Beim Beschleunigen überholt werden

Hallo zusammen,

mir ist heute an einer Stelle, an der ich seit 8 Jahren täglich vorbei fahre, folgendes passiert und würde mir gerne mal ein paar Einschätzungen zwecks Selbstreflexion einholen:

Ich habe am Ortsausgang (meiner Meinung nach zügig) beschleunigt, um die erlaubte Zielgeschwindigkeit von 100 km/h zügig zu erreichen. Während ich schon schätzungsweise bei 80-90 km/h gewesen sein muss und noch beschleunigte, bemerkte ich neben mir einen Pkw, der zum Überholen angesetzt hatte. Das Ausscheren oder Blinken (sofern letzteres stattgefunden hat) hatte ich nicht bemerkt, weil ich die Verkehrssituation vor mir beobachtet hatte.
Der Pkw neben mir schaffte es jedenfalls nur leidlich an mir vorbeizuziehen und gab mir seinen Unmut mit Gesten zu verstehen. Der überholende Passat kann m.E. nicht viel besser motorisiert gewesen sein als mein Golf TDI.

Auf der einen Seite kann es für den Überholenden tatsächlich so ausgesehen haben, dass ich während des Überholvorgangs beschleunigt habe. Auf der anderen Seite habe ich nun mal (wie jeder Autofahrer) am Ortsausgang beschleunigt und das Überholmanöver leider erst sehr spät bemerkt - also kurz vor Erreichen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.

Mir ist klar, dass ich nicht beschleunigen darf, wenn ich überholt werde, und dass es gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr erfordert. Aber ab wann muss ich denn bemerken, dass ich überholt werde? Und kann das wirklich bedeuten, dass man am Ortsausgang einfach auf die linke Spur zieht und den Verkehr vor einem dazu zwingt den Beschleunigungsvorgang zu unterbrechen?

Vielen Dank im Voraus für Eure Einschätzungen.

Beste Antwort im Thema

Wieso müsstest du deinen Beschluenigungsvorgang unterbrechen.
Wenn ich aus der Ortschaft komme beschleunige ich mein Fahrzeug.
Wenn mich beim beschleunigen über holen will muss er schneller sein.
So sehe ich das denn deswegen uterbreche ich nicht mein beschleunigen.

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Zitat:

@situ schrieb am 26. Nov. 2017 um 19:59:36 Uhr:


Alle Studien zu diesem Thema bestätigen mein Erleben. Der Anteil der Muffel ist trotzdem erschreckend hoch.

Dann ist deine doppelte Verneinung ja doch falsch.

Edit: mist. Du meintest das schon so.

Zitat:

Liegt eine Erhöhung der Geschwindigkeit durch den zu Überholenden nahe, dann muß sie der Überholer einkalkulieren. Ein solcher Fall wurde bei einem Überholer angenommen, der mit der Überholung einer Kolonne am Ortsausgang begonnen hatte. Daß die weiter vorne befindlichen Kolonnenfahrzeuge nach Wegfall der Geschwindigkeitsbegrenzung ihre Geschwindigkeit alsbald erhöhen würden, war vorauszusehen. (Bay, VRS 29, 110). Ähnlich muß ganz allgemein in Fällen, in denen der Vorausfahrende seine Geschwindigkeit aus irgendwelchen Gründen vorübergehend herabgesetzt hatte, damit gerechnet werden, daß er sie bei erster Gelegenheit wieder erhöht.

Quelle: Werner Full, Wolfgang Möhl, Karl Rüth: Straßenverkehrsrecht; Kommentar zu Straßenverkehrsordnung (StVO)

Oder er meint (das würde die doppelte Verneinung bedeuten), dass in Deutschland überwiegend geblinkt wird. Eine Feststellung, die ich aber leider nicht bestätigen kann. Daher meine Zweifel an deiner Formulierung.

@situ: Ich habe früher oft die Sendung "Was bin ich" mit Robert Lemke gesehen. Da war die doppelte Verneinung ist jedem zweiten Satz enthalten.

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 25. November 2017 um 16:58:03 Uhr:



Für die beschriebene Situation, wenn ich nach einem Ortsausgang überholt werde, schaue ich daher selbstverständlich in den Rückspiegel. Ich fahre dann so weiter, dass ich ihm das problemlose Überhole ermögliche.

Wenn durch sein Überholen eine kritische Situation entstehen könnte, ich aber noch vor ihm bin, dann beschleunige ich sehr stark, so dass er hinter mir einscheren kann oder gar muss. Dies ist aber eine extreme Ausnahmesituation und ich kann mich nicht daran erinnern, dass diese je vorgekommen ist. Ich denke

Wenn ich selber hinter einem Ortsausgang überhole, kalkuliere ich immer mit ein, dass der Vordermann auch beschleunigt. Weiterhin rechne ich auch damit, dass er sehr stark beschleunigt und mich nicht vorbeilassen will und habe für diesen Fall einen Plan B.

Sauber, gute Einstellung 🙂

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Habe den Thread jetzt erst entdeckt, weil meine Frau und ich genau das Thema diskutiert haben; hab' tatsächlich die 17 Seiten durchgehalten. Ich will keine neuen rechtlichen Aspekte durchkauen.

Eines fällt mir nur auf: Alle sind ja angeblich sooooo entspannt, wenn sie von hinten bedrängt und agressiv überholt werden. Das kann ich mir nur schwer vorstellen, angesichts dessen, was auf unseren Straßen los ist.

Ich schließe mich da nicht aus. Ich bzw. wir beide versuchen das meist auch entspannt anzugehen und denken uns unseren Teil. Seit wir unseren Vectra-C-Caravan aber mit einem Insignia Grand Sport GS Line Plus ersetzt haben, scheint es für einige regelrecht ein Sport geworden zu sein, zu provozieren.

Du fährst bereits mit (lt. Tacho) 60 km/h zügig durch den Ort (ja, das ist zu schnell, aber es kommt mal vor), da kommt jemand aus einer Seitenstraße, heftet sich dicht an die Heckschürze und obwohl ich bereits ganz knapp vor Ortsende sehr zügig beginne, auf das neue Tempo zu beschleunigen (nicht mit maximal Motorleistung, aber sehr deutlich spürbar), meinen manche, während dessen zum Überholen ansetzen zu müssen.

Hier könnte ich nur schwer behaupten, nicht mitbekommen zu haben, wie sich der Fahrer hinter mir verhalten hat und welche Schlüsse ich daraus gezogen habe, was er am Ortsende wohl vorhat.

Natürlich sagt einem die Vernunft, den Spinner einfach ziehen zu lassen. Doch ganz ehrlich: es gibt auch mal Tage, da hast du keinen Bock darauf, immer nur den Braven zu geben und Dreistigkeit siegen zu lassen. Heißt: Ich beschleunige tatsächlich mal ein paar Meter eher und ziehe dann im Sportmodus bis (Tacho) 110 km/h durch. Wenn er/sie so viel Power hat, noch entspannt vorbei zu kommen, meinetwegen. Wenn nicht, tja, dann breche ich natürlich ab, wenn ich eine Gefahr bemerke oder auch nur befürchte, aber sonst...

Wie gesagt, dass ist nicht meine bzw. unsere Standardreaktion. Aber ein "Was wäre, wenn das jetzt schief geht?" geht einem dennoch durch den Kopf.

Oder du fährst in Luxemburg auf der Autobahn im Tunnel bei erlaubten 90 km/h bereits knapp 100 km/h. Du überholst einen Lkw, wirst von hinten bedrängt, wechselst nach dem Überholen nach rechts, und der Drängler setzt sofort zum Überholen an. Doch weil der Tunnel gerade zu Ende ist, gibst du natürlich gut Gas, um auf die jetzt wieder erlaubten 130 km/h (+ etwas Toleranz ;-) ) zu kommen. Der Drängler zeitgleich noch links neben dir. Womit darfst du rechnen? Das der Drängler ob meiner zügigen Beschleunigung auf der rechten Spur sich wild gestikulierend beschwert!

Bleibt man da ausnahmslos und immer cool, wenn der, der das eigentliche Unrecht begeht, auch noch versucht, den anderen ins Unrecht zu setzen?

Es ist halt unfair, wenn Rücksichtslose darauf setzen und oft genug davon profitieren, dass die anderen schon aus Selbsterhaltungstrieb zurückstecken.

Und ja: Mir ist durchaus bewusst, dass diese Welt & unsere Gesellschaft leider eben so ticken und in weiten Teilen nur deshalb noch (halbwegs) friedlich sind, weil wir dieses "Spiel" bis zu einem gewissen Grad mitmachen, uns auf die offiziellen, ordnenden Kräfte verlassen und nicht zur Selbstjustiz greifen, weil das erst recht zu Chaos und Anarchie führen würde.

Zitat:

@ackerpower schrieb am 30. Apr. 2022 um 02:41:26 Uhr:


hab' tatsächlich die 17 Seiten durchgehalten

Na da gratuliere ich doch ganz herzlich. 🙂
Dass der letzte Beitrag fast fünf Jahre alt ist hast du auch gelesen?

Zitat:

@ackerpower schrieb am 30. April 2022 um 02:41:26 Uhr:


Du fährst bereits mit (lt. Tacho) 60 km/h zügig durch den Ort (ja, das ist zu schnell, aber es kommt mal vor), da kommt jemand aus einer Seitenstraße, heftet sich dicht an die Heckschürze und obwohl ich bereits ganz knapp vor Ortsende sehr zügig beginne, auf das neue Tempo zu beschleunigen (nicht mit maximal Motorleistung, aber sehr deutlich spürbar), meinen manche, während dessen zum Überholen ansetzen zu müssen.

Hier könnte ich nur schwer behaupten, nicht mitbekommen zu haben, wie sich der Fahrer hinter mir verhalten hat und welche Schlüsse ich daraus gezogen habe, was er am Ortsende wohl vorhat.

Natürlich sagt einem die Vernunft, den Spinner einfach ziehen zu lassen. Doch ganz ehrlich: es gibt auch mal Tage, da hast du keinen Bock darauf, immer nur den Braven zu geben und Dreistigkeit siegen zu lassen. Heißt: Ich beschleunige tatsächlich mal ein paar Meter eher und ziehe dann im Sportmodus bis (Tacho) 110 km/h durch.

Du bekommst mit, dass der Hintermann dich überholen wird und versuchst gegenzuhalten und dies zu verhindern, indem du voll gegenhältst? Was hast du davon? Wenn du das tatsächlich schaffst, hängt der dir doch anschließend am Heck wie die Schmeißfliege am Hintern einer Kuh. 🙁

Du musst dich also weiter mit der drängelnden Schmeißfliege rumärgern. Was ist daran so erstrebenswert?

Wenn man die Überholabsicht des Hintermanns nicht mitbekommt und daher „normal“ beschleunigt, OK (damit muss der Überholer rechnen), aber extra mit sehr starker Beschleunigung gegenhalten?

Zitat:

@ackerpower schrieb am 30. April 2022 um 02:41:26 Uhr:


Oder du fährst in Luxemburg auf der Autobahn im Tunnel bei erlaubten 90 km/h bereits knapp 100 km/h. Du überholst einen Lkw, wirst von hinten bedrängt, wechselst nach dem Überholen nach rechts, und der Drängler setzt sofort zum Überholen an. Doch weil der Tunnel gerade zu Ende ist, gibst du natürlich gut Gas, um auf die jetzt wieder erlaubten 130 km/h (+ etwas Toleranz ;-) ) zu kommen. Der Drängler zeitgleich noch links neben dir. Womit darfst du rechnen? Das der Drängler ob meiner zügigen Beschleunigung auf der rechten Spur sich wild gestikulierend beschwert!

Nö, du darfst damit rechnen, dass du die Arschkarte ziehst, wenn du auf den nächsten rechtsfahrenden LKW aufläufst. 😁

Aus meiner Sicht. Obwohl ich tatsächlich fast immer die Möglichkeit hätte ein Überholen zu verhindern, mache ich das in der Regel nicht. Eine Ausnahme ist auf einer mehrspurigen Straße (z.B. Autobahn) nach einem Geschwindigkeitslimit, da beschleunige (für mich) halt normal und der auf der anderen Spur kommt oft nicht vorbei, vielmehr ziehe ich ihm dann weg. In allen anderen Situationen weiß ich, dass ich fast immer das Übeholen verhindern könnte, mache es aber nicht. Warum sollte ich es auch tun?

Grundsätzlich fällt mir auch auf, dass die, die problemlos gegenhalten könnten, dies nicht machen. Ein langsamer fahrende Porsche lässt sich fast immer problemlos überholen. Die, die ein Fahrzeug im Standardleistungsbereich fahren, halten häufig gegen. Haben die das wirklich nötig, diesen Schwanzlängenvergleich?

Gruß

Uwe

Es gibt halt Tage, da denkt man sich: "DU.HEUTE.NICHT.SCHON.WIEDER." (Also nicht auf einen speziellen, einzelnen Verkehrsteilnehmer bezogen, sondern auf diese Gruppe bezogen) Da will man halt nicht einmal mehr die „wehrlose Beute“ spielen. Dann schaue ich halt, ob ich durch zügiges Beschleunigen den anderen von seiner verrückten Überholabsicht abhalten kann (auch hier zur Klarstellung: Es geht nicht darum, den begonnenen Überholvorgang des anderen unter Inkaufnahme von Gefahr für Leib&Leben zum Abbruch zu zwingen.) Wenn er bereit ist sein maximales Beschleunigungsvermögen einzusetzen, wieso soll ich das gleiche, der die Stelle, wo ich berechtigterweise das Tempo erhöhen darf, sogar als erster erreiche, nicht genauso machen?

Nein, ich mache das nicht immer so. Ich weiß auch, dass ich den anderen damit nicht erziehen kann (ist zum einen nicht meine Aufgabe, zum anderen bei solchen Kandidaten eh hoffnungslos), aber einen kleinen Überraschungsmoment, dass der andere zumindest merkt, dass er sich auch mal verkalkulieren kann, setze ich damit trotzdem mal.

Zur Beschleunigung durch Tempolimitwechsel nach Tunnelausfahrt:
Ich hab sehr wohl im Blick, was auf der rechten Spur vor mir passiert. Auch hier geht es nur um einen kleinen und kurzen Überraschungseffekt. Wieso glaubt der andere, dass ich nicht auch schnell auf der neue erlaubte Tempo kommen möchte? Wieso denkt er, dass nur er allein das "Recht" zum starken Beschleunigen hat?

Ich fahre nicht wie seinesgleichen. Mit 174 PS geht zwar schon was, aber natürlich fahre ich auch kein echtes Sportgerät. Wie gesagt, es geht nicht um Erziehung, ich bremse auch keinen aus oder schneide jemanden, aber kurz mal signalisieren, "nicht jeder nimmt immer Rücksicht auf deine Rücksichtslosigkeit" - ich denke, das darf gelegentlich mal sein, auch wenn man dabei extrem vorsichtig sein muss.

5 Jahre her? Ja, aber am Problem hat sich ja nichts geändert. Für meine Beobachtung wollte ich auch keinen neuen Thread eröffnen.

„wehrlose Beute” wenn man überholt wird? 😕. Ist das nicht etwas abwegig?

Bitte nicht die Hälfte unterschlagen.
Es geht hier schließlich um einen Überholversuch bei einer Erhöhung des Limits und damit ist der Überholversuch ein Überholen bei unklarer Verkehrslage.
Die Einordnung als wehrlose Beute darf durchaus so gesehen werden, denn die StVO schreibt nun mal vor, dass der zu Überholende nicht beschleunigen darf bzw. an solchen Stellen nicht mehr als moderates beschleunigen. Natürlich ist es überspitzt und eine sehr extreme Auslegung der Position.

Zitat:

@ackerpower schrieb am 30. April 2022 um 09:41:18 Uhr:


Es gibt halt Tage, da denkt man sich: "DU.HEUTE.NICHT.SCHON.WIEDER." (Also nicht auf einen speziellen, einzelnen Verkehrsteilnehmer bezogen, sondern auf diese Gruppe bezogen) Da will man halt nicht einmal mehr die „wehrlose Beute“ spielen. Dann schaue ich halt, ob ich durch zügiges Beschleunigen den anderen von seiner verrückten Überholabsicht abhalten kann (auch hier zur Klarstellung: Es geht nicht darum, den begonnenen Überholvorgang des anderen unter Inkaufnahme von Gefahr für Leib&Leben zum Abbruch zu zwingen.) Wenn er bereit ist sein maximales Beschleunigungsvermögen einzusetzen, wieso soll ich das gleiche, der die Stelle, wo ich berechtigterweise das Tempo erhöhen darf, sogar als erster erreiche, nicht genauso machen?

Nein, ich mache das nicht immer so. Ich weiß auch, dass ich den anderen damit nicht erziehen kann (ist zum einen nicht meine Aufgabe, zum anderen bei solchen Kandidaten eh hoffnungslos), aber einen kleinen Überraschungsmoment, dass der andere zumindest merkt, dass er sich auch mal verkalkulieren kann, setze ich damit trotzdem mal.

Zur Beschleunigung durch Tempolimitwechsel nach Tunnelausfahrt:
Ich hab sehr wohl im Blick, was auf der rechten Spur vor mir passiert. Auch hier geht es nur um einen kleinen und kurzen Überraschungseffekt. Wieso glaubt der andere, dass ich nicht auch schnell auf der neue erlaubte Tempo kommen möchte? Wieso denkt er, dass nur er allein das "Recht" zum starken Beschleunigen hat?

Ich fahre nicht wie seinesgleichen. Mit 174 PS geht zwar schon was, aber natürlich fahre ich auch kein echtes Sportgerät. Wie gesagt, es geht nicht um Erziehung, ich bremse auch keinen aus oder schneide jemanden, aber kurz mal signalisieren, "nicht jeder nimmt immer Rücksicht auf deine Rücksichtslosigkeit" - ich denke, das darf gelegentlich mal sein, auch wenn man dabei extrem vorsichtig sein muss.

5 Jahre her? Ja, aber am Problem hat sich ja nichts geändert. Für meine Beobachtung wollte ich auch keinen neuen Thread eröffnen.

Kommst Du mit der Einstellung mal an den richtigen, kann es auch für Dich auf der rechten Spur ungemütlich werden. Aber Hauptsache Du bist nicht die "wehrlose Beute" gewesen und überholt worden.
Das sind mir die liebsten. Finden das Gas Pedal erst, wenn ein anderer überholt oder ansetzt zum überholen.

Bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Es geht nicht um jegliches Überholtwerden. Es geht um einzelne Vorgänge, wo der andere drängelt und es darauf anlegt zu zeigen, wie toll er oder wie viel besser sein Auto ist, obwohl es an der Stelle keinen Sinn macht und obwohl man selbst ebenfalls schon sehr flott (manchmal sogar schon ein wenig zu schnell) unterwegs ist. Und ja, der Poser sieht sich in dem Augenblick als „Jäger“ des Vordermanns, deshalb ist das Wort „Beute“ nicht total abwegig. Ich sehe mich aber deswegen nicht als „Opfer“ - die wahre Überlegenheit ist halt nicht in PS oder einer Strichliste für überholte Verkehrsteilnehmer begründet. Dennoch gibt es eben die Situationen, wo man mal das Statement setzen möchte: „Vorsicht, das kannst du nicht mit jedem machen. Auch andere sind mal sportlich unterwegs.“

Es geht nicht um das Überholtwerden an sich - es gibt einfach so viele Situationen, wo man sich beherrschen muss: Der Missbrauch der Standspur oder eines Rastplatzes als Überholspur im Stau, sogar das Ausscheren auf die Beschleunigungsspur etc. und nicht jedes Mal ist man der 100% mustergültige Fahrer, der alles total entspannt hinnimmt, wenn andere sich einen unfairen Vorteil verschaffen.

Egal. Ich war jedenfalls froh über diesen Thread, wo die rechtlichen Aspekte etwas beleuchtet wurden, wie z.B. das Verbot des Überholens bei unklarer Verkehrslage, was beim Beschleunigen aufgrund einer Änderung des Tempolimits ja gegeben ist, da ich mit dem Beschleunigen des Vordermanns rechnen muss und die Stärke seiner Tempoerhöhung nicht einschätzen kann. Auch der Hinweis, dass ich nicht automatisch komplett das Beschleunigen abbrechen muss, bloß weil ich das erlaubte Tempo anstrebe. (Gefährdungslage natürlich ausgenommen; denn niemand hat etwas davon, „Sieger auf dem Scherbenhaufen“ zu sein)

Zitat:

@ackerpower schrieb am 30. April 2022 um 10:36:18 Uhr:



- die wahre Überlegenheit ist halt nicht in PS oder einer Strichliste für überholte Verkehrsteilnehmer begründet.

Du willst also Überlegenheit im Straßenverkehr zeigen?
Das ist doch genau das Poser-Verhalten, welches Du bei anderen bemängelst.

Zitat:

Dennoch gibt es eben die Situationen, wo man mal das Statement setzen möchte: „Vorsicht, das kannst du nicht mit jedem machen. Auch andere sind mal sportlich unterwegs.“

Und dieses Statement nennt man dann Rennen und macht Dich keinen Deut besser, als den, der Dich überholt.

Und wenn man dafür so eine Thread-Leiche ausgraben muss, hat man es wohl nötig.
Solltest Leitungstechnisch noch etwas aufrüsten, dann kannst es den Überholern mal so richtig zeigen und an der Türklinke verhungern lassen.
Gibt sicher auch Beifall vom Beifahrer

Zitat:

Kommst Du mit der Einstellung mal an den richtigen, kann es auch für Dich auf der rechten Spur ungemütlich werden. Aber Hauptsache Du bist nicht die "wehrlose Beute" gewesen und überholt worden.
Das sind mir die liebsten. Finden das Gas Pedal erst, wenn ein anderer überholt oder ansetzt zum überholen.

Du hast scheinbar gar nichts begriffen, von dem, was ich beschrieben habe. Ich habe extra gesagt, dass ich sehr zügig beschleunige, wenn ich das Tempo erhöhen darf, gelegentlich sogar schon etwas eher als es nach dem Buchstaben des Gesetzes erlaubt ist. Also nix mit „Findet das Gaspedal erst, wenn ein anderer überholt.“

Ich habe den Eindruck, du könntest eher zu der Gruppe gehören, die sich solch riskanten Überholmanöver versuchen schönzureden oder zu rechtfertigen (was keine Unterstellung sein soll da wir uns persönlich ja nicht kennen), bloß weil der andere nicht ehrfürchtig vor Neid ob der Überlegenheit des anderen erblasst oder sich noch besser als störendes Verkehrshindernis gleich in Luft auflöst, damit dem anderen die Straße allein gehört.

Egal, ich gehe davon aus, dass die meisten wissen worauf ich hinaus will. Es geht nicht um Rennen fahren und wenn der andere mit dem „Messer zwischen den Zähnen“ fährt, dann ist ein Kräftemessen auf Teufel komm raus, das letzte was sinnvoll ist. Das tue ich auch nicht, da ich mir meiner Grenzen bewusst bin. Aber wer ein normal ambitionierter oder auch etwas engagierterer Autofahrer ist, wird solche Situationen kennen und mich wahrscheinlich auch richtig verstehen.

Wer das Haar in der Suppe sucht, wird es sicher finden und sich immer im Recht fühlen, bloß weil man sich an einzelnen Wörtern aufhängt, statt den gesamten Kontext zu berücksichtigen. „Tunnelblick“ würde ich das mal nennen.

Apropos Tunnel: Wenn ich am Ende des Tempolimits mein Recht des Beschleunigens nutze, wüsste ich nicht, was mir droht, wenn ich an den angeblich „richtigen“ gerate. Aber lassen wir das. Es hat ja heute jeder Recht, ausnahmslos. ;-)

NACHTRAG: Bis eben war ich mir nicht sicher, jetzt aber schon, nachdem ich deinen letzten Beitrag gelesen habe.
Du verdrehst tatsächlich jedes Wort. Mit „Überlegenheit“ meine ich die innere moralische Stärke, sich eben nicht auf solche Provokationen einzulassen, wenn der andere seine technische Überlegenheit meint aggressiv zeigen zu müssen, aber ich gebe ja offen zu, dass es mir nicht immer gelingen will.

Und in welchem Maß ich nach Ende einer Tempobeschränkung mein Beschleunigungsvermögen nutze, um auf das erlaubte neue Tempo zu kommen, ist doch meine Verantwortung - das hat nicht mein Hintermann oder du zu bewerten. Fahre ich zu lahm, ok, dann nervt es den Hintermann zurecht. Fahre ich normal, dann ist das der Durchschnitt. Fahre ich sehr zügig, dann starte ich deshalb noch lange kein Rennen. Aber auch diesen Versuch, mich sehr differenziert auszudrücken, wirst du mir absichtlich falsch auslegen.

Nein, ich werde nicht „aufrüsten“, um es den anderen noch besser zeigen zu können, weil ich das im Regelfall gar nicht möchte. Du wirst „mich“ also auch in Zukunft gerne ohne größere „Gegenwehr“ (was du bereits als Beginn eines Rennens verurteilst, allein weil sich bei meinem sehr zügigen Beschleunigen ein anderer Autofahrer überhaupt hinter mir befindet) noch am Ortsausgangsschild überholen können. ;-) - so und jetzt geh meine (in deinen Augen wahrscheinlich) „moralische Bankrotterklärung“ feiern. Alle anderen wissen meine Schilderungen wahrscheinlich richtig und vernünftig einzuordnen.

Was meine Motivation war, hier in diesem alten Thread zu schreiben, habe ich ebenfalls klar ausgedrückt: Es gilt in den meisten Foren als überflüssig, seinen Beitrag in einem neuen Thread einzubringen, wenn es bereits einen einschlägigen Thread dazu gibt. Ich war halt aufgrund der privaten Diskussion, wie so ein Überholvorgang vor/am Ortsausgang oder nach Aufhebung eines anderen Tempolimits rechtlich zu bewerten ist, über diesen Thread gestolpert.

@windelexpress , wieder voll in fahrt und moralisch überlegen😁.
Mit Absicht beschleunigen wenn ein andere überholt geht gar nicht. Wenn aber eine Begrenzung aufgehoben ist, gebe ich Gas, da schaue ich mich nicht erst um ob ein anderer mich überholt.

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