Diffuse Fehlermeldungen rund um Spannung - was kann das sein

Audi A6 C6/4F

Hallo allerseits,

ich bin seit Mitte letzten Jahres stolzer Besitzer eines Audi A6 4F, Limousine, gebaut in 04/2006 und motorisiert mit 2.4l V6 (BDW) mit Multitronic, ~100t km.

Der Wagen war vorletzten Donnerstag zur großen Inspektion (Kerzen, alle Filter, Öl, Getriebeöl), danach wurde er 6 Tage pro Tag 60km zur Arbeit bewegt. Tip top, schnurrt wie ein Kätzchen, fährt wie neu.
Dann bin ich den Wagen am Sonntag gefahren, 600km Autobahn, da war auch noch alles tip top.

Seit heute morgen habe ich aber ein seltsames diffuses Fehlerbild:
Kurz nach dem Starten nach rund 200m Fahrt kam im Bordcomputer eine Warnung hoch, "Bremslicht hinten rechts" direkt zusammen mit "Blinker hinten rechts". Okay, erster Gedanke 'da hat die Werkstatt bei der Inspektion was getauscht, Birnchen nicht richtig drin, Stecker lose".
Also heut abend Leuchte ausgebaut, Lampenträger und Stecker angesehen - nichts. Alles einwandfrei, kein Wasser, keine Korrosion, Stecker war richtig drauf, makellose Kabel.

Dann hab ich OBDeleven angesteckt und ausgelesen - große Überraschung: 5 Steuergeräte mit Fehlern 🙁
Die meisten hängen irgendwie mit Spannung zusammen:
- Lenkwinkelsensor sagt Spannung sporadisch zu niedrig
- Batterie-STG sagt "Supply Voltage" zu hoch
- die Fehler von der Rückleuchte sagen alle "Kurzschluss zu Masse"
- "Implausibles Signal vom DTC des ABS Steuergeräts"
- Zugangssystem sagt "Funktionseinschränkung wegen Spannungsproblemen, Obergrenze überschritten"

Jetzt meine Frage: Erkennt jemand hier ein Muster in diesem Fehlerbild?
Ich tippe auf Probleme mit der Lichtmaschine oder der Ladeelektrik.
Wenn ihr das auch so seht, wie kann ich das messen? mit Multimeter Batteriespannung ablesen während der Wagen läuft?

Wir hatten neulich mal den Eindruck, dass die Batterie ein bisschen schwächelt (Der Wagen wurde da viel Kurzstrecke bewegt). Die Werkstatt hat daraufhin einen Belastungstest bei der Inspektion gemacht, der sagte 81%. Der Mechaniker meinte, der Wert wäre für das Alter völlig okay, ist nicht neu, aber sie müsste nicht getauscht werden. Die Batterie kann man also wahrscheinlich ausschließen..

viele Grüße,
Daniel

54 Antworten

20 Ohm. Nicht 200. Ist aber auch schlecht zu lesen ohne Leerzeichen

20 Ohm finde ich schon was heftig.

Das sind - schnell mit gerechnet (U²/R -> 12²/20) - 7,2 Watt, die alleine darüber abfallen!

Ich würde da an Deiner Stelle nochmal alle Verbindungen vom Stecker bis zum Massepunkt checken.

Also lösen, säubern wieder befestigen/zusammenstecken.

Ich brauche eine neue Brille, es wurde bestimmt im Nachhinein geändert :-D

Du darfst aber nicht den Spannungsteiler vergessen, ansonsten würde bei knapp über 0 Ohm ja gar nichts mehr ankommen ;-)
Du hast die Leistung (W) ja nur, wenn du keinen weiteren Verbraucher im Stromkreis hättest.
Mit 20 Ohm kommt es mit der halben Helligkeit aber noch besser hin und wenn man überlegt, wie heiß so ein Wolframfaden in einer Glühlampe wird, kann man sich vorstellen, dass eine Steckverbindung im ähnlichem Widerstand ebenfalls heiß wird und sich der Widerstand durch die Erwärmung immer weiter vergrößert, bis es während der Fahrt zu einer Fehlermeldung kommt.

Ich glaub ich hab mich ein bisschen schlecht ausgedrückt: 20 Ohm konnte ich messen vom Massepin im Stecker auf eine direkt neben dem Rücklicht liegende Schraube. Den Maßepunkt vom Kabel konnte ich leider nicht ausmachen von innen, er liegt irgendwo unter irgendwelchen Verkleidungen, auf jeden Fall recht weit weg vom Stecker. Dementsprechend ist denke ich 20 Ohm auch okay, geht ja zusätzlich noch durch ne Menge Blech durch.

Falls jemand weiß wo genaue der Massepunkt der Rückleuchte hinten rechts zu finden ist, her damit. Das würde ich auch gerne messen. Aber ich hab es leider nicht gefunden ohne das halbe Auto zu zerlegen.

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Dort fließt kaum ein Messstrom, von daher sollte der Wert nahe 0 sein. Mache mal eine Vergleichsmessung zwischen 2 weiter auseinander liegenden Schrauben an der Karosse oder zur Batterie hin.

Schwitz......jetzt wäre eine größere Ausführung übers Messen und die Interpretation der angezeigten Werte nötig.
Die Kürzestfassung lautet: 20 "echte" Ohm in der Masseleitung sind ohne Wenn und Aber unakzeptabel, das gilt als Fehler!

Eine längere Version könnte so aussehen: Das Problem beim Messen beginnt an den Messspitzen - wobei ich vorraussetze, dass mit einem handelsüblichen, eher preiswerten Multimeter gemessen wurde. Die Spitzen je auf einen Kontakt zu halten, heißt leider überhaupt nicht, auch einen echten Kontakt zu haben. Sehr häufig durchdringen die Spitzen - weil sie nicht wirklich spitz sind oder meist der Druck auf die Spitzen zu gering ist - nicht die Oxydschicht....... Manchmal muss man wie ein Stier drücken, um vernünftigen Kontakt herzustellen.
Dann: Ist vor der Messung die Null-Stellung des MMVs durch Zusammenpressen der Messspitzen kontrolliert und nachgeregelt worden? Auch die Batterien dadrin werden schlapp und generieren genau in diesem Bereich Falsch-Werte.

Wenn ein guter Kontakt zur Masse gesucht wird, sollte man keinerlei Experimente eingehen und ausschließlich direkt an den Minuspol des Akkus, oder an die beiden fetten Verschraubungen des BEMs gehen, oder z.B. die rechte Seitenverkleidung im Kofferraum mit einem Griff rausholen und dort links unten an den "offiziellen" Massepunkt - leicht zu finden wegen der vielen braunen Kabel - rangehen. Für solche Fälle ist es ein Vorteil, Schnellverbinder-Kabel mit Krokoklemmen an beiden Seiten zur evtl. Verlängerung zur Verfügung zu haben.
Auf jeden Fall müssen die 20 Ohm weg!
Grüße, lippe1audi

Grob war das meine Idee hinter dem Vorschlag an 2 Massepunkten zu messen, um eingrenzen zu können, ob es an der Leitung liegt oder ob das Messgerät falsche Werte liefert.

Hallo,

an der Stelle nochmal kurze Rückmeldung:
Der Fehler kam nach 3 problemlosen Tagen nochmal wieder. Ich habe mich dann mit Schleifpapier nochmal an den Kontakten zu schaffen gemacht und war ein bisschen großzügiger mit dem Kontaktspray. Seitdem ist ruhe, der Wagen ist bereits 700km gelaufen und der Fehler kam bisher nicht wieder. Eventuell schau ich mir den Kontakt nochmal an die Tage an und mach ein bisschen Polfett dran, damit auch auf jeden Fall langfristig Ruhe ist.

Die 20Ohm Widerstand waren wohl Messfehlern und Methode geschuldet. Nachdem ich diverse Verrenkungen gemacht habe um an den "richtigen" Massepunkt im Kofferraum ranzukommen, kam ich auf 0,4 Ohm. Ich denke nicht, dass das Kabel selber eine Macke hat, das Problem lag tatsächlich im Stecker.

Danke für eure zahlreichen Anregungen bezüglich den Kontaktproblemen in der Rückleuchte und möglichen Batterieproblemen. Ich bin auf jeden Fall wesentlich schlauer geworden und Leute mit dem gleichen Problem sollten hier zukünftig auch noch hilfreiche Tipps finden. 🙂

Zitat:

@dani510 schrieb am 7. Februar 2018 um 17:26:52 Uhr:


Ich bin auf jeden Fall wesentlich schlauer geworden und Leute mit dem gleichen Problem sollten hier zukünftig auch noch hilfreiche Tipps finden. 🙂

Solche Rückmeldungen nach erfolgreicher Arbeit helfen anderen Usern sehr! Also danke dafür!🙂

Grüße, lippe1audi

Hallo zusammen,
ich wollte euch nur kurz meinen Lösungsansatz für meine Glühobstheckleuchten an der VFL Limo vorstellen:
Ausgangslage war, dass bei mir auf beiden Seiten der jeweils mittlere Lampenstrang ausgefallen sind. (Blinker, Rückfahrleuchten, Nebelsschlussleuchte m.E. auch)

Die Kontakte am Lampenträger machten einen korrodierten Eindruck. Im Lampenträger hatten die jeweiligen Stellen, wo die Glühlampe auf den Träger trifft einen korrodierten Punkt.

Ich habe mit normalem Schleifpapier mühsam diese rostigen Punkte weggeschliffen.
Für die Schleifarbeiten an den äußeren Lampenträgerkontakten habe ich mich mir mit den 4-farbigen Nagelfeilen meiner Freundin geholfen. (siehe Bild) Die passen wunderbar zwischen die Lücken. (Danach kann man sie aber nicht mehr für die Nägel verwenden)

Danach habe ich alle Flächen mit Graphit 33 von Kontaktchemie versiegelt. Ich habe nicht die Sprühfunktion der Flasche verwendet, sondern etwas in einen Behälter gesprüht und dann mit Wattestäbchen die Kontakte lackiert. Eventuelle Ungenauigkeiten, also dort wo der Lack sich ggf. verbunden hat, habe ich mit einem Cuttermesser sicherheitshalber großzügig die Verbindungen wieder aufgetrennt.

Leider habe ich schon alles verbaut und erst jetzt, nachdem ich diesen Thread sah, dachte ich, dass man das auch ganz toll mit Fotos hätte untermalen können. Jetzt muss euch der Text reichen.

Ich hoffe, es hilft jemandem.
Aktuell hält es seit 2 Wochen.

VG
Manuel

Nagelfeile

Zitat:

@grünerpanzer schrieb am 1. März 2018 um 17:39:12 Uhr:


Ich habe mit normalem Schleifpapier mühsam diese rostigen Punkte weggeschliffen.

Das ist der Grund, warum soviele scheitern, zumindest im ersten Anlauf. Da wird dann so ein bisschen rumgefummelt, und dann soll es ein Spritzer WD40 richten. Aber das reicht eben überhaupt nicht, um die hartnäckike Korrisionsschicht zu durchdringen.

Es muss lange dauern und mit echter Arbeit und natürlich dem dazu geeigneten Werkzeug zu tun haben, will man nachhaltigen Erfolg.

Danke sehr für deinen Beitrag, das hilft einigen aufs Pferd!😉
Grüße, lippe1audi

Ordentliche Lösungen herbeizuführen zahlt sich aus.

Hatte damals bei meinen A4-B7-Lampenträger auch Korrosionsschichten mit entsprechenden Wirkungen (Helligkeit schwankte leicht) gehabt. Hatte dann mit Schmirgelpapier erst alles freigeräumt, dann Lötfett rauf und dann diese Fläche verzinnt. Bei mir wars der Massekontakt, der strommäßig besonders stark belastet wird, wenn mehrere Glühobst-Leuchtmittel zeitgleich leuchten.

Die Lösung arbeitet bei mir seit Sommer 2014 nun problemfrei.

Zitat:

@a3Autofahrer schrieb am 2. März 2018 um 00:14:19 Uhr:


.....und dann diese Fläche verzinnt....

Das dürfte die aufwendigste und damit wirksamste Behandlung dieses immer wieder auftauchenden Korrisionsproblems an den Rückleuchten sein. Räusper......soweit hatte ich es nicht gebracht!🙁

Ich hatte ja schon mal angeregt, Kontakte, welche in Bereichen liegen, die Feuchtigkeit ausgesetzt werden könnten, hauch zu vergolden. In der Massenfertigung würde das nur irgendwas zwischen 1 und 5 Cent kosten. Aber sowas gibt vermutlich höchstens bei Rolls Royce oder Bugatti.
Da haben wir's wieder: wer nicht zu den Superreichen gehört, muss arbeiten!😠 Auch und gerade an den korridierten Kontakten!😁
Grüße, lippe1audi

Ich möchte mal behaupten, dass z.B. ein Hr. Winterkorn nicht selbst bei seinem Veyron bei gehen wird, um Kontakte frei zu schleifen, falls diese mal Zuwendung gebrauchen würden. Ich vermute, dass solche Leute ihr Auto in so eine große Halle bringen lassen, in der Leute mit Werkzeug rumlaufen, die dann von denen bezahlt werden, die ihr Auto dahin bringen (lassen). Keine Ahnung, wie sowas heißt, aber oftmals sind diese Hallen direkt bei den Autohäusern mit dran.

Update: nach 2,5 Monaten Ruhe mit ungefähr 4000km ging heut auf dem Weg in die Stadt das Mäusekino wieder an. Komisch, die letzten Tage war es gar nicht sooo feucht draußen, die letzte Nacht hat es aber leicht geregnet.

Werde mich gleich mit dem dremel bewaffnen und der Sache nochmal auf den Grund gehen. Habe heut abend noch 600km Autobahn zu bewältigen und möchte ungern auf den Blinker oder sogar das auto verzichten.

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