brauche Rat bei Wahl passender Bremsbeläge, T98 Kombi 0035/353, Bj. 6/2001

Opel Astra G

Hallo, hab versprochen, jetzt einem alten Herrn zu helfen, seine Bremsanlage und paar andere "Kleinigkeiten" auf HU-Status zu bringen.

Verbaut sind derzeit aus unerfindlichen Gründen Bremsbeläge ohne Verschleißanzeige und der Bordcomputer im Armaturenbrett erzählt was von Belägen...
Mehr weiß ich jetzt nicht zum Auto und bin etwas verunsichert, welche Beläge ich denn auswählen soll, da ich vom Halter keine schlüssigen Antworten erhalte. Bei der Suche in Teileshops sehe ich was von akustischer Anzeige oder auch von elektrischen Verschleiß-Kontakten. Mir ist auch noch nicht bekannt, ob nur die Vorderachse Kontakte in den Belägen mit Verbindung zum Steuergerät schleift oder ob auch die Hinterachse diese hat.

Wer kann mir da weiterhelfen, das richtige an Bremsbelägen auszuwählen? Falls mehr Angaben nötig, habe Fahrzeugschein bei mir.

35 Antworten

Zitat:

@artkos schrieb am 13. August 2019 um 15:13:22 Uhr:


Wer es bequemer mag, kann nach Anheften/Fixieren den ganzen Auspuff abnehmen und dann in Ruhe rundum die Muffe mit dem Auspuff verschweißen. 🙂

Beim Astra G nicht möglich.

MSD und ESD lassen sich nicht zusammen montieren (ohne Ablassend er Hinterachse.)

Oh je, hatte vergessen, daß Auspuff über Achse geführt wird. Also ein Satz mit X, hast Recht. 😰

Allenfalls ein wenig drehen, um etwas mehr rundum zuzuschweißen, dürfte drin sein, falls man so nicht oben ans Rohr dran kommt.

Kurzes Update, Auto ist bei mir nun hochgebockt worden und ich konnte die Bremssättel sowie hinten schon mal die Nabe demontieren. Siehe da, die gelieferten Beläge vorn haben gar keine Möglichkeit für den Anschluß der Verschleißanzeige-Kabel und dazu alle 4 Scheiben doch hin. Bremsbeläge gehen also komplett zurück, um jetzt kompletten Bremsensatz anliefern zu lassen. Vielleicht kommen die am Mittwoch. Bin gespannt, ob mir diesmal die richtigen Klötze für Vorderachse eingepackt wurden.

Die hinteren Scheiben im demontierten Zustand auf der Innenseite, vorher nicht erkennbarer, totaler Rostbefall wegen der vergammelten Spritzbleche; ansonsten noch immer 10mm dick (!?) und Klötze kaum Verschleiß. Die vorderen Scheiben bereits 5/10mm unterhalb Verschleißgrenze, wobei jeweils Innenseite stärker abgenutzt, obwohl optisch an Reibflächen scheinbar gut. Das spricht wegen einseitigem Drücken für Bremssättel überholen. Also auch noch die Dichtungs-Repsätze und Führungshülsen für alle Bremssättel nachbestellt, man gönnt sich ja sonst nichts. Dazu Sättel gründlich säubern, dann mit Alu-Zinkspräu Außenbereich konservieren. Nur für die Optik, Funktion nicht betroffen, könnt man auch sein lassen.

Bremsflüssigkeit ist eh >4% Wasseranteil laut meinem China-Schätzeisen. Ist somit sowieso mit auszutauschen, paßt schon, zusammen mit Bremssattelüberholung. Beide Querlenker gleich mit bestellt, da ganzes Teil günstiger als Traggelenk und beide Buchsen einzeln dazukaufen und Buchsen neu in alte Querlenker einzupressen. Bei Bremsleitungen schaue ich es mir noch bei allen genauer an, ob nur säubern und konservieren reicht. War mir gestern Abend zu dunkel. Sonst kommt Meterware dran und die Enden werden passend gebördelt. Ist günstiger als alle Leitungsstücke zu kaufen, so es denn sein muß.

Radnabe /Spritzblechrest
Radnabe gelöst
Hintere Scheiben Innenseite
+8

Nu hab ich die von den "genialen Entwicklern" konzipierte Arbeitsweise des elektrischen Verschleißanzeigers dieses Astra und vermulich auch der anderer Opel-Fahrzeuge verstanden. Die Eingangs von mir dazu gestellte Frage blieb ja unbeantwortet, von daher nehme ich an, daß den wenigsten hier die Funktionsweise dieser elektrischen Verschleißanzeige bekannt sein dürfte.

Deshalb für alle, die es mit dem Verschleißkabel und dem Signal zum BC interessiert, erkläre ich jetzt mal, wie die Kabel-"sensoren" funktionieren. Grob beschrieben, ist der Sensor nichts als ein Drahtteil im Halteklipp, der von den Belägen bei der erreichten Mindestdicke von gechätzt 2-3 mm Rest-Bremsbelag schlicht weggeschliffen wird und dadurch der Meldekreis des bis dahin geschlossenen Stromkreises unterbrochen wird. BC gibt Meldung zur Bremse raus, Anzeige im BC wird angezeigt, das ist eigentlich alles.

Das super-"Sensorstück" (eine Frechheit, uns sowas aufs Auge zu drücken) wird mit dem Messingstift in die Bremsbeläge eingeklickt und mit dem Stecker auf dem anderen Ende der Leitung in die am Stoßdämpfer befindliche Buchse eingestöpselt. Wird der Stromkreis durch Abschliff des Halteklipps unterbrochen, erfolgt die Alarmausgabe im BC. Jetzt muß natürlich ein neues Verschleißanzeige-Kabel, sprich hochtrabend, der Sensor erneuert werden, da es nur für einmalige Meldeausgabe geplant wurde, schließlich muß der Teilehersteller ja allimentiert werden... 🙄

Wer den Unsinn nicht mitmachen möchte, kann ganz einfach bei Erreichen der Verschleißgrenze und damit Zerstörung des Sensors, nach Austausch der Bremsbeläge die restliche Leitung einfach selbst kurzschließen (Verpressen oder Verlöten der zwei Adern oberhalb des Steckers und Isolierband drauf, ganz, wie er immer denkt) und die Störungs-Meldung im BC unterbleibt.

Setzt aber voraus, daß der Fahrzeugführer regelmäßig in vernünftigen Zeitabständen den Verschleißgrad der Beläge wirklich selbst kontrolliert oder anderweitig prüfen läßt. Vorgeschrieben ist die Anzeige eh nicht. Also, an alle Berufsbedenkenträger, die sich hier eventuell auch tummeln mögen, ist völlig ungefährlich!

Nebenbei, es gibt sehr viel mehr Fahrzeuge, die solch einen "Luxus der Kontrollanzeige" gar nicht erst verbaut haben, trotzdem fahren dürfen und es in der Regel auch unfallfrei hin bekommen.

Ansicht bei den Bildern, wie neue Verschleißanzeigeleitung in den Bremsbelag eingeklickt wird. Zum Vergleich, die Fragmente des alten "Sensors" im ersten Bild

Img-20190903-203655-1
Img-20190903-203735-1
Verschl.-Anz.-Leitung eingeklickt
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Funktionsweise des Sensors hast du korrekt beschrieben.

Ich würde noch empfehlen den Unterboden des Astra etwas zu reinigen, die ganzen Drecknester bieten dem Rost gute Möglichkeiten, vor allem Radlauf hinten etc.

Viel Erfolg weiterhin.

Hast Recht, steht noch Arbeit für Hochdruckreiniger an und hat mich auch schon gestört, da schlecht zu erkennen ist, was noch sein könnte. Der Wagen wurde viel im schlammigen Gelände bewegt, so idylisch mein Bekannter auch lebt... Drum wohl auch die völlig weggerosteten Spritzbleche. Wobei ein mir bekannter Autoschlosser sagte, dies sei ein für Opel typisches Schadensbild. Keine Ahnung, ob es wirklich stimmen kann oder er nur seine Vorurteile zelebriert. Die Radnabe Hinterachse links und Spritzblech(rest) hab ich Euch mal zur Ansicht eingestellt.

Dann noch Schadensbild vom Bremszylinder des ATE Bremssattels vorn links, daß mir so erstmalig begegnet. Wußte gar nicht, daß so ein Bremszylinderkolben auch aus Kunststoff gefertigt wird. Gut, daß ich von vornherein Dichtungssätze machen wollte und die Sättel demontierte, ansonsten war der Bruch bis Beginn Dichtung nicht sichtbar. Jetzt habe ich noch einen vollständigen Rep-Satz, einschl. Kolbenzylinder nachbestellt und geb den einen Dichtungssatz, für links vorgesehen, zurück.

Nabe und Spritzblech innen
Spritzblech außen
Ausgebaute Bremsättel
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