Beschwerde an BMW schreiben, wie hoch ist der Erfolg ?

BMW 3er E36

Hallo,

ich muss mal meinem Frust etwas Luft machen und würde gerne mal eure Meinung dazu hören, da hier schon öfters Leute Beschwerde Briefe an BMW geschrieben haben.

Folgende Situation:
Vor ungefähr einem Monat habe ich einen Thread eröffnet wo ich mich gefragt habe ob 200€ für das Austausch der Umlenkrolle, Keilrippenriemen und Spanrolle moderat sei oder in Ordnung.

Nun aus dieser "kleinen" Reparatur wurde eine größere Sache welche mich bis heute mehrere 100€ gekostet hat und ich jetzt ohne Auto dastehe.

Nachdem die Teile von der BMW NL ausgetauscht wurden, hat mich der Service-Mitarbeiter angerufen und ein lautes Hämmern im Motorblock angemerkt, welches ihm "Abnormal" vorkam und mich um einen "Soundcheck" gebeten hat. Unter Soundcheck darf man verstehen, dass ich gebeten wurde vorbei zu kommen und um zu hören ob dieser Motorensound normal sei bei den M51 (325TDS) Motoren. Und ja, es hörte sich richtig Grausam an. Als würde der Motor nur auf 5 Zylindern laufen und würde einen mitsich herschleifen. Ich möchte Anmerken, dass dieses Problem vor der Übergabe an die BMW NL nicht vorhanden war!

Insgesammt sollte ich nun fast 3 Wochen ohne Auto auskommen und habe es mit Imensen Umkosten geschafft es auch so hinzukriegen (Ausleihen vom Firmenauto, etc...)

Dann letzte Woche kriege ich einen Anruf, dass die Arbeiten an dem Fahrzeug eingestellt wurden weil Zitat:"...das Schrauben an solch einem alten Fahrzeug sich für uns nicht mehr lohnt und wir da keinen Sinn mehr dahinter sehen".

Ich war bisher mit dem Service von BMW immer sehr zufrieden, genauso wie mit der Niederlassung wo ich war, aber sowas finde ich doch echt eine Frechheit. Erst wird ein Fehler verursacht und dann wird die Suche nach dem Fehler eingestellt und jetzt stehe ich ohne Auto da.

Der Servicemitarbeiter war jedoch so nett und hat mir die Fehleranalysen Kosten von fast 400€ erlassen aus Kulanztechnischen Gründen.

Jetzt stelle ich mir aber eine Frage: Wieso wird aus einer kleinen Reparatur von 200€ urplötzlich eine größere Sache? Für mich ist klar, dass die NL den Fehler bestimmt beim Austausch der oben beschriebenen Teile verursacht hat und jetzt einfach keine Lust mehr hat für Umme zu arbeiten.

Lustig ist übrigens, dass der Fehler erst auftrat NACHDEM die Teile getauscht worden sind. Also sehe ich doch da BMW in der Verantwortung.

Meine Frage an die Leute, die sich schonmal bei BMW beschwert haben? Auf welchem Wege ist dies am besten und Erfolgsversprechend? Per Telefon, Fax, Mail oder auf dem klassischen Postweg?
Wenn jemand eine Faxnummer oder die Postanschrift hätte wäre ich demjenigen sehr Dankbar.

Gruß
Hessen90

Beste Antwort im Thema

Hallo

Also ich kann besten Gewissens einen Erfolg verzeichnen.

Nachdem ich mich mit einem Anwalt (Wirtschaftsrecht) getroffen habe und Ihm den Sachverhalt erklärt habe, wurde mir versichert, dass man mit einem Anwaltlichen Schreiben evtl. was erreichen könnte. Dies wurde einmal an die Niederlassung und einmal direkt an BMW per Einschreiben verschickt. Daraufhin war 4 Wochen Ruhe.

Dann plötzlich kam ein Anruf aus München von der Kundenbetreuung, die sich nochmal den Fall anschauen wollte und hat mich hierzu nochmals um meine Version der Gesichte gefragt. Das Gespräch wurde aufgezeichnet und dem Servicemitarbeiter, sowie dem Filialleiter vorgespielt. Es kam dann zu einem persönlichem Treffen in der NL außerhalb der Geschäftszeiten im Beisein meines Anwalts.

Ich habe bei einem BOSCH Service, der sich auf Dieselmotoren (Insbesondere auf BMW Motoren) speziallisiert hat für 500€ eine Diagnose stellen lassen und dabei kam raus, dass der Kettenkasten groß fahrlässig beschädigt wurde (Als hätte jemand mit nem Hammer und Meisel handangelegt)und als nach dem Austausch der Umlenkrolle, des Keilrippenriemens und der Spannrolle der Motor gestartet wurde ist die Steuerkette am Einspritzpumpenrad übergesprungen.

Mit diesem Befund und Ergebins ging es dann in die NL zu einem persönlichen Gespräch außerhalb der Geschäftszeiten im Beisein meines Anwalts, des NL-Filialleiters und des Serviceberaters. Nachdem ich die Fotos gezeigt habe und den Befund des BOSCH Services, hat man beim FL richtig das Schwitzen gesehen. Er habe wohl nicht damit gerechet, dass sich jemand wegen nem 21 Jahre altem Auto so einen Aufstand macht.

Schlußendlich nach einem 20 Minütigen Gespräch wurde folgendes erreicht

Mir wurden sämtliche Kosten die mir entstanden sind (Abschleppkosten, Fehleranalyse in anderer Werkstatt, Überführungskosten, etc..) erstattet. Ebenfalls wurde mir für die Zeit ohne Auto eine Gutschrift in der BMW NL angeboten, sowie die volle Kostenübernahme für den Einbau des ATM, welchen ich bereits gekauft habe, sowie der Motor selbst.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich damit nicht gerechnet habe dass BMW sich plötzlich so um 180° dreht, der Kundenservice ist ja wirklich mies, aber ich hoffe ich mache anderen Mut, sich einfach Hilfe zu holen auch wenn das Geld knapp ist. Nicht jeder kann verstehen, wieso ich an so einem alten Auto hänge. Dies war jedoch ein Fall dass aus einer 50€ Reparatur ein wirtschaftlicher Totalschaden wurde und ich wollte das nicht so hinnehmen!

Ich möchte mich dennoch bei allen bedanken, die mir hier Mut gemacht haben!

67 weitere Antworten
67 Antworten

Zitat:

@patnic03 schrieb am 22. Januar 2020 um 09:42:11 Uhr:


Dem kann ich nur zustimmen, deswegen fahre ich im Alltag zukünfitg auch keinen BMW mehr 😉

Och, die ollen Dinger sind schon gut. Alle zwei Jahre gibts irgendeinen mit zwei Jahren HU für 1.500€ und geschraubt wird selber. Billiger kannste nicht Auto fahren, vor allen Dingen noch mit „Freude am Fahren“.

Meine Familie war BMW seit diversen E9 treu, ich hatte selbst E36, E46, E39 und E61.Mein Bedürfnis nach neueren BMW hat mit dem F31 LCI jedoch schlagartig aufgehört. Ganz schlimm, null Gefühl und Nähe, total synthetische Lenkung, gruseliges Fahrwerk und nach 40TKM schon ein siffender Motor.

Ich fahre seit meinem Führerschein zum Großteil nur BMW, aber nach 2x E39 im Alltag habe ich die Schnauze voll. Nicht jeder hat Zeit, Lust, Platz und die Möglichkeit alles selbst zu machen 😉

Zitat:

@BMW_Classic schrieb am 22. Januar 2020 um 09:37:37 Uhr:



Zitat:

@patnic03 schrieb am 22. Januar 2020 um 09:35:53 Uhr:


Man scheert sich allgemein wenig um die alten Modelle...

Die bringen halt kein Geld und man verkennt auch die Möglichkeit, dass die Eigentümer dieser Fahrzeuge vielleicht einmal ein neues Auto kaufen. BMW ist für mich zumindest – als moderne Marke – gestorben. Da gibt es genügend andere Hersteller.

Meinst du wirklich, dass die anderen Hersteller in der Hinsicht viel besser sind? Den Eindruck kann ich wirklich nicht bestätigen. Wenn ich heute zum BMW Händler gehe, dann bekomme ich innerhalb von 24h fast jedes gängige Ersatzteil für den E36. Für ein fast 30 Jahre altes Auto!

Du redest doch hier von Händlern, die keine Lust haben an alten Kisten rumzuschrauben. BMW Händler ist nicht gleich BMW als Hersteller, das sind Autohäuser die auf eigene Rechnung wirtschaften. BMW ist sehr wohl an seiner Heritage interessiert und tut auch was dafür.

@DomSpeed @oliver_germany

Wer redet von einem (alten) Gebrauchten? Hier war ganz explizit von den neuen Modellen der Marken die Rede. Der aktuelle Passat meines Vaters z. B. läuft seit 60' Km ohne irgendwelche Defekte oder Fehler.

Ich kann @patnic03 nur zustimmen, ich habe genauso wenig Lust und Zeit, die freie Zeit, die ich habe, nur am Auto zu stehen. Die Zeiten des großen Schraubens sind für mich persönlich vorbei. Zumal der 1,5' Euro BMW seine Blüte ganz gewiss hinter sich haben wird. Habe ich alles durch, deshalb hat meine Limo vor vier Jahren schon 3' Euro gekostet und keine 1,5' Euro ohne Boden...

Warten wir mal ein paar Jahre ab, wenn die BMWs der 90er als Young- und Oldtimer fest etabliert und die frühen 2000er (wie späte E46) fast weg vom Markt sind, dann dürfte mit viel selber schrauben nicht mehr viel möglich sein. Tino Trümer stellt auf seine Website e30.de die zweite Generation 6er und vor allem ihre Probleme (inkl. der damit verbundenen Kosten) vor, da bekommt man einen Vorgeschmack darauf, was in Zukunft zu erwarten sein wird.

Ähnliche Themen

Zitat:

@BMW_Classic schrieb am 22. Januar 2020 um 15:27:55 Uhr:


@DomSpeed @oliver_germany
Wer redet von einem (alten) Gebrauchten? Hier war ganz explizit von den neuen Modellen der Marken die Rede. Der aktuelle Passat meines Vaters z. B. läuft seit 60' Km ohne irgendwelche Defekte oder Fehler.

In der Diskussion ging es doch um alte Gebrauchte und ob sich BMW als Hersteller um Probleme mit den Fahrzeugen kümmert. Sorry aber es ist nicht Sache eine Herstellers alle Probleme jedes Fahrzeugs zu lösen, das er jemals verkauft hat. Während der Gewährleistungszeit keine Frage, das machen sie ja auch. Und auch außerhalb der Gewährleistung werden Probleme teilweise über Kulanz abgewickelt.

Ich kann über moderne BMW und den Hersteller nichts Schlechtes sagen. Mein F31 LCI lief 3 Jahre 60.000km ohne Probleme, genauso wie dere X1 meiner Frau seit einem Jahr und 15.000km. Der F48 hat den 100.000km Dauertest mit einer 1- abgeschlossen. Weder an Motor und Getriebe war nennenswerter Verschleiß festzustellen. Im Innenraum kein Knarzen und kaum Abnutzung an den Materialien. Alle schimpfen immer über hochgezüchtete downsizing Motoren, die nach 100.000km auseinanderfallen. Alles Quark.

Natürlich eignen sich diese Autos wegen ihrer hochgestochenen Technik später kaum als Klassiker, die Zeiten sind vorbei. Die Autos sind doch alle verklebt mittlerweile, wer weiß wie lange die Verklebungen halten. Und die ganze Elektronik und Software ist so komplex... aber wie gesagt das betrifft doch alle Hersteller und ist kein BMW spezifisches Problem.

Naja ganz so stimmt das nicht. Es gibt genügend Problemkinder bei BMW wie z. B. der N45/N46 4-Zylinder, bekannt aus den frühen 1er und 3er Modellen; Injektoren, Zündverteilung, Kettenspanner/-führung...

Auch die Drei-Zylinder aus dem Active-Tourer sind nicht mit Ruhm bekleckert...die AutoBild hatte bei einem Dauertest, tatsächlich unter 100' Km einen Motorschaden!

Die Probleme kommen nicht von ungefähr. Da muss man sehr wohl differenzieren. Mein Großvater fährt einen N20B20 im X1, tadelloses Aggregat und ebenso einwandfreies Auto (mit kleinen Details, die nicht so gut gelöst sind) und derweil 60' Km auf dem Tacho.

Die M50/M52 als Beispiel genießen daher einen so guten Ruf, weil dort aus den vollen Geschöpft wurde. Vergleiche mal eine Kette vom M50 mit der eines N46...letztere könnte vom Fahrrad sein.

Die N45 und N46 Vierzylinder sind doch schon fast klassisch, über "modern" brauchen wir bei denen im Jahr 2020 glaube ich nicht mehr reden 🙂 Die Sechszylinder N52/N54 aus der Generation sind allerdings sehr robust, wenn du schon den M50/M52 Vergleich bemühst.

Der B38 Dreizylinder hatte Kinderkrankheiten, die recht schnell nach Bekanntwerden behoben wurden. Mittlerweile ist der auch ziemlich robust und durch Gleichteilebauweise ein halber Sechsender. Zylinder und Konstruktion sind mittlerweile über alle Motoren ziemlich identisch, egal ob drei- vier oder Sechszylinder. So wurde es mir bei der Werksführung 2016 jedenfalls erklärt.

Die Kettendicke ist auf den Leichtbau zurückzuführen, nicht weil BMW mit Absicht schlechte Qualität verbaut. Von Steuerkettenproblemen habe ich schon sehr lange nichts mehr gehört, das sind mittlerweile Ausnahmeerscheinungen.

Den M52 würde ich in dem Vergleich nicht unbedingt mit anführen. Es gab zu der Zeit zwar noch ein Qualitätsbewusstsein, allerdings wurde auch da schon gespart. Das Ganze wurde natürlich nur unter den Gesichtspunkt der Gewichtsoptimierung verkauft und mag auch zutreffen. Von der Robustheit und Standfestigkeit her, würde ich aber eher den M50 ganz weit oben sehen.
Das mit den Ketten kann ich allerdings bestätigen. Hab bei KM-Stand 245k diverse Motorteile vorsorglich getauscht; u.a. auch die Kette. Längung im Vergleich zur Neuen: 0,3 oder 0,9mm, bin mir nicht mehr 100% sicher, jedenfalls unter 1mm...nach 245k km und mehr als 20 Jahren. Das bekommen die heute bereits nach dem ersten Motorstart hin, wenn es sein muss. Bin mir auch nicht sicher, ob das klug war, das alles zu tauschen.
Andererseits muss man auch im Blick behalten:
Die Ölwechselintervalle waren früher zwischen 12k und 15k km bei fast 7L Öl. Heute sind es mal eben 30k km bei gerade mal noch 5L oder weniger.
Durch die ganzen Rußpartikel die so ein neumodischer Motor dank DI nun produziert wird das Öl viel schneller mit Partikeln gesättigt, die vom Filter garnicht aufgenommen werden können. Und diese Plörre drückst du jetzt noch zich tausend Kilometer durch den Motor, durch alle ohnehin schon hoch belasteten Lager und Ritzel. Kein Wunder also, dass sich die Teile so schnell "auswaschen", "weich" werden und verschleißen. Bin mir ziemlich sicher, dass ein Großteil der heutigen Problematiken durch einen regelmäßigen Ölwechsel nach 10-12k km garnicht erst entstehen würden.

Deine Antwort
Ähnliche Themen