Auch in Zukunft ein günstiges Motorrad?

Bei den Autos gibt es ja schon den Trend zum Youngtimer, meistens nicht wg. der Geschichte, sondern wg. der geringen Kosten - wenn man ehrlich ist. Und wg. des Gefühls, noch was Reales unterm Hintern zu haben, wo man ein Birne noch selber wechseln kann.

Der Trend bei den neuen Bikes geht aber doch eher in Richtung mehr Elektronifizierung, mehr Leistung und Ausstattung. Und selber warten und reparieren wird auch nicht leichter...

Wo soll das noch hinführen? Wer soll in Zukunft ein anständiges Motorrad noch finanzieren und unterhalten können? Die gesamten Lebenshaltungskosten steigen unaufhörlich, das Einkommen der meisten Bürger sinkt aber real kontinuierlich!

Müsste die Industrie darauf nicht reagieren? In Asien gibt es doch jede Menge Modelle "für jedermann", die werden hier aber gar nicht angeboten.

Ich wünsche mir einen Klassiker wie die Honda Cub. Nein, nicht in der Form, aber mit dem Anspruch, bezahlbar und unverwüstlich zu sein. 500ccm, um die 48 PS um schon für den A2 geeignet zu sein, stabil, wenig Ausstattung, wohl ABS und Einspritzung, gut zugängliche und leicht zu wartende Aggregate, zeitloses Design ohne Schnickschnack, Verbrauch um die 3.5l. Und das für höchsten 5T€.

Ist das zuviel verlangt? Ich finde nicht, vor allem weil ich befürchte, dass ansonsten in Zukunft immer mehr Biker gezwungenermaßen absteigen müssen....

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Zitterhuck


Bei den Autos gibt es ja schon den Trend zum Youngtimer, meistens nicht wg. der Geschichte, sondern wg. der geringen Kosten - wenn man ehrlich ist. Und wg. des Gefühls, noch was Reales unterm Hintern zu haben, wo man ein Birne noch selber wechseln kann.

Der Trend bei den neuen Bikes geht aber doch eher in Richtung mehr Elektronifizierung, mehr Leistung und Ausstattung. Und selber warten und reparieren wird auch nicht leichter...

Deine Annahme sind etwas an der Realität vorbei. Das Durchschnittsalter im Fahrzeugbestand ist bei Motorrädern erheblich höher als bei Automobilen. Von einem "Trend zum Youngtimer beim Auto" kann man wenn überhaupt nur in einer ganz kleinen Nische sprechen - auf 99% des Fahrzeugbestands bezogen völlig ohne Bedeutung.

Die "Elektrifizierung" betrifft v.a. die Neuentwicklungen - und hierbei sind PKW und Motorräder gleichermaßen betroffen. Aber: Der PKW ist hier weit voraus. In Welchem Jahr hatte die Einspritzung einen 90% Anteil bei den Neu-PKW erreicht? Und in welchem Jahr war das bei Motorrädern der Fall? Eben.

Zitat:

Wo soll das noch hinführen?

Es führt dorthin wo es uns die letzten 100 Jahre schon hingeführt hat: Der Mensch muss weniger seiner Arbeitszeit investieren und bekommt im Gegenzug ein Fahrzeug was mehr kann. Gemessen an der durchschnittlichen Kaufkraft wird motorisierte Fortbewegung im langen Trend nicht teurer.

Zitat:

Müsste die Industrie darauf nicht reagieren? In Asien gibt es doch jede Menge Modelle "für jedermann", die werden hier aber gar nicht angeboten.

Hat sie doch längst, es gibt auch in Europa/Deutschland die Honda Wave 110i, was m.E. die ökonomischste Art der motorisierten Fortbewegung ist. Die sind im Markt aber nicht erfolgreich weil die meisten Menschen lieber mehr Geld investieren und ein Auto zur Verfügung haben. Selbst Studenten ohne eine dauerhafte Festanstellung.

Wie schon jemand weiter oben schrieb: Früher war ein motorisiertes Zweirad etwas für Leute die sich (noch) kein Auto leisten konnten. Das gibts so heute nicht mehr. Jeder kann sich ein Auto leisten und auch wenn er es nicht kann, dann tut er es trotzdem. Das Motorrad ist ein Hobby-/Freizeitgerät geworden - dementsprechend wird der Markt auch von anderen Bedürfnissen/Kaufverhalten angetrieben.

Zitat:

Ich wünsche mir einen Klassiker wie die Honda Cub. Nein, nicht in der Form, aber mit dem Anspruch, bezahlbar und unverwüstlich zu sein. 500ccm, um die 48 PS um schon für den A2 geeignet zu sein, stabil, wenig Ausstattung, wohl ABS und Einspritzung, gut zugängliche und leicht zu wartende Aggregate, zeitloses Design ohne Schnickschnack, Verbrauch um die 3.5l. Und das für höchsten 5T€.

Ist das zuviel verlangt? Ich finde nicht, vor allem weil ich befürchte, dass ansonsten in Zukunft immer mehr Biker gezwungenermaßen absteigen müssen....

Und ich wünsche mir ein Pony. Der Markt richtet sich aber nicht an dem was einzelne sich wünschen, sondern danach wo die Käufer ihr Geld hintragen. 3-Zylinder waren praktisch nicht mehr existent am Markt. Dann hat Triumph ein erfolgreiches Modell rausgebracht und in ein paar Jahren sind zahlreiche Hersteller auf den Zug aufgesprungen als sie gesehen haben, dass sich damit Geld veridenen lässt. Es gibt mehrere Hersteller die günstige A2-Motorräder ins Angebot aufgenommen haben die um oder unter 5000€ kosten. Wenn genug Leute kaufen, und die Hersteller damit Geld verdienen wird sich das Angebot vergrößern/verbessern.

Die einzige spezielle Anforderung ist, dass sie wartbarer sein soll - aber auch das ist nur wieder eine Nischenanforderung. Die meisten Menschen trauen es sich nicht zu viel selber zu machen - deswegen ist diese Eigenschaft weder auf dem Neufahrzeugmarkt noch auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt ein Faktor der starken Einfluß auf die Nachfrage und damit auf den Preis nimmt. Meistens wird er erheblich von anderen Faktoren überschattet, bspw. wie der allgemeine Pflegezustand der Maschine ist, ob sie um-/unfallschäden hat oder hatte usw. D.h. der Markt wird überwiegend von dem bestimmt wofür die Käufer Geld ausgeben. Und bei einem so emotionalen Hobby-Thema wie Motorrad ist das eben nicht die Frage nach der Wartbarkeit.

Aber mach es doch mal konkreter: Welche Wartungsarbeiten willst du denn konkret an deiner fiktiven Maschine selber erledigen, welche du aktuell nicht könntest. Kettenpflege, Reifen wechseln, Birnen wechseln, Ölwechsel, Ölfilter, Luftfilter, allerlei Anbauteile wie Lenker, Spiegel, Sättel, Rasten, Koffer usw. sind ja bei quasi allen Modellen leicht selbst zu machen. Und wer technisch begabt ist und anspruchsvolle Dinge wie das Ventilspiel selber machen will - da liegt die Hürde seltenste daran wie gut zugänglich etwas ist, sondern einfach daran, dass ein Motor ein sehr anspruchsvolles Stück Technik ist und die wenigsten Laien/Hobyisten das Notwendige Know-How oder das notwendige Geschick dafür mitbringen. Daher also mal die konkrete Bitte anhand von 3 Beispielen zu erklären welche Art der Wartung du machen willst, welche du mit aktuell am Markt befindlichen 50ern nicht (gut) machen kannst.

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Moin!

Zitat:

Original geschrieben von X_FISH


Je kürzer die Produktionszeit, desto höher die Wahrscheinlichkeit keine Ersatzteile mehr zu bekommen. Sowohl neu wie auch gebraucht.

Darum: Was ist das Äquivalent zum Lada Niva bei den Motorrädern? 😉

Grüße, Martin

Das ist die Yamaha XT 500 oder die Dnepr / Ural.

Gruß,
M. D.

Zitat:

Original geschrieben von Mr. Driveyanuts


Moin!

Zitat:

Original geschrieben von Mr. Driveyanuts



Zitat:

Original geschrieben von X_FISH


Je kürzer die Produktionszeit, desto höher die Wahrscheinlichkeit keine Ersatzteile mehr zu bekommen. Sowohl neu wie auch gebraucht.

Darum: Was ist das Äquivalent zum Lada Niva bei den Motorrädern? 😉

Grüße, Martin

Das ist die Yamaha XT 500 oder die Dnepr / Ural.

Die XT 500 wurde von 1976 bis 1989 gebaut, das sind 15 Jahre. Wenn schon, dann nimm die SR 500, die wurde von 1978 bis 1999 gebaut: 21 Jahre. Und als SR 400 läuft sie in Japan bis heute vom Band.

Aber wenn man auf eine stabile Ersatzteilversorgung steht, hilft es sicher, sich eine Motorrad-Ikone zuzulegen. Für die XT 500 kriegt man heute zum Beispiel noch alles problemlos von Kedo, bei solch einem Exoten wie der GTS 1000 wäre ich mir nicht sicher. Wenn es um Langzeit-Teileversorgung geht, ist vermutlich eine Harley-Davidson eine gute Wahl. Aber "günstig" geht anders.

Zitat:

Original geschrieben von sampleman



Zitat:

Original geschrieben von Mr. Driveyanuts


Das ist die Yamaha XT 500 oder die Dnepr / Ural.

Die XT 500 wurde von 1976 bis 1989 gebaut, das sind 15 Jahre. Wenn schon, dann nimm die SR 500, die wurde von 1978 bis 1999 gebaut: 21 Jahre. Und als SR 400 läuft sie in Japan bis heute vom Band.

KLR 650 sag ich da nur. Die erste Version lief 20 Jahre bis 2007 vom Band und sollte daher noch genügend Ersatzteile abwerfen.

Zitat:

Original geschrieben von Marodeur



Zitat:

Original geschrieben von sampleman


Die XT 500 wurde von 1976 bis 1989 gebaut, das sind 15 Jahre. Wenn schon, dann nimm die SR 500, die wurde von 1978 bis 1999 gebaut: 21 Jahre. Und als SR 400 läuft sie in Japan bis heute vom Band.

KLR 650 sag ich da nur. Die erste Version lief 20 Jahre bis 2007 vom Band und sollte daher noch genügend Ersatzteile abwerfen.

Naja mobile wirft da 45 Stück deutschlandweit zum Verkauf aus.

Ich würde da eher mit Motorrädern gehen, die zB. vom 500er Zweizylinder von Kawa angetrieben werden. Also Kle 500, Er-5, Gpz 500S und gibts damit nicht sogar ne Eliminator 500?
Da ist echt für jeden Geschmack der passende Hocker dabei und die Mehrheit der Motoreinteile sind sicherlich untereinander austauschbar. Die gibts dann auch schon von 1989 bis 2009 (USA) im Falle der GPZ.
Wäre doch genau das was der TE braucht.

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In Deutschland wurd die 650 auch schon vor längerer Zeit eingestellt. Die generelle Ersatzteilversorgung von Seiten Kawasakis sollte aber trotzdem gut sein. Ausserhalb Deutschlands hat sie sich halt besser verkauft.

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