Diesel oder Benziner, wer hat die bessere Zukunft?

Hallo

Noch vor einigen Jahren wurde der Dieselmotor hochgelobt, er sei die richtige Zukunftstechnologie, besonders als Direkteinspritzer, bis irgendwann die Abgasnormen die Stufe nach dem Euro 4 erklommen haben. Da wurde der Diesel dann als Sündenbock der Nation erklärt, nur mit Partikelfilter wäre dieser dann noch tragbar. Klar, die schädlichen Rußpartikel werden dann im städtischen Verkehr gesammelt, um diese anschließend auf freier Bahn rauszulassen. Als dann auch Diesel Euro 5 und 6 von Fahrverboten eingeholt wurden, wurde dem Benziner wieder mal die Zukunft bescheinigt.
Neuerdings wird behauptet, der Benziner schafft die zukünftigen Abgasnormen im Bereich der Stickoxide nicht mehr so einfach? Ist da was wahres dran?
Ach ja, dem Diesel wird damit wieder mal die Zukunft vorausgesagt, mit seiner Technologie wären die Hürden einfacher zu nehmen.
Gerade im HDKombi-Segment haben viele Hersteller gar keinen Benziner mehr im Angebot, passt wunderbar zusammen, wenn man vom Platzangebot profitieren möchte, aber nicht unbedingt eine wirtschaftliche Jahresfahrleistung zusammenfährt. Mal abgesehen von der gegenüber einem Benziner höheren Steuer und höherem Versicherungsbeitrag, man ist ja als Dieselfahrer automatisch Vielfahrer! Oft genug ist der Vorsprung an der Zapfsäule auf wenige Cent zusammengeschrumpft.

Beste Antwort im Thema

Ein Diesel gehört in eine Baumaschine (Bagger) oder Landmaschine (Traktor) und hat in einem PKW nix zu suchen !

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Zitat:

@Zephyroth schrieb am 11. März 2020 um 14:43:07 Uhr:



Zitat:

@toyotahelferlein schrieb am 11. März 2020 um 12:25:49 Uhr:


Frage: Dieselmotoren "können" also keine höheren Drehzahlen, habe ich das richtig verstanden oder will man das nicht?

Nein, sie können nicht höher, Stichwort "Zündverzug". Es braucht etwas Zeit, bis der Kraftstoff sich nach der Einspritzung entzündet. Steigt die Drehzahl, kann man nicht mehr früh genug einspritzen, so das der Kraftstoff sich im gewünschten Zeitpunkt (kurz vor OT) entzündet. Deswegen gibt's da ein ziemlich festes Drehzahllimit, das an der Cetanzahl des Kraftstoffes hängt.

Mit anderem Kraftstoff kann er auch mehr, siehe Tractorpulling, wo die Dieseln durchaus auf 6500U/min kommen.

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 11. März 2020 um 14:43:07 Uhr:



Zitat:

@e30lion schrieb am 11. März 2020 um 13:12:47 Uhr:


Weil kein PKW witschaftlich sein darf?
Seit wann ist das verboten?

Weil ein PKW imho emissionsarm laufen soll, das bezieht sich auf Schadstoffe und Geräusch. Bei beidem kann der Diesel nicht mit dem Benziner mithalten. Es sei denn man treibt einen deutlich höheren Aufwand in der Abgasnachbehandlung, was ihn wieder kompliziert und anfällig macht.

Ja, auch DI-Benziner brauchen in Zukunft Partikelfilter, die aber a.) deutlich kleiner sind und b.) sonst nix weiteres notwendig ist. Sprich man ist heute im Jahr 2020 bei den Benzinern und der Abgasnachbehandlung dort, wo man 2006 bei den Dieseln sein musste.

Grüße,
Zeph

https://mobilitymag.de/diesel-emissionen/

Hier schön beschrieben , wo die Reise zur Abgasnachbehandlung bei Benziner hingeht. Um den Benziner effektiver zu machen, bekommt er ähnliche Probleme wie der Diesel. Auch hier kiloweise Technik an Bord, um ihn scheinbar sauber werden zu lassen. Nun haben wir mehr Leistung für beide Aggregate und die feinsten Nanopartikel in der Atemluft. Beim Benziner noch ein bisschen ein Plus an CO2. Vielleicht konnte man die Dieselflocken vom Euro 2 besser abhusten. Der Diesel oder Benziner inzwischen eine Glaubensfrage? Langstrecken Fahrzeug oder Nahverkehr. Jeder Abtrieb hat seine Berechtigung und eine eindeutige Antwort lässt es nicht zu. Sei denn ein schlauer Politiker entscheidet gegen die Logik und Praxis.

Zitat:

@toyotahelferlein schrieb am 11. März 2020 um 12:00:12 Uhr:



Wie sind die Unterschiede (Kosten) in der Herstellung, Transport, Vermarktung, wenn Diesel ja eigentlich ein Abfallprodukt der Benzinherstellung ist. Was sollte man sonst damit machen, außer es halbwegs "sinnvoll" zu verbrennen, oder? Zumal bei der Benzinherstellung ca. "doppelt" so viel Diesel anfällt ;-))

Fehler unterstrichen. Hast du diese Bilanzen vom Stammtisch? Sowohl Benzin wie Diesel haben in etwa den selben Energieaufwand, weil die Masse der "Energie" in die jeweilige Entschwefelung geht. "Staight Run" Sprit ist seit der ersten Ölkriese Anfang der 70er eher "Geschichte". Der Destillationsaufwand ist in beiden Fällen der selbe, Isomerisierung beim Ottokraftstoff (niedercetanige kurzkettige Aliphate) kostet recht wenig Energie. Was wirklich "kostet" ist der Cracker und daraus kommt am Ende quasi "alles" - Benzin wie Diesel. Das geht übrigens "vorne" in die Destillen wieder rein.

Und nein, die aktuellen Atkinson/Miller Benziner bekommen eben NICHT die Probleme der Diesel. Guck dir die Siedekurven an. Das eine ist ne "Premix" Flamme, das andere eine reine "Diffusionsflamme". Die nutzen bei 12-13 zu 1 Verdichtung den Hubraum beim Verdichten eben NICHT voll aus, aber eben bei der Expansion. Lambda=1 heißt "3-Wege-Kat" und gut ist. Ob mit oder ohne dem BASF gepushten OPF dahingestellt. Zwingend brauchts das nicht wenn die Emissionen seit 6D auch real überwacht und eingehalten werden.

Zitat:

@harzmazda schrieb am 11. März 2020 um 15:11:24 Uhr:


Daran will ich gar nicht denken. Sieht mal nach Russland und Amerika wo große Autos mit Benzin fahren.... bei den Verbräuchen wird mir übel und schwindelig.

Wirklich?

Nimmt man großvolumige Motoren, egal, ob Diesel oder Benziner, werden die immer einen gewissen Durst haben, der nicht unbedingt einem Dreizylinder Diesel entsprechen...

Amerikanische Motoren mit modernen Einspritzsystemen sind weit von Benzinsäufern entfernt. Ältere im Vergleich zu gleich alten Europäern auch, auch wenn das Hubraumplus das nicht vermuten lässt.

Verkaufst du US Autos?

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the _warlord hat nicht ganz unrecht.
Schaut man sich die Verbräuche von amerikanischen Fahrzeugen in Relation zu Hubraum und Fahrzeuggewicht an. Stehen sie gar nicht so schlecht da.

Wir hatten damals beim Bund im T-Bereich einen alten M-88 Bergepanzer stehen. Verbrauch? Hatt er, und zwar reichlich 😉
50to und Benziner!

Zitat:

[...] Hubraum von 29,36 Litern und 850 PS, der aber durch einen Turbolader auf 1050 PS gebracht wurde. Das Fahrzeug ist mit drei Kraftstofftanks ausgestattet, die zusammen etwa 1700 Liter Benzin fassen. (Bei schwerem Gelände, mit einem M48 im Schlepp, reichte das gerade für eine Strecke von zwischen 50 und 100 Kilometern.)

Yeah Baby 😁

https://de.wikipedia.org/wiki/Bergepanzer_1

Zitat:

@klausram schrieb am 11. März 2020 um 22:40:03 Uhr:


Verkaufst du US Autos?

Nö, lässt mein Text darauf schließen?

Bei meinem letzten Satz fehlte noch etwas, das sollte im Vergleich zu älteren, kleineren europäischen Motoren sein.

Europäische großvolumige Motoren sind auch nicht gerade für ihren kleinen Durst, was Kraftstoff angeht, bekannt.
Bei kleineren Motoren hat man halt die Gelegenheit mit leichterem Gasfuß den Verbrauch weiter nach unten zu drücken.

Kraft kommt halt immer von Kraftstoff.

Zitat:

@ttru74 schrieb am 9. März 2020 um 13:05:00 Uhr:


Oft genug ist der Vorsprung an der Zapfsäule auf wenige Cent zusammengeschrumpft.

Nö, aktuell liegt er bei etwa 15 Ct, wie seit Ewigkeiten.
Und jeden Winter - wenn die halbe Welt Heizöl kauft - sinds nur ein paar Ct.
Wie ebenfalls seit Ewigkeiten.
Eigentlich hat sich an dieser Tendenz seit 30 Jahren nichts geändert.

Zitat:

@the_WarLord schrieb am 11. März 2020 um 22:31:42 Uhr:



Wirklich?

Nimmt man großvolumige Motoren, egal, ob Diesel oder Benziner, werden die immer einen gewissen Durst haben, der nicht unbedingt einem Dreizylinder Diesel entsprechen...

Amerikanische Motoren mit modernen Einspritzsystemen sind weit von Benzinsäufern entfernt. Ältere im Vergleich zu gleich alten Europäern auch, auch wenn das Hubraumplus das nicht vermuten lässt.

Hmm, also im Freundeskreis hatte in den späten 90ern jemand einen Camaro.

Eigentlich kein großes Auto und auch nicht mit besonders viel Leistung (aber dafür irgendwas um die 5l Hubraum).

Unter 15l ging da praktisch gar nichts.

Mehr direkte Vergleichsmöglichkeiten habe ich aber nicht.

Geht doch, wenn man da einen 6 Zylinder im Benz oder BMW gegenüberstellt.
Oder gar ein Käfer, kaum Leistung und gesoffen wie ein Loch.

Zitat:

@Matsches schrieb am 12. März 2020 um 07:36:52 Uhr:



Zitat:

@the_WarLord schrieb am 11. März 2020 um 22:31:42 Uhr:



Wirklich?

Nimmt man großvolumige Motoren, egal, ob Diesel oder Benziner, werden die immer einen gewissen Durst haben, der nicht unbedingt einem Dreizylinder Diesel entsprechen...

Amerikanische Motoren mit modernen Einspritzsystemen sind weit von Benzinsäufern entfernt. Ältere im Vergleich zu gleich alten Europäern auch, auch wenn das Hubraumplus das nicht vermuten lässt.


Hmm, also im Freundeskreis hatte in den späten 90ern jemand einen Camaro.
Eigentlich kein großes Auto und auch nicht mit besonders viel Leistung (aber dafür irgendwas um die 5l Hubraum).
Unter 15l ging da praktisch gar nichts.
Mehr direkte Vergleichsmöglichkeiten habe ich aber nicht.

Mit meinem 560SL Bj.89 lag ich in der Stadt nicht unter 20l.

Das sind aber deutsche 20 l, die sind natürlich besser als amerikanische 15 l.

hatte beides - einen Käfer mit 34 PS (1200.erter) und Camaro 5.7L . Käfer bei 130 so um die 15 L - besonders bei Gegenwind, Camaro bis ca 180 so um die 13,5 - wohlgemerkt damals Normalbenzin. Darüber wurde es dann allerdings abartig, wenn die 2 großen Vergaserklappen auch noch aufgingen.

Zitat:

@FWebe schrieb am 12. März 2020 um 07:54:55 Uhr:


Das sind aber deutsche 20 l, die sind natürlich besser als amerikanische 15 l.

Hää😕

2x Caprice mit 350cui (5,7l) @12-13l, Olds 98 Regency mit 402cui (6,6l) @13-14l und noch ein paar mehr.
Werte für normale Fahrweise, wenn man reingetreten hat, hat der Strudel im Tank einen guten Sound verursacht, da braucht man sich nichts vormachen.

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