Böse Sache: Generelles Bremsversagen (!!!) bei höheren Geschwindigkeiten

Volvo S60 1 (R)

Hallo zusammen,

ich komme gerade von der AB und dort musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass bei meinem S60 ab Tempo 140 die Bremsen generell versagen:

Tempo 240-250Km/h zu Testzwecken eine Vollbremsung versucht (AB war leer!). Das Pedal ließ sich ein Stück weit drücken, allerdings war die Bremswirkung maximal 1/3 der zu erwartende Verzögerung. Daraufhin habe ich mit voller Fußkraft auf das Pedal gedrückt, keine bessere Verzögerung mehr. Kurz darauf die Meldung im Display : DTSC Aus, Geschwindigkeit verringern!
Weiß wie eine Kalkwand langsam weitergefahren. Nach gefühlten 2 min erlosch die Fehlermeldung. Wieder voll in die Eisen gegangen (ca. 100-110 Km/h). Alles wie es sein sollte, starke Verzögerung, dazu das typische ABS Geräusch (das bei hoher Geschwindigkeit fehlte).
Neuer Versuch (AB immer noch leer!!!) 140-160 Km/h Versuch einer Vollbremsung: Ergebnis wie beim ersten Mal. Displaymeldung: DTSC aus- Geschwindigkeit verringern. Wieder beschleunigt auf 140-160Km/h und voll in die Bremse. Starke verzögerung, allerdings ohne ABS "Getue". Als die Warnmeldung erlosch wieder eine Vollbremsung versucht. Ergebnis wiederholt erschreckend: maximal 1/3 der Bremswirkung.....

Bei niedrigen Geschwindigkeiten scheint alles Bestens zu funktionieren, das habe ich getestet, aber sobald eine höhere Geschwindigkeit gefahren wird, kann ich nicht mehr richtig bremsen (wenn DTSC eingeschaltet ist).
Was für ein Irrsinn, Volvo und die Bremsen.....

Ich bin nur heilfroh, dass ich durch eine zufällige Eingebung das getestet habe. Wenn ich mit 250Km/h auf einen ausscherenden LKW zufliege, habe ich keine Chance das Fahrzeug schnell genug abzubremsen, was mit einer richtig funkrtionierenden Bremse wohl kein Problem wäre. Meiner Schätzung nach fahre ich noch mindestens 180-200Km/h (!!!) , während ich eigentlich schon bei 100Km/h sein sollte...

Ein katastrophaler Zustand, es gibt vorher keine Fehlermeldung- nichts. Und wenn es dann mal drauf ankommt, glotzt man blöd bis man irgendwo einschlägt....

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Strychnin


@ Elk_EN
Tut mir Leid, mein Alltag erlaubt es mir nicht einfach mal einen Werktag auszusetzten, bin aber guter Dinge es diese Woche noch erledigen zu können. Grundsätzlich kann ich Deine Meinung aber verstehen.
Der Wagen verhält sich bremsentechnisch bei Geschwindigkeiten die auf Land/Bundesstrassen gefahren werden normal, das habe auch mehrmals ausprobiert. Ansonsten würde ich laufen.

Zunächst einmal Danke für diese Art der Reaktion und das meiner Meinung entgegengebrachte Verständnis. Nach dem morgendlichen Lesen meiner abendlichen Zeilen habe ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet. 😁

Sicher ist es - für viele - nicht möglich, soeben mal einen ganzen Tag mit der Arbeit auszusetzen. Neben der Variante, das zu tun, und mich den ganzen Tag zu den (Volvo-)Mechanikern zu gesellen, sehe ich aber durchaus noch die Möglichkeit unmittelbar nach persönlicher Feststellung eines desolaten Zustands der Bremsanlage meines Pkw zum Hörer zu greifen, die (Volvo-)Werkstatt meines Vertrauens zu kontaktieren, einen Termin abzustimmen, das Fahrzeug - wenn angezeigt - einschleppen zu lassen und alternativ für einen fahrbaren Untersatz (wenn´s gar nicht anders geht eben ÖPNV) zu sorgen. Die Notwendigkeit, ein Fahrzeug mit defekter Bremsanlage im öffentlichen Verkehrsraum zu bewegen, besteht ganz sicher nicht!

Und woher Du - ohne zu wissen, was konkret für den beschriebenen Defekt verantwortlich ist (!) - die Zuversicht hast, dass der Defekt nicht sporadisch auch innerorts/außerorts auf Bundes-/Landstraßen auftreten könnte, ist mir wirklich schleierhaft. Was ist, wenn das Problem plötzlich - von Dir unerwartet - in der Stadt auftritt und Du einen Fußgänger aus dem Weg räumst? "Oh shit, DAMIT hab´ ich nun jetzt wirklich nicht gerechnet ... Kann ich jetzt gar nix zu ... liegt am Hersteller!" ??? 🙄

Zitat:

Original geschrieben von mawev


Das habe ich anders herum verstanden. Bei der kräftigen Bremsung aus hoher Geschwindigkeit war eben kein ABS-Geräusch festzustellen. Wenn ich das richtig verstanden habe, spricht das dafür, dass das ABS den Bremsdruck unnötig reduziert, sobald es sich abgeschaltet aber kräftig gebremst werden kann.

ABS-Regelungen bleiben

im Normalfall

dann aus, wenn der hierzu nötige Bremsdruck nicht erreicht wurde - sei es, weil der Fahrer das Pedal nicht voll durchtritt, oder eben weil die mechanischen Komponenten einen hohen Druckaufbau nicht erlauben.

Wie gesagt, wenn das ABS-Steuergerät objektiv unnötig den Bremsdruck reduzieren würde, würde ich ein Pulsieren des Pedals erwarten. DAS aber wurde anscheinend nicht registriert.

Zitat:

Original geschrieben von mawev


Und genau das spricht m.E. auch gegen einen (ausschließlich) mechanischen Defekt: Ich habe es so verstanden, dass bei ausgeschaltetem ABS auch bei hoher Geschwindigkeit Bremsungen mit vernünftiger Verzögerung möglich waren. Dafür muss die Bremsanlage mechanisch in einem brauchbaren Zustand sein.

M.E. ist es sehr fraglich, ob die "vernünftigen" Verzögerungen auch tatsächlich Vollverzögerungen waren.

Wenn ein Kraftfahrer zu Testzwecken so bremst, dass er bei aktivem ABS Druckmodulationen auslöst, würde ich erwarten, dass er bei Wiederholung der Testbremsung und inaktivem ABS eine Blockierbremsung hinlegt - sofern die mechanischen Komponenten der Bremsanlage sich in einem hierzu brauchbaren Zustand befinden.

Aus dem Bereich der Elektronik kann ich mir gegenwärtig allenfalls noch vorstellen, das sich das Bremspedal einem weiteren Niedertreten widersetzt. Das geschieht aber (wenn nicht mechanisch bedingt durch einen Defekt des BKV) normalerweise auch nur im Zusammenhang mit Druckmodulationen an den Radbremsen (-> Pulsieren des Pedales).

Fakt ist: Sofern ein Fzg. einen Bremsdefekt in der beschriebenen Art und Weise aufweist, gehört es schleunigst in eine Fachwerkstatt.

Gruß Elk_EN

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Wenn überhaupt, so würde das wohl über eine "zu hohe" Temp. der Bremsflüssigkeit detektiert!
Aber, wie schon gesagt, ich denke da hätte ich auch schon das eine oder andere mal Warnungen im Mäusekino haben müssen 😉. Zudem wäre ein generelles Bremsfading deutlich merkbar, welches sich auch durch Ausschalten des DSTC nicht verändern würde....
Deshalb aber mein obiger Vorschlag, mal bei niedrigen Geschw. UND hoher Motordrehzahl ein paar Vollbremsungen hintereinander auszuführen...

Zitat:

Original geschrieben von MickKnatterton


Wenn überhaupt, so würde das wohl über eine "zu hohe" Temp. der Bremsflüssigkeit detektiert!

Hallo,

möglich, aber wo gemessen?
Die Bremsflüssigkeit in der Bremszange wird beim Bremsen sicher heiß, die im Ausgleichsbehälter nicht. Und an der Bremszange ist bei mir kein Sensor.

Grüße
Martin

Zitat:

Original geschrieben von nordisk


also ich hab mir jetzt nochmal alle Beiträge durchgelesen, aber ich konnte nirgendwo finden, dass Strychnin bei höherer Geschwindigkeit ordentlich bremsen konnte, solange das DSTC aus war?!

Hallo Nordisk,

Strychnin schrieb:
Neuer Versuch (AB immer noch leer!!!) 140-160 Km/h Versuch einer Vollbremsung: Ergebnis wie beim ersten Mal. Displaymeldung: DTSC aus- Geschwindigkeit verringern. Wieder beschleunigt auf 140-160Km/h und voll in die Bremse. Starke verzögerung, allerdings ohne ABS "Getue". Als die Warnmeldung erlosch wieder eine Vollbremsung versucht. Ergebnis wiederholt erschreckend: maximal 1/3 der Bremswirkung.....

Das verstehe ich schon so, dass er bei halbwegs hoher Geschwindigkeit bremsen will, das aber nicht die erwartete Wirkung zeigt, dafür das DSTC sich abschaltet. Dann, während das DSTC aus ist, funktioniert die Bremse wie erwartet (nur ohne ABS). Sobald das DSTC sich wieder aktiviert hat, ist die Bremsverzögerung wieder schlechter.

Für mich riecht das sehr nach Elektronik-Problem, das es aber eigentlich nicht geben sollte, da das ABS/DSTC sich im Zweifelsfall so schnell abschalten sollte, dass man dann normal (ohne ABS) bremsen kann.

Grüße
Martin

Hallo,

einen Bremsassistenten habe ich nicht (leider). Mit dem englischen Text bin ich klargekommen 😉
Ich gehe nicht davon aus dass die Bremsbelage verglast sind.
Tut mir Leid wenn ich es nicht so eindeutig geschrieben habe, aber mawev hat mich richtig gedeutet: Mit abgeschaltetem DTSC bremst der Wagen normal auch bei hoher Geschwindigkeit.

Ich habe mir gestern Abend die Bremsen nochmal genauer angesehen und mir ist etwas aufgefallen (dank eurer Ausführungen/Hinweisen), dass zu dem beschriebenen Problem führen könnte:
Es ist etwas schwer zu beschreiben, aber meiner Meinung nach scheint ein Problem mit den Belägen/ Bremsscheibe zu bestehen.
Wie bereits erwähnt sind die Beläge recht neu und mir ist aufgefallen, dass die Scheiben anscheinend nicht "gleichmäßig" abgenutzt wird. Soll heißen dass die Beläge am oberen Rand stärker anliegen als zur Mitte hin, zumindest sieht es so aus.
Ich bilde mir auch ein, dass ich zumindest bei einer Scheibe auf der Innenseite (zum Motor hin) einen rostigen kleinen Rand gesehen habe, ebenfalls dort wo der Belag eigentlich schon anliegen sollte.
Ich hoffe ihr versteht halbwegs was ich euch sagen will 😉
Ich bilde mir ein, dass die Bremsscheibe(n) nicht (mehr) gleichmäßig dick ist/sind. Am äußeren Rand ist noch mehr Materialstärke vorhanden, als zum Zentrum hin.
Würde das die Fehlfunktion der elektronischen Helfer verursachen? Ich denke schon, was meint ihr?

Viele Grüße

Strychnin

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Zitat:

Würde das die Fehlfunktion der elektronischen Helfer verursachen? Ich denke schon, was meint ihr?

Hier die Bestätigung:

Ich habe mir heute bei Licht die Scheiben nochmal angesehen und ich bin mir fast sicher, dass die Scheiben ungleichmäßig abgenutzt sind- zum Mittelpunkt mehr als am Außenrand und somit für den Ausfall des DTSC verantwortlich sind.

Beim nochmaligen durchlesen des Themas, ist mir aufgefallen, dass das Problem erst mit den neuen Belägen aufgetreten ist. Mein erster Blick gestern Abend auf die Bremsscheiben, haben dann Eure Vermutung mit der unterschiedlichen Raddrehzahl als Verursacher bestätigt. Sehr schwer zu erkennen werde es messen wenn die Räder die Woche runterkommen.

Grüße
Strychnin

Den Computer auszulesen ist eigentlich Pflichtprogramm jetzt.
Den Radsensor (Umdrehungen) würde ich auch mal inspizieren.
Die Bremsanlage gehört sowieso zerlegt, gereinigt und auf Gängigkeit geprüft (Kolben). Vermessen geht dann auch besser.

Zitat:

Original geschrieben von mawev


Für mich riecht das sehr nach Elektronik-Problem, das es aber eigentlich nicht geben sollte, da das ABS/DSTC sich im Zweifelsfall so schnell abschalten sollte, dass man dann normal (ohne ABS) bremsen kann.

Wenn man ohne "ABS-Getue" bei einer Vollbremsung nicht blockiert, spricht sehr viel für ein Problem abseits der Elektronik.

Zitat:

Original geschrieben von Strychnin


Hallo,

einen Bremsassistenten habe ich nicht (leider).

Das kann ich kaum glauben. Meiner Meinung nach sollte Dein Fahrzeug, so es denn über DSTC verfügt, auch einen BAS besitzen, da dieser Bestandteil des DSTC sein sollte!?

Hiernach

zählte der BAS zur Serienausstattung.

Damit hast du durchaus recht: natürlich hat der Wagen einen Bremsassistent!
Daß hier auch (aber nicht ausschließlich) ein elektronischer Defekt/Fehler vorliegt ist höchst wahrscheinlich. Das beschiebene Verhalten darf ansich ja gar nicht vorkommen - ich denke mal, auch Volvo ist da mit uns absolut einer Meinung!
Allerdings würde ich nicht von einem Blockieren der Räder bei Vollbremsung aus hohen Geschw. auf trockener Fahrbahn ausgehen, und damit merkbarem Eingriff des ABS!

Aber: was sagt nun das VIDA, welche Fehlermeldungen liegen vor?!
Nur so läßt sich wohl rasch und gezielt dem Problem auf den Grund gehen!
Läßt sich das Verhalten nun bei höherer Motordrehzahl auch bei niedrigen Geschw. reproduzieren?
Hierdurch könnte man entscheidende Rückschlüsse ziehen: Raddrehzahl-induziert (ABS?), oder Motordrehzahl-induziert (Bremskraftverstärker), mechanisches u/o. auch elektron.Problem?....

Zitat:

Original geschrieben von MickKnatterton


Daß hier auch (aber nicht ausschließlich) ein elektronischer Defekt/Fehler vorliegt ist höchst wahrscheinlich.

Sehe ich nicht so. Ich habe eher den Eindruck, dass die Elektronik bei einer Bremsung eine zeitweilig mechanisch bedingte Anomalie registriert und hierauf mit einer Fehlermeldung reagiert, die aber nach einem Selbstcheck der elektr. Komponenten wieder verschwindet, weil diese intakt sind.

Zitat:

Original geschrieben von MickKnatterton


Allerdings würde ich nicht von einem Blockieren der Räder bei Vollbremsung aus hohen Geschw. auf trockener Fahrbahn ausgehen, und damit merkbarem Eingriff des ABS!

Generell würde ich das auch nicht tun. Wenn aber jemand davon spricht, dass er zunächst bei einer Vollbremsung auf der AB die typ. ABS-Geräusche vernimmt, würde ich erwarten, dass er dann, wenn ABS deaktiviert ist, und er erneut (für seine Begriffe) eine Vollbremsung ausführt, eine Blockierbremsung hinlegt.

Zitat:

Original geschrieben von MickKnatterton


Aber: was sagt nun das VIDA, welche Fehlermeldungen liegen vor?!
Nur so läßt sich wohl rasch und gezielt dem Problem auf den Grund gehen!
Läßt sich das Verhalten nun bei höherer Motordrehzahl auch bei niedrigen Geschw. reproduzieren?
Hierdurch könnte man entscheidende Rückschlüsse ziehen: Raddrehzahl-induziert (ABS?), oder Motordrehzahl-induziert (Bremskraftverstärker), mechanisches u/o. auch elektron.Problem?....

Ja genau. Was ist denn nun?

Ehrlich gesagt, kann ich nicht nachvollziehen, wieso das Fahrzeug nicht längst in einer Fachwerkstatt ist.

Zitat:

Original geschrieben von Elk_EN


Generell würde ich das auch nicht tun. Wenn aber jemand davon spricht, dass er zunächst bei einer Vollbremsung auf der AB die typ. ABS-Geräusche vernimmt, würde ich erwarten, dass er dann, wenn ABS deaktiviert ist, und er erneut (für seine Begriffe) eine Vollbremsung ausführt, eine Blockierbremsung hinlegt.

Nicht unbedingt, genau da könnte das Problem ja seine Ursache haben. Wenn bei der Vollbremsung keiner vernünftige Bremsleistung feststellbar ist und das ABS die typischen Geräusche macht, dann könnte es sein, dass das ABS (aufgrund eines Fehlers) die Bremsen viel zu früh "auf" macht, also den Bremsdruck stark reduziert. Dann hätte man ohne ABS eine gute Bremsleistung, aber kein Blockieren von Rädern.

Dann bleibt die Frage warum das ABS so einen Unsinn macht, ohne sofort zu merken, dass etwas nicht stimmt und sich dann innerhalb von Sekundenbruchteilen abzuschalten - wie das eigentlich vorgesehen ist.

Schiefe Bremsbeläge oder schief abgefahrene bremsscheiben erklären die Beobachtungen m.E. übrigens keineswegs.

Es bleibt spannend. Und auch ich warte immer noch ungeduldig auf die gespeicherten Fehlermeldungen ...

Grüße
Martin

Zitat:

Original geschrieben von mawev


Nicht unbedingt, genau da könnte das Problem ja seine Ursache haben. Wenn bei der Vollbremsung keiner vernünftige Bremsleistung feststellbar ist und das ABS die typischen Geräusche macht, dann könnte es sein, dass das ABS (aufgrund eines Fehlers) die Bremsen viel zu früh "auf" macht, also den Bremsdruck stark reduziert. Dann hätte man ohne ABS eine gute Bremsleistung, aber kein Blockieren von Rädern.

Ja, so etwas ist grds. theoretisch denkbar. Strychnin gab aber an, dass die Verzögerung bereits vor Intensivierung der Bremskraft - und damit noch vor Erreichen des "Regelkreises" - nur etwa 1/3 der erwarteten Bremsleistung betragen habe. Von ABS-Geräuschen zu dieser Zeit war gerade nicht die Rede. Die hat er nur bei "ordnungsgemäßen" Bremsungen mit hoher Verzögerung berichtet.

Zitat:

Original geschrieben von mawev


Dann bleibt die Frage warum das ABS so einen Unsinn macht, ohne sofort zu merken, dass etwas nicht stimmt und sich dann innerhalb von Sekundenbruchteilen abzuschalten - wie das eigentlich vorgesehen ist.

Genau diese Vorstellung, dass ein ABS, durch einen elektr. Fehler bedingt, solch einen Unsinn macht, und zunächst noch eine Bremsung mit Fehlfunktion gestattet, erscheint mir rein theoretischer Natur zu sein und daher habe ich "eher den Eindruck, dass ...".

Zitat:

Original geschrieben von mawev


Schiefe Bremsbeläge oder schief abgefahrene bremsscheiben erklären die Beobachtungen m.E. übrigens keineswegs.

D´accord.

Ich sähe da kein Widerspruch. Wenn z.B. der Zahnkranz (?so der Sensor solch einer ist?) irrtümlich die Falschmeldung "Rad steht" im Sensor induziert (kam schonmal vor), an was sollte das System dann einen internen Fehler festmachen?
Das ABS hat sich imho nicht dafür zu interessieren, warum bei 250 Sachen ein Rad "steht". Der Fall ist ja nicht ausschließbar; könnte ja ein Rad verloren haben. Es hätte dann bitte schön ordnungsgemäß seinen Dienst zu verrichten!

Das Zahnkranzproblem halte ich sowieso für recht unwahrscheinlich (gab's früher mal).
Der muß die Teile jetzt zerlegen, reinigen und auf Gängigkeit prüfen. Das kann er machen. Und das muß er schon deswegen machen, weil er da Phänomene mit der Bremsscheibe beschreibt. Bei der Gelegenheit kann er auch mal einen Blick auf die Sensoreinheit werfen. Und dann sind die "einfachen", mechanischen Ursachen schonmal abgehakt.
Bevor er das nicht tut, ist alles Spekulatius.

@Strychnin

Vorne oder hinten?

Zitat:

Original geschrieben von Elk_EN



Zitat:

Original geschrieben von mawev


Dann bleibt die Frage warum das ABS so einen Unsinn macht, ohne sofort zu merken, dass etwas nicht stimmt und sich dann innerhalb von Sekundenbruchteilen abzuschalten - wie das eigentlich vorgesehen ist.
Genau diese Vorstellung, dass ein ABS, durch einen elektr. Fehler bedingt, solch einen Unsinn macht, und zunächst noch eine Bremsung mit Fehlfunktion gestattet, erscheint mir rein theoretischer Natur zu sein und daher habe ich "eher den Eindruck, dass ...".

Ich wünschte, ich könnte Dir zustimmen. Ich halte es für unwahrscheinlich aber nicht für unmöglich. ABS-Systeme sind recht sicher ausgelegt, kommen aber z.B. nicht an die Auslegungssicherheit von Luftfartsystemen heran. Und selbst da gibt es Ausfälle, die so nie stattfinden sollten. Das Problem ist meist, dass in der Entwicklungsphase einfach niemand auf die Idee gekommen ist, diesen einen ganz bestimmten Fehlerfall abzudecken.

Fehlerfreie technische Systeme sind ein Wunschtraum. Es geht immer nur darum, die Wahrscheinlichkeit unter eine gewisse Grenze zu bekommen.

Grüße
Martin

Zitat:

Original geschrieben von Horschdi


Ich sähe da kein Widerspruch. Wenn z.B. der Zahnkranz (?so der Sensor solch einer ist?) irrtümlich die Falschmeldung "Rad steht" im Sensor induziert (kam schonmal vor), an was sollte das System dann einen internen Fehler festmachen?

Wenn ein Rad schon ohne Bremsung steht, kann das ABS davon ausgehen, dass es da einen Fehler gibt - und wird sich abschalten.

Wenn bis zur Bremsung alles in Ordnung ist und dann zufällig gerade beim Bremsen ein Sensor ausfällt, dann wird das ABS den Bremsdruck für das Rad reduzieren. Wenn das Rad sich dann immer noch nicht dreht, kann das ABS davon ausgehen, dass es da einen Fehler gibt - und wird sich abschalten.

Wenn zufällig beim Bremsen alle Sensoren ausfallen, dann wird das ABS denken, alle Räder fangen gerade an, zu blockieren. Dann wird das ABS den Bremsdruck aller Räder reduzieren. Drehen sich dann alle Räder immer noch nicht (laut Sensoren), kann das ABS davon ausgehen, dass es da einen Fehler gibt - und wird sich abschalten.

Der letzte Fall würde die beobachteten Erscheinungen erklären. Nur ist unwahrscheinlich, dass alle Sensoren gleichzeitig Unsinn melden (aber vielleicht gibt es eine Stelle im Steuergerät deren Defekt das verursacht). Aber dann sollte das System sich imme rnoch sofort abschalten, nicht erst nach einiger Zeit. Und genau das bereitet mir Kopfzerbrechen.

Zitat:

Original geschrieben von Horschdi


Das ABS hat sich imho nicht dafür zu interessieren, warum bei 250 Sachen ein Rad "steht". Der Fall ist ja nicht ausschließbar; könnte ja ein Rad verloren haben. Es hätte dann bitte schön ordnungsgemäß seinen Dienst zu verrichten!

Das ist Unsinn. Natürlich muss das ABS darauf regieren, wenn ein Sensor bei 250 behauptet, ein Rad stehe.

Vielleicht nicht "Warum" aber "unter welchen Bedingungen" hat das ABS sehr wohl zu berücksichtigen, nur dann ist es in der Lage "ordnungsgemäß seinen Dienst zu verrichten

Ich halte es nicht für sinnvoll, jetzt auf gut Glück die Bremsen zu zerlegen, zu reinigen etc. Damit läuft man nur Gefahr, aus einem Fehler zwei zu machen, die dann noch schwieriger zu finden sind.
Die Beschreibung deutet eindeutig auf ein Elektronikproblem (evtl. zusammen mit einem mechanischen Fehler). Hier sollte man dann auch mit der Fehlersuche anfangen, z.B. durch Auslesen des Fehlerspeichers. Ggf. probeweiser Austausch des Steuergeräts.
Weitere sichtbare Probleme der Bremsen sollten natürlich auch in Ordnung gebracht werden, aber das ist der zweite Schritt.

Strychnin, wo sind die Fehlermeldungen?

Grüße
Martin

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