Auch in Zukunft ein günstiges Motorrad?
Bei den Autos gibt es ja schon den Trend zum Youngtimer, meistens nicht wg. der Geschichte, sondern wg. der geringen Kosten - wenn man ehrlich ist. Und wg. des Gefühls, noch was Reales unterm Hintern zu haben, wo man ein Birne noch selber wechseln kann.
Der Trend bei den neuen Bikes geht aber doch eher in Richtung mehr Elektronifizierung, mehr Leistung und Ausstattung. Und selber warten und reparieren wird auch nicht leichter...
Wo soll das noch hinführen? Wer soll in Zukunft ein anständiges Motorrad noch finanzieren und unterhalten können? Die gesamten Lebenshaltungskosten steigen unaufhörlich, das Einkommen der meisten Bürger sinkt aber real kontinuierlich!
Müsste die Industrie darauf nicht reagieren? In Asien gibt es doch jede Menge Modelle "für jedermann", die werden hier aber gar nicht angeboten.
Ich wünsche mir einen Klassiker wie die Honda Cub. Nein, nicht in der Form, aber mit dem Anspruch, bezahlbar und unverwüstlich zu sein. 500ccm, um die 48 PS um schon für den A2 geeignet zu sein, stabil, wenig Ausstattung, wohl ABS und Einspritzung, gut zugängliche und leicht zu wartende Aggregate, zeitloses Design ohne Schnickschnack, Verbrauch um die 3.5l. Und das für höchsten 5T€.
Ist das zuviel verlangt? Ich finde nicht, vor allem weil ich befürchte, dass ansonsten in Zukunft immer mehr Biker gezwungenermaßen absteigen müssen....
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Zitterhuck
Bei den Autos gibt es ja schon den Trend zum Youngtimer, meistens nicht wg. der Geschichte, sondern wg. der geringen Kosten - wenn man ehrlich ist. Und wg. des Gefühls, noch was Reales unterm Hintern zu haben, wo man ein Birne noch selber wechseln kann.Der Trend bei den neuen Bikes geht aber doch eher in Richtung mehr Elektronifizierung, mehr Leistung und Ausstattung. Und selber warten und reparieren wird auch nicht leichter...
Deine Annahme sind etwas an der Realität vorbei. Das Durchschnittsalter im Fahrzeugbestand ist bei Motorrädern erheblich höher als bei Automobilen. Von einem "Trend zum Youngtimer beim Auto" kann man wenn überhaupt nur in einer ganz kleinen Nische sprechen - auf 99% des Fahrzeugbestands bezogen völlig ohne Bedeutung.
Die "Elektrifizierung" betrifft v.a. die Neuentwicklungen - und hierbei sind PKW und Motorräder gleichermaßen betroffen. Aber: Der PKW ist hier weit voraus. In Welchem Jahr hatte die Einspritzung einen 90% Anteil bei den Neu-PKW erreicht? Und in welchem Jahr war das bei Motorrädern der Fall? Eben.
Zitat:
Wo soll das noch hinführen?
Es führt dorthin wo es uns die letzten 100 Jahre schon hingeführt hat: Der Mensch muss weniger seiner Arbeitszeit investieren und bekommt im Gegenzug ein Fahrzeug was mehr kann. Gemessen an der durchschnittlichen Kaufkraft wird motorisierte Fortbewegung im langen Trend nicht teurer.
Zitat:
Müsste die Industrie darauf nicht reagieren? In Asien gibt es doch jede Menge Modelle "für jedermann", die werden hier aber gar nicht angeboten.
Hat sie doch längst, es gibt auch in Europa/Deutschland die Honda Wave 110i, was m.E. die ökonomischste Art der motorisierten Fortbewegung ist. Die sind im Markt aber nicht erfolgreich weil die meisten Menschen lieber mehr Geld investieren und ein Auto zur Verfügung haben. Selbst Studenten ohne eine dauerhafte Festanstellung.
Wie schon jemand weiter oben schrieb: Früher war ein motorisiertes Zweirad etwas für Leute die sich (noch) kein Auto leisten konnten. Das gibts so heute nicht mehr. Jeder kann sich ein Auto leisten und auch wenn er es nicht kann, dann tut er es trotzdem. Das Motorrad ist ein Hobby-/Freizeitgerät geworden - dementsprechend wird der Markt auch von anderen Bedürfnissen/Kaufverhalten angetrieben.
Zitat:
Ich wünsche mir einen Klassiker wie die Honda Cub. Nein, nicht in der Form, aber mit dem Anspruch, bezahlbar und unverwüstlich zu sein. 500ccm, um die 48 PS um schon für den A2 geeignet zu sein, stabil, wenig Ausstattung, wohl ABS und Einspritzung, gut zugängliche und leicht zu wartende Aggregate, zeitloses Design ohne Schnickschnack, Verbrauch um die 3.5l. Und das für höchsten 5T€.
Ist das zuviel verlangt? Ich finde nicht, vor allem weil ich befürchte, dass ansonsten in Zukunft immer mehr Biker gezwungenermaßen absteigen müssen....
Und ich wünsche mir ein Pony. Der Markt richtet sich aber nicht an dem was einzelne sich wünschen, sondern danach wo die Käufer ihr Geld hintragen. 3-Zylinder waren praktisch nicht mehr existent am Markt. Dann hat Triumph ein erfolgreiches Modell rausgebracht und in ein paar Jahren sind zahlreiche Hersteller auf den Zug aufgesprungen als sie gesehen haben, dass sich damit Geld veridenen lässt. Es gibt mehrere Hersteller die günstige A2-Motorräder ins Angebot aufgenommen haben die um oder unter 5000€ kosten. Wenn genug Leute kaufen, und die Hersteller damit Geld verdienen wird sich das Angebot vergrößern/verbessern.
Die einzige spezielle Anforderung ist, dass sie wartbarer sein soll - aber auch das ist nur wieder eine Nischenanforderung. Die meisten Menschen trauen es sich nicht zu viel selber zu machen - deswegen ist diese Eigenschaft weder auf dem Neufahrzeugmarkt noch auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt ein Faktor der starken Einfluß auf die Nachfrage und damit auf den Preis nimmt. Meistens wird er erheblich von anderen Faktoren überschattet, bspw. wie der allgemeine Pflegezustand der Maschine ist, ob sie um-/unfallschäden hat oder hatte usw. D.h. der Markt wird überwiegend von dem bestimmt wofür die Käufer Geld ausgeben. Und bei einem so emotionalen Hobby-Thema wie Motorrad ist das eben nicht die Frage nach der Wartbarkeit.
Aber mach es doch mal konkreter: Welche Wartungsarbeiten willst du denn konkret an deiner fiktiven Maschine selber erledigen, welche du aktuell nicht könntest. Kettenpflege, Reifen wechseln, Birnen wechseln, Ölwechsel, Ölfilter, Luftfilter, allerlei Anbauteile wie Lenker, Spiegel, Sättel, Rasten, Koffer usw. sind ja bei quasi allen Modellen leicht selbst zu machen. Und wer technisch begabt ist und anspruchsvolle Dinge wie das Ventilspiel selber machen will - da liegt die Hürde seltenste daran wie gut zugänglich etwas ist, sondern einfach daran, dass ein Motor ein sehr anspruchsvolles Stück Technik ist und die wenigsten Laien/Hobyisten das Notwendige Know-How oder das notwendige Geschick dafür mitbringen. Daher also mal die konkrete Bitte anhand von 3 Beispielen zu erklären welche Art der Wartung du machen willst, welche du mit aktuell am Markt befindlichen 50ern nicht (gut) machen kannst.
304 Antworten
...der Punkt geht an dich..
Na gut - aber nur, wenn ich mich über die Wartezeit nicht mit denen über Bücherwissen austauschen muss.
Zitat:
Original geschrieben von Dessie
Na gut - aber nur, wenn ich mich über die Wartezeit nicht mit denen über Bücherwissen austauschen muss.
Einfach die entsprechenden Foren vermeiden. 🙂
Grüße, Martin
Zitat:
Original geschrieben von Lewellyn
IMHO ist die Motorradindustrie doch schon gerade sehr am umschwenken. Sogar mehr als die Autoindustrie, da bei den Motorrädern der Firmenfahrzeuganteil eher verschwindend gering ist und Motorräder daher i.d.R. aus eigener Tasche bezahlt werden.
Du vergisst eins: Es gibt die neue Führerscheinklasse A2 bis 48 PS. Sie ebnet einer Schicht den einfachen Zugang zum Motorrad, die das früher für sich ausgeschlossen hat - und sie ist das neue Einfallstor für Einsteiger. Zudem ist die 48-PS-Klasse EU-weit vereinbart, was den Großserienherstellern einen genügend großen Markt beschert, um für diese neue Klasse neue Moppeds zu bauen. Die bauen sie, und die verkaufen sich gut. Das ist alles.
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
Fahrwerk und Seitenwindempfindlichkeit sind in der Stadt von stark untergeordneter Rolle. Wetterschtz war nur eins von zahlreichen Argumenten, und ja ich bleibe dabei. Mag sein, dass eine Vollverkleidetes Motorrad nicht schlechter ist - dafür kann man das bei >30°C im Stadtverkehr dann vergessen.
Hach ich liebe es, wenn die Leute klug sabbeln aber von nüscht eine Ahnung haben!
Es mag Städte geben, wo es anders ist, aber meist sind die Überlandverbindungen vom Straßenzustand nicht so übel wie die Straßen in den Städten. Man fährt mit einem Motorrad gerade dort viel besser als mit einem Schlaglochsucher!
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
Ansonsten hast du nichts dazu getan zu entkräften warum ein Roller (gemeint ist alles von 50-300-400ccm) besser und günstiger ist für die Arbeitspendelei ist als ein Motorad unter Berücksichtigung aller genannten Faktoren.
Roller haben einen (!) Vorteil: Die modernen Roller haben eine Automatik. Was aber nur manchmal von Vorteil ist... Also haben Roller im Grunde KEINEN Vorteil.
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
- Inazuma 250ccm: 187kg / 130km/h Spitze / 3,4L auf 100km
- Honda Wave110 99kg / 100km/h Spitze / unter 2L auf 100km
Beide kommen mit 17-Zoll-Reifen daher und die Honda hat auch keine Variomatik, aber dank Fliehkraftkupplung trotzdem keinen Kupplungshebel)Warum soll ich für die Inazum gut das doppelte des Strassenpreises hinlegen - welchen Vorteil bietet sie mir im Stadtverkehr? Auf dem Papier hat sie mehr Hubraum und mehr PS - aber was bei der Gewichtsdifferenz davon übrig bleibt dürfte sich im Tempobereich unter 50km/h nicht bemerkbar machen. Für jemanden der eh vom Auto kommt, gibt es - aus Vernunftperspektive - keinen Grund das Motorrad statt den Roller zu nehmen.
Ich habe zwar noch nie auf einer Inazuma gesessen (aber das ist ja nicht das einzige Motorrad auf der Welt), aber Du hast auch ganz sicher noch nie auf einer Honda CUB oder einer ihrer vielen Nachfahren gesessen, sonst würdest Du so einen Quark nicht schreiben. Ich bin mit einer stärkeren (!) Honda Innova ANF 125i längere Zeit täglich 70 km gefahren. Die 125er Innova und die 110er Wave mögen für absolute Pragmatiker wegen ihres Verbrauchs interessant sein, aber man darf dann nur den Verbrauch sehen. Mit jedem (!) Motorrad fährt es sich angenehmer, insbesondere auch mit jedem Leichtkraftrad. Ich habe das viele Jahre gemacht, ich weiß, wovon ich rede. Übrigens war nicht ein Leichtkraftrad mit Vollverkleidung dabei. Die ohnehin keinen Vorteil bringen würde: Die Füße und Beine werden auch da nass und der Oberkörper wird auf Motorrad und Roller gleichermaßen nass - also welchen Vorteil hätte man? Im Stadtverkehr ist das uninteressant. Eine Vollverkleidung hat große Vorteile - aber bei Geschwindigkeiten, die (fast) kein Roller erreicht.
Ich fahre seit über 30 Jahren mit motorisierten Zweirädern zur Arbeit - Roller haben dabei keinerlei Vorteile gegenüber Motorrädern. Deswegen sind Roller nicht schlecht, aber wer sachlich und mit Vernunft abwägt wird einen Roller nicht einem Motorrad vorziehen. Es sei denn - und aus diesem Grunde machen es viele! - man hat keinen Führerschein für das Motorrad und fährt Roller, weil das mit der Automatik einfacher ist. Das Argument zieht bei mir nur nicht, denn ich habe den entsprechenden Führerschein seit Jahrzehnten.
Gruß Michael
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Zitat:
Original geschrieben von cng-lpg
Ich fahre seit über 30 Jahren mit motorisierten Zweirädern zur Arbeit - Roller haben dabei keinerlei Vorteile gegenüber Motorrädern. Deswegen sind Roller nicht schlecht, aber wer sachlich und mit Vernunft abwägt wird einen Roller nicht einem Motorrad vorziehen.
Ich finde Roller durchaus sehr vorteilhaft. Allein schon die stufenlose Automatik (Stadtverkehr!), das Bein- und Windschild, der abschließbare Stauraum...
Zitat:
Eine Vollverkleidung hat große Vorteile - aber bei Geschwindigkeiten, die (fast) kein Roller erreicht.
Regen fällt je nach Tröpfchengröße mit Unter-Schrittgeschwindigkeit (0.1mm Durchmesser, feinster Nieselregen) über 14km/h (2mm) bis 29km/h (4mm, Wolkenbruch).
Selbst bei einem Mofaroller ergibt sich also ein Fallwinkel von ca. 40° (Winkel zur Senkrechten) und noch flacher. Da reicht oft schon ein wasserdichter Kopf nebst Oberkörper, um hinter dem Wind- und Beinschild trocken zu bleiben.
Und es gibt viele Roller, die mindestens Mofa-Geschwindigkeit erreichen.
Und ja, ich habe den 1er Führerschein und fahre freiwillig Roller.
Ich vetsteh gar nicht, warum in einem Motorradforum und Thread die Vor- und Nachteile von Rollern erörtert werden?
Ich frag bei den Autoleuten auch nicht nach Schubkarren..
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
Ansonsten hast du nichts dazu getan zu entkräften warum ein Roller (gemeint ist alles von 50-300-400ccm) besser und günstiger ist für die Arbeitspendelei ist als ein Motorad unter Berücksichtigung aller genannten Faktoren.
Wer jemals ein 125er Leichtkraftrad mit Fünfganggetriebe in der Stadt fuhr, weiß eins: Automatikroller gehen besser zur Sache. Und die Kurven, um die ich mit einem 125er Roller nicht mit Volldampf fahren möchte, gibt es bei der Büropendelei meistens nicht. Dafür sind die Roller meist praktischer: keine Bedienelemente für die Füße, Helmfach etc.
Man muss nur mal in Städte wie Paris oder Rom sehen, dann weiß man, was die da fahren.
Zitat:
Original geschrieben von Dessie
Ich versteh gar nicht, warum in einem Motorradforum und Thread die Vor- und Nachteile von Rollern erörtert werden?Ich frag bei den Autoleuten auch nicht nach Schubkarren..
Du bist ja auch nicht daran interessiert, Antworten auf Fragen zu erhalten. Aber die Flut preisgünstiger Automatikroller ist in Verbindung mit den hohen Einstiegshürden für Motorräder in meinen Augen der Hauptgrund dafür, dass es bei uns keinen Markt für einfache, schlichte Motorräder gibt. Ein einfaches, schlichtes motorisiertes Zweirad heißt Roller.
Zitat:
Original geschrieben von Dessie
Ich vetsteh gar nicht, warum in einem Motorradforum und Thread die Vor- und Nachteile von Rollern erörtert werden?
Ich aber: Es gibt keine "Motorräder". 😉
Weder in den amtlichen Fahrzeugpapieren noch in der StVO, FZV, FeV oder so.
Es sind alles "Krafträder".
Manchmal nur abhängig von der Verkleidung schiebt man ein Kraftrad (wie z.B. die Honda NC700?) eben in die umgangssprachliche Schublade Naked, Crosser oder Roller.
Zitat:
Ich frag bei den Autoleuten auch nicht nach Schubkarren..
Ein Schubkarren ist nicht einmal ein Fahrzeug.
Sollen wir Dir ernsthaft die Unterscheidung zwischen Fahrzeugen und sonstigen Werkzeugen erklären?
Zitat:
Original geschrieben von cng-lpg
Hach ich liebe es, wenn die Leute klug sabbeln aber von nüscht eine Ahnung haben!
Ich liebe es ja, wenn Leute ihren eigenen Bauchnabel für das Zentrum des Universums halten.
Es ist schön wenn du die Frage für dich und deine Verhältnisse geklärt hast. Dann brauchst du aber nicht daher "sabbeln" (um bei deiner Wortwahl zu bleiben), dass alle anderen zum gleichen Schluß kommen müssten.
Wie du hier im Thread aber auch in der Realität sehen kannst, treffen die meisten die Entscheidung anders.
Zitat:
Die 125er Innova und die 110er Wave mögen für absolute Pragmatiker wegen ihres Verbrauchs interessant sein, aber man darf dann nur den Verbrauch sehen. Mit jedem (!) Motorrad fährt es sich angenehmer,
1) Mit jedem Motorrad? Merkst du eigentlich wie lächerlich diese Aussage ist? Ich kann dir ein dutzend Motorräder nennen mit denen die meisten Leute einmal 30 Minuten Stop& Go im Stadtverkehr machen und dann nie wieder. Stichwort: Harte Kupplung, Gebückte Sitzhaltung, ständig gespannte Nackenmuskulatur um nach oben zu schauen, Ruppige Gasannahme, Konstantfahrruckeln. Dann doch lieber Wetterschutz, Stauraum, schmaleres Profil, geringeres Gewicht, kein Kupplungshebel und deutlich günstigere Kosten.
2) Es gint ja eben um die absoluten Pragmatiker. Es ging um die welche kein Geld fürs Auto haben und irgendwie möglichst günstig mobil sein sollen und aufs Zweirad ausweichen. Das geht mit dem Roller (nochmal: das ist für mich alles von 50ccm bis 300-400ccm mit entsprechender Bauweise) günstiger als mit einem <200-300ccm Motorrad die hier eingefordert wurden. Die Leute gehen ja auch ans Autofarren mit dem Anspruch dran "Hautsache von A nach B", warum sollten die beim Zweirad jetzt nach Optik, Schräglagenfreiheit oder Fahrwerksqualität entscheiden?
Seit Jahrzehnten habe ich an den meisten meiner Zweiräder Koffer. In die geht viel einfacher viel mehr rein als in jeden Roller. Außerdem sind Roller beliebte Aufbruchziele (das habe ich 2x hinter mir), da man die modernen Roller in der Regel ohne Werkzeug mit den bloßen Händen aufbrechen kann: So eine Plastikklappe Hält doch nichts und die Sitzbänke lassen sich meist auch durch simples Durchbiegen öffnen. Diebstahlschutz Null.
Ich brauche keinen Roller, um meinen Prüll mitzunehmen. Im Gegenteil: Meine Standardtasche ist ein Magnettankrucksack - einfacher und besser kann man seinen Krempel nicht mitnehmen!
Das Transportvolumen spricht also klar für das Motorrad und gegen den Roller!
Was die Nässe angeht: Das ist doch konstruierter Mumpitz, den Ihr da sabbelt, um die Roller schönzureden, in der Praxis hängt es nur von einem Punkt ab, ob man auf dem Zweirad nass wird oder nicht: Hat man anständige Regenkleidung oder nicht?
Ich bin seit Jahrzehnten Roller-Fan, ich habe etliche Blech-Vespen und alle möglichen VEB-Plaste-und-Elaste-Bomber gefahren, ich weiß wovon ich rede! Klar flitzen die Roller durch Rom und Paris, aber mit einer kleinen Enduro (ich denke da so an eine 250er oder 350er) kann man noch Kreise um die Roller fahren.
Gerade weil ich seit Jahrzehnten Motorrad UND Roller fahre kräuselt sich mein Haupthaar, wenn ich den Quatsch lese, den hier einige versuchen erntshaft zu verbreiten.
Die 50er Roller werden nicht ohne Grund so viel gefahren: Es sind die billigsten Zweiräder, man kann sie mit jedem Pkw-Führerschein fahren und es ist mit der Automatik nicht viel schwieriger als Fahrrad zu fahren.
Wer aber die Möglichkeit hat zu wählen, der fährt mit einem kleinen Motorrad viel besser. Ob GN 125 oder XV 250 oder oder oder - da gibt es viele. Und alle sind sie nicht nur viel besser zu fahren und haben handfeste praktische Vorteile, sie sind auch im Unterhalt billiger.
Wenn Autofahrer aufs Zweirad ausweichen wollen und nur echte Kurzstrecken fahren müssen (die sie dann besser per Fahrrad fahren sollten!), dann ist ein Roller besser, aber sonst nicht.
Was aber nicht dagegen spricht, aus Spaß Roller zu fahren! Ich habe also nichts gegen Roller, nur sind sie nicht vernünftiger als ein kleines Motorrad für den Arbeitsweg. DAs ist einfach quatsch.
Gruß Michael
Zitat:
Original geschrieben von cng-lpg
Wenn Autofahrer aufs Zweirad ausweichen wollen und nur echte Kurzstrecken fahren müssen (die sie dann besser per Fahrrad fahren sollten!), dann ist ein Roller besser, aber sonst nicht.
Ende 2012 musste ich geschäftlich über 800km fahren. Einfache Strecke. Bei -5°C und (auf der Rückfahrt) gefrierendem Nebel.
Rate mal, wieviel Plastik-/Blechroller, VEB/MZ "Miniatur" Motorräder und "echte Motorräder" ich auf dem Weg gesehen habe.
Und so ist es eigentlich in jedem Winter, 2013/14 fiel er halt aus.
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
1) Mit jedem Motorrad? Merkst du eigentlich wie lächerlich diese Aussage ist? Ich kann dir ein dutzend Motorräder nennen mit denen die meisten Leute einmal 30 Minuten Stop& Go im Stadtverkehr machen und dann nie wieder. Stichwort: Harte Kupplung, Gebückte Sitzhaltung, ständig gespannte Nackenmuskulatur um nach oben zu schauen, Ruppige Gasannahme, Konstantfahrruckeln. Dann doch lieber Wetterschutz, Stauraum, schmaleres Profil, geringeres Gewicht, kein Kupplungshebel und deutlich günstigere Kosten.
Na gut, der eine ist doof, der andere stellt sich nur dumm. Wir sprachen von kleinen Mopeds, die für den Weg zur Arbeit geeignet sind. Das hast Du sicher bloß vergessen... Warum gibt es eigentlich keinen Kopfschüttelsmilie?
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
2) Es gint ja eben um die absoluten Pragmatiker. Es ging um die welche kein Geld fürs Auto haben und irgendwie möglichst günstig mobil sein sollen und aufs Zweirad ausweichen. Das geht mit dem Roller (nochmal: das ist für mich alles von 50ccm bis 300-400ccm mit entsprechender Bauweise) günstiger als mit einem <200-300ccm Motorrad die hier eingefordert wurden. Die Leute gehen ja auch ans Autofarren mit dem Anspruch dran "Hautsache von A nach B", warum sollten die beim Zweirad jetzt nach Optik, Schräglagenfreiheit oder Fahrwerksqualität entscheiden?
Du behauptest, ein Roller sei besser als ein Motorrad und das ist nur eines: Dummfug. Es stimmt einfach nicht. Ganz nüchtern und sachlich betrachtet haben Roller mehr Nachteile als Vorteile. Die im Grunde akademischer Natur sind, denn Roller sind durchaus gut für den Arbeitsweg geeignet, nur sind sie nicht besser.
Übrigens: Wer sagt, daß man nur ein Zweirad nehmen kann, wenn man kein Geld fürs Auto hat? Alleine das ist eine Aussage, die so dumm wie irgendwas ist. Es ist egal, wie viel Geld man hat, man kann es immer nur einmal ausgeben. Man kann auch wirtschaftlich denken, um sich mehr gönnen zu können. Ich fahre z. B. gerne wirtschaftliche Fahrzeuge, weil ich das gesparte Geld besonders gerne in weitere Fahrzeuge stecke. Es kann nämlich ganz nett sein, wenn man sich das jeweils passende Fahrzeug aussuchen kann. Mit der Innova alleine wäre ich ganz sicher durchgedreht, als sparsames Drittfahrzeug hatte ich an dem Ding viel Spaß.
Gruß Michael
Zitat:
Original geschrieben von tomS
Ende 2012 musste ich geschäftlich über 800km fahren. Einfache Strecke. Bei -5°C und (auf der Rückfahrt) gefrierendem Nebel.Zitat:
Original geschrieben von cng-lpg
Wenn Autofahrer aufs Zweirad ausweichen wollen und nur echte Kurzstrecken fahren müssen (die sie dann besser per Fahrrad fahren sollten!), dann ist ein Roller besser, aber sonst nicht.
Rate mal, wieviel Plastik-/Blechroller, VEB/MZ "Miniatur" Motorräder und "echte Motorräder" ich auf dem Weg gesehen habe.
Und so ist es eigentlich in jedem Winter, 2013/14 fiel er halt aus.
Evtl. solltest Du nun dazuschreiben, was Du damit sagen willst?
Daß es unter Zweiradfahrern viele Warmduscher gibt, die nur im Sommerhalbjahr fahren?
Klar, die gibt es, aber die sparen eben nur ein halbes Jahr. Immer noch besser als gar nicht.
Ich fahre seit über 30 Jahren auch im Winter, z. T. auch bei zweistelligem Frost. Natürlich mit dem Motorrad, denn ein Roller ist im Winter noch weniger sinnvoll, aber das ist eine andere Geschichte. Auch die, daß es durch die bescheuerte Gummiparagraphenregelung zu den Winterreifen ein rechtliches Problem darstellt, bei Schnee und Eis zu fahren.
Was eine 800 km Tour allerdings mit typischen Arbeitswegen von sagen wir mal mehr als 10 und weniger als 50 km zu tun haben soll erschließt sich mir nicht.
Gruß Michael
Zitat:
Original geschrieben von cng-lpg
Auch die, daß es durch die bescheuerte Gummiparagraphenregelung zu den Winterreifen ein rechtliches Problem darstellt, bei Schnee und Eis zu fahren.
Vorteil Roller. Da gibt es etliche M+S Winterreifen mit Lamellentechnik.
Zitat:
Was eine 800 km Tour allerdings mit typischen Arbeitswegen von sagen wir mal mehr als 10 und weniger als 50 km zu tun haben soll erschließt sich mir nicht.
War das Gegenbeispiel zu "nur auf echten Kurzstrecken ist ein Roller besser".
Auch einem "echten Motorrad" (sofern kein Luxustourer der GL1800 Klasse) wäre es mir wahrscheinlich nach einigen Stunden kalt geworden und der Eispanzer vom gefrierenden Nebel hätte mich schließlich am absteigen gehindert. Aber auf dem Roller ging es problemlos, auch ohne Griff-/Sitzheizung.