Böse Sache: Generelles Bremsversagen (!!!) bei höheren Geschwindigkeiten
Hallo zusammen,
ich komme gerade von der AB und dort musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass bei meinem S60 ab Tempo 140 die Bremsen generell versagen:
Tempo 240-250Km/h zu Testzwecken eine Vollbremsung versucht (AB war leer!). Das Pedal ließ sich ein Stück weit drücken, allerdings war die Bremswirkung maximal 1/3 der zu erwartende Verzögerung. Daraufhin habe ich mit voller Fußkraft auf das Pedal gedrückt, keine bessere Verzögerung mehr. Kurz darauf die Meldung im Display : DTSC Aus, Geschwindigkeit verringern!
Weiß wie eine Kalkwand langsam weitergefahren. Nach gefühlten 2 min erlosch die Fehlermeldung. Wieder voll in die Eisen gegangen (ca. 100-110 Km/h). Alles wie es sein sollte, starke Verzögerung, dazu das typische ABS Geräusch (das bei hoher Geschwindigkeit fehlte).
Neuer Versuch (AB immer noch leer!!!) 140-160 Km/h Versuch einer Vollbremsung: Ergebnis wie beim ersten Mal. Displaymeldung: DTSC aus- Geschwindigkeit verringern. Wieder beschleunigt auf 140-160Km/h und voll in die Bremse. Starke verzögerung, allerdings ohne ABS "Getue". Als die Warnmeldung erlosch wieder eine Vollbremsung versucht. Ergebnis wiederholt erschreckend: maximal 1/3 der Bremswirkung.....
Bei niedrigen Geschwindigkeiten scheint alles Bestens zu funktionieren, das habe ich getestet, aber sobald eine höhere Geschwindigkeit gefahren wird, kann ich nicht mehr richtig bremsen (wenn DTSC eingeschaltet ist).
Was für ein Irrsinn, Volvo und die Bremsen.....
Ich bin nur heilfroh, dass ich durch eine zufällige Eingebung das getestet habe. Wenn ich mit 250Km/h auf einen ausscherenden LKW zufliege, habe ich keine Chance das Fahrzeug schnell genug abzubremsen, was mit einer richtig funkrtionierenden Bremse wohl kein Problem wäre. Meiner Schätzung nach fahre ich noch mindestens 180-200Km/h (!!!) , während ich eigentlich schon bei 100Km/h sein sollte...
Ein katastrophaler Zustand, es gibt vorher keine Fehlermeldung- nichts. Und wenn es dann mal drauf ankommt, glotzt man blöd bis man irgendwo einschlägt....
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Strychnin
@ Elk_EN
Tut mir Leid, mein Alltag erlaubt es mir nicht einfach mal einen Werktag auszusetzten, bin aber guter Dinge es diese Woche noch erledigen zu können. Grundsätzlich kann ich Deine Meinung aber verstehen.
Der Wagen verhält sich bremsentechnisch bei Geschwindigkeiten die auf Land/Bundesstrassen gefahren werden normal, das habe auch mehrmals ausprobiert. Ansonsten würde ich laufen.
Zunächst einmal Danke für diese Art der Reaktion und das meiner Meinung entgegengebrachte Verständnis. Nach dem morgendlichen Lesen meiner abendlichen Zeilen habe ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet. 😁
Sicher ist es - für viele - nicht möglich, soeben mal einen ganzen Tag mit der Arbeit auszusetzen. Neben der Variante, das zu tun, und mich den ganzen Tag zu den (Volvo-)Mechanikern zu gesellen, sehe ich aber durchaus noch die Möglichkeit unmittelbar nach persönlicher Feststellung eines desolaten Zustands der Bremsanlage meines Pkw zum Hörer zu greifen, die (Volvo-)Werkstatt meines Vertrauens zu kontaktieren, einen Termin abzustimmen, das Fahrzeug - wenn angezeigt - einschleppen zu lassen und alternativ für einen fahrbaren Untersatz (wenn´s gar nicht anders geht eben ÖPNV) zu sorgen. Die Notwendigkeit, ein Fahrzeug mit defekter Bremsanlage im öffentlichen Verkehrsraum zu bewegen, besteht ganz sicher nicht!
Und woher Du - ohne zu wissen, was konkret für den beschriebenen Defekt verantwortlich ist (!) - die Zuversicht hast, dass der Defekt nicht sporadisch auch innerorts/außerorts auf Bundes-/Landstraßen auftreten könnte, ist mir wirklich schleierhaft. Was ist, wenn das Problem plötzlich - von Dir unerwartet - in der Stadt auftritt und Du einen Fußgänger aus dem Weg räumst? "Oh shit, DAMIT hab´ ich nun jetzt wirklich nicht gerechnet ... Kann ich jetzt gar nix zu ... liegt am Hersteller!" ??? 🙄
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Das habe ich anders herum verstanden. Bei der kräftigen Bremsung aus hoher Geschwindigkeit war eben kein ABS-Geräusch festzustellen. Wenn ich das richtig verstanden habe, spricht das dafür, dass das ABS den Bremsdruck unnötig reduziert, sobald es sich abgeschaltet aber kräftig gebremst werden kann.
ABS-Regelungen bleiben
im Normalfalldann aus, wenn der hierzu nötige Bremsdruck nicht erreicht wurde - sei es, weil der Fahrer das Pedal nicht voll durchtritt, oder eben weil die mechanischen Komponenten einen hohen Druckaufbau nicht erlauben.
Wie gesagt, wenn das ABS-Steuergerät objektiv unnötig den Bremsdruck reduzieren würde, würde ich ein Pulsieren des Pedals erwarten. DAS aber wurde anscheinend nicht registriert.
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Und genau das spricht m.E. auch gegen einen (ausschließlich) mechanischen Defekt: Ich habe es so verstanden, dass bei ausgeschaltetem ABS auch bei hoher Geschwindigkeit Bremsungen mit vernünftiger Verzögerung möglich waren. Dafür muss die Bremsanlage mechanisch in einem brauchbaren Zustand sein.
M.E. ist es sehr fraglich, ob die "vernünftigen" Verzögerungen auch tatsächlich Vollverzögerungen waren.
Wenn ein Kraftfahrer zu Testzwecken so bremst, dass er bei aktivem ABS Druckmodulationen auslöst, würde ich erwarten, dass er bei Wiederholung der Testbremsung und inaktivem ABS eine Blockierbremsung hinlegt - sofern die mechanischen Komponenten der Bremsanlage sich in einem hierzu brauchbaren Zustand befinden.
Aus dem Bereich der Elektronik kann ich mir gegenwärtig allenfalls noch vorstellen, das sich das Bremspedal einem weiteren Niedertreten widersetzt. Das geschieht aber (wenn nicht mechanisch bedingt durch einen Defekt des BKV) normalerweise auch nur im Zusammenhang mit Druckmodulationen an den Radbremsen (-> Pulsieren des Pedales).
Fakt ist: Sofern ein Fzg. einen Bremsdefekt in der beschriebenen Art und Weise aufweist, gehört es schleunigst in eine Fachwerkstatt.
Gruß Elk_EN
109 Antworten
Finde den Titel des Freds nicht so verkehrt
Bremsversagen ist nunmal eine Böse Sache.
Besser als " Keine Bremswirkung bei 250 kmH, hab ich ein Problem? "
Man sollte Beachten das der Fred inzwischen acht Seiten lang ist und voll mit
guten Tipps von Leuten die sich auskennen.
Das ist ( für mich jedenfalls ) wichtiger als der Titel.
Gruß
Meik
( Der bei einem Chevrolet Monte Carlo mit 160 auf der Autobahn GARKEINE Bremswirkung mehr hatte.
Ja, ich war das, der dauerhupend mit der Feststellbremse im Bodenblech über den Standstreifen schoss )
Ups... hab ich mich doch falsch ausgedrückt? Nochmal: ein ernstgemeintes Danke für die Aufklärung.
Und null Vorwürfe. Ich hab mich auch schon mal hier im Forum im Ton vergriffen und mich dafür entschuldigt... 😉
Gruß
Markus
Bis jetzt hat sich ja noch niemand im Ton vergriffen.
Was ich von dieser Aussage halte,
Zitat:
Original geschrieben von Eifel-Elch
Vielleicht ist es jedem eine Lehre, der im Eröffnungsfred auf gut deutsch auf die Kacke haut.
steht bereits im letzten Post. Warum soll das eine Lehre sein, wenn man bei einer lächerlich geringen Bremsleistung einen
dementstechendenThread eröffnet?
Nunja das ist meine Meinung, das man da auch anderer sein kann ist klar.
Eine entsprechende Auflösung sollte, jedenfalls in meinen Augen, selbstverständlich sein, gerade bei einem so ernsten Thema. Aber natürlich freut mich dein ernstgemeintes Danke und zeigt das gute Miteinander hier im Volvoforum 🙂.
Allgemein:
Hier noch ein ganz interessanter Link zu dem Thema Bremsbeläge ->Drück! -> besonders der Artikel "1969 Bremsbeläge als Gefahrenquelle" 😉
Das Beläge auch unterschiedlich mit den Bremsscheiben harmonisieren, kann man an dieser Tabelle erkennen-> Link
Also in meinem Fall kann ich behaupten: Scheiben von ATE und Beläge von Barum passen NICHT zusammen.
Grüße
Hallo,
ich kann absolut nicht nachvollziehen, was an dem Titel dieses Threads übertrieben, oder gar falsch sein sollte?
Wie schon Elchkind schrieb, finde auch ich, dass die Sache die Strychnin passiert ist eine absolut BÖSE SACHE ist! Die Umstände die dazu geführt haben jetzt mal außer Acht gelassen.
Und wer weiß, vielleicht ist noch Jemand mit der selben Bremsscheiben/Klötze Konstellation unterwegs wie es Strychnin war und weiß nicht, dass es damit eventuell Probleme geben könnte!?
Und weiters denke ich, dass wir uns -bei Weiterführung dieses Threads- auf das Wesentliche konzentrieren sollten und nicht Seitenlang darüber diskutieren wie man diese BÖSE SACHE durch einen "sanfteren" Titel verharmlosen könnte. (warum eigentlich?)
LG,
Nordisk.
P.S.: Ich möchte nicht wissen, wie manch Anderer reagiert, bzw. seine Überschrift verfasst, wenn ihm so Etwas entbehrliches passiert... mich natürlich eingeschlossen!
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Ich habe im Laufe meines (Schrauber)lebens die Erfahrung gemacht, daß es - immer wenn etwas nicht stimmt, ein vermeintlicher Defekt oder eine Fehlfunktion vorliegt,... - sinnvoll ist, zunächst mal zu hinterfragen: was wurde zuletzt gemacht, wer hat woran zuletzt herumgeschraubt, gezangelt, gedreht,... "eingestellt"..... ;D
Wo gearbeitet wird, da fallen auch Späne, oder: wer arbeitet macht auch Fehler (wer nix arbeitet macht auch nix Gescheites!) 😉 )! Das ist nicht nur menschlich sondern betrifft auch alle von uns entworfenen Maschinen!
So läßt sich jedenfalls in der überwiegenden Zahl der "Mängel" die Ursache recht schnell finden und ein Lösungweg finden!
Das Topic hier ist überwiegend sachlich und hat offenbar manchen von uns auch wichtige Infos gebracht, zum Nachdenken angeregt! Sollte es nicht genauso sein???
Teile aus dem Zubehörmarkt sind häufig mit den sgn. Orig.teilen identisch und auch der 🙂 kauft oft aus den gleichen Quellen ein! Auch der hätte zufällig Barum-Beläge erwischen können....
Wenn man dann aus 250 am Baum klebt, nutzt es rel. wenig zu philosophieren, was da nun für ein Teil Schuld gehabt haben kann. Anhand des Handbremsbelag-Problems zeigt sich schließlich nur allzudeutlich, daß auch orig.Volvo Teile fatale und u.U. tödliche Folgen haben können 😉
Sicher ist nur, daß gar nix wirklich sicher ist! (auch wenn uns das mißfällt...)