Böse Sache: Generelles Bremsversagen (!!!) bei höheren Geschwindigkeiten
Hallo zusammen,
ich komme gerade von der AB und dort musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass bei meinem S60 ab Tempo 140 die Bremsen generell versagen:
Tempo 240-250Km/h zu Testzwecken eine Vollbremsung versucht (AB war leer!). Das Pedal ließ sich ein Stück weit drücken, allerdings war die Bremswirkung maximal 1/3 der zu erwartende Verzögerung. Daraufhin habe ich mit voller Fußkraft auf das Pedal gedrückt, keine bessere Verzögerung mehr. Kurz darauf die Meldung im Display : DTSC Aus, Geschwindigkeit verringern!
Weiß wie eine Kalkwand langsam weitergefahren. Nach gefühlten 2 min erlosch die Fehlermeldung. Wieder voll in die Eisen gegangen (ca. 100-110 Km/h). Alles wie es sein sollte, starke Verzögerung, dazu das typische ABS Geräusch (das bei hoher Geschwindigkeit fehlte).
Neuer Versuch (AB immer noch leer!!!) 140-160 Km/h Versuch einer Vollbremsung: Ergebnis wie beim ersten Mal. Displaymeldung: DTSC aus- Geschwindigkeit verringern. Wieder beschleunigt auf 140-160Km/h und voll in die Bremse. Starke verzögerung, allerdings ohne ABS "Getue". Als die Warnmeldung erlosch wieder eine Vollbremsung versucht. Ergebnis wiederholt erschreckend: maximal 1/3 der Bremswirkung.....
Bei niedrigen Geschwindigkeiten scheint alles Bestens zu funktionieren, das habe ich getestet, aber sobald eine höhere Geschwindigkeit gefahren wird, kann ich nicht mehr richtig bremsen (wenn DTSC eingeschaltet ist).
Was für ein Irrsinn, Volvo und die Bremsen.....
Ich bin nur heilfroh, dass ich durch eine zufällige Eingebung das getestet habe. Wenn ich mit 250Km/h auf einen ausscherenden LKW zufliege, habe ich keine Chance das Fahrzeug schnell genug abzubremsen, was mit einer richtig funkrtionierenden Bremse wohl kein Problem wäre. Meiner Schätzung nach fahre ich noch mindestens 180-200Km/h (!!!) , während ich eigentlich schon bei 100Km/h sein sollte...
Ein katastrophaler Zustand, es gibt vorher keine Fehlermeldung- nichts. Und wenn es dann mal drauf ankommt, glotzt man blöd bis man irgendwo einschlägt....
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
@ Elk_EN
Tut mir Leid, mein Alltag erlaubt es mir nicht einfach mal einen Werktag auszusetzten, bin aber guter Dinge es diese Woche noch erledigen zu können. Grundsätzlich kann ich Deine Meinung aber verstehen.
Der Wagen verhält sich bremsentechnisch bei Geschwindigkeiten die auf Land/Bundesstrassen gefahren werden normal, das habe auch mehrmals ausprobiert. Ansonsten würde ich laufen.
Zunächst einmal Danke für diese Art der Reaktion und das meiner Meinung entgegengebrachte Verständnis. Nach dem morgendlichen Lesen meiner abendlichen Zeilen habe ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet. 😁
Sicher ist es - für viele - nicht möglich, soeben mal einen ganzen Tag mit der Arbeit auszusetzen. Neben der Variante, das zu tun, und mich den ganzen Tag zu den (Volvo-)Mechanikern zu gesellen, sehe ich aber durchaus noch die Möglichkeit unmittelbar nach persönlicher Feststellung eines desolaten Zustands der Bremsanlage meines Pkw zum Hörer zu greifen, die (Volvo-)Werkstatt meines Vertrauens zu kontaktieren, einen Termin abzustimmen, das Fahrzeug - wenn angezeigt - einschleppen zu lassen und alternativ für einen fahrbaren Untersatz (wenn´s gar nicht anders geht eben ÖPNV) zu sorgen. Die Notwendigkeit, ein Fahrzeug mit defekter Bremsanlage im öffentlichen Verkehrsraum zu bewegen, besteht ganz sicher nicht!
Und woher Du - ohne zu wissen, was konkret für den beschriebenen Defekt verantwortlich ist (!) - die Zuversicht hast, dass der Defekt nicht sporadisch auch innerorts/außerorts auf Bundes-/Landstraßen auftreten könnte, ist mir wirklich schleierhaft. Was ist, wenn das Problem plötzlich - von Dir unerwartet - in der Stadt auftritt und Du einen Fußgänger aus dem Weg räumst? "Oh shit, DAMIT hab´ ich nun jetzt wirklich nicht gerechnet ... Kann ich jetzt gar nix zu ... liegt am Hersteller!" ??? 🙄
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Das habe ich anders herum verstanden. Bei der kräftigen Bremsung aus hoher Geschwindigkeit war eben kein ABS-Geräusch festzustellen. Wenn ich das richtig verstanden habe, spricht das dafür, dass das ABS den Bremsdruck unnötig reduziert, sobald es sich abgeschaltet aber kräftig gebremst werden kann.
ABS-Regelungen bleiben
im Normalfalldann aus, wenn der hierzu nötige Bremsdruck nicht erreicht wurde - sei es, weil der Fahrer das Pedal nicht voll durchtritt, oder eben weil die mechanischen Komponenten einen hohen Druckaufbau nicht erlauben.
Wie gesagt, wenn das ABS-Steuergerät objektiv unnötig den Bremsdruck reduzieren würde, würde ich ein Pulsieren des Pedals erwarten. DAS aber wurde anscheinend nicht registriert.
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Und genau das spricht m.E. auch gegen einen (ausschließlich) mechanischen Defekt: Ich habe es so verstanden, dass bei ausgeschaltetem ABS auch bei hoher Geschwindigkeit Bremsungen mit vernünftiger Verzögerung möglich waren. Dafür muss die Bremsanlage mechanisch in einem brauchbaren Zustand sein.
M.E. ist es sehr fraglich, ob die "vernünftigen" Verzögerungen auch tatsächlich Vollverzögerungen waren.
Wenn ein Kraftfahrer zu Testzwecken so bremst, dass er bei aktivem ABS Druckmodulationen auslöst, würde ich erwarten, dass er bei Wiederholung der Testbremsung und inaktivem ABS eine Blockierbremsung hinlegt - sofern die mechanischen Komponenten der Bremsanlage sich in einem hierzu brauchbaren Zustand befinden.
Aus dem Bereich der Elektronik kann ich mir gegenwärtig allenfalls noch vorstellen, das sich das Bremspedal einem weiteren Niedertreten widersetzt. Das geschieht aber (wenn nicht mechanisch bedingt durch einen Defekt des BKV) normalerweise auch nur im Zusammenhang mit Druckmodulationen an den Radbremsen (-> Pulsieren des Pedales).
Fakt ist: Sofern ein Fzg. einen Bremsdefekt in der beschriebenen Art und Weise aufweist, gehört es schleunigst in eine Fachwerkstatt.
Gruß Elk_EN
109 Antworten
Kurz gesagt, sobald ein Rad nicht zum Rollen zu bringen ist, bin ich im Arsch. Wenn das Fahrzeug deswegen ausschert, greift dann auch kein ESP mehr ... und ich bin im Arsch.
Ich dachte immer, daß die Systeme sich erst abschalten, wenn sie einen internen Fehler diagnostizieren. War wohl ein Irrtum ... oder "Unsinn" ;-)
Hallo,
bislang habe ich es nach einen 10-12 Stunden Arbeitstag noch nicht geschafft zu Volvo zu fahren. Allerdings werde ich versuchen mir diese Woche ein (paar) Tage frei zu schaufeln. Desweiteren mache ich mir Gedanken, ob Volvo, das eigenartige Verhalten nicht auf die Kombination Bremsscheiben und Beläge zurückführt. Ich denke schon. Ich bilde mir ein auf der Scheiben Innenseite (zum Motor hin) einen rostigen Rand gesehen zu haben, obwohl der Belag dort eigentlich schon aufliegen sollte. Dieser Rand ist ca. 1cm breit. Auch auf der Außenseite der Scheibe kann man - wohl durch die Hitzeentwicklung beim testen- erkennen, dass die Bremsescheibe zum Außenrand mehr belastet wird.
Nun ist die Frage ob ich erstmal die Scheiben und Beläge ersetzten soll, da Volvo sagen wird, dass erstmal diese Fehlerquelle abgestellt werden muss. Bis die Bremse dann "eingebremst" ist, vergeht wieder Zeit, in der ich nicht mal testen kann, ob sich das Problem gelöst hat.
Nach meinem Verständnis müsste die ungleiche Bremswirkung (vorne) eine unterschiedliche Raddrehzahl beim Bremsen zur Folge haben und somit den Fehler auslösen. Warum sich das System nicht schlagartig abschaltet um somit eine ordentliche Bremsung erlaubt, entzieht sich meines Wissens, da kennt ihr euch besser aus.
Auch frage ich mich, wie es sein kann, dass sich eine Bremsscheibe ungleich abnutzt, sowas ist mir noch nicht untergekommen.
Na klar kommt sowas vor ... wenn der Sattel hängt. Schau mal das Foto. Hey, du bist doch der Reparatur-Manager;-) Dürfte doch kein Problem für dich sein das Teil zu zerlegen. Nach dem, was du da beschreibst, hat die Bremsanlage erstmal mechanische Probleme.
Ich sollte mal die Bremsen am 855er eines Bekannten machen. Bin grad mit dem Teil unterwegs als bei einer Bremsung der Zylinder hängen bleibt. War so bei Tempo 120. ABS hin oder her ... viel bremsen muß man dann eh nicht;-) Der stand recht schnell:-))
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Nun ist die Frage ob ich erstmal die Scheiben und Beläge ersetzten soll, da Volvo sagen wird, dass erstmal diese Fehlerquelle abgestellt werden muss. Bis die Bremse dann "eingebremst" ist, vergeht wieder Zeit, in der ich nicht mal testen kann, ob sich das Problem gelöst hat.
Das kommt drauf an, was Du Volvo sagst. Wenn Du denen sagst: hier ist ein Problem, bringt das mal in Ordnung, dann sieht es natürlich schlecht für Dich aus. Wenn Du dagegen erstmal nur um Fehlerspeicherauslesen bittest, das Problem beschreibst und um Lösungsvorschläge bittest, dann kann die Antwort schon wieder ganz anders und sehr hilfreich sein.
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Nach meinem Verständnis müsste die ungleiche Bremswirkung (vorne) eine unterschiedliche Raddrehzahl beim Bremsen zur Folge haben und somit den Fehler auslösen.
Nein, das sollte nicht reichen, um das ABS aus dem Konzept zu bringen. Genau das muss das ABS ausgleichen. ABS kann nicht unterscheiden, ob die unterschiedlichen Drehzahlen beim Bremsen von ungleichmäßiger Wirkung der Bremse oder von unterschiedlicher Griffigkeit der Fahrbahn am Rad stammt. Oder von einem geplatzten Reifen oder was auch immer. Da muss das ABS trotzdem an bleiben und eben mit den zur Verfügung stehenden Mitteln (im Extremfall z.B. mit nur 3 Rädern) versuchen, sinnvoll zu bremsen - soll eigentlich gehen.
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Warum sich das System nicht schlagartig abschaltet um somit eine ordentliche Bremsung erlaubt, entzieht sich meines Wissens, da kennt ihr euch besser aus.
Das deutet für mich auf einen gravierenden, sehr exotischen Fehler des Steuergeräts. Oder eine Verkettung unglücklicher Umstände, die dem Steuergerät vorgaukeln, dass eigentlich alles in Ordnung ist während gleichzeitig völlig falsche Daten geliefert werden.
Darum bettel ich doch die ganze Zeit um Fehlermeldungen ...
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Auch frage ich mich, wie es sein kann, dass sich eine Bremsscheibe ungleich abnutzt, sowas ist mir noch nicht untergekommen.
Das ist "normal". Wirf mal einen Blick auf diese Fotos:
http://www.motor-talk.de/.../...eiben-hinten-zerbroeselt-t3263365.htmlGrüße
Martin
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Hallo mawev,
Ok das mit den unterschiedlichen Raddrehzahlen klingt einleuchtend.
Die vergammelte Scheibe kenne ich schon- hab da auch eine im Keller liegen (Du erinnerst Dich 😉) aber das klärt noch nicht warum sich die vordere (n) Scheibe(n) ungleichmäßig abnutzten. Die Bremse war in Ordnung als ich die Beläge tauschte, Ich kontrolliere immer die Funktion der beweglichen Teile.
Zum Thema Fehlerspeicherauslesen. Reicht dafür auch ein OBD2 Diganosegerät, oder muss es Volvo sein.
@Horschdi
Die Bremse ist eigentlich in Ordnung, soll heißen die Kolben sind freigängig und der Sattel schwimmt auch 😛
Klemmen tut meines erachtens da nichts. Ich prüfe nach längeren Fahrten eigentlich schon, ob sich ein Rad erhitzt oder es zu anderen unüblichen Erscheinungen kommt.
EDIT: Die hintere Scheibe auf der Fahrerseite zeigt allerdings im gegensatz zu der hintern Scheibe auf der Beifahrerseite deutliche Riefen, eine übermäßige Erwärmung erfolgt aber nicht.
Wie auch immer, sobald ich die Fehlercodes habe, melde ich mich hier wieder.
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Zum Thema Fehlerspeicherauslesen. Reicht dafür auch ein OBD2 Diganosegerät, oder muss es Volvo sein.
Sollte Volvo sein. Mit einem einfachen OBD-Gerät kommt man nicht alle Fehlercodes rund um die Bremse.
Grüße
Martin
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Ich wünschte, ich könnte Dir zustimmen. Ich halte es für unwahrscheinlich aber nicht für unmöglich.
...
Fehlerfreie technische Systeme sind ein Wunschtraum. Es geht immer nur darum, die Wahrscheinlichkeit unter eine gewisse Grenze zu bekommen.
Dass es "unmöglich" sei, sagte auch ich nicht. Ich halte es nur für äußerst unwahrscheinlich, nahezu unmöglich also ... 🙂
Und ich stimme Dir zu, dass fehlerfreie technische Systeme quasi ein Wunschtraum sind. Nur macht für mich ein "sehr exotischer Fehler" des Steuergerätes wenig Sinn.
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Die Beschreibung deutet eindeutig auf ein Elektronikproblem (evtl. zusammen mit einem mechanischen Fehler). Hier sollte man dann auch mit der Fehlersuche anfangen, z.B. durch Auslesen des Fehlerspeichers. Ggf. probeweiser Austausch des Steuergeräts.
Weitere sichtbare Probleme der Bremsen sollten natürlich auch in Ordnung gebracht werden, aber das ist der zweite Schritt.
Wenn man von einem Elektronikproblem ausginge, würde dies bedeuten, dass die Elektronik dem Fahrerwunsch (= hohe Verzögerung durch starkes Betätigen des Bremspedals) entgegensteuern müsste. Wie soll das geschehen? Die einzige Möglichkeit in dieser Richtung besteht doch in Regeleingriffen durch das ABS, indem die Steuerventile den Bremsdruck an den Rädern reduzieren. Das aber äußert sich dem Fahrer durch Pulsieren des Pedals. Gerade dies aber wurde von Strychnin bei den desolaten Bremsungen nicht festgestellt, sehr wohl aber bei regelgerechten!
Für eklatant fehlenden Bremsdruck sehe ich daher in erster Linie mechanische Komponenten, und da insbesondere den BKV (wo es auch zu sporadischen Fehlern kommen kann), sowie den HBZ. Eine Leckage am HBZ führt aber tendenziell zu vergrößertem Pedalweg - für den die Schilderung keinen Anhalt gibt.
Aber letztlich ist es müßig, darüber zu diskutieren. Eine ordentlich Fehlersuche wird fraglos sowohl die mechanischen als auch die elektronischen Komponenten umfassen. Und bevor irgendetwas ausgebaut wird, gilt es, den Status Quo zu erfassen - und das beginnt mit dem Auslesen des Fehlerspeichers.
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Hallo,bislang habe ich es nach einen 10-12 Stunden Arbeitstag noch nicht geschafft zu Volvo zu fahren.
O.k., die "böse Sache" mit der Bremsanlage, die dazu führt, dass Du bei einer Vollbremsung aus 250 dort, wo Du sonst bei 100 wärst, noch 200 drauf hast, besteht ja jetzt auch erst seit rund einer Woche. 🙄
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Desweiteren mache ich mir Gedanken, ob Volvo, das eigenartige Verhalten nicht auf die Kombination Bremsscheiben und Beläge zurückführt. Ich denke schon.
...
Nun ist die Frage ob ich erstmal die Scheiben und Beläge ersetzten soll, da Volvo sagen wird, dass erstmal diese Fehlerquelle abgestellt werden muss. Bis die Bremse dann "eingebremst" ist, vergeht wieder Zeit, in der ich nicht mal testen kann, ob sich das Problem gelöst hat.
Suuuper Idee!
Erst mal in Ruhe spekulieren, was man bei Volvo so dächte, wenn Du das Fahrzeug vorführtest, um dann auf der Grundlage der auserdachten Reaktionen schon mal das eine oder andere Teil auf Verdacht auszutauschen. 🙄
Sorry, so langsam aber sicher wird´s hanebüchen. 🙁😉
Bei unerklärlichen Problemen habe ich die Erfahrung gewonnen, erstmal zu checken, was und woran zuletzt geschraubt, etc. wurde; dabei passieren mitunter die blödesten Dinge 😉
So wurden hier doch zuletzt nur die Beläge getauscht? Womöglich auf alte Bremsscheiben mit größerem/tieferen Grat? Neue Beläge die irgendwo auf dem Grat aufliegen und somit verkippt und natürlich nimmer plan auf der Scheibe sind? Und schon hast du größte Probleme da noch eine vernünftige Bremswirkung zu erzielen.
Das erklärt aus meiner Sicht noch nicht das Versagen des ABS bei höheren Geschw., aber daß du dann keine wirkliche Bremswirkung hast schon! Es kann nur sein, daß ABS/DSTC dann aus irgendeinem Grund eine Fehlfunktion vermuten und generell den Bremsdruck zusätzlich verringern?
Ich denke jedoch auch, die weiteren Spekulationen haben wenig Sinn, solange da nicht mal ordnungsgemäß ausgelesen wurde!
@ Elk_EN
Tut mir Leid, mein Alltag erlaubt es mir nicht einfach mal einen Werktag auszusetzten, bin aber guter Dinge es diese Woche noch erledigen zu können. Grundsätzlich kann ich Deine Meinung aber verstehen.
Der Wagen verhält sich bremsentechnisch bei Geschwindigkeiten die auf Land/Bundesstrassen gefahren werden normal, das habe auch mehrmals ausprobiert. Ansonsten würde ich laufen.
Ich tausche kein Teil auf Verdacht aus: wenn sich beim baldigen Reifentausch meine starke Vermutung der "schief" abgenutzten Bremsscheiben bestätigt, kommen sie raus. Nicht mehr nicht weniger.
Leider habe ich so meine Erfahrungen mit Werkstätten gemacht und ich bezweifle, dass der notwendige Ehrgeiz fehlt, wenn man dort mit einer Bremsanlage auftaucht, bei der die Beläge nicht vollständig anliegen. Na wir werden sehen
@ NickKnatterton
Die Bremsscheiben weisen keinen größeren/tiefern Grat auf, sonst hätte ich sie getauscht. Ich denke auch nicht, dass die Beläge auf einen Grat aufliegen, dass sollte man optisch erkennen können, werde ich aber überprüfen.
Zitat:
Wie auch immer, sobald ich die Fehlercodes habe, melde ich mich hier wieder.
Bis hierhin schonmal Danke für eure Unterstützung.
Zitat:
Original geschrieben von Elk_EN
Wenn man von einem Elektronikproblem ausginge, würde dies bedeuten, dass die Elektronik dem Fahrerwunsch (= hohe Verzögerung durch starkes Betätigen des Bremspedals) entgegensteuern müsste. Wie soll das geschehen? Die einzige Möglichkeit in dieser Richtung besteht doch in Regeleingriffen durch das ABS, indem die Steuerventile den Bremsdruck an den Rädern reduzieren. Das aber äußert sich dem Fahrer durch Pulsieren des Pedals. Gerade dies aber wurde von Strychnin bei den desolaten Bremsungen nicht festgestellt, sehr wohl aber bei regelgerechten!
Das habe ich anders herum verstanden. Bei der kräftigen Bremsung aus hoher Geschwindigkeit war eben kein ABS-Geräusch festzustellen. Wenn ich das richtig verstanden habe, spricht das dafür, dass das ABS den Bremsdruck unnötig reduziert, sobald es sich abgeschaltet aber kräftig gebremst werden kann.
Und genau das spricht m.E. auch gegen einen (ausschließlich) mechanischen Defekt: Ich habe es so verstanden, dass bei ausgeschaltetem ABS auch bei hoher Geschwindigkeit Bremsungen mit vernünftiger Verzögerung möglich waren. Dafür muss die Bremsanlage mechanisch in einem brauchbaren Zustand sein.
Beim Rest gebe ich Dir weitestgehend Recht ...
Grüße
Martin
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
@ Elk_EN
Tut mir Leid, mein Alltag erlaubt es mir nicht einfach mal einen Werktag auszusetzten, bin aber guter Dinge es diese Woche noch erledigen zu können. Grundsätzlich kann ich Deine Meinung aber verstehen.
Der Wagen verhält sich bremsentechnisch bei Geschwindigkeiten die auf Land/Bundesstrassen gefahren werden normal, das habe auch mehrmals ausprobiert. Ansonsten würde ich laufen.
Zunächst einmal Danke für diese Art der Reaktion und das meiner Meinung entgegengebrachte Verständnis. Nach dem morgendlichen Lesen meiner abendlichen Zeilen habe ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet. 😁
Sicher ist es - für viele - nicht möglich, soeben mal einen ganzen Tag mit der Arbeit auszusetzen. Neben der Variante, das zu tun, und mich den ganzen Tag zu den (Volvo-)Mechanikern zu gesellen, sehe ich aber durchaus noch die Möglichkeit unmittelbar nach persönlicher Feststellung eines desolaten Zustands der Bremsanlage meines Pkw zum Hörer zu greifen, die (Volvo-)Werkstatt meines Vertrauens zu kontaktieren, einen Termin abzustimmen, das Fahrzeug - wenn angezeigt - einschleppen zu lassen und alternativ für einen fahrbaren Untersatz (wenn´s gar nicht anders geht eben ÖPNV) zu sorgen. Die Notwendigkeit, ein Fahrzeug mit defekter Bremsanlage im öffentlichen Verkehrsraum zu bewegen, besteht ganz sicher nicht!
Und woher Du - ohne zu wissen, was konkret für den beschriebenen Defekt verantwortlich ist (!) - die Zuversicht hast, dass der Defekt nicht sporadisch auch innerorts/außerorts auf Bundes-/Landstraßen auftreten könnte, ist mir wirklich schleierhaft. Was ist, wenn das Problem plötzlich - von Dir unerwartet - in der Stadt auftritt und Du einen Fußgänger aus dem Weg räumst? "Oh shit, DAMIT hab´ ich nun jetzt wirklich nicht gerechnet ... Kann ich jetzt gar nix zu ... liegt am Hersteller!" ??? 🙄
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Das habe ich anders herum verstanden. Bei der kräftigen Bremsung aus hoher Geschwindigkeit war eben kein ABS-Geräusch festzustellen. Wenn ich das richtig verstanden habe, spricht das dafür, dass das ABS den Bremsdruck unnötig reduziert, sobald es sich abgeschaltet aber kräftig gebremst werden kann.
ABS-Regelungen bleiben
im Normalfalldann aus, wenn der hierzu nötige Bremsdruck nicht erreicht wurde - sei es, weil der Fahrer das Pedal nicht voll durchtritt, oder eben weil die mechanischen Komponenten einen hohen Druckaufbau nicht erlauben.
Wie gesagt, wenn das ABS-Steuergerät objektiv unnötig den Bremsdruck reduzieren würde, würde ich ein Pulsieren des Pedals erwarten. DAS aber wurde anscheinend nicht registriert.
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Und genau das spricht m.E. auch gegen einen (ausschließlich) mechanischen Defekt: Ich habe es so verstanden, dass bei ausgeschaltetem ABS auch bei hoher Geschwindigkeit Bremsungen mit vernünftiger Verzögerung möglich waren. Dafür muss die Bremsanlage mechanisch in einem brauchbaren Zustand sein.
M.E. ist es sehr fraglich, ob die "vernünftigen" Verzögerungen auch tatsächlich Vollverzögerungen waren.
Wenn ein Kraftfahrer zu Testzwecken so bremst, dass er bei aktivem ABS Druckmodulationen auslöst, würde ich erwarten, dass er bei Wiederholung der Testbremsung und inaktivem ABS eine Blockierbremsung hinlegt - sofern die mechanischen Komponenten der Bremsanlage sich in einem hierzu brauchbaren Zustand befinden.
Aus dem Bereich der Elektronik kann ich mir gegenwärtig allenfalls noch vorstellen, das sich das Bremspedal einem weiteren Niedertreten widersetzt. Das geschieht aber (wenn nicht mechanisch bedingt durch einen Defekt des BKV) normalerweise auch nur im Zusammenhang mit Druckmodulationen an den Radbremsen (-> Pulsieren des Pedales).
Fakt ist: Sofern ein Fzg. einen Bremsdefekt in der beschriebenen Art und Weise aufweist, gehört es schleunigst in eine Fachwerkstatt.
Gruß Elk_EN
@ ELK_EN
Ich könnte jetzt wohl einige gute Gründe anführen, warum der Wagen noch nicht zwecks Fehlerbehebung in der Werkstatt steht.
Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Du Recht hast, auch wenn das Fahrzeug hinsichtlich des Bremsproblems dementsprechend von mir bewegt wurde.
Wäre ich an Deiner Stelle, hätte ich wohl ähnliches geschrieben.
Allgemein:
Ich habe heute den Fehlerspeicher auslesen lassen. Der Fehler der angezeigt wurde war: ABS-0066-> Vorderrad- Bremsscheiben Temperatur zu hoch.
Edit: Ich kann nicht sagen, ob ich bei dem (aller)ersten Versuch vor einigen Tagen, das Bremspedal SOFORT mit dem notwendigen Nachdruck betätigt habe, mit mangelnder Bremsleistung kürzeste Zeit später aber auf jeden Fall, ich weiß auch nicht, ob die Scheibe durch vorherige Bremsungen bereits eine gewisse Temperatur hatte. Meiner Meinung nach ist das aber sehr wichtig, da der erste Versuch entscheident ist, die nachfolgenden Tests sind durch die tatsächliche und vom Steuergerätes errechnete Bremsscheibentemperatur nicht mehr aussagekräftig und somit verfälscht worden.
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Ich habe heute den Fehlerspeicher auslesen lassen. Der Fehler der angezeigt wurde war: ABS-0066-> Vorderrad- Bremsscheiben Temperatur zu hoch.
Sag ich doch!
Genau das (und m.M. nach NUR das) erklärt das Wegschalten des DSTC!
Anscheinend wird die Bremsentemperatur über den ABS-Sensor gemessen! Würde auch mehr Sinn machen, als über die Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter.
Mach vorne neue Bremsscheiben + Klötze drauf und Du wirst sehen, alles funzt wieder!
Hallo nordisk,
ich habe den Beitrag oben nochmal editiert und somit haben wir uns "überschnitten".
Ich habe hier eine Beschreibung:
Zitat:
An Fahrzeugen mit Antischlupfregelung, registriert das Steuergerät den Bremsgebrauch und berechnet die Temperatur der Scheibenbremsen der Vorderräder. der Fehlercode ABS-0066 wird gespeichert, wenn die berechnete Temperatur 450 Grad C übersteigt.
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Hallo nordisk,ich habe den Beitrag oben nochmal editiert und somit haben wir uns "überschnitten".
Ich habe hier eine Beschreibung:
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
Zitat:
An Fahrzeugen mit Antischlupfregelung, registriert das Steuergerät den Bremsgebrauch und berechnet die Temperatur der Scheibenbremsen der Vorderräder. der Fehlercode ABS-0066 wird gespeichert, wenn die berechnete Temperatur 450 Grad C übersteigt.
Versteh ich das richtig: Die Temperatur an der Bremsscheibe wird berechnet und NICHT gemessen?? Wie crazy ist das denn?