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CTR - wie richtig einfahren?

Themenstarteram 19. Januar 2005 um 11:16

Hallo

Eigentlich ist das "Einfahren" heutiger Motoren doch nicht mehr nötig oder? Lassen die die Motoren nicht schon im Werk mal eine Weile laufen?

Mal abgesehen von den Bremsen und Reifen etc.

Wie soll man sich gerade bei einem Triebwerk wie das des CTR denn am Besten verhalten? Ölwechsel nach 1000 km - ja oder auf keinen Fall?

Wie seid ihr denn eure Wagen eingefahren?

das raten die Experten:

http://www.autoscout24.de/.../mz_nl_news-technik_14_2004_neuwagen.asp

 

Gruß

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23 Antworten

Der Grund warum man Motoren nach wie vor „einfahren“ sollte ist, dass ein am Fließband produzierter Motor von einem optimal gemachten immer noch weit entfernt ist.

Ein perfekt gemachter (bzw. ein perfekt überholter) Motor wäre nach ca. 20 min. mit erhöhtem Leerlauf komplett eingefahren. Nur gibt es so etwas ab Werk leider so gut wie gar nicht.

Für den Aufbau eines haltbaren Sportmotors mit sehr geringen Lager- und Kolbenlaufspielen (welcher nach einer halben Stunde eingefahren ist) ist gutes Werkzeug und viel handwerkliches Geschik erforderlich. Am Fließband in der Großserienfertigung ist so etwas allerdings nicht möglich.

Beim Vermessen der - auch neuen - Motoren (vor einer größeren Leistungssteigerung), wundere ich mich allerdings manchmal, dass diese überhaupt laufen. Vor allem, da die Hersteller behaupten, dass die Fertigung immer besser würde. Diese hat sich zwar im Laufe der letzten 20 Jahre im Bereich einiger Bauteile (hauptsächlich im Bereich der Kolben) gebessert. Aber einen Großserien-Motor welchen man hierfür nicht „nacharbeiten“ muß, findet man praktisch gar nicht.

Dabei kann man gar nicht sagen, daß dieser oder jener Hersteller, bzw. Motor eines Herstellers besser oder schlechter wäre, da es auch beim gleichen Motortyp eines Herstellers deutliche Schwankungen gibt.

Von einer meßbaren Unwucht mal abgesehen stimmt oft die gesamte Geometrie des Motors nicht genau, was vom Hersteller durch entsprechend große Lagerspiele ausgeglichen werden muß (eine Unwucht des Kurbeltriebes bleibt allerdings auch nach dem Einlaufprozeß vorhanden und macht sich durch Vibrationen und Brummgeräusche bemerkbar). Auch ist es keineswegs selten, dass schon die äußerst wichtigen Hauptlager der Kurbelwelle nicht exakt in einer Flucht liegen. In der Großserienfertigung wird das dann ebenfalls durch ein entsprechend hohes Lagerspiel ausgeglichen.

Ein Motor, wo zumindest der Kurbeltrieb gut gemacht ist, braucht z. B. keine Ausgleichswellen, damit dieser nicht vibriert und brummt. Die Hersteller bekommen dies in der Großserienproduktion aber nicht hin, weshalb sie lieber solche "Ausgleichswellen" einbauen.

Beim Kolbenlaufspiel wäre z. B. ein Wert von max. fünf Hundertstel ideal. Allerdings reicht die bloße Handkraft aus, um z. B. eine stabil wirkende Laufbuchse um bis zu fünf Hundertstel zu verformen. Der Kolbenklemmer wäre absehbar. Deshalb werden Sie einen Großserienmotor mit einem solchen Wert kaum finden.

Ein weiteres Problem ist die nicht optimale oder ganz fehlende Honung der Zylinderlauffläche. Betrachtet man die Oberfläche eines frisch gebohrten Zylinders, so sind deutlich die feinen Spuren des Schneidewerkzeugs zu erkennen. Außerdem hinterläßt die Bohrspindel zwangsläufig eine schraubenförmige Bahn. Durch die mikroskopisch stark ausgeformten „Berge“ und „Täler“ ist zwar eine Ölhaftung sicher gestellt, die Kolbenringe müssen aber die Spitzen der Oberfläche abtragen, was hinlänglich als Einlaufen bezeichnet wird.

Durch ein nur wenige Augenblicke dauerndes „Honen“ wird eine „Plateaufläche“ geschaffen. Die Täler für das Öl sind danach noch vorhanden, der Kolbenring gleitet nun aber auf einer wesentlich glatteren Fläche, weil die Spitzen abgetragen wurden. Das Plateaufinish sollte etwa 70 - 80 % der Fläche betragen. D. h., 70 - 80 % der Fläche tragen den Kolbenring und 20 - 30 % stellen die Ölhaftung sicher.

Außerdem kann durch einfaches Auf- und Abbewegen ein Kreuzschliff erzeugt werden. Das ist wichtig, um bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens das Öl seitwärts in beide Richtungen zu verteilen. Der Winkel des Kreuzschliffs sollte etwa 20 Grad zur Horizontalen betragen und möglichst gleichmäßig verlaufen, da sonst die Kolbenringe zum Rotieren neigen.

Bei einer so bearbeiteten Lauffläche hat sich der Einlaufprozess praktisch erledigt. Um so erstaunlicher ist allerdings, daß dieser recht einfache und nicht sehr zeitaufwendige Schritt heute immer noch nicht bei allen Motoren gemacht wird.

Da der Käufer eines Neuwagens seinen Motor normalerweise vorher nicht vermessen hat, und deshalb nicht weiß wie gut oder schlecht dieser gemacht wurde, sollte man sicherheitshalber davon ausgehen, das dieser nicht optimal ist. Deshalb sollte man ihn auch behutsam einfahren. Denn, falls dies nicht erforderlich gewesen wäre, so hat es aber auch nichts geschadet.

Worauf kommt es beim Einfahren nun wirklich an? Eben darauf, dass alle im Motor vorhandenen (nicht perfekt bearbeiteten) Reibpartner sich aneinander „gewöhnen“. Vor allem die Kolbenringe an die nicht oder schlecht gehonte Zylinderlauffläche und die (relativ großen) Lagerspiele sich aneinander.

Am schonendsten erfolgt dies eben, wenn man anfangs (ca. 1.500 km) alles vermeidet, was den Motor unnötig belastet. Sehr niedrige Drehzahlen mit viel Gas sind für den Motor genauso „unangenehm“ wie sehr hohe Drehzahlen. Optimal ist es deshalb, mit wenig Gas nicht recht spät hoch (max. 2/3 der Maximaldrehzahl) und nicht zu spät runter zu schalten (nicht unter 2.000 Umdrehungen fahren bzw. wenn, dann nur mit wenig Gas). Auch sollte man nicht dauernd monoton dahinfahren, sondern innerhalb der genannten Drehzahlbereiche mit wechselnder Drehzahl und Last (kein Vollgas) fahren.

Wenn man diese Dinge berücksichtigt, erhält man dafür einen Motor (auch wenn dieser nicht optimal gemacht wurde), der vergleichsweise gut läuft, lange hält und wenig Sprit und Öl verbraucht.

am 19. Januar 2005 um 18:28

Es gibt da so eine Seite von nem Type namens Motorman oder so, war glaubs auch mal hier auf dem Forum, hab Sie leider nicht mehr gefunden.

 

Der hat das Einfahren von dutzenden Machinen (Motorräder) anhand des Kolbens und des Laufbilds auf dem Zylinder untersucht.

Der sagt, dass das Anpassen der Kolbenringe auf den Zylinder das wichtigste überhaupt sei.

Dieses könne aber nur korrekt geschehen (eben einlaufen der Kolbenringe und nicht nur des Zylinders) wenn genügend Druck im Brennraum entsteht (der dann die Kolbenringe an die Zylinderwände presst)

Seine Devise war, in den ersten 20km den Motor ziemlich zu treten (mit dem besprochenen Abbremsen, um Öl und Späne abzusaugen) und dann gleich Ölwechsel zu machen (wegen dem Abrieb)

 

Ziemlich kontrovers....

edit:

er führte die Herstellerangaben von wegen 1000km einfahren darauf zurück, dass man sich zuerst an das Fahrzeug gewöhnen sollte, bevor man es hart fährt, wegen des Unfallrisikos. Und das funktioniert natürlich am besten, wenn man glaubt, sonst was kaputtzumachen ;)

Naja das hat andere Gründe, zum Einfahren nimmt man mineralisches Öl, da synthetische zu gut ist und dadurch es zu keinem Abrieb kommt.

Wie ich schon sagte, warmfahren und dann Vollgas, entweder Sau schnell oder Garantiefall ;-)

Also ich bin die ersten 1000 KM wirklich sehr mellow gefahren, nie über 4000 Touren und über 3000 auch nur nach mindestens 10 bis 15 KM Fahrstrecke je nach Temperatur.

Und wenn man den Ölverbrauch als Masßstab heranzieht hab ich wohl alles richtig gemacht, ich hab bislang auf 22000 KM noch nicht mal einen Liter Öl extra nachleeren müssen und ich halt mich sehr gern (nach ausgiebigem warmfahren, bis 3000 Touren, das Gaspedal wenig durchtreten, 10 bis 15 KM) im Vtec-Bereich auf.

Ich kann mir nicht vorstellen dass das Einfahren vernachlässigt werden kann, das sind schließlich alles Großserienmotoren bei denen die Toleranzen wohl schon erheblich ausfallen können und wenn man dann dem Motor nicht die Chance gibt das überschüssige Metall im Motor durch vorsichtiges Einfahren sprich aufeinanderreiben lassen der Metallteile wieder loszuwerden (natürlich im Milligrammbereich) führt ein zu ruppiges Einfahren zu erhöhtem Ölverbrauch und geringerer Leistung.

Das Gerücht hält sich aber immer noch hartnäckig dass Honda alle CTR Motoren auf eine Wirbelstrombremse schnallt und ein oder zwei Stunden lang einlaufen läßt.

Ob das jetzt heißt dass Honda uns das Einfahren nicht zutraut oder Honda möglichst vielen CTR Motoren durch das korrekte Einfahren die volle Leistung entlocken will...who knows and cares...

Hauptsache der Motor hält und das kann man ja wirklich sagen, auch wenn der CTR seine kleinen Macken hat hab ich so gut wie noch nie von Motorschäden gehört...

Fazit:

Mach die ersten 1000 bis 1500 KM langsam, IMMER ordentlich warm fahren und Du wirst lange an Deinem CTR Spass haben.

@Haribo0815

Sehr richtig was du da schreibst. Ich merke schon, noch ein Messtechniker an Bord! :D

Wo arbeitest du, wenn ich fragen darf? Ich habe nämlich bis anfang letzten Jahres 5 Jahre als Messtechniker gearbeitet...

Kein Messtechniker, Rest gerne per PN ;-))

damn, dann aber nich weit weg davon... :)

Zitat:

Original geschrieben von CTR-storm

Es gibt da so eine Seite von nem Type namens Motorman oder so, war glaubs auch mal hier auf dem Forum, hab Sie leider nicht mehr gefunden.

Da hast´et http://www.motor-talk.de/t464510/f228/s/thread.html

Zitat:

Original geschrieben von othello

damn, dann aber nich weit weg davon... :)

Ganz weit weg von sowas ;-)

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