Dacia soll in den nächsten Jahren 30% teurer werden
Hi,
habe gerade ein Interview mit dem neuen Renault Chef Luca de Meo gelesen. Er möchte den Konzern umbauen und Renault verstärkt in der Mittelklasse positionieren. Dafür sollen auch Marktanteile im Kleinwagen Sektor aufgegeben werden (Clio, Zoe)
Dacia und Lada sollen stärker zusammen Arbeite, Kosten weiter reduzieren aber gleichzeitig sollen die Preise für Dacia in den nächsten 4 Jahren um rund 30% steigen.
Ich kann mir das eigentlich nur Vorstellen wenn Dacia gleichzeitig die null Rabatt Politik etwas aufweicht, möglicherweise werden auch die ganz billigen Basismodelle getrichen, da dürfte die Gewinnspanne am niedrigsten sein.
Gruß Tobias
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Zitat:
@gtspecial schrieb am 19. Januar 2021 um 09:52:06 Uhr:
und auf Dacia bezogen:Auch das Leben in Rumänien und Marokko wird teurer und da ist es legitim, dass die Arbeiter in den (Vorzeige-) Industrien mehr Geld verdienen. Die Werker in Wolfsburg verdienen auch sehr gut, viele normale Industriearbeiter träumen von diesen Löhnen und Gehältern.
Die Verteuerung der Autos steht in keinem Verhältnis zu den Preis- oder Lohnsteigerungen in Rumänien oder Marokko.
Es war ein Beispiel.
Alleine der neue CO2 Grenzwert für den Flottenverbrauch in der EU wird Folgen haben. Ich hatte geschrieben, was der Kadjar an CO2 Strafsteuer* in der Schweiz kostet. Bis 2019 kostete es NULL CHF!
Ähnlich geht es auch Dacia, es muss technisch etwas passieren, damit das zumindest auf dem Papier (oder auf der WLTP Prüffahrt) weniger wird. Zukünftig wird das, so die Forderung der EU, auch noch Realtime in den Autos erfasst und u.U. weitergegeben.
Der CO2 Zertifikatehandel soll von 25 Euro pro Tonne auf 250 Euro pro Tonne in 10 Jahren steigen - usw.
Da kriegst Du dann vielleicht ein Kontingent und je sparsamer Du fährst, desto weiter kommst Du pro Monat. Den E-Mobilen wird der Saft abgestellt, da die neuen Zähler ja "Smart" sind (das wollen die Erzeuger ja genehmigt bekommen).
Zeitgleich steigen Frachtraten, weil Schiffe verschrottet werden, um die Preise zu stabilisieren. Selbst Kreuzfahrtschiffe werden verschrottet, nur damit die Preise nach der Pandemie konstant bleiben.
All das wird Folgen haben, wir stehen gerade erst am Anfang.
----
*für den privaten Importeur, der Generalimporteuer subventioniert quer - teurer wird es trotzdem
Zitat:
@gtspecial schrieb am 19. Januar 2021 um 09:52:06 Uhr:
Zitat:
@urspeter schrieb am 18. Januar 2021 um 23:30:54 Uhr:
Deshalb wird man sich mittelfristig gerne mit den Margen von Dacia über Wasser halten lassen. Man müsste ganz bescheuert sein, über starke Preiserhöhungen diesen Geldhahn zu schliessen.Nicht wenn man einfach die Preise beider Marken anhebt, dann bleibt die Differenz gleich und der Renault Konzern hat trotzdem mehr verdient.
Nicht vergessen: Es gibt ja noch andere konurrenzierende Marken.
Zitat:
@gtspecial schrieb am 19. Januar 2021 um 09:52:06 Uhr:
Zitat:
@urspeter schrieb am 18. Januar 2021 um 23:30:54 Uhr:
Deshalb wird man sich mittelfristig gerne mit den Margen von Dacia über Wasser halten lassen. Man müsste ganz bescheuert sein, über starke Preiserhöhungen diesen Geldhahn zu schliessen.Nicht wenn man einfach die Preise beider Marken anhebt, dann bleibt die Differenz gleich und der Renault Konzern hat trotzdem mehr verdient.
Der Kadjar kostete neu als "Life" im März 2020 bei Renault in der Schweiz 16.400 CHF, nach Abzug aller Rabatte. Aktuell kostet er als "Zen" (ist genau das Gleiche) 24.200 CHF. Der Listenpreis ging von 22.400 CHF auf 29.200 CHF (jeweil die Basis, TCE 140 GPF).
Sorry, habe ich was verpasst.
Auch in Europa ist er teurer geworden, allerdings stehen noch viele Tageszulassungen rum, so dass sich ein EU - Privat Import lohnt, wenn der Wagen älter als 6 Monate + 1 Tag alt ist und ein paar KM drauf hat. Die CO2 Importstrafsteuer kostet sonst bei einem Neuen 4500 CHF.
....
Was ich in diesem Satz am Anfang geschrieben habe, ist auf Dacia bezogen.
Zitat:
@gtspecial schrieb am 19. Januar 2021 um 09:52:06 Uhr:
......und auf Dacia bezogen:
Auch das Leben in Rumänien und Marokko wird teurer und da ist es legitim, dass die Arbeiter in den (Vorzeige-) Industrien mehr Geld verdienen. Die Werker in Wolfsburg verdienen auch sehr gut, viele normale Industriearbeiter träumen von diesen Löhnen und Gehältern.
Was du schreibst trift schon zu. Aber momentan ist die Salärhöhe der Mitrabeiter in der Dacia Produktion immer noch nur rund 1/4 verglichen mit derjengen von Renault.
Zitat:
@urspeter schrieb am 19. Januar 2021 um 12:11:30 Uhr:
Was du schreibst trift schon zu. Aber momentan ist die Salärhöhe der Mitrabeiter in der Dacia Produktion immer noch nur rund 1/4 verglichen mit derjengen von Renault.
Wir wollen aber nicht die Lebenshaltungskosten in den Ländern vergessen.
z.B. die Wohneigentumsquote:
Rumänien: ca. 96%
Frankreich: ca. 65%
Deutschland: ca: 51%
Schweiz: ca. 42 %
(wobei ich eigentlich dachte, dass nur 20% der Schweizer Eigentümer sind)
Quelle:
https://de.statista.com/.../
Bei den Lebensmittelpreise nimmt Frankreich den absoluten Spitzenplatz ein, Rumänien dagegen ist noch wirklich günstig. Krankenkassenprämien sehen ähnlich aus. Das Renteneinttrittsalter in Frankreich ist ziemlich niedrig, die Mieten dafür teuer usw.
Eine Betrachtung die sich nur auf den Verdienst beschränkt ist nicht wirklich objektiv.
Ein befreundeter Rumäne hat seine Heimat verlassen um in Deutschland sein Glück zu versuchen. Mit den letzten Mietpreissteigerungen wurde es knapp und die befristeten Arbeitsverträge als Busfahrer (angeblich ja Mangelware) helfen da auch nicht weiter. Das strapaziert jeden, so konnte es nicht weitergehen. Jetzt fährt er für die BLT und ist zufrieden, auch weil er als Arbeitnehmer geschätzt wird, denn Busfahrer sind auch in der Schweiz Mangelware.
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Zitat:
@urspeter schrieb am 19. Januar 2021 um 12:11:30 Uhr:
Nicht vergessen: Es gibt ja noch andere konurrenzierende Marken.
Die machen alle mit, einen zerstörischen Preiskampf gibt es maximal auf dem Papier.
Golf 7 SwissLine: 17.900 CHF (in den letzten Monaten)
Golf 8 Value: 21.600 CHF (Einführungsnettopreis)
Da wenig mehr an Ausstattung ist diesen Aufpreis nicht wert.
Ergebnis (auch coronabedingt) - 35+ % im Vergleich zum Vorjahr.
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Aber zurück zu Dacia. Deren Erfolg wird, da bin ich fest überzeugt weitergehen.
Nicht nur durch den Preis und die veränderten Rahmenbedingungen, die viele Käufer zum Taschenrechner greifen lassen - nein das Produkt wird stetig besser.
"What Car" hat z.B. den neuen Sandero gerade zum Car of the year in GB gemacht: 😉
https://www.youtube.com/watch?v=ckyHOc2BquQ
Zitat:
@Reinhardma schrieb am 17. Januar 2021 um 16:01:58 Uhr:
Und nicht zu vergessen: Heute lächeln wir noch über die "Blechkisten" aus
China , das haben wir vor 50 Jahren auch bei den Japanern getan.
Die "Blechkisten" sind schon längst Vergangenheit:
The BYD Han in Germany
https://www.youtube.com/watch?v=wXV4rPaw7bc
Zitat:
@gtspecial schrieb am 19. Januar 2021 um 13:11:26 Uhr:
Zitat:
@urspeter schrieb am 19. Januar 2021 um 12:11:30 Uhr:
Was du schreibst trift schon zu. Aber momentan ist die Salärhöhe der Mitrabeiter in der Dacia Produktion immer noch nur rund 1/4 verglichen mit derjengen von Renault.Wir wollen aber nicht die Lebenshaltungskosten in den Ländern vergessen.
....
Eine Betrachtung die sich nur auf den Verdienst beschränkt ist nicht wirklich objektiv.
.....
Für die Gewinnmargen von Dacia sind einzig die realen Kosten und Erträge relevant.
Für den strategischen Entscheid, dass Werk in Pitesti von Deawoo zu übernehmen spielte aber nicht nur das Lohnniveau eine Rolle. Die gleichen Überlegungen führten auch zur Investition in Tanger (Marokko). Ich gehe auch davon aus, dass die Streikbereitschaft* der Mitarbeiter abnimmt, wenn sie, mit Ihrem Verdienst, ein angenehmes Leben führen können.
All dies führte zu den jetzigen Margen und diese, auch vor dem Hintergrund des erwarteten Flottenverbrauchs zu halten, wird zu Anpassungen führen müssen.
Technisch im Fahrzeug, Fertigungstechnisch durch etwaige Automatisierungen und eben auch durch Preisanpassungen und/oder einer weiteren Anpassung der Modellpalette.
Dann kann ein Dacia auch in Zukunft ein preiswertes Auto bleiben und nicht zu qualitativ billigem Ramsch verkommen.
*Die CGT hat in Pitesti ja gestreikt und auch bei Skoda in Mladá Boleslav wurde schon für Lohnanpassungen gestreikt, da die Löhne nicht mit den Lebenshaltungskosten Schritt halten. Ausgewogenheit ist hierbei das Stichwort und nicht unbedingt der konzerninterne Vergleich mit Renault oder Volkswagen.
Im Jahr 2022 will Rumänien den Euro einführen - auch das wird sich, n.E.m., in steigenden Produktionskosten äussern.
Zitat:
@gtspecial schrieb am 19. Januar 2021 um 11:22:16 Uhr:
Ähnlich geht es auch Dacia, es muss technisch etwas passieren, ...
Völlig richtig. Hier kurz ein paar Zahlen für Dacia in DE für 2020:
- CO2 Verbrauch: 144,6g CO2
- "Euro 6d" Quote: 1,3%
Quelle: kba.de
"Euro 6d" Quote = deckt mehrere Schadstoffklassen ab (Euro 6d, Euro 6d-ISC und Euro 6d-ISC-FCM)
gleich 30 Prozent teurer...das wäre viel,dann würde z.B. ein Sandero ja um die 20000 Euro und mehr kosten,ich fürchte dann werden aber nicht mehr viele gekauft
Diese Art von Informationspolitik kann aber auch den Umsatz der derzeitig lieferbaren Fahrzeuge ankurbeln. Wenn bei einigen die Torschlusspanik einsetzt.
Und irgendwann stellt sich heraus, dass das ganze nur ein Gerücht war.
Ich weiß nicht recht..... die Ankündigung seine Produckte 30% zu verteuern, erscheint doch merkwürdig.
Hat der Typ das wirklich so gesagt? Oder wird das so ausgelegt.
Mit Lada glaube ich ebenso wenig. Lada hat sich doch gerade erst aus dem westeuropäischen Markt zurück gezogen... und nun von vorn?
Welche Akzeptanz soll denn Lada entwickeln, wenn man bereits mit Dacia ein Imageproblem hatte?
Alle Gespenster; meiner Auffassung nach.
Ich denke mal, dass die neuen technischen Vorschriften der EU schon ihren Beitrag zu Preiserhöhungen leisten.
Die EU-Staaten haben endgültig für verpflichtende Assistenzsysteme gestimmt: Ab 2022 müssen in der EU alle Neuwagen unter anderem mit Notbrems- und Spurhalteassistenten ausgestattet sein. Außerdem wird eine Vorrichtung zum Anschluss einer Alkohol-Wegfahrsperre verpflichtend.