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Der unterschied zwischen Benzin und diesel?

Themenstarteram 30. Oktober 2005 um 15:18

Kann mir jenmand erklären warum man beim einem Diesel weniger Sprit verbracht als beim Benziner?

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33 Antworten

Zum Einen liegt es am höheren Wirkungsgrad des Motors. Während ein Benzinmotor bei der Verbrennung wesentlich mehr Entropie, also Abwärme; erzeugt, ist dies beim Dieselmotor nicht der Fall. Das heißt ein Dieselmotor verbrennt effektiver.

Aufgrund der vorgeschalteten Einspritztechnik kann man den hohen Verbrennungswirkungsgrad sehr effektiv ausnutzen. So, dass man unterm Strich mit modernen Dieselmotoren weniger verbraucht.

Allerdings kann man das nicht pauschalisieren, denn die alten Wirbelkammerdieselmotoren hatten nur bedingt einen geringeren Verbrauch. Erst mit den direkteinspritzenden Dieselmotoren wurde das Perfektioniert.

Gruß

am 30. Oktober 2005 um 15:24

Re: Der unterschied zwischen Benzin und diesel?

 

Zitat:

Original geschrieben von MJC318IS

Kann mir jenmand erklären warum man beim einem Diesel weniger Sprit verbracht als beim Benziner?

Ich schätze mal der Dieselmotor nutz die Energie beim Verbrennungsvorgang effizienter als der Benzinmotor?!

Re: Der unterschied zwischen Benzin und diesel?

 

Zitat:

Original geschrieben von MJC318IS

Kann mir jenmand erklären warum man beim einem Diesel weniger Sprit verbracht als beim Benziner?

1) Benzin ist schon mal ein anderer Kraftstoff als Diesel(Öl) mit unterschiedlichen Eigenschaften. Unterschiedlicher Energieinhalt, Brennwerte und Klopffestigkeiten.

2) Benziner ist ein Fremdzünder, Diesel ein Selbstzünder

3) Benzin hat eine andere Kohlenstoffstruktur als Diesel

4) weitere unterschiedliche Bestandteile

.

.

.

auf Grund der unterschiedlichen Kraftstoffeigenschaften lässt sich unterschiedliches damit anfangen.

1) unterschiedliche Verdichtungsverhältnisse

2) unterschiedliche Einspritzsysteme

a) Luft ansaugen, verdichten, dann einspritzen, zündet selbst (Regelung der Luftzufuhr) (Diesel)

b) Benzin-Luftgemisch ansaugen, (bzw. beim Verdichten einspritzen,) und verdichten, Zündkerze zündet (Benzin)

3) Dadurch unterschiedliche Ausbreitung der Flammenfront

4) Beim Dieselmotor höhere Zylinderdrücke als beim Benziner

5) dadurch unterschiedliche Materialien für Motorbauteile

6) Dadurch andere Massenkräfte und somit andere Drehzahlen

7) unterschiedliches spezifisches Verbrauchskennfeld

.

.

.

man, das mus ich auch noch alles im Detail pauken! oooohhhh jeeeehhhh

Re: Re: Der unterschied zwischen Benzin und diesel?

 

Zitat:

Original geschrieben von redheat

man, das mus ich auch noch alles im Detail pauken!

Na dann viel Spaß!

Den wichtigsten Unterschied hast du wirklich unter 1) genannt:

Der Liter Diesel hat einen wesentlich höheren Energiegehalt als der Liter Benzin. Als Daumenwert kann gelten: 1kg Erdgas = 1.58l Benzin = 1.4l Diesel.

Hoffentlich kommt in der nächsten Zeit kein Politiker drauf, die Energiesteuer nach Brennwert zu berechnen.. ;) :p

Gruß, Timo

Ich glaub mal im Physikunterricht gehört zu haben, daß Diesel mit ca 2000°C im Zylinder explodiert und Benzin mit deutlich niedrigerer Temp.

MfG Y

am 31. Oktober 2005 um 5:59

Zitat:

Original geschrieben von Ypsilon2

Ich glaub mal im Physikunterricht gehört zu haben, daß Diesel mit ca 2000°C im Zylinder explodiert und Benzin mit deutlich niedrigerer Temp.

MfG Y

Naja. Stell Dir das einfach so vor: Ein eingespritztes Dieseltröpfchen tritt aus der Einspritzdüse in den Brennraum ein. Es schwirrt mit sehr hoher Geschwindigkeit durch die komprimierte, verwirbelte, mit mehreren Voreinspritzungen auf Temperatur und Druck gebrachte Luft (heutzutage unter Drall eingepresst) in die Richtung des Kolbens. Dabei brennt es ab und hinterläßt eine sich stark ausdehnende Spur. Dieser kegelförmige, sich ausdehnende Raumbereich enthält den Kraftstoff, der gerade abbrennt, und Moleküle, die verbrennen sollen, müssen an der Außenseite der Wolke sein. In der Wolke kommt es zu unvollständiger Verbrennung, was zu Ruß- und Partikelbildung führt. Mit einer Nacheinspritzung, bei der der Kraftstoff nicht im Zylinder verbrennt, sondern im Krümmer, bekommt man die Partikel durch nachträgliche Verbrennung zum Teil in den Griff. Es bleibt zu hoffen, daß genug Luft vorhanden ist, daß das Tröpfchen komplett abbrennt und nicht etwa den Kolben trifft, sonst brennt es ihn ab. Die Verbrennung findet also bei starkem Sauerstoffüberschuß statt, was im Gegensatz zum Benziner genau die Absicht ist. Deswegen haben moderne, aufgeladene Dieselmotoren (fast alle haben einen Turbolader oder zwei) ein notorisches Stickoxydproblem: N² + CxHy + O² => H²O + CO² + NOx (+CO + CxHy-Reste). Dafür braucht man bei niedriger Last eine Abgasrückführung mit Regelventil: 10-20% der Abgase werden nochmals der Verbrennung zugeführt. Danach erledigt ein Folienkatalysator den Rest.

Gedrosselt wird ein Diesel über die Einspritzmenge und den Einspritzzeitpunkt der Haupteinspritzung. Die Abgastemperatur ist niedrig. Beim Diesel ist es schwer, genügend Luft in den Zylinder zu pressen (Füllung). Deswegen sind die Drehzahlen nicht hoch, da hilft dann auch eine Erhöhung des Ladedrucks nicht mehr weiter. Diesel haben Kühlungsprobleme im Zylinderkopf wegen der Temperatur der Ladeluft und dem Zielkonflikt der Ladeluftkühlung (größerer Ladeluftkühler ist schlecht für das Ansprechverhalten. => Turboloch).

Der Benziner zündet mit der Zündkerze ein bereits fertiges Gemisch, das hochexplosiv ist. Je homogener, gleichmäßiger das Gemisch ist (nicht bei Schichtladung), desto gleichförmiger ist die Zündwolke. Ruß (also Kohlenstoff) entsteht dann, wenn nicht genug Sauerstoff an der Verbrennung beteiligt ist, wenn das Benzin nicht vollständig verdampft ist oder andersartige Schlieren von Benzin im Gemisch sind. Deswegen ist die Gemischaufbereitung so wichtig: Die Anteile von Luft und Sprit müssen für die Verbrennung ideal sein, so daß der nachgeschaltete Katalysator gut arbeiten kann (2 CO + O² -> 2 CO², NOx -> N² + O²). Das ist dann Lambda = 1. Interessanterweise hatten auch die Benziner vor vielen Jahren ein Partikelproblem, aber mit der Einführung der Katalysatoren mußte die Gemischaufbereitung verbessert bzw optimiert werden. Die Partikel loszuwerden war also ein Abfallprodukt hinter der Reduzierung der Stickoxyde. Gedrosselt wird der Benziner über die Luftzufuhr (Klappen oder Ventilhub ((Doppel-)Vanos), die Kraftstoffmenge wird berechnet und geregelt (Messung des Sauerstoffgehalts durch die Lambdasonde). Die Abgastemperatur ist hoch, und beim Benziner ist es schwer, den Kraftstoff in den Brennraum zu bekommen, ohne daß dieser schon vorher explodiert (Klopfen).

Letztlich wird es darauf ankommen, die Zielkonflikte bei beiden Konzepte immer besser zu lösen (etwa Abgastemperatur: thermodynamischer Wirkungsgrad gegen Arbeitstemperatur vom Kat). Dabei werden sich die Konzepte von Diesel und Otto immer mehr einander annähern. Man kann zwei von dreien wählen, der Dritte ist extrem schwierig: Wirtschaftlichkeit, niedriger Preis und hohe Leistung.

G,

R.

am 31. Oktober 2005 um 6:29

Roman, du bist dir sicher, daß du den richtigen Beruf hast? ;)

Du schreibst deinem Namen alle Ehre :D

An dieser Stelle ein nettes Dankeschön - deine Postings sind echt Weltlkasse :cool:

Gruß, Jürgen

Ich frage mich auch, warum ein solches Talent ausgerechnet in der EDV enden muss... ;) :p

Danke und Gruß auch von mir!

Timo

Zitat:

Original geschrieben von j.helfer

Roman, du bist dir sicher, daß du den richtigen Beruf hast? ;)

Du schreibst deinem Namen alle Ehre :D

An dieser Stelle ein nettes Dankeschön - deine Postings sind echt Weltlkasse :cool:

Gruß, Jürgen

JO, echt klasse!

Servus

Tom

am 31. Oktober 2005 um 8:44

Wow, schön erklärt. Komm doch mal in die FH München zum Studiengang Fahrzeugtechnik. Als Lehrbeauftragter.

Was macht Roman eigentlich beruflich?

Ich glaube bei WEB 2 hat er gesagt das er für einen großen Software Konzern arbeitet....Linux?? weiß es nicht mehr genau

Nur das er so vom 330D begeistert war und ich nun auch...haben einen gekauft

Stimmt schon. Wenn ihr das Video von WEB4 runtergeladen habt, sollte die Firma eigentlich bekannt sein. Und wenn man Google mit linux roman draht füttert, liegt man auch ganz gut... ;)

Was war hier nochmal die Frage? Ach ja, ist ja erledigt!

Viele Grüße, Timo

Einfach gesagt resultiert der hoehere Wirkungsgrad des Diesels aus der hohen Verdichtung. Im Teillastbereich auch noch daraus, dass anders reguliert wird (nicht ueber Luft sondern ueber Einspritzungsdauer und Zeitpunkt).

Beim Benziner geht das nicht ohne dass die Verbrennung ausser Kontrolle geraet ( 'Klopfen' beim Benziner).

Gruss

Joe

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