kann die Technik vielleicht noch was rausreißen.

hmm ich frag mich dann wie die Ralley-Asse noch abfliegen können wenn es doch nach Meinung einiger hier möglich ist das der Mensch so gut sein kann das ihn nix unvorhergesehenes aus der Bahn wirft!
Wenn mal einer mit nem Ralleyfahrer unterwegs war dann weiß der welche Fahrzeugbeherrschung und welche Reflexe die haben und selbst denne passieren Fehler.
Ich hatte die Ehre beim Bergrennen in nem Impreza neben nem Ex-Ralleyfahrer (DM- Erfahren, also wahrscheinlich ein deutlich besserer Fahrer wie der Durschnitt hier) zu sitzen und das ist schon wahnsinn was die können, aber selbst so einer dreht sich mal oder fliegt ab.
Das würde nicht passieren wenn er nicht am Limit unterwegs wäre, das ist klar, aber wenn wir alle nicht in den Grenzbereich unserer Fahrzeuge kommen würden dann bräuchten wir auch keine Elekt. Helfer!

Ich finde mein DSC geil, mein ESP im Golf auch!

Die Frage kannst Du Dir selber beantworten. Da geht es um Wettbewerb, nicht darum ein Auto heil ins Ziel zu bringen. 5 fliegen ab und der 6. der einen Tick langsamer ist, gewinnt. Da kannst Du genauso 5 Roboterautos hinstellen, die mit der am schaerfsten oder zu spaet regelnden Software fliegen ab.

Leider sind einige DSC-Fans ja in der Annahme, dass ihnen nichts passieren koennte. Totales Vertrauen in eine primitive Software ohne Verstaendnis dafuer. Das ist ja das Fatale. Und deswegen werden die Unfaelle leider auch nicht weniger. Aber ich wiederhole mich.

Davon jede kritische Situation ohne DSC beherrschen zu koennen habt Ihr gesprochen - ich aber nicht. Ich meinte dass man gar nicht erst dahin kommt.
Im Klartext: Langsamer fahren. Und die Strasse lesen lernen. Neben den eigenen Augen gibt es noch eine Menge anderer Dinge, die man zur Einschaetzung nehmen kann: Lenkgefuehl, Abrollgeraeusche, Windgeraeusche, Popometer.
Klar, im Auto sitzt man wie im Wohnzimmer, es ist schwer an eien rankommen lassen, wie es draussen auf dem Asphalt wirklich aussieht. Aber wenn jemand Autofahren im Sinne von Kontrolle und Fahrspass versteht und nicht darum von A nach B von einem Roboter gefahren zu werden und dabei das Gefuehl fuer die Geschwindigkeit komplett zu verlieren.

Und noch was: DSC ist kein Flugphasenplanunssystem! Das kann nur nachtraeglich wenige Parameter eingrenzen, aber z.b. nicht auf ein entgegenkommenden Auto reagieren.

Gruss
Joe

Zitat:

Original geschrieben von joe_e30


ABS ist ne tolle Sache, so gut kann keiner bremsen, jedenfalls kann keiner im E46 4 Raeder individuell anbremsen. Aber bei DSC kann man sich streiten.

Gruss
Joe

Du gibst dir ja selber die Antwort für ESP. Man kann im E46 nämlich auch einzelne Räder nicht individuell bremsen.

Der Unterschied ist, dass DSC beim Kurvenfahren eingreift, ABS beim Bremsen.
Das DSC was ich habe, bringt mehr Unruhe ins Auto, als was es hilft. Leicht rutschend mit Lenkradkorrektur waere deutlich angenehmer.
Das heisst auf Deine Frage: Man muss nicht beim querfahren die Raeder individuell anbremsen, sondern es gibt auch andere Moeglichkeiten.
weiterzukommen.

Gruss
Joe

Zitat:

Original geschrieben von joe_e30


Davon jede kritische Situation ohne DSC beherrschen zu koennen habt Ihr gesprochen - ich aber nicht. Ich meinte dass man gar nicht erst dahin kommt.
Im Klartext: Langsamer fahren. Und die Strasse lesen lernen. Neben den eigenen Augen gibt es noch eine Menge anderer Dinge, die man zur Einschaetzung nehmen kann: Lenkgefuehl, Abrollgeraeusche, Windgeraeusche, Popometer.

Wieso gehst du eigentlich immer davon aus, dass diese kritischen Situationen immer vom Fahrer selbst mutwillig verursacht werden?

Es kann immer mal eine unerwartete Situation kommen und da ist man nun mal mit solchen System besser dran. Wenns mal richtig abgeht, hast auch du garantiert nicht genug Erfahrung, um genau so schnell und richtig wie das DSC zu reagieren. Und für eben diese Situationen ist das System ja gemacht.

Und es ist ja wohl ohne Frage besser, frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammenzustoßen als dass dir der andere Wagen in die Seite fährt...

Ich vertrete genau den gleichen Standpunkt wie joe_e30. Und bin damit wohl auch einer, der einem andersdenkenden Lager von Menschen in diesem Forum gegenüber steht.
Die Beispiele, die hier zuletzt genannt wurden (Streckenverlauf vom Navi; mit über 100 durch einen Unfallschwerpunkt), sind für mich ein klares Zeichen dafür, daß einfach zu oft die Unvernunft am Steuer regiert. Anders kann ich es mir einfach nicht erklären. Es geht mir nicht darum, das Langsamfahren hier zu propagieren - um Gottes Willen bloß das nicht! Mir geht es einfach nur darum, daß die Leute lernen, Situationen besser einschätzen lernen.

Sich bei Nacht und Nebel auf den Streckenverlauf des Navis verlassen? Ist das nicht mindestens genauso naiv und fahrlässig, wie der damalige (BMW 7er?) Fahrer, der stur seinem Navi gefolgt ist. Und in einem Kanal gelandet ist, wo das Navi aber eine Straße/Brücke vorhergesagt hat.

Zum anderen Fall ist zu sagen, daß es doch allgemein bekannt ist, daß man gerade bei frostigen Temperaturen Stellen wie Wald, Schneisen, Brücken ganz besonders vorsichtig befahren soll? Das kommt nicht einfach so von ungefähr, das hat schon seine Gründe. Da kann man selbst mit heutigen Sicherheitssystemen ganz arg in Bedrängnis geraten. Wie hier ja auch ausführlich beschrieben wurde. Ein entgegenkommendes Fahrzeug in diesem Moment - und ein Mensch hätte völlig unschuldig in Lebensgefahr geraten können oder es gar verlieren. Weil an anderer sich, seine Fahrkünste und die Situation völlig falsch eingeschätzt hat.

Ich bin kein Heiliger und ich bin ganz gewiß nicht unfehlbar. Auch ich bin nur Mensch. Mir ist selbst nach 5 Jahren Fahrpraxis ein Unfall passiert, den so sicherlich kaum einer für möglichen gehalten hätte. Die Situation:
Innenstadt, Winter, es hatte wieder etwas geschneit. Die Räumdienste waren (mal wieder) nicht unterwegs (wie so häufig in der Stadt Pforzheim). Ich hatte Winterreifen und Airbag, fühlte mich daher trotz mangelndem ABS oder gar ESP, als King of the Road. Klar, etwas Vorsicht war dennoch geboten wegen des Schnees. Also ich auf der zweispurigen Strasse die sehr leichte Linksbiegung gefahren auf der rechten Spur. Schön vorsichtig mit etwa 30 bis 40 km/h. Und nun kam das, womit ich nicht rechnen konnte: Glatteis. Ich konnte es wegen des Schnees nicht sehen, ich hatte auch nicht damit gerechnet, daß es von vor dem Schneefall überhaupt hatte noch existieren können - mit ein ganz wenig Räum- und Streudienst hatte selbst ich gerechnet. Pustekuchen! Es war dann auch nicht die sanfte Biegung des Straßenverlaufs die dann zum Unfall führte, sondern die Krümmung der Straße zum Rand hin selbst. Wegen des Regen-/Wasserablaufs sind Straßen nicht eben, sondern haben eine gewisse Krümmung. Diese leichte Krümmung hat in Verbindung mit dem Eis an dieser Stelle dafür gesorgt, daß ich einfach nur nach rechts wegrutschte. Dort waren längs verlaufende Parkplätze, und so streifte ich einen Wagen breitseits. Und das alles mit einem Tempo von nur ca. 30 km/h. Kein ABS oder ESP hätte mir in dieser Situation helfen können. Platz für wilde Aktionen wäre auch nicht gewesen, weil rechts eben parkende Kfz standen, links neben mir auf der anderen Spur ein anderes Kfz fuhr/schlich. Diese Situation hat mich gelehrt, was Verantwortung, Weit- und Vorsicht bedeuten. Ich bin mir sehr sicher, daß es anderen ganz genau so ergangen wäre wie mir - nämlich in einem unvermeidlichen Unfall. Kein Mensch rechnet bei dieser lächerlichen Geschwindigkeit mit solch einem Ausgang. Vor allem auch deswegen, weil ja auch andere Kfz sich ständig sich in der Stadt bewegen.
Warum ich nun aber der Erste an diesem Tag war, der an der Stelle das unvermeidliche hinnehmen mußte, werden sich sicherlich einige fragen. Tja, vielleicht war ich doch 10 km/h zu schnell für diese Stelle. Oder aber mir fehlte eben doch die Fahrpraxis und die Erfahrung. Warum fuhren die anderen eher mittig auf der Straße und nicht am Rand wie ich? Erfahrung? Ich jedenfalls werde bis an mein Lebensende daran denken, und bei rutschigen Situationen lieber auch die Fahrbahnmitte aufsuchen und nutzen. Ein zweites Mal passiert mir diese Fehleinschätzung der Straßenkrümmung nicht...

@TheRealRaffnix

Zitat:

Es kann immer mal eine unerwartete Situation kommen und da ist man nun mal mit solchen System besser dran. Wenns mal richtig abgeht, hast auch du garantiert nicht genug Erfahrung, um genau so schnell und richtig wie das DSC zu reagieren. Und für eben diese Situationen ist das System ja gemacht.

Ich will (wie sicherlich auch joe_e30), daß zukünftig jedes Kfz ESP ab Werk erhält. Um genau in solchen Situationen das allerletzte bißchen an Mehrsicherheit für den Menschen herauszuholen. Gegen solche Situationen ist kein Mensch gefeit! Wenn dir nachts im Wald in 20 m Entfernung eine Wildsau über die Straße rennt, dann spielt es (für mich !) keine Rolle, ob ich nun mit 100 gefahren bin, oder vielleicht vorsichtig mit 70. Das ist eben Schicksal, Pech, oder wie man es eben sonst nennen will. Aber es ist halt ein Unterschied, ob man in 100 m Entfernung an gleicher Stelle ein Reh stehen hat, und durch verantwortungsvolle Geschwindigkeit noch rechtzeitig anhalten kann. In beiden Situation bringt ESP rein gar nichts! Der menschliche Faktor macht den Unterschied.

Um noch ein Beispiel zu geben:
Immer wieder fällt mir auf der A8 auf, wie Kolonne fahrende Lkws trotz eines Tempos von 80 bis 90 Sachen in Einzelfällen Abstände von 10 Metern einhalten. Seit ihr schon mal in einem solchen Abstand hinter so einer Schrankwand hinterhergefahren? Wisst ihr also, welche Weitsicht man daher hat? Wenn der vordere Lkw mal härter bremsen sollte (aus welchem Grund auch immer), sieht der Hintermann vielleicht gerade noch die Lichter aufblitzen und rauscht dann voll drauf. Da wird gerade mal noch die Zeit sein, für einen einzigen Gedanken. Für irgendwelche Aktionen ist es aber viel zu spät.
Beispiele wie dieses regen mich immer wieder auf. Auch wenn es die Leute eigentlich besser wissen (müßten?), handeln zu viele einfach fahrlässig. Und es kommt eben immer wieder zu Unfällen, die völlig vermeidbar gewesen wären.
Zwar wird bessere Technik immer weiter in die Autos einziehen (so zum Beispiel Radar und selbständige Notbremsungen des Kfz) und so weiter Menschenleben retten. Doch um welchen Preis? Nicht nur, daß die Fahrzeuge immer teurer werden (und damit immer unleistbarer für viele), auch zieht das immer mehr die Unmündigkeit des Fahrers selbst mit sich mit. Was letzten Endes (auch durch eine weiter zunehmende Verkehrsschwemme) in völlig autonomen Kabinen enden wird. Und das Alles, um mehr Menschen zu retten, die einfach unmündig, oder soll ich sagen zu unreif für den Straßenverkehr waren? Muß die Allgemeinheit sich wegen einzelner Individuen sich sowas antun?
Was machen die ganzen übermüdeten Fahrer auf den Straßen? Wissen sie es selbst nicht besser, müssen sie denn aus welchen Gründen auch immer sich selbst und vor allem andere durch ihr uneinsichtiges Handeln gefährden? Wenn ich wegen so einem zum Krüppel gefahren werde, dann möchte ich nicht hören, daß er es wegen Termindruck dazu gezwungen war. Ist das etwa eine Entschuldigung einen anderen Menschen (lebenslang) verletzen zu können?
Und was ist mit den ganzen Handy-im-Auto-Telefonierern? Selbst jetzt mit Freisprecheinrichtung fällt mir immer wieder erschrocken auf, wieviele km ich völlig unbewußt (und faktisch ohne Erinnerung) zurückgelegt habe, um dem Gespräch zu folgen. Und das trotz Freisprechen und Automatikgetriebe. Wie ergeht es da erst dem Fahrer mit dem Handy in der einen Hand, und dem Schalthebel in der anderen? Wie leicht übersieht man in dieser Situation etwas, was man sonst lächerlich selbstverständlich erkennen würde?

Naja, genug des lamentierens. Ich werde die Welt ohnehin nicht ändern. Sie steuert wegen immer eigensinnigeren und selbstsüchtigen Egomanen ohnehin bereits einer 'Brave New World' entgegen...

So, und jetzt dürft ihr auf mich einschlagen. Ich freu mich schon drauf.

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