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Bremsleitung flicken

Themenstarteram 18. Januar 2021 um 14:16

Hallo,

ich wechsel gerade die Achse an meinem A3 8P und dabei ist mir aufgefallen, dass Teilstücke der beiden Bremsleitungen die nach vorne gehen, rostig sind.

Diese Stelle würde ich gerne Flicken. Soll heißen ich forme diese Stelle mit neuer Bremsleitung nach, bördel diese und setz Die mit Verbindern wieder ein.

Ich stell mir nur die Frage, wie halt ich in der Zwischenzeit die Bremsflüssigkeit davon ab, aus dem abgetrennten Rohrende zu laufen?

Ich will verhindern, dass ich das Bördelgerät total besudel oder die ABS-Einheit leer läuft.

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62 Antworten

Zitat:

@GD_Fahrer schrieb am 20. Januar 2021 um 13:28:00 Uhr:

 

Nach einem Jahr kann man da sicher nichts mehr lesen....

Genau das ist ja Teil des Problems:

Ich will die Arbeit des Kollegen C. und seiner Mitstreiter keinesfalls schlecht reden und auch die technische Eignung von (diesen) KuNiFer-Bremsleitungen nicht anzweifeln.

Für die Praxis ergeben sich aber einige Schwierigkeiten:

Wenn man die ABE mal richtig liest sieht man, dass eine Änderungsabnahme gefordert wird. Denn es werden in der ABE ein paar zusätzliche Anforderungen gestellt, die auch eingehalten werden müssen. Das wird bei der Änderungsabnahme überprüft. Dabei ergibt sich dann das Problem, dass selbst bei der fabrikneuen Leitung die Kennzeichnung im eingebauten Zustand kaum noch lesbar ist. Potentiell hat man hinterher bei jeder folgenden HU das Problem, dass der Prüfer die auf dem Nachweis der Änderungsabnahme aufgeführte Kennzeichnung auf der Leitung vielleicht nicht findet oder nicht mehr lesen kann.

Insofern würde ich also nicht unbedingt zum Verbau dieser Leitung raten, denn neben den zusätzlichen Kosten hat man potentiell auch zusätzliche Diskussionen, sowohl bei der Abnahme wie auch später bei jeder HU.

Zitat:

https://www.ebay.de/.../202238046122?...

Das sind aber keine Schneidringe ??

Doch, natürlich!

Faustformel für Laien:

"Bremsleitungsverbinder ohne zu bördeln" sind immer unzulässig. Punkt.

Erkennungsmerkmal: Überwurfmuttern auf der Leitung (der Verbinder in der Mitte hat Außengewinde) sind Schneidringverbinder, Überwurfschrauben auf der Leitung (der Verbinder in der Mitte hat Innengewinde) sind für gebördelte Verbindungen.

(Achtung: es gibt in der Erstausrüstung teilweise unsymmetrische Verbinder. Die sind natürlich zulässig, auch wenn sie so aussehen, als ob sie auf einer Seite eine Schneidringverbindung hätten...)

am 20. Januar 2021 um 18:23

...hier mal ein Beispiel... 20x Verschraubung Bördel E + 10x Verbinder f. Bremsleitung 4,75 mm M10x1 D + ODD bzw. siehe auch Bilder... die hab ich damals verbaut...

Zitat:

Zitat:

@hk_do schrieb am 20. Januar 2021 um 19:12:25 Uhr:

 

Das sind aber keine Schneidringe ??

Doch, natürlich!

Da bin ich völlig anderer Ansicht!

Hier ist es sehr gut dargestellt:

https://www.ikz.de/ikz-praxis-archiv/p0305/bilder/1001.gif

Zitat:

@hk_do schrieb am 20. Januar 2021 um 19:12:25 Uhr:

Zitat:

@GD_Fahrer schrieb am 20. Januar 2021 um 13:28:00 Uhr:

 

Nach einem Jahr kann man da sicher nichts mehr lesen....

Genau das ist ja Teil des Problems:

Eine Möglichkeit wäre einen Bereich der Leitung mit durchsichtigen Schrumpfschlauch zu uberziehen.

Ich finde, dass eigentlich doch gar kein Bedarf zu den Kupferleitungen besteht. So schwierig ist das Gestalten mit dem 4,75er Bremsrohr auch nicht. An meinem Trecker sind 6 mm Leitungen verbaut und diese bekommt man auch noch in der Hand gebogen.

Zitat:

@Golfschlosser schrieb am 21. Januar 2021 um 07:39:43 Uhr:

Ich finde, dass eigentlich doch gar kein Bedarf zu den Kupferleitungen besteht.

Die rosten halt nicht mehr weg.

Gruß Metalhead

Zitat:

@gast356 schrieb am 20. Januar 2021 um 09:44:30 Uhr:

Allerdings hatte ich bedenken... sollten die Ermittlungen bei einem Unfall in Richtung "Versagen der Bremsanlage" etc. laufen, dann kannste damit rechnen, dass ein Sachverständiger das Ding auseinander nimmt... deshalb hab ich die üblichen 4,75mm Stahlleitungen, wie sie auch in originale verbaut waren genommen.

Und bei diesen Verbindern ist das mit Sicherheit ähnlich... die meisten Prüfer popeln da nicht dran rum, machen die Augen zu und kleiben die Plakette. Aber wehe es kommt zu Unfallermittlungen und ein Sachverständiger holt so eine nicht zugelassene Verbindung aus der Bremslanlage raus...

Und auch dann muss noch diese Verbindung ursächlich für den Unfall sein...

am 22. Januar 2021 um 12:19

Zitat:

@the_WarLord schrieb am 22. Januar 2021 um 12:13:50 Uhr:

...

Und auch dann muss noch diese Verbindung ursächlich für den Unfall sein...

Richtig, und wenn ich mir das von @Golfschlosser verlinkte Bild mit Schnittdarstellungen solcher Verbinder -ohne Bördelung- aus technischer Sicht so ansehe, dann hätte ich nicht nur beim Einbau Bauchweh, sondern würde die Chance, dass sich so eine Verbindung löst, dass ein Bremsleitungsrohr aus einem Verbinder rutscht und damit zu einer Unfallursache wird mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit einschätzen.

Dabei wäre mir aus technischer Sicht ein Schneidring, der sich ins Material des Bremsleitungsrohres drückt und damit das Rohr zumindet bis zu einem gewissen Grad im Verbinder fixiert noch am angenehmsten... ist aber insgesamt gegenüber einer gebördelten Verbindung auch Mist.

Zitat:

@Golfschlosser schrieb am 20. Januar 2021 um 21:17:40 Uhr:

...

Hier ist es sehr gut dargestellt:

https://www.ikz.de/ikz-praxis-archiv/p0305/bilder/1001.gif

Zitat:

 

Und auch dann muss noch diese Verbindung ursächlich für den Unfall sein...

Bist du dir sicher? Bei größeren Veränderungen, die eine ABE bräuchten, aber keine haben, kommt es durchaus vor, dass durch die fehlende Eintragung des einzelnen Teils, die Betriebserlaubnis des gesamten Fahrzeugs offiziel erlischt. Und damit soll angeblich mindestens eine Teilschuld drin sein, wegen Teilnahme am Straßenverkehr mit einem Fzg ohne gültige Betriebserlaubnis. Ganz zu schweigen davon, was die Versicherung dann noch dazu zu sagen hat.

Die exakte Rechtslage kenne ich nicht genau, aber die Tendenz sollte schon passen.

am 22. Januar 2021 um 12:58

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 21. Januar 2021 um 09:33:39 Uhr:

Zitat:

@Golfschlosser schrieb am 21. Januar 2021 um 07:39:43 Uhr:

Ich finde, dass eigentlich doch gar kein Bedarf zu den Kupferleitungen besteht.

Die rosten halt nicht mehr weg.

Gruß Metalhead

...und sind angeblich leichter zu verarbeiten / biegen... das hab ich damals öfter mal gehört bevor ich mich für die üblichen original auch verbauten Stahlleitungen entschieden hab.

Wobei man die Stahlleitungen durchaus auch vernünftig biegen kann... ich hab z.B. ausm Stecknußkasten ne Verlängerung in den Schraubstock eingespannt, die für den Biegeradius passende Nuß draufgesteckt und die Leitung drumrum gebogen.

Die Biegeradien sollten halt passend und nie zu klein sein um die Leitung / das Rohr nicht zu quetschen.

Zitat:

@gast356 schrieb am 22. Januar 2021 um 13:58:42 Uhr:

Wobei man die Stahlleitungen durchaus auch vernünftig biegen kann... ich hab z.B. ausm Stecknußkasten ne Verlängerung in den Schraubstock eingespannt, die für den Biegeradius passende Nuß draufgesteckt und die Leitung drumrum gebogen.

Aus meiner Zeit bei Renault, wo die Kupferleitungen serienmäßig verbaut waren, weiß ich, das man diese Kupferleitung auch direkt am Auto über den Daumen biegen konnte. Nix umständliches mit Schraubstock und so weiter.

Zitat:

@DKKT schrieb am 22. Januar 2021 um 13:38:53 Uhr:

..dass durch die fehlende Eintragung des einzelnen Teils, die Betriebserlaubnis des gesamten Fahrzeugs offiziell erlischt..

Nee.

㤠19 Abs. 2 StVZO

(2) Die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs bleibt, wenn sie nicht ausdrücklich entzogen wird, bis zu seiner endgültigen Außerbetriebsetzung wirksam. Sie erlischt, wenn Änderungen vorgenommen werden, durch die

1. die in der Betriebserlaubnis genehmigte Fahrzeugart geändert wird,

2. eine Gefährdung von Verkehrsteilnehmern zu erwarten ist oder

3. das Abgas- oder Geräuschverhalten verschlechtert wird.

Und bei Verwendung eines Verbinders, wo die Leitung dazu gebördelt werden muss, ist wohl keine Gefährdung zu erwarten. Bei dem Müll von Verbinder, den @Golfschlosser verwendet hat, allerdings schon.

@the_WarLord schrieb am 22. Januar 2021 um 12:13:50 Uhr:[/i

...

Und auch dann muss noch diese Verbindung ursächlich für den Unfall sein...

Zitat:

Richtig, und wenn ich mir das von @Golfschlosser verlinkte Bild mit Schnittdarstellungen solcher Verbinder -ohne Bördelung- aus technischer Sicht so ansehe, dann hätte ich nicht nur beim Einbau Bauchweh, sondern würde die Chance, dass sich so eine Verbindung löst, dass ein Bremsleitungsrohr aus einem Verbinder rutscht und damit zu einer Unfallursache wird mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit einschätzen.

 

Hmm, bei Hydraulikleitungen werden Schneidringverbindungen verwendet. Die Drücke dabei bis zu 250 bar - teilweise sogar höher - werden anstandslos verkraftet. Samt den Vibrationen die bei der Verwendung an Baggern an den Bauteilen anfallen. Also was soll da bei einer simplen Bremsleitung passieren?

 

am 22. Januar 2021 um 15:41

Hydraulikleitungen sind aber in der Regel im Durchmesser um einiges größer als 4,75mm und auch die Wandungsstärken sind stärker.

Von Hydraulikdrücken brauchst mir nix erzählen... da hab ich eigene Erfahrungen, was 200 bis 300 oder mehr bar bedeutet.

Ich hab z.B. mal einen Riß in der Hammerverrohrung von unserem Mobilbagger (privat, Hobby) geschweißt... und die Schweißnaht mitm Trennschleifer leicht beigeschliffen.

Selbst eine erst nicht einmal sichtbare Schweißpore, die durchs abschleifen scheinbar geöffnet wurde hat ausgereicht eine im Durchmesser ca. 5m große Nebelwolke aus Hydrauliköl zu fabrizieren... also Leitung nochmal abgebau, das Leck, die Pore hab ich mit der Lupe gefunden... als hätte man da mit einer haardünnen Nadel reingestochen, mit bloßem Auge nicht zu sehen... also nochmal geschweißt und diesmal nicht abgeschliffen, damit die geschlossene Oberfläche des Schweißbades erhalten blieb.

Und bei den neueren Maschinen packen die Hersteller nicht umsonst alles was irgendwie geht bzw. alles was irgendwie im Bereich der Kabine, in Bereichen wo Personen den Leitungen nahe kommen können mit sog. Schutzschläuchen / Schutzummantelungen aus Gewebe ein.

...außerdem ist die Hydraulik bei einer Baumaschine nicht so sicherheitsrelevant, wie die Bremsanlage von einem Fahrzeug das mit bis zu 200km/h oder noch mehr unterwegs ist, weil hier 1. ein totales Verbot vom Aufenthalt im Sicherheitsbereich gilt und 2. werden wirklich sicherheitsrelevante Funktionen mit Leitung-/Schlauchbruchsicherungen direkt am jeweiligen Zylinder abgesichert z.B. Zylinder welche für das Heben des Auslegers zuständig sind und der Hubbetrieb ist z.B. mit Maschinen ohne Bruchsicherungen gänzlich untersagt (-> es sind und dürfen keine Lasthaken montiert werden).

Zitat:

@DKKT schrieb am 22. Januar 2021 um 13:38:53 Uhr:

Zitat:

 

Und auch dann muss noch diese Verbindung ursächlich für den Unfall sein...

Bist du dir sicher? Bei größeren Veränderungen, die eine ABE bräuchten, aber keine haben, kommt es durchaus vor, dass durch die fehlende Eintragung des einzelnen Teils, die Betriebserlaubnis des gesamten Fahrzeugs offiziel erlischt. Und damit soll angeblich mindestens eine Teilschuld drin sein, wegen Teilnahme am Straßenverkehr mit einem Fzg ohne gültige Betriebserlaubnis. Ganz zu schweigen davon, was die Versicherung dann noch dazu zu sagen hat.

Die exakte Rechtslage kenne ich nicht genau, aber die Tendenz sollte schon passen.

Naja, dann versuch mal bei einem nicht zugelassenen Auspuff, bei welchem die ABE des Fahrzeugs erlischt, einen Zusammenhang zum Bremsversagen herzustellen.

Ist bei einer Schneidringverschraubung ähnlich, aber bei einem platzenden Bremsschlauch und einem daraus folgenden Unfalls aufgrund einer versagenden Bremse wird's schwierig die Schuld auf den Schneidring zu schieben, wenn sich daran keine Spuren von Bremsflüssigkeit oder eines wandernden Bremsrohres finden...

Alles eine Frage der Argumentation, du musst in einem solchen Fall die Judikative überzeugen.

Das bringt uns aber dazu, dass Laien eher nicht mit sowas hantieren sollten, da statistisch gesehen ein Versagen einer solchen Verbindung bei unsachgemäßer Ausführung wahrscheinlicher ist als bei bspw. einer Bördelung. Da siehst du gleich, ob der Bördel Mist ist oder nicht.

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