Astra G 1,2 klingt wie Diesel; Steurerkette defekt?
Moin,
ich fahr die absolute Wanderdüne unter den Astra G's: Caravan 1,2 X12XE mit 65 PS. 😁
Fährt trotz der geringen Leistung sehr gut, der Motor hat allerdings auf den letzten paar tausend Kilometern angefangen zu nageln/klappern. Hat jetzt 128k km runter.
Im kalten Zustand ist das Geräusch fast unhörbar, und wird dann lauter wenn der Motor warm wird.
Hier ein Video davon im warmgefahrenen Zustand:
War der Meinung es könnte entweder die Steuerkette oder die Hydrostößel sein. Bei Letzerem wäre es allerdings seltsam, dass das Geräusch bei warmen Motor lauter wird. Hab auch Hydrostößeladditiv probiert, was nicht geholfen hat. Tippe deshalb recht stark auf Kette, bin allerdings auch kein Experte dafür.
Was ist eure Meinung? Meint ihr, dass es die Kette ist, oder könnte es noch andere Ursache geben?
Wenn es die Kette ist, gibts Erfahrungen wie lange so ne klappernde Kette normal noch hält? Kann man damit typischerweise noch ein paar Zehntausend Kilometer klappernd herumfahren, bis der nächste Tüv sowieso das Ende bedeutet, oder ist das akut und könnte jederzeit zum Motorschaden führen?
Danke schonmal für eure Antworten und Gruß
Bernhard
10 Antworten
Wäre mutig, wenn Du noch weiter fährst.
Bitte schnellstmöglich zur Werkstatt.
Könnte auch ein defektes Ventil sein.
Auch die Kette könnte verschlissen sein und sich gelängt haben. Dann passen die Steuerzeiten nicht mehr.
Erstmal Grundsätzlich zur Kette: Die Möglichkeit, dass eine Kette reißt, besteht immer. Es ändert sich nur die Wahrscheinlichkeit. Ich würde sagen, im Normalzustand mit geringer Laufleistung liegt die Wahrscheinlichkeit bei so 0,25%, also einer von 400 x12xev könnte davon betroffen sein, bei hoher Laufleistung und ohne Klappern o.ä. bei 0,5%. Bei hoher Laufleistung und "komischen" Geräuschen dann schon bei 20%... somit könntest du mit Glück noch 20kkm fahren, aber er kann auch in 2min hinüber sein. Du wirst also von Leuten hören die sagen: "Fahr damit noch, ich konnte auch noch 30kkm fahren...", und von anderen: "Fahr gleich zur Werkstatt, ist bei mir ohne Anzeichen gerissen..." Wenn die Kette reißt=Austauschmotor. Der Motor ist dann hin und die Reparatur unwirtschaftlich. Bei deinem Wagen muss sogar der Motor rausgehoben werden, um die Kette zu wechseln. Der TÜV wird eine klappernde Kette übrigens nicht bemängeln.
Jetzt zu deinem Video: Leider hast du nicht das "Kaltgeräusch" und das Starten mit auf dem Video. Ich höre ehrlichgesagt keine rasselnde Kette. Wenn überhaupt könnte und sollte man mal das Ventilspiel prüfen!
VG
Servus,
danke für eure Antworten schonmal.
Ich habe heute dann noch ein Video vom Kaltstart und kurzem Gasgeben in kaltem Zustand gemacht.
Zwar nicht grad hollywoodreif, aber für den Zweck reicht es denke ich. Hoffe das hilft bei der Fehleridentifizierung.😎
Mit geöffneter Motorhaube klingt er dann doch auch hier zeimlich rau, vom Inneraum nimmt man dieses harte Klackern aber erst bei warmem Motor war. Muss dazu sagen, dass der Motor bis auf seltsame Geräusch astrein läuft. Leistung und Verbrauch sind unverändert. Mehr Öl vebrauchen, überhitzen, stottern oä tut er auch nicht. Alles gut, bis auf dass er klingt wie ein Traktor, grad wenn er warm ist 😁
@cheezier
Wenn es mit Einstellen der Ventile getan wäre, wäre natürlich super. Aber der X12XE hat doch DOHC und Hydrostößel und somit muss und kann man am Ventilspiel doch nichts mehr einstellen, oder hab ich da etwas grundsätzlich falsch verstanden?
Motor ausbauen, zum Kettenwechsel?! Jetzt machst mir ja richtig Angst. Habe irgendwas gelesen, dass man auch die Ölwanne abnehmen müsste, damit man nicht beim Kettenwechsel die Ölpumpe schrottet, aber muss man dazu wirklich den Motor ausbauen? Das würde die Reparatur nat. noch teurer machen. :/
Erneut danke für eure Antworten und VG
So wird es jedenfalls in den Werkstattunterlagen vorgeschrieben. Ich habe an diesem Motor selbst noch nie gearbeitet. Ob es auch irgendwie anders geht kann ich nicht genau sagen.
Zum DOHC. Wieso sollte man das Ventilspiel nicht einstellen können? Ja du hast zwei Nockenwellen, und die Ventile werden von den Stößeln betätigt, aber die Ventile haben auch Spiel. Die Einstellung ist nur schwieriger. Beim DOHC hast du keine Stellschraube oder dgl. um das Spiel einzustellen, sondern du brauchst sogenannte Shims, das sind Plättchen in unterschiedlichen dicken. Dazu muss aber die NW raus.
VG
Ähnliche Themen
Ah ok, danke für die Klärung. Hatte das so verstanden, dass die Hydrostößel einen "automatischen" hydraulischen Ventilspielausgleich darstellen und man da dann nichts mehr einstellen muss, aber so einfach ist es wohl nicht.
Hat das Kaltstartvideo an deiner Einschätzung zur Schadensursache (Kette/Ventilspiel/etc.) was geändert, oder tippst du weiterhin auf Spiel?
Werd mich auf jedenfall schonmal einlesen, wie das geht mit diesen Shims und ob man das selbst machen kann 😁
VG
Bei Hydrostößeln kann und muss man nichts einstellen. Shims gibts da nicht.
Zum Kettentausch muss der Motor nicht raus. Weder in der Theorie, noch in der Praxis.
Also ich war falsch gewickelt, das tut mir leid. Ich hatte ja auch ein Fragezeichen an meine Aussage gehängt. Das geht auch sehr tief ins detail, sodass viele Artikel im Netz voll mit (wie auch von mir erwähnten) falschen Aussagen sind. Es gibt die DOHC Motoren mit und ohne Shims. Ja der Hydrostößel macht das automatisch. Beim Hydrostößel keine Shims! Aber danke, dass ich auch dazulernen darf??
Zum Motorausbau: ja... das Motorlager muss ab.. deshalb wurde gesagt, dass er raus soll. Mein Schwager meinte das. Es wäre so standard beim 1.2er. Wenn du ne Brücke hast, geht es wahrscheinlich auch so.
Tut mir leid für Komplikation gesorgt zu haben.
DOHC sagt nur aus wo am Motor die Ventile und Nockenwellen sitzen. Über die Ventilbetätigung und den etwaigen Spielausgleich natürlich nichts. Da gibts zig verschiedene Formen.
Motorlager muss bei 99% aller Motoren ab/raus, egal ob zum Zahnriemenwechsel am Zahnriemenmotor oder Kettenwechsel am Steuerkettenmotor. Traverse ist eine Möglichkeit, wird aber auch selten genutzt. Meist bockt man den Motor von unten auf.
Servus, danke für die Antworten.
Ich habe aber auch Halbwahrheiten verbreitet, wie ich jetzt herausgefunden habe.
Dachte der X12XE hätte Hydrostößel im Sinne von hydraulischen Tassenstößeln.
Dem ist wohl nicht so. Ist zwar ein DOHC aber mit Ventilbetätigung über Rollenschlepphebel, wobei der "Auflagepunkt" der Hebel jeweils auf einem "Stößel"zum hydraulischen Ventilspielausgleich liegt.
Habe bei Youtube Videos von Motoren gesehen, die ganz ähnlich klangen. Dabei war einmal ein gebrochener Schlepphebel und einmal ein defekter Stößel das Problem.
Werd mir mal das nötige Werkzeug kaufen und am Wochenende unter den Ventildeckel schauen ob ich was in der Richtung sehen.
Wenn es nur an einem Stößel/Schlepphebel liegt, könnte ich doch wahrscheinlich mit dem Motor weiterfahren, ohne dass das an anderen Teilen Schaden verursacht oder täusch ich mich da?
Soll halt ein Ventil riesiges spiel haben, oder eins von 16 nimmer aufgehen...mit 15 Ventilen fahrt er sicher fast genauso gut 😁
Alle Reparaturvorschläge mit NW ab, Kette ab, Ölwanne ab, Motor rausheben/aufbocken klingen bei näherer Betrachtung so, dass ich nicht die technischen Mittel dazu hab, und sie in einer Werkstatt bei der uralten Kiste nicht mehr zu rechtfertigen sind.
65 PS Wanderüne, die nur noch auf 15 Ventilen läuft wär iwie auch geil😁😁
VG
Natürlich hat der Motor Hydrostößel, genau die, die du beschreibst. Rollenschlepphebel als Zwischenelement statt Hydros in Tassenform, na klar. Ist halt eine andere, nebenbei bemerkt "modernere" Bauform. Du verwirrst dich und andere auch unnötig.