Das leidige Thema schleifende Bremse

Mercedes C-Klasse W204

Moin,

Ich hatte seither Probleme damit, dass hinten links die Bremse geschliffen hat. Das hat man, da ich sehr offene Felgen fahre am Bremsstaub pro Felge auch überprüfen können. Erste Aussage von MB: Feststellbremse sei fest- getauscht inkl. Scheibe und Beläge um sicher zu gehen dass es daran nicht liegt. Fazit: noch immer bei einigen Fahrten vorhanden. Nächste Aussage von MB: Kolben sei defekt. Somit also hinten beide Sättel neu bekommen inkl. Kolben.

Nun war ca. Ein Jahr ruhe, nun stelle ich fest, dass es hinten wieder schleift. Ob es tatsächlich die Bremse ist, kann ich bisher nicht beurteilen. Auffällig ist aber, dass es nur bei Rechtskurven vorkommt. Bei Linkskurven ist alles ruhig. Generell kommt es sporadisch vor, wenn es aber mal etwas stärker da ist, kann es sein dass man es bei langsamer Fahrt sogar beim geradeaus fahren hört.

Was kann das nun noch sein? Können die Radlager defekt sein, was bewirkt dass die Bremse schleift?

Bin froh um jeden Tipp, weil das Thema echt nervig ist. Da der Wagen zuletzt auch nochmal über 1000 km an einem Tag gefahren wurde, kann ich auch ausschließen, dass es dauerhaft ist. Bei jeder Raststätte waren die Bremsen nicht auffällig warm oder so, wie es vor dem Bremsen erneuern mal der Fall war, wo die schon echt Hitze abgestrahlt haben

VG

45 Antworten

Die Bremsscheibe schleift am Ankerblech

Wenn die Bremse am Ankerblech schleift, muss das aber schon mächtig verbogen sein, was es von allein sowieso nicht tut. Und wenn es rostig ist, schleift sich das nach wenigen Umdrehungen bereits weg. Unter beiden Aspekten wird aber auch die Bremse nicht wärmer oder gar heiß. Auch ein nachlassendes Radlager wäre schon mit einem Handgriff zu prüfen, es müsste dann schon deutlich zu spüren sein.

Wenn dagegen die Handbremsbeläge nicht richtig zurückgehen, genügt schon eine Winzigkeit, sie schleifen zu lassen. Das allerdings ist so leicht, dass man das zwar gut hören kann, weil die Trommel ein hervorragender Resonanzkörper ist, es aber auf die Bremse keine Auswirkungen hat. So kann bereits das mehrmalige betätigen für etwas mehr Abstand genügen, was hier ja auch bestätigt wird. Leider ist die Konstruktion nicht die beste, denn sogar nach einer Reparatur bleiben die Dinger früher oder später wieder hängen- besonders nach der automatischen Nachstellung, weil der "Sprung" einfach zu groß ist.

Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder wieder Basteln oder so wie ich, indem ich ab und zu während das Fahrens die Handbremse leicht trete oder während des Ausrollens vor einer Ampel mit der Handbremse das Auto zum Stehen bringe. Keine Angst, der Abrieb ist mehr als gering, dafür bleibt die Bremse geschmeidig, schleift nicht und funktioniert beim TÜV tadellos.

Zitat:

@Harig58 schrieb am 13. August 2022 um 10:20:11 Uhr:


Wenn die Bremse am Ankerblech schleift, muss das aber schon mächtig verbogen sein, was es von allein sowieso nicht tut. Und wenn es rostig ist, schleift sich das nach wenigen Umdrehungen bereits weg. Unter beiden Aspekten wird aber auch die Bremse nicht wärmer oder gar heiß. Auch ein nachlassendes Radlager wäre schon mit einem Handgriff zu prüfen, es müsste dann schon deutlich zu spüren sein.

Wenn dagegen die Handbremsbeläge nicht richtig zurückgehen, genügt schon eine Winzigkeit, sie schleifen zu lassen. Das allerdings ist so leicht, dass man das zwar gut hören kann, weil die Trommel ein hervorragender Resonanzkörper ist, es aber auf die Bremse keine Auswirkungen hat. So kann bereits das mehrmalige betätigen für etwas mehr Abstand genügen, was hier ja auch bestätigt wird. Leider ist die Konstruktion nicht die beste, denn sogar nach einer Reparatur bleiben die Dinger früher oder später wieder hängen- besonders nach der automatischen Nachstellung, weil der "Sprung" einfach zu groß ist.

Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder wieder Basteln oder so wie ich, indem ich ab und zu während das Fahrens die Handbremse leicht trete oder während des Ausrollens vor einer Ampel mit der Handbremse das Auto zum Stehen bringe. Keine Angst, der Abrieb ist mehr als gering, dafür bleibt die Bremse geschmeidig, schleift nicht und funktioniert beim TÜV tadellos.

Also heiß wird da bei mir nichts. Das war damals bevor Kolben bzw. Sättel, Scheiben, Beläge und auch Feststellbremse neu kamen. Danach war dann auch knapp ein Jahr Ruhe. Und ich habe gestern 700 km abgerissen bei 30 Grad da war alles gut wärmetechnisch. Nur das Geräusch war nach wie vor zu hören, wenn auch nach der Fahrt weniger. Manchmal ist es aber auch weg oder wird besser oder schlechter. Habe als kleinen Test auch schon mal drüber nachgedacht, einfach das Rädchen für die Handbremseinstellung so zu drehen dass die Bremse eigentlich gar nicht oder kaum noch packen dürfte. Dann ließe sich zumindest vermutlich ein Unterschied feststellen, falls es an der Handbremse liegt, ohne etwas zu demontieren. Bin aber eigentlich kein Freund von solchen Experimenten.

Am Rädchen drehen würe ich jedenfalls nicht, Du wirst dann mir einer ungleichmäßig ziehenden Feststellbremse rechnen müssen. Zudem werden auch in in Deinem Fall die Komponenten einfach nur festsitzen. Lösen kannst Du eigentlich nur wie oben beschrieben. Nicht oder nur selten genutzte Teile backen sich halt im Laufe der Zeit fest.

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Bei mir genauso. Eigentlich immer schon. Hab mich daran gewöhnt. Ist einfach ne besch. Konstruktion.
Bremse hinten komplett neu. Auch die Backen der Feststellbremse. War ne Zeit lang Ruhe aber fing nach ein paar Monaten wieder an.

Es ist so dass die backen der Feststellbremse mit einer Feder in einem dafür vorgesehenen Loch des Ankerbleches fixiert sind. Wenn dieses Loch durch Rost vergrößert wird findet die Feder keinen Halt mehr und die Bremsbacken der Feststellbremse stellen sich etwas schief. Das heißt nicht dass sie nicht mehr funktionieren. Sie sind nur nicht mehr korrekt in der Flucht. Dann entsteht das Schleifgeräusch. Es ist daher meines Erachtens nicht zwangsläufig so dass das Ankerblech an der Bremsscheibe schleift. Das gibt es natürlich auch, lässt sich aber durch zurück drücken des bleches in der Regel beheben. LG

Zitat:

@Hans4661 schrieb am 14. August 2022 um 17:43:53 Uhr:


Es ist so dass die backen der Feststellbremse mit einer Feder in einem dafür vorgesehenen Loch des Ankerbleches fixiert sind. Wenn dieses Loch durch Rost vergrößert wird findet die Feder keinen Halt mehr und die Bremsbacken der Feststellbremse stellen sich etwas schief. Das heißt nicht dass sie nicht mehr funktionieren. Sie sind nur nicht mehr korrekt in der Flucht. Dann entsteht das Schleifgeräusch. Es ist daher meines Erachtens nicht zwangsläufig so dass das Ankerblech an der Bremsscheibe schleift. Das gibt es natürlich auch, lässt sich aber durch zurück drücken des bleches in der Regel beheben. LG

Ist an unserem so verrostet, dass die feststellbremse nicht mehr funktioniert… daher müssen ankerbleche neu…

also ich habe jetzt auch mal den Wagenheber bemüht und festgestellt, dass das Geräusch sicher bei mir hinten links ist. Beim Drehen an der Felge hört man, dass es nur an einer oder maximal 2 Stellen der Umdrehung diese Geräusche macht. mit etwas Druck auf dem Ankerblech durch Dagegen drücken kann man das Geräusch auch verändern. (mal leiser, mal wieder stärker. Ich kann mir sogar vorstellen, dass da ggf. Lacksplitter bzw. Roststücke vom Ankerblech einfah nur irgendwo dazwischen festsitzen oder ähnliches. Da leider für das doofe Blech wirklich alles bis Radlager raus muss, macht es vermutlich am meisten Sinn, Radlager, Ankerblech und auch Handbremsteile (je nach Zustand) mal zusammen zu erneuern. Ist mir eigentlich fast zu doof, da so viel in Arbeitskosten für solche stumpfen Teile wie ein Ankerblech zu investieren, aber dieses Geräusch ist absolut peinlich und vor allem nervig, wenn es mal lauter ist. Muss dann wohl zeitnah mal sein..

Zitat:

@FLaiReezZ schrieb am 17. Aug. 2022 um 18:15:21 Uhr:


Da leider für das doofe Blech wirklich alles bis Radlager raus muss, macht es vermutlich am meisten Sinn, Radlager, Ankerblech und auch Handbremsteile (je nach Zustand) mal zusammen zu erneuern.

Vergesse nicht gleichzeitig die ABS Ringe dabei zu erneuern .

Logisch, dass sich das Geräusch bei Druck auf das Ankerblech verändert. Schließlich ist dort die Mechanik der Feststellbremse aufgehängt.

Das mit dem vergrößerten Loch durch Rost und der Feder ohne Halt ist natürlich eine lustige Geschichte, aber wohl eher als Scherz gemeint. Denn demnach wäre die Feststellbremse schon längst außer Betrieb.

Das "Schrauber" gerne zu großräumigen Reparaturen rät, ist ja nicht neu, dürfte aber hier etwas zu überdimensioniert erscheinen.

Wenn sich das Geräusch durch "Abbremsen" der Beläge nicht lindern lässt, soll dem TE eine Werkstatt die Bremse um ein Zähnchen lockern- jedoch nur so weit, dass sie noch ihren vorgesehenen Zweck erfüllt. Das Schleifen wird sich dann nach einiger Zeit jedoch wieder einstellen. Nämlich dann, wenn die automatische Nachstellung greift.

Zitat:

@Harig58 schrieb am 17. Aug. 2022 um 19:57:58 Uhr:


Logisch, dass sich das Geräusch bei Druck auf das Ankerblech verändert. Schließlich ist dort die Mechanik der Feststellbremse aufgehängt.

Das mit dem vergrößerten Loch durch Rost und der Feder ohne Halt ist natürlich eine lustige Geschichte, aber wohl eher als Scherz gemeint. Denn demnach wäre die Feststellbremse schon längst außer Betrieb.

Zwischen Aluminiumachsschenkel und Metallankerblech kommt es zur galvanischen Korrosion, welche das Ankerblech anhebt .Dieses Aluminiumoxid hat mehrere Millimeter Schichtstärke und muss abgefräst werden.Darum geht es hier.Das so verformte Ankerblech drückt anschließend gegen die Bremsscheibe und/oder verändert den Brembackensitz. Daher die Geräuschentwicklung.
Die vergammelten hinteren Ankerbleche sind ,nach einem Jahrzehnt und mehr ,auch austauschwürdig,falls man das Fahrzeug längerfristig tüvkomform nutzen möchte.Ferner sind die ABS Ringe ebenfalls 100%ig verrottet.

Deshalb gleich alles austauschen ,um nicht nochmals wieder dran arbeiten zu müssen.

Ich habe an meinen S204 folgendes ,jeweils hinten rechts und links ,ausgetauscht: Radlager,Ankerblech,Feder,Federauflagen,Achsschenkelbuchse,Bremsbacken,Bremsscheibe,Bremsklötze,ABS Ring. Die gesamten Materialkosten schätze ich auf ca.200 Euro pro Fahrzeug, also lächerlich wenig.
Selbstständig sind keine MB Orginalteile verbaut worden.

Harig 58 hat die Thematik nicht ganz durchstiegen. Ich schreibe hier keine lustigen Geschichten sondern Erfahrungen die ich höchstpersönlich gemacht habe. Da sich die Technik der Feststellbremse seit Jahren nicht geändert hat übrigens nicht nur mit dem W204. LG

@hans4661
Was bei einer losgerosteten Feder passiert, habe ich schon erkläutert: Im Ergebnis funktioniert die Feststellbremse nicht und ein "Dauerschleifen" würde sich einstellen. Abgesehen davon würde man ein derart verrostetes Ankerblech sofort erkennen und auch beim "Drück- oder Biegeversuch" das Teil wahrscheinlich schon zerbröseln. Das alles ist aber beim TE ja nicht gegeben. Insofern ist Deine Diagnose nicht so richtig stimmig.

Nachtrag: Dass die Festellbremse erst vor einem Jahr beim Freundlichen erneuert wurde, ist Dir wahrscheinlich auch entgangen.

@Schrauber1221
Auch Du hast wohl übersehen, dass die Festellbremse erst vor einem Jahr beim Freundlichen erneuert wurde. Du darfst mit Sicherheit davon ausgehen, dass hier fachmännisch gearbeitet wurde und ein wie von Dir beschriebenes Ankerblech getauscht worden wäre.

Der Tipp, am besten gleich alles tauschen, ist für Bastler und Schrauber vielleicht noch interessant. Aber Ottonormalverbraucher wird wohl kaum eine gute vierstellige Summe investieren und funktionierende Teile vorsorglich einfach mal tauschen- und alles nur wegen eines schleifenden Bremsbelags, was man mit wenigen Handgriffen locker richten kann.

Zitat:

@Harig58 schrieb am 18. August 2022 um 13:44:50 Uhr:


@Schrauber1221
Auch Du hast wohl übersehen, dass die Festellbremse erst vor einem Jahr beim Freundlichen erneuert wurde. Du darfst mit Sicherheit davon ausgehen, dass hier fachmännisch gearbeitet wurde und ein wie von Dir beschriebenes Ankerblech getauscht worden wäre.

Du vermutest hypothetisch ,dass Ankerbleche getauscht worden sind und benutzt diese Annahme als Tatsache Schlussfolgerungen als Ratschläge zu äußern. Die Logik sagt aber, wenn diese getauscht worden wären,gäbe es keinen Defekt. Hast du überhaupt wenigstens einmal die hinteren Ankerbleche beim 204 gewechselt?

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