Assistenzsysteme ab 2022 in neu zugelassenen Modellen dauerhaft abschalten?
Wir werden ja alle in den kommenden Jahren ab 2022 früher oder später mit verpflichtenden Assistenzsystemen "beglückt", sobald wir neu zugelassene Modelle kaufen, bzw. ab 2024 sogar ggf. Neuwagen mit Homologation vor 2022:
https://www.carwow.de/.../...assistenzsysteme-sind-in-neuwagen-pflicht
In diversen Foren hier klagen einige Nutzer ja bereits seit Jahren über viele der Unzulänglichkeiten mit einigen solcher Systeme (Bremsassistent, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, etc.)
Mich würde nicht nur eure Meinung zu einzelnen Systemen interessieren, sondern auch ob es Möglichkeiten (Tipps und Tricks, programmierte Zusatzmodule zum Einbau, etc.) gibt, um einige dieser Systeme dauerhaft abschalten zu können, um nicht nach jedem Start einzeln alles deaktivieren zu müssen.
86 Antworten
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 6. Januar 2022 um 10:37:40 Uhr:
1. wo ist das Missverständnis? Die Beschilderung in D gibt einfach nicht her, dass der Limiter zuverlässig funktioniert. Das beginnt schon auf Landstraßen, da steht noch 500m vor dem Ortsschild 70, aber beim Ortseingang ist kein 50er Schild und das Ortseingangsschild wird nicht als Tempo 50 wahrgenommen = ich fahre dann durch die Ortschaft mit der Anzeige 70 im Display. Das haben die Österreicher anders gelöst, dort wird das nämlich an Ortsdurchfahrten aufgelöst.
Wenn ein völlig sauberes, reguläres 120-Schild auf der Autobahn bei Tageslicht ohne Regen mehrfach reproduzierbar ignoriert wird, kann es nicht an einer schlechten Beschilderung liegen. Ja, die gibt es auch, aber ich habe auch Fälle, wo es eindeutig nicht die Beschilderung ist. Das ist das, was ich nicht verstehe. Meine Vermutung: der Assi priorisiert nach einem mir nicht nachvollziehbaren Schema mal die Navidaten, mal die Kamera. Und dann liegen ggf. falsche Daten vor…aber keine Ahnung, das ist Spekulation.
Der von dir beschrieben Fall tritt bei mir aber übrigens so nicht auf - entweder, mein System erkennt die Ortsschilder, oder es sind wiederum Navidaten. Das ist tatsächlich einer der Fällen, die reproduzierbar gut funktionieren.
Zitat:
2. Darf man wissen, welches Fabrikat Du fährst?
Klar - 5er BMW aus 2016.
Zitat:
3. mein System schaltet nach einer gewissen Fahrtzeit ohne Wiederholung das vorherige Schild weg, hebt es quasi auf.
Dazu kann ich nichts sagen. Aufgefallen ist es mir nie, aber ich kann auch nicht das Gegenteil behaupten.
Zitat:
4. auch hier liegt es an der bescheuerten Beschilderung. Wenn mein auf der unlimitierten BAB fahrendes Fahrzeug ein Schild erkennt, was die in 1,5m Abstand parallell einige 100m weit verlaufende Abfahrt betrifft, so ist das einfach Schrott. mEn aber nicht von der Verkehrszeichenerkennung, sondern weil eben die Planung der Abfahrt und der Beschilderung vor 40 Jahren eben andere Erfordernisse hatte. Und die treffen heute nicht mehr zu.
Das sehe ich grundlegend anders. Die Schilder sind wie sie sind, und millionenfach vorhanden. Sofern diese nicht per se falsch sind, zb weil Schilder vergessen wurden, außerhalb der Norm liegen oder was weiß ich, hat sich ein neu „erfundenes“ System entweder darauf anzupassen, oder aber es wird halt eben weiterhin als „Assistent“ deklariert (was ja aktuell auch noch der Fall ist) und es bleibt halt klar, dass das System eben nicht zu 100% funktioniert. Solange, bis hier die Intelligenz nicht die des Menschen übersteigt, darf nicht drüber nachgedacht werden, diese assis verpflichtend aktiv eingreifend zu machen, selbst wenn das Eingreifen nur ein nerviger, Erziehender Piepston ist.
Ja, es gibt die berühmten „Schilderwald“-Situationen, wo auch ein Mensch überfordert ist, aber all die Situationen, über die wir hier reden, sind so lächerlich einfach für einen Menschen zu interpretieren, dass wir ja überhaupt erst in der Lage sind, den Fehler des Systems zu erkennen.
Der von dir beschriebene Fall des Ortseingangs ist übrigens kein Fehler in der deutschen Beschilderung. Da ein Ortseingang immer das Tempo 70 aufhebt, wäre ein 50-Schild hier schlicht überflüssig, da redundant. Könnte hier tatsächlich sein, dass deutsche Systeme (Metalhead Mercedes, ich BMW) in diesem Fall die deutsche Logik „verstehen“, wohingegen dein Fabrikat eben französisch/japanisch denkt…aber wieder nur Spekulation.
Alternativ kann man darüber reden, dass wir komplett die Beschilderung weltweit austauschen und KI-Konform gestalten. Aber erstens steht das aktuell nicht mal ansatzweise zur Debatte, und, wenn wir ehrlich sind, ist das leider auch maximal unrealistisch.
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 6. Januar 2022 um 10:22:19 Uhr:
..Der, der später aufgefahren ist, darf schneller. Klingt komisch, ist aber so.
Was ein Blödsinn. Naja, dann muss man im Problemfall halt der Polizei erzählen, dass man eben erst auf die Autobahn gefahren ist.
Zitat:
@Gankuhr schrieb am 6. Januar 2022 um 10:59:11 Uhr:
Hab grade nochmal recherchiert, du hast recht. Gut, dass mir das in über 20 Jahren Autofahrer leben noch nie zum Verhängnis wurde 😁
Ich handhabe das aber genauso wie du bisher, du mußt nur bei einem eventuellen Knöllchen angeben daß du erst bei Auffahrt xy (also ab der kein Schild mehr kommt) aufgefahren bist.
Zitat:
@Gankuhr schrieb am 6. Januar 2022 um 10:59:11 Uhr:
Ja, und genau das funktioniert bei meinem Fahrzeug ebenfalls nicht. Kann ich täglich auf meinem Weg zur abriet nachvollziehen, wo eine kurze Baustelle ohne Aufhebung liegt.
Gut irgendwo gibt's halt Grenzen, das geht bei mir auch nicht und wird dann erst nach einer gewissen Strecke aufgehoben (failsafe).
Mittlerweile gibt's für sowas auch schon neuronale Netze die dann mit realen Bildern trainiert werden. In der Landwirtschaft gib's sowas schon zu kaufen (klick). Im Straßenverkehr ist das halt anspruchsvoller, wie da der Stand ist weiß ich nicht.
Gruß Metalhead
Zitat:
@4Takt schrieb am 6. Januar 2022 um 11:14:55 Uhr:
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 6. Januar 2022 um 10:22:19 Uhr:
..Der, der später aufgefahren ist, darf schneller. Klingt komisch, ist aber so.
Was ein Blödsinn. Naja, dann muss man im Problemfall halt der Polizei erzählen, dass man eben erst auf die Autobahn gefahren ist.
Dummerweise war die die letzten km in Deinem Windschatten und weiß das Du nun auch noch "strunzt" ... da wäre bei mir als Highway-Sheriff gleich jegliche Toleranz (Ermessensspielraum) verspielt. Zur Unterstützung der Gedächtnisleistung spulen die gleich noch das Video zurück.
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Zitat:
@GaryK schrieb am 5. Januar 2022 um 21:29:13 Uhr:
Zitat:
@Astradruide schrieb am 5. Januar 2022 um 11:40:57 Uhr:
Aber, bei weitem nicht alle Vollpfosten sind Alte!Aber bring älteren Herrschaften mal bei, dass die nicht mehr fahren sollten. Hab das Thema gerade erst "durch", war nicht toll.
Du hast es ja nicht mehr mitgequotet ... aber ich hatte es in der Kurzform selbst angeführt.
Zitat:
Ich halte die Rentner mit "Volle Hütte bei Assistenzssystem" für abgehend fahruntauglich.
Das einizige dankbar funktinierende "Assistenzsystem" wäre eine "Carrerabahnspur" aus der man dann auch nicht ohne weiteres mehr rauskommt und selbst der Fahrstill nicht beeinflussbar ist.
Zitat:
Er gesteht es sich selbst nur nicht ein. "Fahre nur bekannte Strecken", "nur bei Tageslicht..." -> heisst "ich kann mich nicht mehr auf ungewohntes einstellen und bin nachtblind".
Du bist nicht der erste und wir beiden auch lange nicht die letzten die genau diese Stories zu Ohren bekommen.
Zitat:
Daher: regelmässiger
* Sehtest
* ReaktiontestUnd das Ding ist erledigt.
Defintiv mit Fahrpraxistest mit voller Bandbreite ... rushhour, Stadt, Autobahn, LS und Kreisel, kombinierter Mehrfachbeschilderung, Läng- und Quereinparken ... etwas rudimentäre Theorie (wenn nicht in der Praxis mit abgeprüft) noch dazu.
Zitat:
@4Takt schrieb am 6. Januar 2022 um 11:14:55 Uhr:
..dann muss man im Problemfall halt der Polizei erzählen, dass man eben erst auf die Autobahn gefahren ist.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 6. Januar 2022 um 13:04:21 Uhr:
Dummerweise war die, die letzten km in Deinem Windschatten..
Dann natürlich nicht, aber wenn man von vorne geblitzt wurde. Aber es ist doch blöd, wenn der neu auf die Autobahn gefahrene, schneller fahren darf, als ich. Ich fahre z.B. 110 km/h, statt 100 km/h und werde bestraft und der andere fährt sogar 120 km/h und wird nicht bestraft. Wo liegt da der Sinn?
Zitat:
@Astradruide schrieb am 6. Januar 2022 um 13:16:41 Uhr:
Defintiv mit Fahrpraxistest mit voller Bandbreite ... rushhour, Stadt, Autobahn, LS und Kreisel, kombinierter Mehrfachbeschilderung, Läng- und Quereinparken ... etwas rudimentäre Theorie (wenn nicht in der Praxis mit abgeprüft) noch dazu.
Brauchts nicht. Weil wer bei einem Reaktions- und Sehtest durckommt, der wird eher keine kognitiven Einschränkungen haben. Physiologisch passt das. Diese ganzen Scheiss-Assistenten sind halt nur "Backups" für den Fahrer "1.0". viele Nutzer dieser Systeme verlassen sich leider auf diese, siehe das Thema "Schulterblick vs. Totwinkelassistent".
Zitat:
@GaryK schrieb am 6. Januar 2022 um 18:16:19 Uhr:
Brauchts nicht. Weil wer bei einem Reaktions- und Sehtest durckommt, der wird eher keine kognitiven Einschränkungen haben.
Dann ist eine Fliege kognitiv obenauf 😁 ... vermutlich kann eine Fliege auch nicht zu langsam fliegen, sondern einfach "nur fliegen" ... sie versucht auch nich 20m vor der Kreuzung über 4 Spuren zur Abbiegerspur zu kommen oder mit 55 über die AB zu fahren.
Kurz: Auch gutes sehen ist kein Garant für das richtige erfassen der Situation. Ein Adlerauge mit stoischem Blick geradeaus ist keine Sicherheit.
Da fällt mir gerade ein: "Hilde (Beifahrersitz), kann noch gut sehen und kennt sich aus" ... ich habe mir selbst eine Beule auf die Stirn gehauen.
Für mich ist ein Assitent, der nicht 100% richig arbeitet keine Hilfe. Entweder kann ich mich darauf verlassen oder er taugt nichts. Ich habe nichts davon, wenn ich ständig eben den Assistenten überwachen muss, ob er mich mit einem Lenkeingriff überrascht. Das ist eher stressig. Passive Assistenten die Piepen ok. Querverkehrwarner sehr sinnvoll. Bremsassi und ABS, ESP super. Aber der Rest ist doch für die Tonne. Verkehrsschildererkennung, man freut sich, wenn es mal richitg ist, sorry, das ist doch scheiße. Reifendrucküberwachung mit Sensor für die Tonne, die passive über ESP sinnvoll. Obwohl wenn jeder mal regelmäßig prüfen würde...
Naja bevor man sämtlichen Alten eine erneute Fahrprüfung aufbrummt, sollte man lieber den jüngeren das Handy wegnehmen und mal beibringen, das Rasen viel schlimmer ist, ebenso rücksichtsloses Parken.
Sehtest und Reaktionstest ab einem bestimmten Alter ok.
Ansonsten ist der Straßenverkehr keine Rennstrecke und gegenseitige Rücksichtnahme ist angesagt. Auch im jugendlichen Alter von 25 gibt es unterschiedliche Fähigkeiten beim Fahrer ein Fahrzeug zu führen.
Wenn man halt mal einen langsameren, unsicheren Fahrer vor sich hat, dann ist das halt so und er hat ein Recht auf die Rücksichtnahme der anderen Verkehrsteilnehmer.
Der Straßenverkehr ist keine Rennstrecke und kein anderer kann dafür, wenn ihr im Terminstreß seid oder es eiliger habt. Das ist eure eigene Schuld.
Ben
Na da gibt's ja einige extrem voneinander abweichende Ansichten zu dem Thema.
Und bei einigen Beschreibungen hier, wie so ein Assistent irgendwem 'das Leben gerettet' haben soll stellen sich mir die Nackenhaare auf!
Wenn ich beim rückwärts Einparken jemanden 'übersehe', dann hab ich eben nicht genügend geguckt.
Wenn ein Anderer mir hinter's Auto läuft während ich rückwärts einparke, dann hat der nicht genügend aufgepaßt.
Wenn ich nicht mitbekomme, wie jemand vor mir bremst, dann hab ich nicht aufgepaßt...
Wenn ich ein stehendes Objekt auf der AB 'übersehe'...nicht genügend aufmerksam...
Wenn ich 'meine' Fahrspur nicht halte...nicht genügend aufmerksam...
Wenn ich Schilder 'übersehe'...nicht bei der Sache...
Merkt ihr was?
Ich bin der festen Überzeugung, daß die meißten Assis eher Gefahrensituationen verursachen anstatt sie zu verhindern, denn:
Anstatt durch diese Systeme das Gefühl zu vermitteln, daß da was ist, das für einen aufpaßt und reagiert, erinnert, warnt oder sonstwie die wichtigste Aufgabe eines jeden Fahrzeugführers...die Aufmerksamkeit...übernimmt, sollte besser daran gearbeitet werden, daß jedem der am Straßenverkehr teilnimmt klar ist, was er da tut und daß während dieser Tätigkeit die Aufmerksamkeit beim momentanen Verkehrsgeschehen um ihn herum sein muß!
Wird einem aber immer und überall suggeriert, daß man ja garnicht unbedingt bei der Sache sein muß weil ja 'die Technik für mich aufpaßt', dann ist doch klar, daß die Aufmerksamkeit immer mehr nachläßt.
Dabei sind die ersten Lösungsansätze für das 'Unfallproblem' doch eher recht einfach:
'Sicht weg - Gas weg!' galt schon vor Jahrzehnten...und gilt heute immernoch in gleichem Maße!
Auf 'Die Augen gehören auf die Straße' gilt dasselbe.
Die Teilnahme am Straßenverkehr ist kein Wettbewerb bei dem man unbedingt 'erster' sein muß.
Der §1 macht Sinn und funktioniert...wenn sich alle ein Stück weit daran halten.
Vorausschauend fahren anstatt dauernd nur Situationen nach 'Rechtslage' zu beurteilen und das eigene Verhalten durch 'das ist nicht verboten' oder 'ich bin aber im Recht' zu entschuldigen.
Es wäre erheblich besser wenn weniger Assis ge(ver)baut würden, denn auch hier gilt die alte Weisheit:
Man lernt etwas dadurch, daß man es macht...nicht dadurch, daß es jemand anders (oder die Technik es) für einen macht.
Dabei gibt es einfache, logische Zusammenhänge...
Wer nicht in der Lage (oder gewillt) ist, sich an Verkehrsregeln zu halten...der gehört nicht hinter's Steuer!
Wer nicht in der Lage (oder gewillt) ist, mögliche Gefahren selbst zu erkennen und der Situation (und seinen Fähigkeiten) entsprechend zu handeln...der gehört nicht hinter's Steuer!
Wer der Meinung ist, nur sein eigenes Leben wäre wertvoll, das aller Anderen aber nicht...der gehört nicht hinter's Steuer!
Wer glaubt, seine Aufmerksamkeit gehöre auf alles Andere gerichtet anstatt auf das Geschehen im ihn umgebenden Straßenverkehr...der gehört nicht hinter's Steuer!
Wer glaubt, er könne durch irgendwelchen käuflichen Schnickschnack die Physik überlisten...der gehört nicht hinter's Steuer!
Würden diese doch recht einfachen Dinge von jedem Verkehrsteilnehmer mal überdacht und ihnen nur ein wenig mehr Beachtung geschenkt, dann wären die meißten 'Helferlein' garnicht notwendig!
Technik ist gut und kann hilfreich sein...aber nur so lange bis sie den Menschen davon abhalten, sein eigenes Hirn zu nutzen oder gar Ignoranz und Gleichgültigkeit fördern.
...nur meine zwei Groschen zu dem Thema...
Grüße vom Onkel
Zitat:
@benprettig schrieb am 7. Januar 2022 um 07:00:16 Uhr:
Für mich ist ein Assitent, der nicht 100% richig arbeitet keine Hilfe. Entweder kann ich mich darauf verlassen oder er taugt nichts.
Die Frage ist was man noch zu Assitenten und was nur zu Überwachenden/warnenden Funktionen zählt.
Ich habe gestern auf der A40 bei Bo nicht schlecht gestaunt. Fahren durfte ich 120/100 ... dann zeigt mir der Geschwindigkeitsassi erst 80 dann 60 an 😁 ... kurz im Gehirn zurückgespult ... die Schilder standen auf der anderen Seite der Betonabsperrung (rechts), dem Zubringer zur A448 bzw. zur nachfolgenden Ausfahrt.
Zitat:
Ich habe nichts davon, wenn ich ständig eben den Assistenten überwachen muss, ...
.... und ich habe langsam den Eindruck das ich gewisse de ja vu erlebe weil genau das viele nicht machen. ... Einsteigen, Gehirn abschalten, cruisen und chillen.
Zitat:
... ob er mich mit einem Lenkeingriff überrascht
... da es nur "zarte" Eingriffe sind habe ich mich mittlerweile gut dran gewöhnt. Gerade in Bausetteln wo die Spurführung qausi wild ist - also schonmal über Speerflächen, Trennlininien und zus. aufgeklebten Fühungslinien verläuft macht sich der Vibrator im Lenkrad regelmässig bemerkbar.
Zitat:
Wird einem aber immer und überall suggeriert, daß man ja garnicht unbedingt bei der Sache sein muß weil ja 'die Technik für mich aufpaßt',
Hallo „Onkel“,
DAS, sehe ich etwas anders, wobei ich dir bei einigen anderen Ausführung folgen würde.
Assistenzsysteme werden, in der Regel und dem Sinne nach als, „zusätzliches Sicherheitsnetz“ beworben. Etwas anderes hätte sicher auch rechtliche Probleme für die Hersteller zur Folge.
Es soll dem Fahrer in unübersichtlichen Situationen Hilfestellung „im Rahmen der Systemgrenzen“ leisten.
Ich kann mich nicht an eine Formulierung wie „lehnen sie sich entspannt zurück“ oder ähnlichem in Werbung, Beschreibung oder Anleitung zu dieserart Systeme erinnern.
Die Abstimmung in den Systemen ist ja absichtlich so gewählte, das der Eingriff wirklich erst im letzten Moment erfolgt um irgendeine Situation zu entschärfen.
Ich wähle hier „entschärfen“ und nicht „verhindern“ weil einige Systeme schlichtweg physikalisch damit überfordert wären und die Eingriffe dann so rechtzeitig erfolgen müßten, das sie wirklich störend wären.
Ein Notbremsassistent bspw. verringert die Unfallfolgen bspw ab einer gewissen Geschwindigkeit nur noch durch extrem schnellen und sofort maximalen Bremsdruckaufbau, spannen der Gurte und reduziert damit die Folgen des Unfalls. Einen Aufprall kann er nur bis Tempo „ xxx“ sicher verhindern.
Vorher soll natürlich der Fahrer dafür sorgen das es gar nicht zu solchen Situationen kommt.
Wenn man sich etwas mit den Systemen und deren Funktion und Möglichkeiten beschäftigt, sollte jeder normal begabte Autofahrer damit zurecht kommen.
Allerdings ist das verhindern des Deaktivierens auch nicht der Weisheit letzter Schluss und sollte nur für ganz rudimentäre Systeme angewendet werden. Selbst das lang erprobte ASR läßt sich für besondere Situationen deaktivieren.
Wenn ich dem adaptiven Tempomat eben nicht erlauben möchte meine Geschwindigkeiten anzupassen oder den Spurhalteassistenten als „störend“ empfinde, muß ein deaktivieren jederzeit möglich bleiben. Ob die „Dinger“ dann per default nach Zündungs Aus wieder automatisch aktiviert werden sollen……darüber kann man sicher von Fall zu Fall diskutieren.
Der Anspruch „ein System das mir nicht zu 100% hilft ist entbehrlich“, ist m.M. nach schon im Ansatz falsch. Es impliziert ja eben das man bereit und gewillt wäre „sich zurück zu legen“. Mit dieser Erwartung muss man scheitern,
Wenn ein System in 80% aller Fälle hilft, ich betone „hilft“, nicht bevormundet, ist das für mich ein gutes ASSISTENZ System.
Mit 100% meine ich, dass es zu häufig fehlerhaft funktioniert. Und für MICH ist das nicht akzeptabel. Ich will mich keinesfalls zurücklehnen, aber wenn ich einen Assistenten an Bord habe, dann muss der IMMER RICHTIG funktionieren und mir keine Falschmeldung bezgl. Tempo geben oder ungewollt die Spur korrigieren.
ICH empfinde dieses Fehler behaftete Eingreifen als sehr störend. Gerade der Spurhalteassi meines 7er nervte andauernd, das ACC führte unvermittelt starke Bremsungen aus. Nein Danke, so was brauche ich nicht.
Beim SL legte ich wert darauf, dass er keine Distronic hat und sattdessen einen oldschool Tempomaten. Der unterstützt mich beim Fahren und ich muss nicht das ACC überwachen und überstimmen, wenn es mal wieder grundlos den Anker wirft.
Es tut mir leid, aber Assitenten die nicht fehlerfrei sind und die ich überwachen muss oder an deren Eigenarten gewöhnen muss - nein. Das gehört zurück in die Entwicklungsabteilung und nicht auf die Straße.
Ich stehe autonomen Fahren offen gegenüber, ich sage nicht, dass ich es besser kann, aber bei den derzeitigen Assistenten, fahre ich lieber selber konzentriert und aufmerksam.
Die Fehler überwiegen den Nutzen, zur Zeit jedenfalls.
Zitat:
@wdeRedfox schrieb am 7. Januar 2022 um 11:25:31 Uhr:
Na da gibt's ja einige extrem voneinander abweichende Ansichten zu dem Thema.…
Ich habe jetzt einmal der Übersicht halber den Inhalt deines postings weggeschnitten, aber ich sehe deinen Grundtenor schon deutlich anders als du, auch wenn ich in vielen Details zustimme.
Fehler, und dazu gehören auch Müdigkeit, Unaufmerksamkeit, Hektik und Selbstüberschätzung, passieren, und zwar auch den besten. Ich kenne im Grunde niemanden, der nicht einräumt, irgendwann schon einmal Riesenglück im Straßenverkehr gehabt zu haben. Und da sind nicht nur Rowdies oder verantwortungslose Jugendliche bei.
Mit deiner Argumentation, dass Fehler ja am Ende immer beim Menschen passieren, damit vermeidbar sind und Sicherheitseinrichtungen nur zu mehr Unaufmerksamkeit oder zu einer höheren Rosikobereitschaft führen, argumentieren auch ganz viele meiner Bekannten gehen Skihelme, Anschnallgurte, ABS oder Schutzeinrichtungen auf der Arbeit. Und es gibt sicherlich einen Effekt in diese Richtung. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass die schützende Wirkung überwiegt.
Und Statistiken beweisen das auch. Unsere Lebenserwartung steigt stetig, und das nicht, weil wir immer vernünftiger werden, sondern eben auch, weil Unfallstatistiken im Verkehr und auf der Arbeit besser werden. Neben all den anderen, medizinischen Effwkten natürlich.